Im Vergleich: Team Sonic Racing, Mario Kart 8 Deluxe und Crash Team Racing

Die Nintendo Switch hat mit Crash Team Racing nun ein weiteres, weltbekanntes Maskottchen ins Auto gesetzt. Die Funracer von 3 weltbekannten Gaming-Ikonen stehen nun auf einer Plattform im Direktvergleich – Wer hat die Nase vorn?

Disclaimer: Dieser Artikel behandelt die Spiele auf dem Stand von Anfang Juli 2019. Eventuelle Updates, die später hinzugefügt wurden, werden nicht berücksichtigt. Weiterhin betrachten wir in diesem Artikel jeweils die Nintendo Switch-Version der Spiele, nicht die Releases an anderen Konsolen.

Crash Bandicoot, Sonic the Hegdehog und Mario. Einst war es unvorstellbar, dass sich diese drei auf der gleichen Konsole die Hand geben, doch nun ist es wirklich wahr. Neben den Hauptablegern ihrer Reihen haben sie sich aber auch auf die Rennpiste begeben und stehen nun auf der Nintendo Switch im direkten Konkurrenzkampf, dem Spieler bleibt die Qual der Wahl: Team Sonic Racing, Crash Team Racing oder Mario Kart 8 Deluxe? Dieser Frage wollen wir in diesem Artikel etwas genauer auf den Grund gehen.

Preis
Der erste wichtige Punkt bei der Entscheidung ist das, was potenzielle Käufer als erstes sehen: Der Preis. Mario Kart 8 startete mit satten 60€, wurde innerhalb der zwei Jahre seit Release etwas reduziert und ist nun zwischen 45€ und 55€ zu haben, je nach Händler. Dazu muss auch beachtet werden, dass es sich hier nur um einen erweiterten Rerelease der Wii U-Version des Spiels handelt.
Team Sonic Racing und Crash Team Racing sind beide erst in diesem Jahr erschienen und halten sich seitdem relativ stabil bei ihrem Releasepreis, der zwischen 35€ und 40€ liegt, in Sonderaktionen waren beide aber auch bereits für unter 30€ erhältlich.
Damit war der Klempner zwar früh beim Termin, bringt dafür aber auch eine ordentliche Rechnung mit, während Crash und Sonic besser ins Budget passen.

Umfang (Offline)
Sowohl im Single-, als auch im Multiplayer spielt der Spielumfang eine entscheidende Rolle.

Team Sonic Racing muss an dieser Stelle zunächst kräftig einstecken: Gerademal 21 Strecken (9 davon bekannt aus Vorgängern) und 15 verschiedene Charaktere bringt der blaue Igel mit. Dazu gibt es anpassbare Fahrzeuge, bei denen Körper, Heck und Reifen konfiguriert werden können um so die Eigenschaften der Fahrer anzupassen. Für die Optik sind noch eine Vielzahl von Farbkombinationen, Vinyls und Hupensounds einstellbar, die alle im Verlauf des Spiels freigeschaltet werden.
Einen umfangreichen Story-Modus hat Team Sonic Racing auch im Kofferraum, mit dem Spieler ein bisschen zu tun haben werden. Ist dieser geschafft, können lokal noch Grand Prixs, Versus-Rennen und Zeitrennen abgeschlossen werden – Allein oder mit Freunden. Selbst der Story-Modus kann mit Freunden bestritten werden!

Wo Team Sonic Racing einsteckt, kann Mario Kart 8 Deluxe punkten: Ganze 48 verschiedene Strecken sind fahrbar, die Hälfte davon sind neu, die andere Hälfte ist (in teilweise angepasster Form) aus den Vorgängern übernommen. Auf diesen kann sich mit 42 Charakteren (einige mit speziellen Kostümen, sowie per amiibo freischaltbaren Kostümen für den Mii-Fahrer) gemessen werden, zwischen denen sich auch Fahrer aus anderen Nintendo-Franchises (z.B. Splatoon) befinden. Auch in Mario Kart können die Karts angepasst werden: Zunächst gibt es die Wahl zwischen Bikes und Karts mit jeweils vielen verschiedenen Körpern, danach können auch Reifen und Segel konfiguriert werden. Der Unterschied zwischen Bike und Kart sorgt für ein deutlich anderes Handling (gerade beim Driften), aber auch alle anderen Anpassungen bringen verschiedenste Vor- und Nachteile für die Spieler, die sich aber auf die generellen Fahreigenschaften beschränken.
Einen Story-Modus besitzt Mario Kart 8 nicht, dafür gibt es eine Vielzahl an Grand Prixs, Versus-Rennen, Zeitfahren und einen Battle Mode (neu an der Nintendo Switch), bei denen ihr euch die Panzer um die Ohren werfen könnt.

Aus dem Grab auferstanden muss sich Crash Team Racing keinesfalls verstecken. 31 Strecken waren zum Release im Spiel, eine kam bereits per Gratis-Update dazu und weitere sind geplant. Gleiches gilt für die Charaktere, von denen ihr aktuell 30 Stück fahren könnt, mit weiteren in Planung. Wie bei der Konkurrenz ist es auch bei Crash Team Racing möglich, die Fahrzeuge anzupassen. Diese sind allerdings rein optischer Natur, sodass sich kreativ ausgelassen werden kann, ohne auf die Eigenschaften zu achten! Ihr habt volle Kontrolle über eine Vielzahl von Karosserien, Reifen, Lackierungen und Stickern, die ihr im Spielverlauf freischalten könnt. Es gibt ähnlich viele Lackierungen wie in Team Sonic Racing, bei den sonstigen Anpassungen hat Crash allerdings die Nase vorn und muss sich auch hinter Mario nicht verstecken!
Ähnliches gilt für den Story Modus, denn auch den hat Crash Team Racing im Schlepptau. Während die eigentliche Story recht flott durchgespielt ist, macht sie vom Abenteuer-Modus nur etwa 45% aus. Im Anschluss könnt ihr noch viele verschiedene Renntypen auf den bekannten Strecken fahren – Essentiell handelt es sich hier um Zeit-Challenges und Rennen, bei denen ihr die Buchstaben C, T und R finden und einsammeln müsst. Zusätzlich gibt es noch Kristall-Challenges, in denen es eine bestimmte Anzahl Kristalle in einer Arena zu sammeln gibt. Damit könnt ihr noch weitere Rennen und Challenges freischalten. Am Ende jeder Welt gibt es zusätzlich noch Bosskämpfe, bei denen ihr einen bestimmten Charakter schlagen müsst, der gewisse Items unbegrenzt einsetzen kann. Langzeitmotivation ist auf jeden Fall gegeben!
Auch abseits vom Abenteuer könnt ihr euch mit Freunden in verschiedenen Modi austoben, denn es gibt Einzelrennen, Cup-Rennen, Kampf, Zeitrennen, Reliktrennen, CTR-Herausforderungen und Kristall-Herausforderungen, die alle auch im Abenteuer alleine bestritten werden konnten.

Der Singleplayer in Crash Team Racing sticht bei den drei Kontrahenten als Sieger hervor, während Mario Kart mit Strecken und Charakteren punkten kann. Auch Team Sonic Racing hat einen spaßigen Singleplayer, fällt aber hinter CTR zurück und kann bei Charakteren und Strecken mit den anderen beiden leider nicht mithalten.

Online-Modi
Habt ihr euch offline genug ausgetobt gilt es, sich online mit anderen Spielern zu messen.

In Mario Kart 8 Deluxe könnt ihr normale Rennen gegen Freunde und Unbekannte Spielen, wobei ihr euren Freunden auch beitreten könnt, wenn sie bereits fahren. Auch der Battle Mode kann hier bestritten werden und es gibt auch erstellbare Turniere mit einer riesigen Anzahl an Konfigurationsmöglichkeiten. Die Turniere können auch zu regelmäßigen Terminen eingestellt werden und starten zur jeweiligen Zeit automatisch.
Einige Probleme gibt es dennoch: Selten gibt es Disconnects und leider häufig Lobby-Probleme, speziell bei den Turnieren. Oft finden sich Spieler in aufgeteilten Turnier-Lobbies und das Beitreten ist nicht immer problemlos möglich. Weiterhin ist Lag eine unschöne Thematik, hängt aber von der persönlichen Internetverbindung der Spieler ab.

Team Sonic Racing ist online recht überschaubar. Es gibt Einzel- und Teamrennen, die jeweils Ranked oder Casual gespielt werden können. Stets gibt es die Auswahl zwischen 4 Strecken, bei Casual ist die auswählbare Strecke noch an einen Renntypen gebunden, zum Beispiel Rennen, bei denen nur ein bestimmter Wisp-Typ auftaucht. Es können auch Custom Lobbies mit diversen Einstellungsmöglichkeiten erstellt werden, bei diesen können euch auch Freunde beitreten, zumindest in den Wartephasen.
Das bringt uns aber auch zu den Problemen. Vieles davon haben wir bereits in unserem Team Sonic Racing Review angesprochen, daher hier noch einmal die wichtigsten Punkte:
Der Online-Umfang ist sehr überschaubar, Disconnects sind an der Tagesordnung, die Aufteilung in Ranked / Casual und Solo / Team ist unschön (da man meist kaum Spieler findet) und das wohl größte Problem sind lange Wartezeiten zwischen den Rennen (mehrere Minuten durch Abstimmungen, Ladebildschirme und das Warten in der Lobby bis zum nächsten Rennen). In regulären Lobbies kann man Freunden an der Nintendo Switch auch nicht beitreten, was das gemeinsame Spielen schwierig gestaltet. Der Online-Modus ist der größte Kritikpunkt an Team Sonic Racing und es ist sehr schade, dass er so unterdurchschnittlich ausfällt, aktuell ohne Aussicht auf Besserung.

Leider können wir in unserem Test keine Aussage zum Online-Modus von Crash Team Racing treffen, da aufgrund lokaler Probleme mit dem Internet (diese haben nichts mit Crash Team Racing selbst zu tun) keine Verbindung möglich ist.
Was wir aber sagen können ist, dass der Online-Modus von Spielern in den sozialen Netzwerken sehr positiv aufgenommen wird und etwaige Probleme bereits per Update behoben wurden. Weiterhin gibt es voraussichtlich regelmäßig spezielle Grand Prix Events, bei denen ihr spielinterne Preise gewinnen könnt. Mit dem ersten Event gab es direkt eine neue Strecke und neue Charaktere.

Der Fairness halber möchten wir den Online-Modus von CTR an dieser Stelle aus der Wertung ausnehmen, da wir ihn leider nicht testen konnten. Er hebt sich aber schon durch die Grand Prix-Events von den beiden Kontrahenten positiv ab.

Zwischen Team Sonic Racing und Mario Kart 8 Deluxe schneidet der Klempner die Kurve am besten, der Online-Modus funktioniert meist und macht viel Spaß, auch ist er nach 2 Jahren immer noch sehr gut besucht. Die Turnierlobbies sind eine sehr gute Idee und funktionieren in der Regel auch gut, unser Team fährt schon seit dem Release der Wii U-Version wöchentlich ein einstündiges Turnier und trotz Problemen mit gesplitteten Lobbies macht es doch jede Woche wieder Spaß, Langzeitmotivation bietet der Online-Modus allemal!

Einsteigerfreundlichkeit und Schwierigkeitsgrad
Wichtig für Funracer ist, dass sie schnell erlernt und gespielt werden können, sodass auch Freunde schnell für ein paar spannende Runden auf der Piste bereit sind.

Mario Kart 8 Deluxe ist sehr einsteigerfreundlich und leicht – Und bleibt dabei. Fängt der Singleplayer noch entspannt bei 50ccm an, geht es bis 200ccm nach oben, dabei werden die Fahrzeuge schneller und die CPUs schwerer, es bleibt aber dennoch zu jeder Zeit ziemlich leicht, wenn man es mit den anderen beiden Titeln vergleicht. Auch die Geister im Zeitrennen sind im Verhältnis alle sehr einfach zu besiegen, „schwer“ wird das dann erst im Rennen gegen menschliche Spieler, wer selbst aber eine große Herausforderung sucht, wird auf Dauer enttäuscht.
Zum Einstieg und die Barrierefreiheit bietet der Titel aber auch noch zusätzliche Anpassungen. So ist es möglich, automatisch Gas zu geben und den Charakter wie magnetisch um Kurven navigieren zu lassen, was für Einsteiger und motorisch eingeschränkte Personen eine willkommene Anpassung ist, die jederzeit auch wieder ausgestellt werden kann (auch direkt während des Rennens). Optionen wie diese vermissen Crash Team Racing und Team Sonic Racing leider, dafür kann man die Button-Belegung kaum konfigurieren.

Auch Team Sonic Racing ist einsteigerfreundlich. Im Team Abenteuer gibt es 3 Schwierigkeitsgrade, von denen der leichteste keine große Herausforderung ist, sodass man sich an die Steuerung gewöhnen kann. Weiterhin beginnt das Team Abenteuer nur mit wenigen Kontrahenten (im ersten Kapitel gibt es nur ein Gegnerteam), in späteren Kapiteln steigt die Anzahl aber. Auf Hart und Experte haben Spieler dann hingegen schon einiges zu knacken und besonders spätere Rennen werden zur größeren Herausforderung, besonders, wenn man alle Sterne und Schlüssel sammeln möchte. Nimmt man sich Freunde dazu, wird das ganze einfacher, sodass auch weniger erfahrene Spieler teilnehmen können, ohne eine zu große Hürde vor sich zu haben. Das gleiche trifft natürlich auch für die anderen Modi im Singleplayer zu. Anpassungen für motorisch eingeschränkte bzw. jüngere oder weniger erfahrene Spieler, die das Steuern etwas vereinfachen, gibt es nicht, aber man kann zwischen mehreren Steuerungsschemata umstellen. Das ist besonders für Spieler von Vorteil, die sich an die Steuerung von etwa Mario Kart 8 Deluxe gewöhnt haben, da es eine sehr ähnliche Button-Belegung gibt.

Crash Team Racing ist schwer. Das ist kein Euphemismus – Hat man andere Kart Racer gespielt, wird man sich hier erst einmal stark umgewöhnen müssen, da die Steuerung ein paar Eigenheiten mitbringt, was speziell beim Driften auffällt. Ein großes Tutorial gibt es nicht, stattdessen sind Hinweise im Abenteuer-Modus eingebaut, die einem das Leben etwas erleichtern sollen, dennoch wird es sicher eine Weile dauern, bis man sich daran gewöhnt hat.
Das trifft auch auf den Schwierigkeitsgrad zu. Auf leicht ist das Spiel gut bestreitbar, aber dennoch deutlich schwerer, als Team Sonic Racing oder Mario Kart 8 Deluxe und spätestens auf „Normal“ werden viele Spieler so einiges zu knacken haben. Inzwischen wurde der Schwierigkeitsgrad per Update allerdings bereits geringfügig angepasst. Ist der Abenteuer-Modus beendet, kommen die bereits erwähnten Bonus-Challenges, die allesamt relativ schwierig sind, auch auf niedrigem Schwierigkeitsgrad. Von dem Dreiergespann sticht CTR durch seine Schwierigkeit deutlich hervor, auch wenn der Einstieg versucht wurde, so angenehm wie möglich zu gestalten. Hier wurde sich allerdings auch am Original orientiert, was seiner Zeit auf der Playstation ähnlich schwer war. Dem Spielspaß tut das alles aber keinen Abbruch – Die Lernkurve ist steil, aber es gibt Spielern dadurch nicht das Gefühl, dass ein Sieg geschenkt ist, was sich im Singleplayer von Mario Kart 8 Deluxe durchaus einstellen kann. Hat man die Steuerung verinnerlicht wird es auch einfacher – Keine Sorge!

Mario Kart 8 Deluxe geht in der Kategorie Einsteigerfreundlichkeit als Sieger hervor und punktet vor allem durch Anpassungen für motorisch eingeschränkte, jüngere oder weniger erfahrene Spieler. Features wie Smart Steering wären auch in anderen Spielen wünschenswert. Auch der Schwierigkeitsgrad ist allgemein relativ niedrig – Wer eine dauerhafte Herausforderung sucht, sollte vielleicht eher zu Crash Team Racing greifen, bei dem Spielern nichts geschenkt wird. Beides ist übrigens nicht als Kritikpunkt aufzufassen, dann beide Spiele finden dadurch ihr eigenes Publikum. Wer eher auf einen moderaten Schwierigkeitsgrad mit ein paar Höhen möchte, der ist mit Team Sonic Racing super bedient, welches sich etwa zwischen den beiden Titeln ansiedelt.

Technik
Ein letzter Punkt darf nicht außer Acht gelassen werden: Die Technik!

An dieser Stelle darf gleich erwähnt werden, dass Mario Kart 8 Deluxe technisch auf dem besten Stand der drei Racer ist. Hier wird mit 60FPS (Docked & Handheld), sowie mit nativen 1080p (Docked) und 720p (Handheld) gepunktet und dabei läuft es auch zu jeder Zeit flüssig. Und dabei sieht das Spiel grafisch auch noch unheimlich gut aus! Die Framerate wird allerdings auf 30 Frames pro Sekunde reduziert, sobald mehr als 2 Spieler in lokalen Co-Op-Modus spielen, bei zwei Spielern bleibt sie bei 60 FPS.
Fairerweise muss gesagt werden, dass die Texturenqualität nicht an jeder Stelle ein absoluter Hingucker ist, das ist für einen Funracer aber auch gar nicht erforderlich, da man etwaige unschöne Texturen in der Bewegung ohnehin nicht stark wahrnimmt. Bei der Texturenqualität ist Mario Kart 8 Deluxe dem blauen Igel dennoch noch einiges voraus.
Die Ladezeiten sind allesamt auch sehr angenehm. Abhängig davon, ob man die digitale oder die physische Version besitzt, bewegen sich die Ladezeiten in der Regel zwischen 10 und 15 Sekunden, das ist verglichen mit den beiden Kontrahenten ziemlich kurz.

Crash Team Racing ist ebenfalls sehr hübsch und die Texturenqualität ist generell höher als bei Mario Kart 8 Deluxe, sowie das Umgebungsdesign der Strecken teilweise aufwendiger. Dafür muss allerdings mit starken Einbußen in der Leistung gerechnet werden, denn CTR läuft nur in 720p, was im Handheld-Modus überraschenderweise stärker auffällt, als Docked, negativ gesehen. Im Multiplayer geht das sogar noch mehr nach unten: Docked landet das Spiel bei 576p, im Handheld nur noch bei 480p. Bei der Framerate darf mit 30FPS über die Piste gerast werden – Das fällt in der Regel nicht zu stark negativ auf, da die Framerate nur sehr selten in die Brüche geht (hauptsächlich, im Kampfmodus) und sich sonst stabil hält. Auch bei den Ladezeiten macht Crash Team Racing leider keine gute Figur – Bis zu 40 Sekunden muss teilweise vor und nach einem Rennen gewartet werden, bevor es weitergeht. Die langen Ladebildschirme kommen leider auch ohne Musik daher.
Die Grafikqualität ist aber allgemein sehr hoch und das Spiel ist toll anzusehen – In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass es das Ziel der Entwickler war, das Spiel möglichst ohne große grafische Abstriche auf die Switch zu portieren. Dass die Performance darunter so stark leidet ist sehr schade.

Kommen wir nun zu Team Sonic Racing. Abstriche in der Texturenqualität müssen leider gegenüber CTR und MK8D hingenommen werden, aber wie es schon bei den anderen beiden Spielen der Fall war, fällt dies kaum auf, wenn die Fahrzeuge erst einmal in Bewegung sind. Tatsächlich muss hervorgehoben werden, dass Team Sonic Racing im Handheld-Modus eines der vermutlich hübschesten Switch-Spiele sind: Selten gab es so ein gestochen scharfes Bild mit so knalligen Farben in portablen Modus. Die Auflösung ist in diesem Modus, wie üblich, bei 720p, Docked schafft es der Igel zumindest auf 900p, das in beiden Fällen bei in der Regel flüssigen 30 Frames pro Sekunde. Spielt man im Multiplayer kommt es hingegen häufiger zu Framerate-Einbrüchen.
Die Ladezeiten pendeln sich irgendwo zwischen Mario Kart 8 Deluxe und Crash Team Racing ein – Normalerweise wartet man zwischen 20 und 25 Sekunden vor und nach einem Rennen, durch Musik im Hintergrund wird diese Wartezeit aber zumindest im Gefühl ein kleines bisschen verkürzt.

Technisch hat also wieder der Klempner die Nase vorn. Die negativen Aspekte der anderen beiden Spiele fallen zwar nicht zu sehr auf, wenn man sie allein stehend betrachtet, im Vergleich hingegen schon.

Fazit
Ein Fazit und einen Sieger auf das Treppchen zu stellen ist an dieser Stelle nicht einfach. Alle drei Spiele haben ihre eigenen Vorzüge und eigene Gründe, warum sie die beste Wahl sind – Persönliche Gründe der Spiele mal beiseite geschoben.

Team Sonic Racing fällt leider in fast allen Punkten hinten herab. Der geringe Umfang für Einzelspieler und die mäßige Umsetzung Online-Modus‘ sind große Kritikpunkte, die technische Umsetzung ist hingegen solide bis gut, im Handheld-Modus sticht das Spiel grafisch aber sehr positiv hervor. Der Schwierigkeitsgrad ist etwa im Mittelfeld und damit für Einsteiger und auch erfahrene Spieler geeignet.
Preislich macht man hier aber nicht viel falsch, Team Sonic Racing war bereits mehrfach für 25€ im Angebot, auch sonst ist es für ca. 35€ zu haben, womit das Spiel gut ins Budget passt.

Müsste ich einen Sieger nach persönlicher Meinung küren, wäre das Crash Team Racing. Für gerademal 35-40€ bekommen Spieler ein umfangreiches Paket mit über 32 Strecken und 30 Fahrern, weitere (kostenlose) Content-Updates sind außerdem in Planung. Der Einstieg ist schwer, doch nach einem schweren Rennen endlich den Sieg davonzutragen gibt ein tolles Erfolgsgefühl. Generell ist das erlernen der Mechaniken hier wirklich belohnend und spornt stets an, sich zu verbessern. Sieht man von der hübschen Grafik ab ist die technische Umsetzung aber nicht so toll. Zwar läuft das Spiel auf flüssigen 30 FPS, aber es schafft im Handheld-Modus nicht einmal die 720p-Auflösung und sieht auf dem Display leider entsprechend etwas matschig aus, im Docked-Modus ist das etwas besser. Neben dem Abenteuer-Modus fährt CTR noch viele lokale Modi auf, sodass man auch nach Abschluss der eigentlichen Geschichte noch sehr viel zu tun hat. Leider war es mir aufgrund diverser Probleme mit meinem Internet-Provider nicht möglich, den Online-Modus zu testen, der fällt dieser aus der Wertung. Preislich macht CTR, wie auch schon TSR, mit 35€ (im Angebot bisher bereits für 30€ erhältlich gewesen) eine super Figur, bietet gegenüber dem blauen Igel aber deutlich mehr Content.

Mario Kart 8 Deluxe punktet durch die technische Umsetzung mit flüssigen 1080p60. Mit satten 48 verschiedenen Strecken und 42 Charakteren aus dem Nintendo-Universum ist Abwechslung an der Tagesordnung, so schnell kommt keine Langeweile auf. Für Singleplayer gibt es abseits der GPs leider nicht viel zu tun, der Fokus liegt hier eindeutig auf dem Multiplayer, welcher sowohl online, als auch offline stets Spaß macht und mit einigen Modi daherkommt. Für Einsteiger ist Mario Kart 8 Deluxe definitiv am besten geeignet, mit Funktionen wie Smart Steering kann quasi jeder das Spiel sofort nehmen und losspielen, was auch beim Schwierigkeitsgrad auffällt, denn eine große Herausforderung wird einem offline meist nicht geboten. Der Preis ist mit aktuell etwa 45€ etwas höher als bei den Kollegen.

Alle drei Spiele bieten trotz diverser Kritikpunkte viel Spielspaß – Sowohl zuhause, als auch unterwegs. Das beste Komplettpaket bietet vermutlich Mario Kart 8 Deluxe, dicht gefolgt von Crash Team Racing, persönliche Meinungen können natürlich abweichen.

Wir danken Activision Blizzard für die freundliche Bereitstellung eines Pressemusters für Crash Team Racing an der Nintendo Switch!

Ruki

Geschrieben von: Ruki

Igel-Fan seit 2001. Mit Sonic Unleashed als Lieblingstitel entdeckte er seine Begeisterung zum Speedrunning und ein gewisser, etwas zu gutgläubiger Echidna ist sein Lieblingscharakter. Comics und Serien der Reihe sind für ihn Pflichtprogramm. Auf der Page kümmert sich Ruki seit 2011 um News, den Gotta Pod Cast! Podcast und verschiedene Arbeiten im Hintergrund.

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