Sonic the Hedgehog # 276 Review

Comic-Mittwoch: Sonic und seine Freunde sind endlich zurück von ihren interdimensionalen Abenteuern. Doch keine Pause für Weltenretter, in der Cool Edge Zone messen sich Sonic und Rotor nämlich mit Egg Boss Tundra. Unterdessen ist auch der fiese Dr. Eggman wieder zurück im Geschäft.

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Inhalt

Worlds Unite ist geschlagen, Sonic und Mega Man konnten die verzerrten Dimensionen mithilfe ihrer Gegenspieler wieder zusammenführen. Nun ist alles wieder wie gehabt – sprich, Sonics Heimatplanet ist durch die Krise rund um Dark Gaia immer noch in ein paar über dem Erdkern schwebende Kontinente aufgeteilt. Die Sonic Unleashed-Adaption ist erneut in vollem Gang!

In dieser Ausgabe erwarten uns erstmals zwei unterschiedliche Geschichten mit jeweils zehn Seiten Länge – ein Stil, an den Leser dieses Comics sich besser gewöhnen sollten, wird er doch für weitere kommende Ausgaben erst mal ne Weile fortgeführt.

In Story Nr. 1, genannt „Cold Hearted„, wird mit der Action wieder Mal keine Zeit verloren. In der Cool Edge Zone des Artika-Kontinentes befinden sich Sonic, Rotor und Chip nämlich mitten in einem Gerangel mit der örtlichen Egg Army-Fraktion, bestehend aus Anthros und eisigen Badniks. Der Kampf läuft gut für die Freiheitskämpfer – zumindest bis zu jenem Moment, in dem Sonic sich mit erhobenen Händen ergibt. Die Gegner seien zu zahlreich und zu gut bewaffnet, ihm und Rotor bliebe also keine andere Wahl, als das Handtuch zu schmeißen. Chip nimmt derweil über den Luftweg ängstlich Reißaus.

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Über den Köpfen der Egg Army-Soldaten flattern Fragezeichen herum, doch letztendlich sind die Schergen von Eggman erfreut, den großen Sonic the Hedgehog an der Angel zu haben. Sie bringen ihn zu ihrer Basis und ihrem Anführer.
Dort angekommen, lässt besagter Anführer nicht lange auf sich warten. Er nennt die Eindringliche erst mal Anarchisten – worauf Sonic belustigt anmerkt, so bisher noch nie genannt worden zu sein – und verlangt Respekt von ihnen. Anschließend stellt sich das Walross als Tundra vor.

# 276 - 2Rotor wirkt beim Anblick des Feindes sichtlich schockiert – aus sehr gutem Grund. Kaum zieht Tundra nämlich seine verhüllende Kapuze nach hinten, ist klar, um wen es sich bei ihm tatsächlich handelt: Nämlich um den Vater des begabten Technikers!
Kleine Rückinfo, im neuen Comic-Universum wollte Rotor schon als kleiner Junge sein Leben der Technik widmen. Sein grimmiger Vater hatte für seine Leidenschaft jedoch laufend nur Spott und Verachtung übrig, weshalb er aus seinem Dorf davongerannt ist, um seinen Traum woanders zu verwirklichen. Schließlich traf er auf die Freiheitskämpfer rund um Prinzessin Sally und Sonic, und er hat sich der Gruppe angeschlossen, im Vorhaben den Eroberungsfeldzug von Dr. Eggman zu stoppen.

Ein Grund mehr, warum Rotor nun mit Wut darauf reagiert, dass sein eigener Vater sich dem Wissenschaftler angeschlossen hat. Er habe sein ganzes Dorf mit diesem Entschluss verraten. Doch Tundra reagiert relativ unbeeindruckt. Nur Macht legitimiert Herrschaft, und da Robotnik mit der Eroberung seines Dorfes bewiesen hatte, dass er der Mächtigere war, hat Tundra ihm auch seine Dienste angeboten. Er brüllt Rotor anschließend an, dass dieser sich selbst heute noch hinter seinen Spielzeugen verstecken würde, bevor er ihn und Sonic schließlich in eine Gefängniszelle bringen lässt.

Dort angekommen, merken die beiden Helden schnell, dass sie nicht alleine sind: Zwei Bewohner des örtlichen Dorfes sind ebenfalls im Inneren. Sonic fragt rasch nach, ob es sich bei ihnen um Jari-Thure und Sarianna handeln würde – das bestätigt sich, worauf der Igel erfreut ist, dass sein Plan funktioniert hat. Jetzt wird klar, er hat sich lediglich schnappen lassen, um die beiden entführten Bewohner ohne Schwierigkeiten aufzufinden.

Kleiner Ehekrach folgt zwischen den Verheirateten wer von ihnen an dieser Situation Schuld wäre, was Sonic als Gelegenheit nimmt, sich erst mal um seinen Kumpel zu kümmern. Rotor ist verständlicherweise ziemlich am Boden. Nach ein bisschen überlegender Stille versucht Sonic seinen Freund schließlich aufzubauen: Während sein Tundra sofort aufgegeben hat als Eggman sein Dorf eroberte, hat Rotor weitergekämpft und schließlich gewonnen, als der Doktor auch Mobotropolis in seine Hände bekam. Er wäre zehnmal der Mann der sein Vater ist.
Die tröstenden Worte des Igels lindern den Schmerz nicht vollkommen, aber Rotor ist nun trotzdem bereit, Phase 2 ihres Planes in Angriff zu nehmen. Wie auf Kommando flattert auch schon Chip bei der Zelle vorbei, mit der Schlüsselkarte in seiner Hand. Er ist natürlich nur zur Show davongerannt, und hat sich anschließend in die Basis geschlichen um seine Freunde rauszuholen.

Doch eine Flucht wäre dennoch nicht einfach, werfen die zwei Dorfbewohner ein, ist der Boden der gesamten Basis doch absichtlich mit einer schlüpfrigen Eisfläche beschichtet. Zu rennen könnte für Sonic schwierig ausfallen…oder auch nicht, ist doch gerade in diesem Moment die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Aus Sonic wird Werehog, und an seinen Schuhen befinden sich nun praktischerweise spitze Stacheln, mit denen ein Weiterkommen in dieser eisigen Festung kein Problem mehr darstellen dürfte.

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Es wäre natürlich etwas zu einfach, wenn die Flucht vollkommen reibungslos verlaufen würde. Badniks und Egg Army-Soldaten säumen den Weg, darunter sogar Snowy, der bärige Miniboss der White Park Zone aus Sonic the Hedgehog 4: Episode 2. Doch dank Werehog-Superkräfte stellt selbst dieser mächtige Gegner kein großes Problem dar, worauf die Helden den Hangar erreichen. Dort schnappen sie sich einen Schlitten samt Roboter-Rentier, mit dem sie über den Luftweg aus der Reichweite der Egg Army entkommen. Mission erfüllt, Sonics waghalsiger Plan war ein voller Erfolg!

Im Heimatdorf der Bewohner angekommen, überlassen diese den Freiheitskämpfern schließlich den Grund, warum sie den Weg überhaupt auf sich genommen haben: Den Sonnen- und Mondschlüssel den sie gehütet haben, welche für die Öffnung des Gaia-Tempels zwingend notwendig sind. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Rettung des gespaltenen Planeten wäre damit getan, die Helden können also vorerst zur Sky Patrol zurückkehren.

Doch die Sache mit Tundra wird Rotor sicher noch eine Weile graben, und es sollte wohl nicht zu lange dauern, bis Vater und Sohn sich wieder gegenüberstehen werden…

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Mit diesem bittersüßen Abschluss geht Geschichte 1 zu Ende – doch zehn weitere Seiten sind in der Ausgabe noch enthalten. Sie drehen sich um Antagonisten Dr. Eggman, der nach dem Worlds Unite-Desaster an Bord seines Death Egg endlich wieder „Back in Business“ ist.

Und zwar richtig! Der Doktor merkt nämlich händereibend an, dass sein großer Traum endlich in Erfüllung gegangen ist: Eggman Land, sein ultimativer Vergnügungspark, wäre endgültig komplett. Diese Fabrik und Todesfalle gleichzeitig wäre das ideale Sprungbrett zur Weltherrschaft – auch wenn Orbot anfragt, ob die Achterbahnen wirklich notwendig waren. An diesem Ort würde der Doktor die Energie von Dark Gaia sammeln und an sein Death Egg weiterleiten, welches dadurch unaufhaltsam werden würde.

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Etwas das schon längst der Fall sein könnte, merkt Orbot an, wenn sein Schöpfer nicht seinen einzigen Chaos Emerald verloren hätte. Ursprünglich hat er ihn für eine Falle benutzt um die Freiheitskämpfer zu zerschlagen, doch auf dem Rückweg zum Death Egg ist das kleine Transportgefährt vom Weg abgekommen und abgestürzt.
Eggman gibt zerknirscht zu, dass Sonic und seine Truppe in dieser Edelstein-Jagd leider die Nase vorne haben – doch das wäre nicht von Bedeutung. Er hat immer noch die Gaia-Manuskripte im Besitz und sie beinahe entschlüsselt, und seine Egg Army-Fraktionen haben bereits Gaia-Tempel rund um den Planeten gesichert. Doch das nützt ihm nichts, wirft Orbot wieder ein, solange er sich nicht Zutritt durch die gewaltigen Tore der Tempel verschaffen könne, ohne die Struktur der antiken Gebäude zu beschädigen.

Langsam platzt dem Wissenschaftler der Kragen, und er fragt nach, ob er seinen Roboter-Assistenten wirklich so hochnäsig programmiert hat. Ist natürlich der Fall – schließlich funktioniert der Doktor in einem wettbewerbsähnlichen Umfeld am Besten. Uh, nettes Detail.

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Cubot meldet sich unterdessen auch zu Wort, er fragt nach, ob Eggman vor hat den neu entdeckten fliegenden Planetoiden zu attackieren. Doch der Wissenschaftler will sich lieber mal auf seine Welt konzentrieren – Lost Hex weckt nämlich eine seltsame Erinnerung in ihm, wie wir in einem vagen Rückblick zu Worlds Unite sehen, auf dem auch Xander Paine und Dr. Wily zu erkennen sind.

# 276 - 7Er müsse wirklich aufhören, mit dem Raum/Zeit-Gefüge zu spielen, entschließt sich der Wissenschaftler. Nichts als Probleme würden dadurch entstehen, ist doch schließlich auch seine Vorzeigekreation Metal Sonic durch eines dieser Genesis-Portale verschwunden und gilt nun als vermisst. Wir erinnern uns, in Sonic Universe 75 wurde der Roboter von Sonic und Silver im Kampf um einen Chaos Emerald ausgetrickst und in den Tiefen des Weltalls ausgesetzt.

Doch Rettung für den Roboter könnte auf dem Weg sein: Orbot informiert seinen Meister nämlich plötzlich, dass die Signatur von Metal durch eine automatische Suche erfasst wurde. Eggman ist natürlich sofort Feuer und Flamme, sein mechanisches Schätzchen zu sich zurückzuholen. Er gibt die Koordinaten in seinem hauseigenen Genesis Portal-Erschaffer ein, und schlüpft trotz des Ratschlages von Orbot erst mal einen Badnik als Vorhut zu schicken hindurch. Er habe lange genug nur in seinem Death Egg herumgesessen und vor sich hin geplant – es wird wieder Zeit, sich die Hände selbst schmutzig zu machen!

Er und sein Eggmobile werden in der Distant Abyss Zone, einem dunklen Weltall, ausgespuckt. Eggman versucht sofort seinen Schützling zu orten, doch sein Signal wäre bereits sehr schwach. Überraschender Besuch wirft den Doktor allerdings aus der Bahn – ein großes Aal-ähnliches Alien-Wesen will sich sein fliegendes Gefährt nämlich als kleinen Snack gönnen.
Robotnik schlägt natürlich sofort zurück, und transformiert sein Eggmobile in eine modifizierte Version seines ikonischen Big Arms-Mecha, den er einst in Sonic the Hedgehog 3 als finalen Boss der Launch Base Zone auf Sonic gehetzt hat. Mit einem mächtigen Fausthieb will er die Kreatur abwimmeln – doch besagte Faust wird mitsamt des Armes einfach abgeknabbert.

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Verzweifelt ruft der Wissenschaftler bei seiner gestrandeten Kreation um Hilfe an – und jetzt endlich entdeckt Metal Sonic seinen Schöpfer. In einem starken Sturmangriff rammt er den Alien-Aal von der Seite…und hat damit seine letzten Energiereserven aufgebraucht und fällt reglos zu Boden.
Eggman greift seine Schöpfung und entschließt sich zur Flucht, während die Kreatur bereits die Verfolgung aufnimmt. Sein Eggmobile stürzt durch das Genesis-Portal zurück ins Death Egg, und er verlangt von Orbot und Cubot, das Portal sofort zu schließen. Das passiert keine Sekunde zu früh, wäre ihm das Alien doch um ein Haar in seinen fliegenden Stützpunkt nachgefolgt.

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Euphorisch feiert der Eiermann den Erfolg dieser aufregenden Reise. Er befiehlt, dass Metal Sonic zu einer Aufladestation gebracht werden soll, während er sich in Ruhe über seinen Sieg freuen will. Doch eines entgeht dem Wissenschaftler dabei: Nämlich ein aufflackernder Bildschirm im Hintergrund, der ihn über eine Invasion seines gerade erst fertig gestellten Eggman Land informieren will. Was zum…?

Wer sind die Schuldigen? Das sehen wir im letzten Panel. Es handelt sich um den fiesen Magier Walter Naugus den wir bereits aus dem alten Universum und der Satam-Serie kennen sowie…Wendy Witchcart? Aus dem kleinen Spin-Off „Tails‘ Sky Patrol“ für den Game Gear? Okaaay, was haben sie zwei Fieslinge mit Eggman Land vor? Scheint, als würde der Doktor bald mächtige Konkurrenz beim Rennen um die Weltherrschaft erhalten!

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Off-Panel

Bye Mega Man, Roll, Dr. Light, und und und…
Sonic ist froh, nach dem vollgestopften Crossover-Wahnsinn seinen Comic endlich wieder für sich zu haben. Doch anstelle von angenehmer Ruhe, erwartet ihn natürlich der böse Co-Star, der gleich mal erfreut kämpfen will. Sorry Sonic, Helden können sich leider keine Pause leisten!

# 276 - Off Panel


Fazit

Zwei Geschichten erfordern natürlich auch zwei einzelne Betrachtungen. Fangen wir also gleich mal mit der ersten Story an, die Sonic, Rotor und Chip in die frostige Cool Edge Zone verschlagen hat:

Auch diesmal startete der Comic – wie schon öfters in dieser Unleashed-Adaption – gleich von Anfang an mit einem mächtigen Kampf gegen die Truppen von Eggman. Das Vergnügen weilte jedoch nur sehr kurz, hat Sonic doch schon auf der zweiten Seite das Handtuch geschmissen – lustigerweise nachdem er natürlich nicht wenige der Soldaten gekonnt eingestampft hat, sprich ganz klar im Vorteil war. Schon dort roch der Braten ziemlich faul, was natürlich durch die schnippischen Kommentare von Sonic und Rotor kurz nach der ach so gefährlichen Gefangenschaft nur verstärkt wurde.

Standard-Cover

Standard-Cover

Die Situation drehte sich zumindest für das Walross aber recht dramatisch, als er auf die harte Tour herausfinden musste, dass seine eigener Vater die Egg Army-Fraktion dieser Gegend anführt. Es wurde versucht ein bisschen emotionale Spannungen in die Situation zu bringen – in meinen Augen ist das von Writer Ian Flynn auch recht gut gelungen. Während der laute Schlagabtausch zwischen Rotor und Tundra recht kurz ausgefallen ist, hat man doch deutlich gemerkt, wie sehr Sonics Kumpel diese Situation mitnimmt. Besagter blauer Igel hat dafür wieder mal toll seine fürsorgliche und mitfühlende Seite zur Schau gestellt, seine tröstenden Worte an Rotor haben den Nagel auf den Kopf getroffen.

War toll ein paar Holoska-NPCs aus Unleashed in Comicform zu sehen, gerade da ihre Persönlichkeiten wirklich sehr nahe an ihren originalen Auftritt gehalten wurden. Der Rückkehr des Werehog war natürlich nach so langer Worlds Unite-Pause ein netter Anblick, leider wurde die Flucht aus der eisigen Basis jedoch relativ schnell und unspektakulär abgehandelt. Auf einer ganzen, relativ statischen Seite darf Sonic wortlos Soldaten und Roboter verkloppen…naja. Wie er dem Snowy-Badnik aus StH4: Episode 2 mit seinem verlängerbaren Arm nen Durchschuss verpasst ist allerdings ein ziemlich cooler Lichtblick.

Am Pinsel war Adam Bryce Thomas, ein neues Gesicht das ebenfalls den Sprung vom Fan zum professionellen Sonic-Zeichner geschafft hat. Während man durch die Story blättert, kann man deutlich erkennen, warum: Seine Charaktere, deren Proportionen und die Umgebungsdetails sind ziemlich top. Mir gefällt besonders wie gut er die jeweiligen Emotionen der einzelnen Figuren zur Geltung bringt, dadurch wirken der Konflikt zwischen Rotor und Tundra, oder die freche Art von Sonic, nur umso realer. Auch dieser Neuzugang ist in meinen Augen eine willkommene Verstärkung für das (langsam echt große) Zeichner-Team der Sonic-Comics von Archie.

Springen wir zu Story Nr. 2, in der Serien-Fiesling Dr. Eggman im Rampenlicht stand. Ziemlich cool endlich mal wieder seine Sicht der Dinge zu erleben, und ein Update zu bekommen wie weit er sein Imperium in dieser Dark Gaia-Krise nun eigentlich voranbringen konnte. Sein ultimativer Vergnügungspark Eggman Land ist sogar bereits errichtet – das ging fix. Wäre vielleicht besser gewesen, wenn man in den letzten Ausgaben ein bisschen mehr vom Aufbauprozess sehen hätte können, aber es ist schon toll, dass seine wohl nervenaufreibendste Festung auch in den Comics vorkommen wird. Sonic sollte sich also besser schon mal wappnen…

Sein hin und her mit Orbot war natürlich wieder relativ amüsant – nettes Detail am Rande, es wird zumindest in diesem Comic auch endlich enthüllt, warum er eigentlich einen Roboter als Assistenten eingestellt hat der ständig nur an ihm herumnörgelt. Doch was ich besonders amüsant fand, war Robotniks väterliche Ader gegenüber seiner wohl bedeutendsten Kreation, Metal Sonic. Als er gehört hat wo seine verlorene Schöpfung gestrandet war, hat er euphorisch keinen Moment gewartet, ihn persönlich wieder zurück zu holen.

Damit die ganzen zehn Seiten nicht nur aus Situationserklärungen bestehen, gab es sogar noch ein bisschen Action am Ende. Eggman mal gegen einen anderen Feind als Sonic kämpfen zu sehen war ungewohnt aber nicht unwillkommen, damit kann der Doktor nämlich seine Macht demonstrieren, ohne dabei den Helden ihr gutes Ende zu nehmen. Diesmal hat es leider nicht ganz so gut geklappt – eine erfolgreiche Flucht ist alles, was Eggman aus der Konfrontation mit dem hungrigen Alien herausholen kann – aber zumindest hat er sich imposant zur Wehr gesetzt. Immer wieder erfreulich einen seiner klassischen Boss-Roboter aus den Spielen in Comicform zu erleben, der coole Big Arms-Robo ist da natürlich keine Ausnahme. Das lässt das Herz eines alten Eggman-Fans wie mich gleich höher schlagen.

Variant-Cover

Variant-Cover

Was mich überrascht hat, war das Auftauchen von Walter und Wendy Naugus am Ende. Es war zu erwarten, dass der fiese Magier auch im neuen Universum sein Unheil treiben wird…aber dass er dabei von Wendy Witchcart unterstützt wird, einer fiesen Hexe die ihren einzigen Auftritt in einem obskuren Game Gear-Spiel mit Tails in der Hauptrolle (Tails‘ Sky Patrol) hatte, hätte ich nicht erwartet. Ian Flynn weiß echt, wie man einen alteingesessenen Sonic-Fan zufrieden stellen kann, ich liebe wie viele längst vergessen geglaubte Charaktere er aus allen Winkeln der Reihe er in den Comic einfügt.

Archie-Veteranin Even Stanley hat diese Story gezeichnet. Wie gewohnt gefällt mir ihre Version von Ivo sehr, sie schafft es gekonnt, jeden Aspekt seiner emotionalen Reichweite – wütend, kindisch vergnügt, genervt, etc. – auf den Charakter zu übertragen. Die Hintergründe waren meist zwar etwas trist, selbst für die Kommandozentrale des Death Egg, aber ansonsten habe ich nichts zu bemängeln.

Das reguläre Cover zeigt Sonic mit flotten Füßen und grinsend auf einem frostigen Hindernispfad. Eine coole und dynamische Pose wie ich finde, auch zeichnerisch hat das Team um Adam Bryce Thomas ganze Arbeit geleistet. Immer wieder toll, wenn die Zeichner des Comics auch das Coverbild mitgestalten dürfen.
Das „Hero Variant“-Cover kommt direkt von SEGA. Ohoh, aus Erfahrung weiß ich bereits, was das bedeutet. Und siehe da, es handelt sich um ein wohlbekanntes Sonic-Artwork aus Sonic Unleashed, das durch die Green Hill Zone aus Sonic Generations läuft. Hat mit der Story im Inneren nix zu tun und ist auch nicht sonderlich aufregend. Ich bevorzuge einfach richtige Zeichnungen für meine Sonic-Cover anstelle von zusammengeschusterten Photoshop-Edits, aber wer das Artwork von Sonic mag und mit dem regulären Cover nichts anfangen kann, macht hier nicht zu viel falsch. Es sieht nicht schlecht aus, ist aber einfach so…langweilig.


Nächste Ausgabe:

Um einen Super-Badnik zu zerstören, nehmen die Freiheitskämpfer rund um Sonic die Hilfe einer alten Freundin in Anspruch: Lupe, die Leiterin des Wolf-Pack, steigt im neuen Comic-Universum in den Kampf gegen Dr. Eggman ein. Doch wie haben Sonic und sie sich in dieser Realität eigentlich getroffen? Das erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe, frei nach einem gewissen Sonic-Titellied „Thunder, Rain and Lightning“ genannt.

# 276 - Next Issue

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

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