Das erste Haupt-Ereignis des Events begann um 11:30 Uhr mit dem neuen Videoclip des Teams „Sonic Paradox„. Gezeigt wurde eine neue Folge der Musical-Version von „Sonic Heroes“ mit dem Titel „Metropolis Mayhem„. Unter anderem konnte man sehen, wie Sonic & Knuckles von Tails mit Thunder Shoot elektrifiziert werden, wie sich Team Dark in die Powerpuff Girls verwandelt, einen lustigen Kampf zwischen Team Sonic und Team Rose und die Antwort darauf, warum Big eigentlich den Namen ‚Big‘ hat…
Die kompletten Videos findet man auch im hochgeladenen LiveStream zum Event auf Youtube.
Um 12:00 Uhr begann auf der Bühne das Sonic-Quiz „Never Mind The Buzzbombers“ (ein nettes Wortspiel mit der BBC Quizshow „Never Mind the Buzzcocks„). Ich bevorzugte hier jedoch die „Summer of Sonic Art Masterclass„, die zur selben Zeit stattfand. Nigel Dobbyn zeigte hier in einer Vorführung, wie das digitale Inken von Comic-Seiten funktioniert und gab praktische Tipps. Wen es interessiert: Nigel arbeitet mit einem Wacom Intuos (Bamboo) Tablet und verwendet das Programm Adobe Illustrator (ähnlich Manga Studio), das verwackelte Linien automatisch in schön geschwungene umrechnet. Zum Linien Ziehen benutzt er vor allem den Calligraphic Brush und den Art Brush. Weitere Infos findet man auf seiner Webseite oder unter seinem deviantArt Account.
Leider musste das Ganze schon nach etwa einer halben Stunde abgebrochen werden, weil die Vorführ-Leinwand herunterkrachte und danach nicht mehr richtig befestigt werden konnte.
Von 13:00 Uhr bis 13:45 Uhr spielte die „Mega Drive Band“ in einem Live-Auftritt verschiedene Sonic-Songs. Am besten gefiel mir hier keiner der ‚offiziellen‘ Sonic-Songs, sondern ein Fan-Song von Danny Alv. mit dem Titel „Reach The Goal„. Ich finde, der Text passt perfekt zu Sonic, oder was denkt ihr?
Im Anschluss gab es dann das neue Video von Frobman zu sehen, die spaßige Kurzfassung von „Sonic Unleashed„.
Um 14:15 Uhr beantwortete Kazuyuki Hoshino auf der Bühne Fragen der Fans. Hoshino-San ist ein Designer des Sonic Team und vor allem bekannt durch seine Schöpfungen Metal Sonic und Amy Rose aus „Sonic CD„, zu denen er den Fans einige tiefere Einblicke gewährte.
Metal Sonic sollte von Anfang an einen würdigen Gegner für Sonic darstellen; da jedoch niemand so schnell laufen kann wie Sonic, bekam Metal Sonic zum Ausgleich ein Raketentriebwerk. Und obwohl beide ähnliche Fähigkeiten haben, gibt es einen entscheidenden Unterschied: Sonic hat einen eigenen Willen und trifft seine eigenen Entscheidungen, wogegen Metal Sonic nur die Befehle von Eggman ausführt. Erst in „Sonic Heroes“ entwickelte auch er ein eigenes Bewusstsein und damit den Wunsch, die Welt zu beherrschen.
Bei Amy war es anfangs einfach so, dass man neben Sonic auch eine weibliche Figur im Sonic-Universum haben wollte. In Zusammenarbeit mit mehreren Teams entwickelte man dann die simple Dynamik, die noch heute zwischen den beiden vorherrschend ist: Sonic als Held, der niemals stillsteht und Amy als verliebtes Mädchen, das nur Augen für Sonic hat. Westliche Fans hätten vermutlich eine etwas unabhängigere Amy bevorzugt, aber Japaner finden eben gerade so ein Verhalten besonders liebenswert und süß. Dass Amy’s Aussehen in „Sonic Adventure“ so drastisch geändert wurde lag daran, dass seit „Sonic CD“ sehr viel Zeit vergangen war und man daher zeitgemäßere Kleidung für angebracht hielt. Und natürlich wollte man auch zeigen, was die neue Dreamcast-Hardware so alles kann in Sachen Grafik.
„Metal Knuckles“ und die „Tails Doll“ aus „Sonic R“ wurden nicht von den eigentlichen Character-Designern entworfen sondern von den Designern für den Level-Hintergrund und waren ursprünglich nur als abschießbare Gimmicks für die Eggman-Level gedacht. Der hierfür verantwortliche Designer ist zufällig auch der Lead Background Designer von „Lost World„. Nachdem man Hoshino-San von der gängigen Internet-Legende zur „Tails Doll“ erzählte (wenn man in die Augen der Tails Doll blickt, kann die Tails Doll in Deine Seele blicken), erwiderte er, dass die Tails Doll irgendwann einmal vielleicht wieder in einem Spiel erscheinen werde.
Andere Fragen betrafen die Reise, die vom Vorsitzenden von SEGA für das Design-Team gesponsort wurde, um neue Eindrücke für „Sonic Adventure“ zu gewinnen, dass die Figur „NiGHTS“ auf dem Sega Saturn als Polygon-Modell entworfen wurde statt wie bisher üblich aus multiplen Sprites, und wie cool es doch wäre, einmal ein Buch mit allen Entwürfen von Hoshido-San in Händen halten zu können.
Kurz darauf um 15:15 Uhr durfte sich Takashi Iizuka diversen Fragen der Fans stellen, die auf der „Summer of Sonic“ Webseite gepostet worden waren.
Laut Iizuka-San wird „Sonic Lost World“ die Features der Wii-U und des 3DS optimal nutzen. Auf der Wii-U sollen so beispielsweise die Wisp-Kräfte durch die Neigesensoren des Gamepads oder Wischen über den Touchscreen aktiviert werden können, während der 3DS ein 4-Spieler-Multiplay über das Internet besitzen soll sowie Special Stages, die ebenfalls die Bewegungssensoren des 3DS nutzen. Für diejenigen, die „Sonic Lost World“ sowohl für die Wii-U als auch für das 3DS besitzen soll es außerdem noch ein besonderes Extra geben, auf das Iizuka-San jedoch aktuell nicht näher eigehen wollte. Obwohl häufig vermutet, wurde das Design von „Sonic Lost World“ nicht von „Sonic X-Treme“ beeinflusst, sondern resultiert einfach daraus, dass man ein neues innovatives Konzept für Sonic entwickeln wollte.
Die „Deadly Six“ basieren laut Iizuka-San auf den japanischen ‚Oni‚, einer Art böser Dämonen oder Teufel, weshalb sie auch alle Hörner haben. Bisher hatte Sonic immer nur Eggman oder seine Roboter bzw. Gehilfen als Gegner, daher wollte man diesmal eine komplett neue Art Feinde erschaffen. Die „Deadly Six“ leben in einem Gebiet genannt „Lost Hex„. Zuerst werden sie von Dr. Eggman kontrolliert, im Laufe des Spiels revoltieren sie dann aber gegen ihn, weswegen Sonic und Eggman sich zusammentun müssen um sie besiegen zu können. Nicht besonders originell, aber na ja.
Auf die Frage, ob es in Zukunft mehr spielbare Charaktere geben werde, antwortete Iizuka-San, dass man zuerst Sonic als Grundlage für unterhaltsame Action-basierte Spiele neu etablieren wolle, bevor man über die Spielbarkeit von Nebencharakteren nachdenken könne. Aktuell bestehen auch keine Pläne, ältere Charaktere wie Mighty oder Nack zurückzubringen. Iizuka-San den Wunsch der Fans nach spielbaren Charakteren wie Tails oder Knuckles und mit eigenen Stories mittels einer ‚Abstimmung durch Applaus‘ zu verdeutlichen (wie ich das auf der „Summer of Sonic“ Webseite vorgeschlagen hatte) wurde an dieser Stelle leider nicht durchgeführt. Schade eigentlich.
Auch die gesponsorte Reise zu „Sonic Adventure“ wurde nochmals angesprochen. Da es in Japan keine Dschungel, alte Ruinen oder Ähnliches gibt, fand auch Iizuka-San die hierbei besuchten Sehenswürdigkeiten sehr inspirierend.
Am besten beim „Summer of Sonic“ gefiel Iizuka-San, dass es eine Veranstaltung ‚von den Fans für die Fans‘ ist, während alle anderen Events in Japan oder anderswo von SEGA selbst veranstaltet werden. Andere Sonic-Fans persönlich zu treffen und deren Feedback zu hören sporne ihn an und motiviere ihn, auch in Zukunft zum „Summer of Sonic“ zu kommen.
Gegen 15:40 Uhr wurde als „Summer of Sonic Exclusive“ ein neuer Trailer zu „Sonic Lost World“ vorgestellt, in dem kurze Ausschnitte aus den Leveln „Desert Ruins“ und „Silent Forest“ zu sehen waren. Wegen technischer Schwierigkeiten wurde der Trailer zuerst nicht über den LiveStream mit übertragen, was aber kurz vor der Endausscheidung des Cosplay-Contests nachgeholt wurde. Wer den Clip online sehen will, findet inzwischen auch auf Youtube.
Im Anschluss folgte die Premiere der endlich fertig gestellten neuen Folge von „Sonic Shorts“ des Teams „Sonic Paradox„, wieder mit einer Menge humorvoller Kurz-Clips rund um Sonic und einem „Death Match“ zwischen den Sonic-Charakteren und den Animatoren als Finale. Mit Folge 8 scheint die „Sonic Shorts“ Serie nun auch beendet zu sein, aber eine neue Reihe mit dem Titel „SEGA Shorts“ soll bald folgen.
Um 16:00 Uhr begann die Endausscheidung des Cosplay-Wettbewerbs. In die engere Auswahl kamen Sonic, Dr. Ivo Robotnik aus der „Adventures of Sonic“ Serie, Dr. Eggman mit einem Modell von Orbot, ein Orbanaut-Badnik, Excalibur Sonic, Rouge the Bat, Professor Pickles aus „Sonic Unleashed„, Segata Sanshiro (bekannt aus den japanischen SEGA Saturn Werbespots), Fang the Sniper und Amy Rose.
Orbanaut machte den dritten Platz, Excalibur Sonic den zweiten, und den ersten Platz erhielt mit einem Punkt Vorsprung – Sonic. Nicht verwunderlich für mich, denn dieses kleine Mädchen hatte nicht nur die perfekte Sonic-Größe zu den Robotnik- und Eggman-Darstellern, sondern auch noch einen gehörigen Niedlichkeitsbonus für sich.
Für die Gewinner gab es Medaillen, Sonic Dash T-Shirts, Gutscheine, und für den ersten Platz zusätzlich die allererste Special Edition Shadow-Statue von First4Figures, die gegen Ende dieses Jahres erscheinen wird.
Die Gewinner des Zeichenwettbewerbs wurden gegen 17:15 Uhr bekannt gegeben. Die Gewinnerin in der Über-16-Kategorie war Katie Mazurek, deren Bild ihr hier bewundern könnt. Auch hier gab es wieder Sonic Dash T-Shirts und Gutscheine als Preise.
Während des Wartens auf die abschließende „Jam-Session“ mit Jun Senoue von Crush 40 sorgte ein zufälliger Blick auf den Monitor bei mir nochmal für Aufregung. Was zum…? Ich habe bei der Verlosung gewonnen? Also gleich mal dort vorbeigeschaut.
Was, ich kriege NICHT die Wii-U? Na ja, hätte wohl eh nicht in meinen Koffer gepasst. 😉
Bevor Jun dann mit Live gespielter Sonic-Musik das Event ausklingen ließ, gab es noch eine Überraschung. Svend Joscelyne, seit nunmehr 5 Jahren einer der Hauptorganisatoren des „Summer of Sonic„, hatte ja bekanntgegeben, dass er das Team verlassen würde. Daher erhielt er auf der Bühne zum Abschied ein großes Dankeschön des gesamten Teams, ein von Hoshino-San gezeichnetes und signiertes Bild von Metal Sonic sowie einen Geburtstagskuchen mit dem „Summer of Sonic“ Logo.
Und das war es auch schon wieder für dieses Jahr… und mit etwas Glück werde ich auch das nächste Mal wieder dabei sein.
1 Neuen Kommentar abgeben Der Diskussion beitreten-
Scientific Genius
vor 11 Jahre |
Ein sehr schöner Artikel. Es war wirklich wieder ein tolles Erlebnis. Das Buzzbomberquiz war übrigens auch wieder genial (wobei es letztes Jahr witziger war). Adam Tuff konnte seinen Titel eindrucksvoll verteidigen.
Vielleicht bis zum nächsten Jahr.