Sonic Lost World

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Sonic Lost World Review (PC)

Es ist soweit – Das Abenteuer auf Lost Hex ist nun auch für den PC erhältlich. Doch kann sich der Port gegen das Original durchsetzen? Das wollen wir in unserem Review klären!

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Vorab: Story, Leveldesign und Musik sind identisch zur Wii U-Version und werden in diesem Review daher nicht weiter betrachtet. Möchtet ihr gern wissen, wie sich das Spiel in diesen Punkten schlägt, dürft ihr gern unser Wii U-Review unter die Lupe nehmen.


Es gibt und es nimmt

lw_review_007Für die PC-Version von Sonic Lost World gibt es eine Reihe an Neuerungen, die zuvor nicht direkt enthalten waren – Auf anderer Seite wurden allerdings auch Features entfernt.
Das Spiel kommt mit satten 100 Erfolgen daher. Wer zunächst erschrocken über diese Zahl ist, sollte aber nicht gleich aufgeben: Die Erfolge entsprechen nämlich den Missionen, die Omochao für den Spieler bereithält. So ist es zum Erreichen der Errungenschaften beispielsweise nicht nötig, alle Roten Sternenringe zu sammeln.
Zusammen mit den Erfolgen hat man selbstverständlich auch die restliche Palette an Steam-Features zur Verfügung: Der Speicherstand lässt sich in der Cloud ablegen und es gibt Unterstützung für Steam-Leaderboards. Das Spiel ist außerdem, wie schon das Original, komplett in Deutsch verfügbar, mitsamt Sprachausgabe.

Sonic Lost World kann am PC wahlweise mit Controller oder Maus und Tastatur gespielt werden. Nutzt man einen Controller, so ist die Tastenbelegung fest vorgegeben und nicht veränderbar – Sie entspricht der Tastenbelegung der Wii U-Version. Nutzer einer Tastatur können die Tasten allerdings frei konfigurieren.
Etwas negativ sticht hervor, dass Spieler direkt beim Spielstart bereits mit der Meldung begrüßt werden, dass ein Controller zum Spielen empfohlen wird. Das ist allerdings nicht verwunderlich, da doch verhältnismäßig viele Tasten genutzt werden müssen.

lw_review_001Der Controller-Support ist nett, hat aber leider einen faden Beigeschmack: Da man sehr viel mit den hinteren Schultertasten (Triggern) agieren muss, zeigen sich auch die Nachteile dieser – Sie sind analog, nicht digital. Durch den teilweise recht starken Widerstand wird es bei dauerhaftem Spielen sehr schnell ungemütlich und führt teils sogar zu schmerzenden Fingern. Besonders beim PS3-Controller ist das Problem aufgrund des wirklich starken Widerstands groß. Vermutlich war der Spindash auch eher für das Wii U-Tablet optimiert, wo dieser Mangel aufgrund der digitalen Schultertasten weniger stark ins Gewicht fiel.

So wie das Spiel gibt, so nimmt es aber auch: Viele Features der Wii U-Version fehlen gänzlich ohne Ersatz. Da die Konnektivität zum 3DS vollständig fehlt, gibt es entsprechend beispielsweise keine Multiplayer-Features mehr.

Genauso fehlen die Zirkus-Stages, die an der Nintendo-Konsole hauptsächlich dazu dienten, schnell eine große Anzahl von Tieren zu erhalten. Hier wurde allerdings mitgedacht: Das Betreten eines Levels benötigt im Port deutlich weniger Tiere. Selbstverständlich sind auch die DLCs zu The Legend of Zelda und Yoshi’s Woolly World nicht enthalten, da die Lizenzen bei Nintendo liegen. Hier wäre es nett gewesen, eventuell einen DLC zu z.B. Team Fortress 2 als Ersatz einzubauen (wie bereits in Sonic & All-Stars Racing Transformed) oder von anderen SEGA-Reihen am PC. Die NiGHTMARE-Zone ist hingegen enthalten, welche damals exklusiv der „Die Schrecklichen Sechs“-Edition an der Wii U beilag. Anstatt die Zone direkt in das Spiel zu integrieren, ist sie kurioserweise als DLC in der Spielebibliothek gelistet – Dies deutet eventuell daraufhin, dass künftig noch weitere Inhalte hinzugefügt werden.

Sehr negativ fällt ins Auge, dass absolut keine Glitches behoben wurden. Ob man nun das automatische rennen in Desert Ruins 2 aushebeln will, oder aber in Tropical Coast Zone ? über den Bildschirmrand fliegen will, alles geht noch wie im Original – Und das sind nur die wirklich signifikanten Glitches. Glücklicherweise ist Sonic Lost World technisch relativ sauber, sodass im normalen Playthrough kaum Glitches zutage treten sollten.


Ein etwas holpriger Launch – Fehler über Fehler

lw_review_005Der gestrige Launch des Titels zeigt sich etwas störrisch. Bei vielen ist das Spiel von größeren Problemen begleitet.
Viele Spieler berichten, dass der Titel gar nicht erst startet, nur sehr langsam läuft (trotz der locked 60 FPS), die Erfolge nicht funktionieren oder aber vor grafischen Fehlern nur so strotzt.

Wir können nur wenig davon bestätigen. Die Erfolge sind tatsächlich etwas fehlerhaft und aktivieren sich teilweise nur sporadisch (dieses Problem scheint aber nur einen recht kleinen Nutzerkreis zu betreffen). Im Menü ist die Grafik sehr pixelig und stellenweise unscharf, auch eine Veränderung der Auflösung bringt hier kaum Besserung.
Spieler, die gern ihr Gameplay aufnehmen oder streamen möchten, dürften bei der Nutzung von Nvidia ShadowPlay auch auf ein weiteres Problem stoßen:
lw_review_006Das Spiel wird nicht erkannt. Hier muss ausgewählt werden, dass der Desktop mit aufgenommen wird, startet das Spiel dann auf dem Hauptmonitor, sollte alles ordnungsgemäß mit ShadowPlay aufgenommen werden können. Bevor Nutzer das Streaming starten, sollte unbedingt vorerst mit einer Aufnahme getestet werden, ob der Dienst richtig funktioniert. Es gingen allerdings auch schon Berichte ein, dass ShadowPlay bei einigen Spielern komplett nicht mit dem Titel funktionieren will.

Sehr gut wurde aufgenommen, dass es eines der wenigen Sonic-Spiele auf Steam ist, bei denen kein externer Launcher zum Anpassen der Einstellungen notwendig ist. Alle Einstellungen zur Grafik & Co. finden sich im Optionsmenü des Spiels und können auch beendet werden, ohne das Spiel neuzustarten. Die Einstellungen für Grafik fallen aber etwas minimalistisch aus.


Grafik und Framerate

Bei der Grafik erwarten Spieler der Wii U-Version nur wenige Überraschungen. Abhängig von der Hardwarekonfiguration ist das Spiel ein Stückchen schärfer als auf der Konsole, sonst gibt es aber nur wenig Veränderungen. Wie bereits angesprochen ist das Menü seltsamerweise extrem pixelig und unscharf, die Gründe dafür sind unbekannt. Vermutlich wurde an dieser Stelle der Screen mit Auflösung des Gamepads 1:1 für den PC-Port kopiert.

Grafikvergleich: Höchste / Niedrigste Einstellungen

Grafikvergleich: Höchste / Niedrigste Einstellungen

Kleinere grafische Ungereimtheiten treten auch in Cutscenes auf. Diese sind grafisch ein wenig schlechter und wirken etwas verrauscht. Ausgenommen sind hier CGI-Sequenzen, die wunderschön aussehen, aber wirken, als würden die Bilder einen Resampling-Effekt haben – Dies war bereits auf der Wii U der Fall und wurde ebenfalls nicht behoben.

lw_review_002Neben bereits angesprochenen Framerate-Problemen auf schwächeren Systemen läuft das Spiel stets auf butterweichen 60 Frames pro Sekunde, wie schon auf der Wii U. Die Probleme sind auf schwächeren PCs aber tatsächlich ziemlich gravierend, fällt das Spiel auf unter 40 Frames pro Sekunde spielt es sich laut Aussagen von Spielern wie in Slow-Motion. Ich selbst kann dieses Problem leider derzeit nicht nachvollziehen.

Im Zuge der Grafik wurde Sonic Lost World neben Grafikfehlern im Menü sauber portiert und sieht toll aus, wie eh und je. Besonders die bunten Farben passen gut zum allgemeinen Setting des Spiels und sind auch auf dem PC grandios umgesetzt. Das lässt nur leider die Schwierigkeiten bei schwächeren PCs und Probleme in den Cutscenes und dem Menü nicht verschwinden.


Fazit:
lw_review_008Sonic Lost World hat einen ganz soliden PC-Port bekommen. Mehr leider nicht – Für einen stolzen Preis von 30€ bekommt man weniger Features als im Original und sonst inhaltlich eine 1:1 Kopie, mit Ausnahme der Nintendo-DLCs. Durch die aktivierten Steam-Funktionen ist es möglich, 100 Erfolge zu bekommen und seinen Speicherstand komfortabel in der Cloud abzulegen. Die Tastenbelegung an der Tastatur ist frei konfigurierbar, am Controller leider nicht, der sich stellenweise etwas unglücklich handhaben lässt. Spielbar ist es in insgesamt 6 verschiedenen Sprachen, auch die lokalisierte Sprachausgabe wurde erneut eingebunden.
Im Launch-Zeitraum hat das Spiel aktuell mit einigen Fehlern zu kämpfen, so startet das Spiel bei vielen Nutzern nicht, die Erfolge sind stellenweise verbuggt und es gibt bei einigen Spielern Framerate-Probleme. Die Grafik ist zeitgemäß und recht hübsch, am PC noch deutlich schärfer als auf der Wii U, mit einem passenden Rechner läuft Sonic Lost World auch auf stets butterweichen 60 FPS. Im Menü kommt es leider zu grafischen Fehlern, die ihren Ursprung vermutlich bei der Portierung des Menüs vom Wii U Gamepad auf den PC haben, da Auflösung und Format vermutlich direkt übernommen wurden.

Der Port ist im Grunde gut spielbar und solide, durch das Fehlen vieler Features, diverser technischer Probleme und der Tatsache, dass Glitches im Port nicht behoben wurden, sind 30€ für diesen Titel nicht gerechtfertigt. Vorbesteller erhielten Sonic & All-Stars Racing Transformed gratis, mit dem Launch entfällt dies aber und so bleibt ein solider, aber doch gefühlt halbgarer Port allein zurück. Ich rate, auf den nächstbesten Steam-Sale zu warten und das Spiel dort günstig abzugreifen. Wer die Wii U-Version nicht kennt, braucht sich aber trotzdem nicht vor einem technischen Desaster fürchten – Im Grunde ist die Umsetzung sauber, funktioniert allerdings eben nicht bei jedem gleich gut.

Unbedingt zu erwähnen gilt, dass zwar derzeit noch die Wii U-Version die Oberhand hat, aber spätestens mit den ersten Mods (die Community bastelt bereits) dies wohl ins Gegenteil umschlagen dürfte.

Pro

  • Schärfere Grafik im Spiel
  • NiGHTMARE-DLC enthalten
  • 100 Errungenschaften
  • Support für Tastatur und Controller
  • Einstellungen ohne extra Launcher
  • Framerate idR konstant bei 60 FPS
  • Steam Bestenlisten
  • All-Stars Racing Transformed gratis für Vorbesteller

Kontra

  • Grafik im Menü pixelig und unscharf
  • Controller durch analoge Schultertasten etwas unhandlich
  • Multiplayer-Features fehlen ohne Ersatz
  • Zirkus-Stages fehlen ohne Ersatz
Ruki

Geschrieben von: Ruki

Igel-Fan seit 2001. Mit Sonic Unleashed als Lieblingstitel entdeckte er seine Begeisterung zum Speedrunning und ein gewisser, etwas zu gutgläubiger Echidna ist sein Lieblingscharakter. Comics und Serien der Reihe sind für ihn Pflichtprogramm. Auf der Page kümmert sich Ruki seit 2011 um regelmäßige News, Comic-Reviews und verschiedene Arbeiten im Hintergrund.

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