Comic-Mittwoch: Das idyllische Chun-Nan sowie das tropische Adabat sind die nächsten Stationen der Freiheitskämpfer. Sonic und seine Freunde treffen auf die Drachendame Dulcy, eine Gefährtin aus ganz früheren Tagen, während Bunnie und Tails einen unkooperativen Schlüsselwächter von ihrer Mission überzeugen müssen.
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Letzten Monat waren Mazuri und Spagonia dran, nun geht es im aktuellen Comic weiter nach Chun-Nan und Adabat. Sonic und sein Team halten sich während ihrer Reise über den Planeten offenbar nicht lange mit Sightseeing auf – was im Anbetracht der Situation verständlich ist, muss die gespaltene Erdkugel in dieser Unleashed-Adaption doch immer noch zusammengebastelt werden, bevor Dr. Eggman seinen Eroberungsfeldzug ausbauen kann. Mit allen sieben Chaos Emeralds und den meisten Gaia-Schlüsseln im Besitz, steuern die Freiheitskämpfer nun die letzten paar Ortschaften dieser bald endenden Storyline an.
Die erste Geschichte namens „Wings of Fire“ führt das geballte Team von Sonic, Sally, Antoine, Big und Cream zu einem der wohl schönsten Schauplätze aus Sonic Unleashed: Die Dragon Road von Chun-Nan. Mit friedlicher Idylle ist aber leider nix, stehen die Helden doch unter Beschuss einer örtlichen Badnik-Einheit, angeführt vom Horden-Kommandant Silver Sonic. Der fiese Roboter hat auch gleich mal Big richtig in der Mangel – wohl als Rache für seine Zerstörung in der „Countdown to Chaos“-Storyline, in welcher der gemütliche Kater mitgewirkt hat.
Sonic kann seinen Freund zwar aus den Klauen des Feindes befreien, sorgt allerdings nur für kurzzeitige Entspannung, gerät die Situation doch immer weiter außer Kontrolle. Rettung kommt jedoch von der bereits angekündigten Verstärkung: Dulcy the Dragon platzt in den Kampf, greift Silver Sonic mit ihrem Feueratem an und befördert ihn anschließend in ein eiskaltes Bad.
Ohne ihren Kommandanten scheinen auch die restlichen Badniks keine Lust mehr auf einen Angriff zu haben, womit der Kampf zugunsten der Freiheitskämpfer endet. Nun wird es also Zeit, den Neuzugang vorzustellen: Dulcy ist ein altbekannter Charakter aus der Sonic Satam-Serie sowie dem alten Archie-Universum, wo die massive Drachendame vor allem mit ihrer unbeholfenen Tollpatschigkeit aufgefallen ist. Trotzdem handelte es sich bei ihr um eine mächtige Verbündete im schwierigen Kampf gegen Robotnik.
Im neuen Comic-Universum designtechnisch zwar stark abgeändert um mehr zu den gewöhnlichen Anthros rund um Sonic und Co. zu passen, scheint die bekannte Persönlichkeit von Dulcy jedoch noch intakt zu sein: Sie ist verlegen, schüchtern und plagt sich trotz ihrer Kräfte mit mächtigen Selbstzweifeln, entschuldigt sich auch wiederholt für ihre Verspätung.
Um ihren alten Freunden ihr gerade erst zusammengewürfeltes Team vorzustellen, lädt die Drachendame die Besucher zum Essen in ihrem Schrein ein – damit kann besonders Chip sich gut anfreunden. Dort angekommen, stellt Dulcy ihre örtlichen Freiheitskämpfer gleich mal vor: Jian the Tiger, eine ehemalige Egg Army-Soldatin, Bunker the Tortoise, die Matrone des Schreines sowie Cinder the Pheasant, eine junges, aufgeregtes Fasanmädchen, sind ihrem Aufruf gefolgt, sich gegen den festen Griff der Egg Army über diese Region aufzulehnen.
Während des Festmahles kommen die zwei Teams ins Plaudern – unter anderem natürlich auch über den Zweck ihrer Mission. Sonic und Co. suchen nämlich nach dem Wächter Zonshen, der einen der letzten Gaia-Schlüssel hortet. Der Dorfälteste reist oft zum Gaia-Tempel um dem dortigen Wächtergeist Opfer darzubieten, erfahren die Helden von Bunker, doch Dulcy enthüllt ihnen, dass besagter Wächtergeist, ein mächtiger Feuervogel, sich in letzter Zeit leider etwas aufgekratzt verhält. Zumindest wäre dies auch der Grund, warum die Egg Army den Tempel noch nicht unter ihre Kontrolle bringen konnte.
Angesprochen darauf warum letztendlich nur drei Personen dem Aufruf von Dulcy gefolgt sind, erzählt die Drachendame, wie gespalten das Land und ihre Clans sind. Kämpfe um Territorium und Ideologien wären in Chun-Nan an der Tagesordnung – sogar die massive Bedrohung durch Dr. Eggman ändert daran nicht viel. Das war auch der Grund warum Dulcy einst von Zuhause geflohen ist – und in Westside Island schließlich auf die jungen Versionen von Sonic, Tails und Sally gestoßen ist, die sie von einem Badnik-Angriff gerettet haben, wie wir in Form eines kurzen Rückblicks erfahren. Die Drachendame ist verblüfft, dass sich fremde Leute für sie eingesetzt haben, bzw. in Sonics Fall sogar ein gesamtes fremdes Königreich vor dem Eroberungsfeldzug eines Wahnsinnigen retten wollen. Inspiriert von dieser ihr so ungewohnten Ideologie die Leute zu akzeptieren wie sie sind, nicht woher sie kommen, hat Dulcy schließlich den Mut gefunden, auch in ihrer Heimat für einen längst fälligen Umschwung zu kämpfen.
Alles schön und gut, nur sorgt die extrem zahlreiche und militärisch gut organisierte Egg Army-Legion für ein paar mächtige Stolpersteine in dieser Hinsicht. Doch letztendlich muss lediglich der Gaia-Schlüssel gefunden werden um ihnen zumindest einen kleinen Dämpfer zu verpassen, also machen sich die gesättigten Helden auf in das Dorf, um nach Zonshen zu fragen. Was sie erfahren, klingt allerdings nach richtigen Ärger: Der Älteste ist nämlich kürzlich zum Gaia-Tempel aufgebrochen, und seitdem vermisst!
Sonic zögert natürlich nicht lange und will ihm nacheilen, Egg Army und durchgedrehter Wächtergeist hin oder her. Davon erfährt jedoch auch Conqering Storm, die regionale Anführerin von Eggmans Streitkräften und ebenfalls eine alte Bekannte aus dem früheren Comic-Universum (mehr zu ihr erfahrt ihr in den SpinDash-Reviews des momentan laufenden Sonic Universe-Vierteilers „Eggman’s Dozen“). Überraschend will sie den Freiheitskämpfern jedoch ungehinderten Zugang zum Tempel gewähren – der korrupte Wächtergeist, Unleashed-Kennern besser bekannt als Dark Gaia Phoenix, soll sich um die Eindringlinge kümmern!
Unschöne Aussichten für Sonic und Co., doch bevor der furiose Tanz mit dem Feuervogel nächsten Monat beginnt, gibt es erst mal einen Szenenwechsel: Vom altertümlichen Chun-Nan geht es in Story Nr. zwei weiter ins tropische Adabat, wo Tails und Bunnie gemeinsam in „Homesick“ einen weiteren Schlüsselwächter aufsuchen wollen.
Angekommen in einem kleinen Fischerdorf merkt die Cyborg-Kämpferin an, wie nostalgisch sich die frische Seeluft anfühlen würde – hat sie hier vielleicht ihren Geburtsort wiedergefunden, an die sie sich nicht mehr erinnern kann? Bunnie ist unsicher, sie war noch so klein als Rosie sie gefunden und zusammen mit den restlichen Freiheitskämpfern aufgezogen hat.
Im Inneren des Dorfes stoßen die beiden Gefährten jedoch auf einen unschönen Anblick: Ein Dorfbewohner sitzt verzweifelt vor den Überresten seines komplett zerstörten Hauses, das dem großen Erdbeben bei der Spaltung des Planeten zum Opfer gefallen ist. Es stellt sich heraus, bei ihm handelt es sich um den Schlüsselwächter namens Teanchi.
Bunnie versucht ihm zu erklären, dass die Freiheitskämpfer die Gaia-Schlüssel für die Rettung der Welt benötigen, Tails bietet ihm im gleichen Atemzug an, ihm doch einfach beim Bau eines neuen Hauses zu helfen – doch all das erzürnt den Dorfbewohner nur noch mehr, ist doch hier schließlich jenes Haus zerstört worden, das seine Familie schon seit Generationen bewohnt. Er schickt die beiden Helden wutentbrannt mit leeren Händen davon.
Das lief also nicht so gut, mit einem unkooperativen Schlüsselwächter haben die zwei nicht wirklich gerechnet. Im Vorhaben Teanchi doch noch umzustimmen, wollen sie mit seiner Familie sprechen, sein Sohn betreibt glücklicherweise ganz in der Nähe einen Strandladen. Angesprochen auf die miese Laune seines Vaters und die Mission der Freiheitskämpfer, beschließt dieser sofort zu handeln und trommelt seine restlichen Familienmitglieder zusammen.
Gemeinsam suchen sie erneut Teanchi auf, um mit ihm ein längst fälliges Gespräch zu führen. Finanziell als auch zeitlich hat nämlich jeder von ihnen die Möglichkeit, gemeinsam an einem neuen Haus mitzuhelfen – doch der Schlüsselwächter winkt niedergeschlagen ab, sie würden es nicht verstehen. Man könne nicht einfach etwas wieder aufbauen, das so viel Geschichte hat.
Doch Bunnie will nicht locker lassen: Im Versuch ihr Gegenüber davon zu überzeugen was wirklich zählt, erzählt sie ihm eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit. Als sie noch ein Baby war, hat Rosie sie zusammen mit Onkel Chuck auf Westside Island gefunden, vollkommen alleine. Sie wurde von ihnen aufgenommen und groß gezogen, doch als Dr. Eggman die Hauptstadt Mobotropolis angegriffen und erobert hat, wurde sie so schwer verletzt, dass sie nur durch die Robotisierung ihrer Beine und ihres linken Armes überleben konnte.
Von diesem Moment an von den anderen Kindern ausgegrenzt, fühlte sie sich wie ein Freak und isolierte sich. Doch ein junger Tails will etwas dagegen unternehmen, inspiriert von Sonic der auch ihn einst aus einer ähnlichen Situation geholfen hat. Zuerst reagiert Bunnie kühl auf seinen Annäherungsversuch, doch als der Fuchs schließlich anmerkt wie egal es ihm wäre, dass Bunnie halb mechanisch ist und er sie immer noch als seine große Schwester sieht, erkennt sie schließlich, dass sie nicht so alleine ist wie sie ursprünglich dachte.
Diese aufmunternde Geschichte legt endlich den nötigen Hebel um – Teanchi erkennt schließlich, wie närrisch er sich die letzten Tage verhalten hat. Haus hin oder her, das was wirklich wichtig ist, war die ganze Zeit noch bei ihm, nämlich der Rückhalt und die Unterstützung seiner liebenden Familie.
Als Wiedergutmachung für sein Verhalten lässt er sofort den Gaia-Schlüssel holen und händigt ihn an die Freiheitskämpfer aus. Nach einer freudigen Verabschiedung machen sich Tails und Bunnie zufrieden auf, zurück zur Sky Patrol zu fliegen – mit diesem Schlüssel und jenem Schlüssel aus Chun-Nan, wäre die lange Suche schließlich endlich komplett. Die Rettung der Welt steht unmittelbar bevor!
Doch bevor das Planetenpuzzle gelöst werden kann, muss immer noch der zerbrochene Master Emerald wiederhergestellt werden, stellen die zwei fest – ansonsten würde Angel Island schließlich in jenem Moment fallen, in dem die Kontinente sich wieder zusammensetzen würden. Also kontaktiert der Fuchs Knuckles und Amy, die sich für die Suche der Splitter zusammengeschlossen haben. Ihre Mission läuft, es würde allerdings knapp werden, jeden einzelnen Splitter rechtzeitig zu schnappen – glücklicherweise haben die zwei um schlagkräftige Unterstützung angefragt. Mighty und Ray kehren zurück, um ihren Freunden unter die Arme zu greifen!
Ein Viererteam das gefürchtet werden sollte, und was sie alles anstellen werden, erfahren wir nächsten Monat. Bevor die Ausgabe endet, gibt es diesmal jedoch einen besonderen Einblick in die Welt von Sonic the Hedgehog. Alle bisher besuchten Orte in der Unleashed-Adaption werden mit ihrer jeweiligen Flagge und einer Kurzbeschreibung aufgelistet.
Auf der nächsten Seite gibt es dann wieder wie gewohnt Konzeptzeichnungen, diesmal von Freiheitskämpferin Dulcy und von Egg Boss Conquering Storm.
Wie würde eigentlich die Vorgeschichten von Sonic und Co. aussehen, würden typische Superhelden-Schreiber dafür beauftragt werden? Dann hätten wir wohl einen Tails, der seine Flugkräfte aufgrund eines radioaktiven Helikopters erhalten hätte. Tja, etwas unwahrscheinlich, glücklicherweise 😛
Puh, wieder mal kehrt einer meiner größten Kritikpunkte für die momentan laufende Unleashed-Adaption zurück, das hat leider nicht allzu lange gedauert: Erneut wird die erste Geschichte mitten in einem Gefecht mit ein paar Badniks eröffnet. Erneut sieht es für einen Moment so aus als würden die feindlichen Truppen dank ihres Super Badniks die Überhand erhalten, erneut platzt ein neuer Charakter rein um den Tag zu retten und erneut dauert das Spektakel gerade mal gute drei Seiten. Wir stehen hier sogar vor einer regelrechten 1:1-Kopie von StH #278, wo die Eröffnung des Shamar-Abenteuers gerade mal drei Ausgaben zuvor genau auf die selbe Art über die Bühne ging. Es muss doch wirklich abwechslungsreichere Arten geben, die Ankunft der Freiheitskämpfern in einer neuen Region zu präsentieren, möchte man meinen. Dass zumindest ein Wiedersehen mit dem ikonischen Silver Sonic im Paket enthalten war, stellt dabei nur einen schwachen Trost dar.
Gehen wir weiter zu einer alten neuen Bekanntschaft von Sonic und seinen Gefährten: Dulcy the Dragon kehrt in diesem neuen Universum tatsächlich zurück, ein Wiedersehen mit dem vermutlich nicht viele Fans gerechnet hätten. Ian Flynn behält seine Tradition bei, Charaktere aus den verschiedensten Universen rund um Sonic in seiner Archie-Version zu versammeln.
Die Drachendame hat designtechnisch wie bereits erwähnt ein ordentliches Upgrade erhalten, um besser zu den Proportionen der restlichen Figuren zu passen – was auch lange nötig war, war ihr früheres Aussehen, das viel mehr an einen Drachen aus einem x-beliebigen Märchen erinnerte, für eine Reihe wie Sonic doch immer schon etwas unpassend. Ihr neuer Look gefällt mir alles in allem recht gut, allerdings kann ich nicht ganz meinen Finger auf den Grund legen, aber ihre Gesichtsform stört mich einfach noch etwas – vermutlich wohl einfach Gewöhnungssache, einen Drachen im Sonic-Stil hatten wir bis jetzt ja schließlich noch nicht.
In Sachen Persönlichkeit jedoch bleibt Dulcy wie es scheint ganz die Alte: Sie ist immer noch etwas schüchtern und unbeholfen, was im Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei ihr doch um einen mächtigen, feuerspeienden Drachen handelt, durchaus einen amüsanten Charakterzug darstellt. Was jetzt noch fehlt wäre eigentlich nur mehr ihre klassische Tollpatschigkeit, diese war zumindest in dieser Ausgabe noch nicht vorzufinden.
Ihr Team der Chun-Nan-Freiheitskämpfer bleibt derweil leider noch ein wenig blass, was allerdings wohl auch daran liegt, dass in dieser begrenzten Seitenanzahl keine Zeit blieb, ihre Persönlichkeiten richtig zur Geltung kommen zu lassen. Sie sind zwar da, aber bisher noch nicht viel mehr – vielleicht ändert ja die kommende Ausgabe etwas daran. Besonders die Geschichte von Jian würde mich sehr interessieren, es wird zwar erwähnt, dass sie ein Ex-Soldat der Egg Army ist, aber der Leser wird mit dieser Information in der Luft hängen gelassen. Wir erfahren nie warum sie die Seiten gewechselt hat, oder wie sie überhaupt aus dem festen Griff den Dr. Eggman über seine Truppen unterhält entkommen konnte.
Abgesehen von der obligatorischen Action-Sequenz am Anfang gab es in den restlichen zwei Dritteln der ersten Geschichte viel Geplauder – man erfährt auf diesem Weg unter anderem einiges über die Situation in Chun-Nan und die Tatsache, wie gut die Egg Army organisiert ist, was auch an ihrer Anführerin Conquering Storm liegt. Sie ist eine alte Bekannte aus dem früheren Comic-Universum die erstmals im Hauptbuch der neuen Welt vorkommt – dabei jedoch lediglich ein einziges, wenig aufregendes Panel spendiert kriegt. Ihren Auftritt hätte man wohl etwas besser gestalten können.
Erwähnenswert ist jedoch auch der kurze Rückblick auf das erste Treffen mit Dulcy auf Westside Island: SEGA hat aus irgendeinem Grund scheinbar ihr bisheriges Mandat gelockert, die klassischen Versionen der Charaktere nicht zu zeigen, waren Sonic und Tails diesmal doch eindeutig in ihrem Classic-Design, schwarze Augen inklusive.
Die zweite Story in Adabat setzt derweil fort, was bereits letzten Monat in Spagonia gemacht wurde: Nicht Actionsequenzen oder aufregende Situationen sind an der Tagesordnung, sondern die Charaktere selbst stehen voll im Rampenlicht. Präsentiert wird uns schließlich eine ziemlich herzerwärmende und für jüngere Fans auch lehrreiche Geschichte über soziale Akzeptanz und über jene Dinge, die im Leben wirklich zählen sollten.
Erneut lediglich ein Zweiterteam auf die Mission zu schicken, diesmal Tails und Bunnie, sorgt dafür, dass beide im Laufe der zehn Seiten nicht vom restlichen Cast erdrückt werden und mit ihren Persönlichkeiten und Interaktionen angemessen zur Geltung kommen. So werden wir Zeuge von einigen knuffigen geschwisterlichen Momente zwischen den beiden Protagonisten, man spürt förmlich das unsichtbare Band, das sich im Laufe der Jahre zwischen ihnen aufgebaut hat.
Highlight stellt hierbei allerdings der Rückblick auf vergangene Tage dar: Wie ein junger Tails mit großen Augen schüchtern versucht, seine niedergeschlagene Gefährtin davon zu überzeugen, dass er sie trotz ihrer Verwandlung in einen Cyborg immer noch als seine Schwester sieht, lässt einfach jedes Herz dahinschmelzen. Ein toller und wichtiger Moment und sehr schön von Ian Flynn geschrieben – in diesen sekundären Geschichten, in denen er nur einen kleinen Cast jonglieren muss und sich deshalb voll und ganz auf diesen konzentrieren kann, glänzt sein Talent als Schreiber wirklich sehr. Dadurch fühlt sich das Limit von gerade mal zehn Seiten auch nicht mal halb so erdrückend wie in den momentanen Hauptgeschichten an.
Auch hier erleben wir wieder ein paar NPCs aus Sonic Unleashed in Bildform, genauer gesagt die Dorfbewohner von Adabat. Erneut liegen ihr Aussehen und ihre Persönlichkeit relativ nahe am Original – sogar die Sache mit dem zerstören Familienhaus von Teanchi und seiner daraus folgenden Depression wurde direkt aus der Wii/PS2-Version des Spieles übernommen. Immer wieder eine Freude für einen derart großen Fan von Unleashed wie mich, wenn diverse Elemente aus dem Spiel es auch tatsächlich in die Comics schaffen.
Jamal Peppers hat wie schon letzten Monat den Pinsel geschwungen – erneut kann ich über seine Arbeit nicht klagen, wenn seinem Stil diesmal auch irgendwie das gewisse Etwas fehlt. Hervorstechende Zeichnungen, Details oder Momente gibt es wenige und stellenweise fehlt seinen Charakteren auch eine gewisse situationsbedingte Emotion – besonders seine Sally trägt immer nur den selben etwas monoton-ernsten Gesichtsausdruck mit sich herum, ist mir beim Lesen ins Auge gestochen. Dulcy hat er derweil, gemessen daran, dass er der Erste ist der ihr neues Design zur Schau stellen muss, eigentlich ziemlich toll hinbekommen.
Dafür liegen die Zeichnungen von Jennifer Hernandez für die zweite Story umso mehr auf dem Punkt. Ganz egal ob Mensch oder Anthro, sie fängt jede Gefühlslage der Protagonisten gekonnt ein und sorgt somit für einen sehr ausdrucksstarken Look – speziell in einer derartig emotionsreichen Geschichte, mit wenig Action und dafür sehr viel Charkterinteraktionen, ist es umso wichtiger, besagte Emotionen glaubwürdig darzustellen um den Leser zu fesseln. Das ist ihr zweifellos gelungen, auch die Proportionen der Charaktere passen, womit Story zwei schlicht und einfach nur sehr toll anzuschauen ist. Sehr solide Arbeit von ihr.
Das reguläre Cover kommt von Tyson Hesse und zeigt Sonic in einem wilden Wettrennen mit Silver Sonic auf der Dragon Road, während er von Dulcy unterstützt wird. Cooles und sehr dynamisches Motiv, das Cover passt zur Geschichte im Inneren des Heftchens und auch die Farbgestaltung kann sich sehen lassen, hier haben wir eindeutig eines der besseren Cover der letzten Monate am Start.
Das Love Struck-Variant von Diana Skelly zielt derweil eindeutig auf Humor ab: Ein panischer Sonic wird von einer ganzen Horde von Verehrerinnen gejagt, befeuert von Omega als Liebesengel. Die überzeichneten Gesichtsausdrücke, speziell der verzweifelte Gesichtsausdruck des blauen Igels ob dieses wahr gewordenen Albtraumes, passen zu diesem Spaß-Cover wie die Faust aufs Auge. Dazu gibt es sogar ein kleines Easteregg in Form von Geistermädchen Lah aus Night of the Werehog, die bisher leider nicht in den Comics selbst vorgekommen ist. Alles in allem ein sehr amüsanter Anblick, durch die laufende Verschiebung der Hauptserie allerdings leider etwas spät dran, war das Motiv doch eindeutig für die Zeit um den Valentinstag gedacht.
Sonic the Werehog vs Dark Gaia Phoenix! Kann Sonic den Schlüsselwächter und sich selbst vor den Flammen des Feuervogels bewahren, oder riecht es schon sehr bald nach verbranntem Fell? Und können das vereinte Team von Amy, Knuckles, Mighty und Ray in der Zwischenzeit Egg Boss Thunderbolt ein paar Master Emerald-Splitter abluchsen? Das alles erfahrt ihr im Review nächsten Monat, also bleibt uns auch weiterhin treu!