Vor zweieinhalb Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Sonic Dash – Nach über 140 Millionen Download setzt der Nachfolger das erfolgreiche Konzept des Endlos-Runners fort, im Universum von Sonic Boom. Ob das gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Review!
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| Grafische Präsentation, Design und Animationen | Musik und Soundeffekte | Sonstiges |
| Fazit |
Testversion: 1.1.0 (Android 4.4.4)
Wer meint, das Spielkonzept der Endlos-Runner sei längst verbraucht, der liegt falsch. Das erste Sonic Dash streicht auch heute noch mehr und mehr Downloads ein und auch der Nachfolger legt bereits mit hohem Tempo vor. Nach wie vor eignet sich die Spielweise wunderbar für kleine Partien unterwegs und bringt wenigstens kurzweilig Freude – Und Smartphones sind heutzutage ohnehin sehr weit verbreitet.
Doch setzt Sonic Dash 2 das Konzept von Teil 1 auch erneut gut um? – Zumindest zum größten Teil.
Die grundlegenden Spielmechaniken sind natürlich identisch: Wischt man nach links oder rechts, wechselt der Charakter die Spur, wischt man nach unten rollt die Spielfigur und das Springen ist durch Wischen nach oben möglich. Neu in Sonic Dash 2 kommt allerdings auch die Bewegungssteuerung ins Spiel – Mittels Enerbeam-Powerup geht es hoch in die Luft, wo ihr auf kurzer Strecke nach links und rechts schwenken müsst, um Ringe und Orbs einzusammeln.
Nicht nur der Enerbeam ist ein neues Element, welches neue Areale öffnet, es gibt jetzt zusätzlich auch Schienen. Diese kommen allerdings nicht mit großartig neuem Gameplay daher, sondern sorgen nur optisch für ein wenig Abwechslung. Mittels Bounce Pads könnt ihr Schienen in den Wolken erreichen (die ihr nach kurzer Zeit wieder verlassen müsst), oder aber während des normalen Laufs einfach am Boden.
Neben den üblichen Powerups, die bereits aus Teil 1 bekannt sind (Magnet, Schild) und Ringen (+ Ringboxen) gibt es noch weitere Items, die unterwegs eingesammelt werden können. So liegen beispielsweise überall Orbs verstreut, mit denen der Dash aufgeladen werden kann und es gibt Reifen, die beim Durchlaufen die aktuelle Kombo erhöhen.
Natürlich sind, wie auch schon im Original, verschiedene Charaktere vorhanden. Das System funktioniert hier allerdings etwas anders, denn in Sonic Dash 2: Sonic Boom erhält jeder der (bisher) 5 Charaktere eine eigene Fähigkeit. So zieht Sonic z.B. Ringe während des Dashs magnetisch an, während Knuckles durch einen Sprung mit darauffolgendem Spindash alle Gegner in der Nähe vernichtet. Die einzelnen Charaktere lassen sich durch Ringe und Rote Sternenringe aufleveln, was charakterspezifische Boni mit sich bringt, die aber allesamt im Lauf genutzt werden können. Knuckles erhält zum Beispiel einen Bonus auf die gesammelten Feindpunkte, während bei Sonic’s Level-Up der Distanzbonus erhöht wird.
Eine weitere neue Funktion ist, dass die Charaktere gewechselt werden können, sofern man sie denn freigeschaltet hat. Wechselt man das Gebiet (zwischen Unnamed Village <--> Dschungel), so werden die Ringe eingespeichert und der Charakter kann gewechselt werden, was leider mit einer kurzen Ladezeit daherkommt. Es ist möglich, die Spielfigur selbst auszusuchen und die Wahl findet zwischen allen bisher freigeschalteten Helden statt – Ein Wischen über den jeweiligen Charakter genügt bereits, um fortan mit ihm zu Laufen. Dies ist eine nette Ergänzung zum ursprünglichen Sonic Dash und sorgt auch für ein wenig Abwechslung während eines Levels.
Im Spielgefühl macht Sonic Dash 2 leider einen ungewohnteren Eindruck, als sein Vorgänger. Der Charakter rennt zunächst recht langsam, wird mit zunehmender weite allerdings schneller, was grundlegend nicht schlecht ist. Problematisch wird es allerdings, wenn die Eingaben, wenn auch selten, nicht oder nur ungenau erkannt werden, denn die Hindernisse werden im Verlauf der Stage zunehmend aggressiver, was eine entsprechend kurze Reaktionszeit erfordert. Weiterhin fühlen sich die Charaktere allgemein wesentlich träger an, was sich vor allem bei Sprüngen zeigt. Ich fühlte mich teilweise, als würde ich mit einem Eisenklotz springen, welcher direkt blitzschnell nach unten sinkt, nachdem die maximale Höhe erreicht wurde. Das sorgt natürlich dafür, dass die Sprünge etwas kürzer ausfallen – Hier verschätzt man sich schnell einmal, wenn man noch den Vorgänger gewöhnt ist. Für neue Spieler sollte dieses Problem allerdings nicht allzu schwerwiegend sein.
Im Kern blieb das Gameplay dem Original treu und bringt sinnvolle Neuerungen mit sich. Abstriche gibt es (im Vergleich mit dem Vorgänger) beim Spielgefühl und leider auch beim Erkennen der Eingaben, wo es selten mal zu Problemen kommt.
Im neuesten Ableger der Mobilsparte gibt es, ähnlich wie schon in Sonic Runners, kleine Helfer, die einen während eines Laufs mit verschiedensten Boni ausstatten. Es sind kleine Geister, die sich dem Spieler als Belohnung für das Komplettieren bestimmter Herausforderungen oder Ereignisse anschließen. Sie erfüllen eine ähnliche Funktion wie das Aufleveln der Charaktere im ersten Teil: So füllt sich mit „Serge“ beispielsweise die Sprintanzeige schneller, oder aber die Dauer eines Sprints wird mit „Legs“ erhöht. Mit Ringen und Roten Sternenringen lassen sich die kleinen Kreaturen aufwerten und ihr könnt maximal 3 Stück mit auf die Reise nehmen – Unterschieden wird hier zwischen einmaligen Geistern (sie können nur einmal verwendet werden) und Dauerhaften (können beliebig oft verwendet werden).
So niedlich sie für den ein- oder anderen auch aussehen mögen, mit Sonic hat ihr Design leider nur sehr wenig am Hut. Schlimmer noch, sie wirken im Spiel absolut fehl am Platz und im Universum eher befremdlich. Ihr Aussehen könnte von jedem 0815-Free to Play-Titel abgekupfert sein, deren Werbung man nicht selten auch im Spiel selbst sehen wird. Diese Entscheidung ist schade, kam doch selbst das Sonic Boom-Universum bereits mit einigen netten Ideen für Roboter-Designs o.Ä. daher, Hardlight hätte lieber auf solche zurückgreifen sollen, statt neue Figuren einzuführen, die vermutlich ohnehin in keinem anderen Spiel wieder verwendet werden.
Sonic Dash 2: Sonic Boom ist ein Free to Play-Spiel, wie auch schon sein Vorgänger, welcher ursprünglich aber kostenpflichtig war. Der zweite Teil wurde allerdings von Grund auf als F2P-Titel entwickelt und das ist leider auch zu merken, an manchen Stellen sogar ziemlich deutlich.
Ein normaler Lauf kostet nichts und ihr könnt beliebig oft einen neuen Versuch wagen – Lauft ihr gegen ein Hindernis oder fallt in einen Abgrund, schafft ein kurzes Werbevideo einmalig Abhilfe und ihr könnt die Highscore-Jagd fortsetzen. Schon danach kommen aber die Roten Sternenringe ins Spiel, denn macht ihr noch einen Fehler, müsst ihr diese zum Weiterspielen verwenden. Bei jedem neuen Versuch wird die benötigte Anzahl dieser verdoppelt – Soweit ist das System bereits aus dem Vorgänger bekannt.
Etwas anders sieht das dann schon bei speziellen Ereignissen aus. Hier kommt nämlich bereits ein von Sonic Runners bekanntes Token-System zum Einsatz, hier Tickets genannt. Standardmäßig besitzt ihr davon 4 Stück, die maximale Anzahl, im Rhythmus von 15 Minuten erhaltet ihr eines zurück. Um ein Ereignis zu spielen, benötigt ihr ein Ticket, beendet ihr dieses werdet ihr auch prompt von einem Lockangebot begrüßt: Mit dem Boom-Boost könnt ihr bis zu 6 Tickets gleichzeitig haben, mehr Geister finden und mit jedem Lauf ein gratis Leben bekommen – Alles für immerhin 7 Tage, dafür dürft ihr aber schon mit echtem Geld bezahlen. Fortan erscheint diese Meldung auch manchmal beim Spielstart und zu anderen Situationen.
Weiterhin fällt negativ ins Auge, dass Spieler nur an der Rangliste teilnehmen können, wenn sie das entsprechende Ereignis spielen. Normale Läufe fließen nicht in die Gesamtwertung ein.
Bei den kaufbaren Charakteren funktioniert es ganz ähnlich wie beim ersten Teil. Ihr benötigt Rote Sternenringe (bis zu 70), die ihr natürlich auch gern kaufen dürft, wie das Spiel mitteilt. Diese kosten aber bis zu ca. 100€. Benötigen tut man diese für allerlei Dinge – Charaktere und das Aufwerten ihrer Level, Geister (und ebenfalls für deren Aufleveln), …. – Gleiches gilt entsprechend auch für normale Ringe. Positiv ist, dass bei diesen Fällen das Spiel deutlich weniger penetrant ist, als andere Vertreter der F2P-Ecke. Eigentlich werdet ihr fast ausschließlich dann dazu aufgefordert, doch Nachschub zu besorgen, wenn ihr nicht genügend Ringe für die gewünschte Verbesserung habt. Im Level selbst tauchen gefühlt allerdings mehr Rote Sternenringe auf, als noch im Vorgänger, Spieler erhalten sie im Gegenzug aber auch seltener als Belohnung.
Was dem Spiel an Kaufaufforderungen fehlt, macht es leider mit Werbung wieder wett. Es gibt, wie bereits angesprochen, „freiwillige“ Werbung, um ein gratis Continue zu erhalten, dazu aber auch einige Werbebanner im Hauptmenü, Videowerbung beim beenden der App oder weitere Videos am Ende eines Levels. Teilweise sind diese tatsächlich nicht einmal überspringbar. Natürlich lässt sich die Werbung auch abschalten – Egal, was ein Spieler im In-App-Store kauft, es entfernt die Werbung komplett. Doch die Erfahrung früherer Titel (ebenfalls aus dem Hause Hardlight) zeigte, dass nach einem Update gern mal sämtliche Werbung wieder im Spiel ist. Weiterhin fehlt der „Tägliche Dreh“ aus Sonic Dash, die Belohnung für das tägliche Spielen bleibt aber bestehen.
Spieler werden in Sonic Dash 2: Sonic Boom zunächst einmal mit einem etwas irreführenden Menü konfrontiert – Auch das Tutorial schafft auf Dauer leider nur wenig Abhilfe. Während im ersten Teil noch alles bequem über ein Hauptmenü erreichbar war, wird hier ordentlich geteilt: Das Optionsmenü, wo man unter anderem die Erfolge einsehen oder diverse Einstellungen vornehmen kann, befindet sich nicht im Hauptmenü, sondern auf dem Startbildschirm, den Spieler in der Regel nur beim Spielstart sehen und später eher nicht dorthin zurückkehren. Was hier komplett fehlt ist ein Punkt für die Statistiken, der in Teil 1 noch hier seinen Platz gefunden hat, nun aber scheinbar komplett entfernt wurde.
Viel klarer werden die Dinge im Hauptmenü allerdings ebenfalls nicht. Besonders unschön ist, dass das Leveln der Charaktere nicht gekennzeichnet ist, das tut man nämlich durch Antippen der Charaktere. Hier landet man schon im nächsten Menü, wo dann das Team gewechselt und die Stufe der Helden erhöht werden kann, zusätzlich können neue Figuren erworben werden. Gleiches gilt für die Geister: Auch sie können, ohne ersichtlichen Hinweis, durch Antippen aufgelevelt und ausgetauscht werden. In beiden angesprochenen Menüs wirkt alles ein wenig gequetscht, überfüllt und, wie bereits gesagt, etwas unübersichtlich.
Zurück im Hauptmenü findet man noch einen Reiter für Missionen und im oberen Bereich die Levelanzeige, Nachrichten, sowie die Möglichkeit, Ringe und Rote Ringe zu kaufen. Am unteren Bildschirmrand können Spieler das Level starten oder an Ereignissen teilnehmen, Letzteres führt erneut einem weiteren Menü. Dies wirkt deutlich übersichtlicher als bei den Charakteren und Helfern, hat allerdings Raum für Verbesserung. Die Ticketanzeige ersetzt hier die Nachrichten, was allerdings nur den wenigsten Spielern beim ersten Mal auffallen dürfte. Für die einzelnen Ereignisse muss man schon bald scrollen, da hier durch die großen Bilder unheimlich viel Platz verschenkt wird, während die Schrift im Gegenzug unheimlich klein wirkt. Hier (und abgesehen von einem Unterpunkt im Optionsmenü) und sonst nirgends findet sich ein Link zum offiziellen Merchandise-Shop – Es ist doch sehr fraglich, wieso dieser ausgerechnet hier platziert wurde (auf einigen anderen Bildschirmen findet sich an dieser Stelle eine Aufforderung zum Kauf des Boom Boosts).
Im Grunde ist das Menü also auf viel zu viele Seiten aufgeteilt, die eine Mischung von Überfüllung und gleichzeitig Platzverschwendung zeigen – Die recht unordentliche Menüführung sorgt für ordentlich Verwirrung. Außerdem ist das Optionsmenü schwer zu erreichen und es fehlt die Möglichkeit, Statistiken abzurufen. Hier gibt es enormen Bedarf an Verbesserung.
Grafische Präsentation, Design und Animationen
In Sachen Design macht der Endlos-Runner schon ein wenig mehr her, als sein Vorgänger. Die Umgebungen, besonders der Dschungel, sind wirklich schön gestaltet und abseits der Strecke sieht man mehr als einfach nur Wasser. Viele Bäume im Dschungel und entsprechend Häuser in der Stadt, es wirkt allerdings nur sehr wenig eintönig, im Gegenteil, alles ist recht abwechslungsreich gehalten, besonders im Vergleich zu Sonic Dash. Oftmals finden sich sogar einige Boom-Charaktere am Wegesrand, was ein wirklich nettes Detail ist.
Die Charaktermodelle sind etwas einfacher gehalten, sehen aber gut aus. Ihr Look wirkt allerdings beinahe etwas Kaugummi-artig und passen durch die recht knalligen Farben manchmal nicht wirklich in die Welt. Verbesserung gibt es hier bei den Modellen der einzelnen Gegner, die zwar ebenfalls ein sehr schlichtes Design haben, sich allerdings etwas besser in die Umgebungen eingliedern.
Viel Luft nach oben haben die Animationen der Charaktere, ganz besonders Sonic. Es wirkt beinahe, als wären die Gliedmaßen der Helden aus Gummi, beim Laufen wirkt es teilweise sogar so, als würden die Figuren wie in einem alten Cartoon ihre Arme und Beine wie eine Windmühle umher wedeln. Beim normalen Spielen fällt dies zum Glück nicht auf, doch schaut man etwas genauer auf die Truppe, ist dieser Mangel plötzlich nicht mehr wegzudenken.
Insgesamt macht der Titel grafisch eine gute Figur und hat nur wenig Schwächen. Zwar zeigt der Vorgänger eine höhere grafische Qualität, doch Sonic Dash 2 überzeugt durch vielfältigeres Umgebungsdesign und etwas mehr Detailverliebtheit. An den Animationen besteht allerdings noch deutlicher Verbesserungsbedarf, der hoffentlich in künftigen Updates vermindert wird.
Musikalisch ist Sonic Dash 2 vielleicht kein Totalausfall, aber auch kein Ohrenschmaus. Der musikalische Katalog besteht, wie bereits der erste Teil, aus gerademal zwei Stücken, die hier allerdings deutlich kürzer sind und entsprechend deutlich schneller nervig werden können. Nostalgiebonus gibt es zudem hier auch keinen: Während Sonic Dash noch einen Remix von Seaside Hill in sich trug, setzt der Nachfolger auf komplett eigene Musik, die an kein anderes Spiel angelehnt ist. Der Loop gerät entsprechend sehr kurz und man darf das Lied schnell in Endlosschleife von vorn hören. Unterbrochen wird es beim Charakterwechsel im Level, hier setzt dann die Menümusik ein (etwas schwer nachvollziehbar), die zwar im Hauptmenü nett anzuhören ist, aber die Levelmusik unpassend abrupt unterbricht.
Anders als im Vorgänger gibt es nun auch kurze Ausrufe, die die Charaktere bei bestimmten Situationen von sich geben. Diese sind passend gewählt und stammen aus der TV-Serie. Da sie nicht übertrieben oft genutzt werden, passen sie wunderbar ins Spiel und wirken nicht fehl am Platz, gestalten sich sogar als sinnvolles Extra, das zu überzeugen weiß. Etwas schade ist, dass die Auswahl doch recht klein ausfällt, ein bisschen mehr Variation wäre schön.
Die sonstigen Soundeffekte sind zum größten Teil aus Sonic Dash übernommen und wurden nur teilweise ein wenig angepasst. Einige neue Sounds haben auch ihren weg ins Spiel gefunden und ähneln dem Stil der vorherigen Sounds sehr, ich persönlich finde sie wirklich gelungen.
Was ist sonst noch erwähnenswert? Der Akkuverbrauch ist unnötig hoch und der Ladestand des Smartphones sinkt enorm schnell. Leider ist das Problem sogar größer als in Sonic Runners, welches teilweise mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte. Auch scheint das Spiel ungewöhnlich viel Leistung vom Gerät einzufordern, denn es wird ziemlich schnell ziemlich heiß, was sehr schade ist. Dieses Manko wird vermutlich mit den nächsten Updates behoben.
Durch den hohen Anteil von Werbung im Spiel kommt es zudem auch zu einem unheimlich hohen Datenverbrauch. In etwa 1,5h Spielzeit zeigte mein Gerät, dass satte 80MB Daten empfangen wurden. Für unterwegs eignet sich dies absolut nicht, besonders für Leute mit niedrigem Datenvolumen, entsprechend groß gewichtet auch dieser Kritikpunkt. Hier darf künftig vermutlich nicht auf Besserung gehofft werden, da Werbevideos nun mal leider eine entsprechende Größe besitzen.
Für Android-Nutzer sind vermutlich auch die eingeforderten Berechtigungen nicht uninteressant. Wie schon in vorherigen Titeln von Hardlight sind diese etwas seltsam und wenig nachvollziehbar. Die App holt sich unter Anderem das Recht auf Standortüberprüfung, das Auslesen der Telefonnummer, den Zugriff auf die auf dem Gerät gespeicherten Fotos und noch dazu den Zugriff auf alle Netzwerke. Die restlichen Berechtigungen sind zwar zum größten Teil nachvollziehbar, doch bei den genannten drängt sich mir ein großes Fragezeichen auf – Besonders in einer Zeit, in der Datenschutz mehr und mehr an Wichtigkeit gewinnt.
Nutzt ihr ein iOS-Gerät, könnt ihr das Spiel sogar auf der Apple Watch nutzen. Je weiter ihr mit der Uhr am Arm lauft, umso näher kommt ihr einem Geschenk, welches ihr im Hauptspiel nutzen könnt. Mehr als eine nette Spielerei ist es zwar am Ende nicht, dennoch ist es schön, dass die Entwickler eine solche Funktion eingebaut haben. Für das Gegenstück bei Android gibt es die Möglichkeit leider (noch?) nicht.
Positiv hervorzuheben ist, dass das Spiel (wie Sonic Dash) die Funktionen von Google Play Games und dem iOS GameCenter unterstützt und auch mit einigen Erfolgen aufwarten kann, welche die Langzeitmotivation steigern. Leider fehlen an dieser Stelle die Bestenlisten, die nun ausschließlich spielintern ihren Platz gefunden haben.
Sonic Dash 2: Sonic Boom setzt die Formel des Vorgängers gut fort und erweitert diese durch einige sinnvolle Elemente. Das Gameplay funktioniert weiterhin gut, zeigt sich in der Handhabung aber stellenweise etwas ungewohnt, wenn man zuvor den ersten Teil spielte. Die Charakterauswahl ist noch klein, wird aber künftig noch erweitert, wie es auch in Sonic Dash schon der Fall war. Die In-App Käufe zeigen sich meist nicht zu aufdringlich, die Werbung an manchen Stellen aber schon. Der fliegende Wechsel zwischen den Charakteren macht sich gut im Gameplay, ebenso die Helfer, die aber leider von Design her nicht wirklich in das Universum von Sonic Boom passen.
Die Menüführung ist leider sehr unübersichtlich und enthält einige ungewöhnliche Entscheidungen bezüglich des genutzten Platzes auf dem Bildschirm. Grafisch macht das Spiel eine gute Figur mit kleineren Abstrichen gegenüber dem ersten Teil, aber deutlichen Verbesserungen im Design der Umgebungen. Die Animationen wirken leider ein wenig fragwürdig. Die Musik dürfte ebenfalls nicht jeden Geschmack treffen, da wir einen vergleichsweise kurzen Loop haben und nur eine Auswahl von 2 Tracks, einen im Menü und einen im Level. Die Soundeffekte sind zusammen mit kurzen Ausrufen der Charaktere allerdings wirklich gelungen. Wie üblich hinterlassen die eingeforderten Berechtigungen einen bitteren Beigeschmack im Bezug auf Datenschutz, die aktuelle Version besitzt einen recht hohen Akkuverbrauch und fordert recht viel Leistung vom Gerät ein.
Trotz einiger Kritikpunkte ist Sonic Dash 2: Sonic Boom empfehlenswert für Sonic Fans und Spieler des ersten Teils. Der Titel kommt gleichermaßen mit Verschlechterungen und Verbesserungen daher, hat aber im Grunde ein abgerundetes und spaßiges Spielerlebnis für Zwischendurch und wird künftig auch durch weitere Updates verbessert und erweitert. Mit einigen Erfolgen schafft das Spiel ohnehin Langzeitmotivation. Etwas negativ bleibt auch zurück, dass es noch keine Version für Smartwatches mit Android gibt, positiv ist dennoch, dass zumindest auf iOS eine nutzbare App existiert.
Sonic Dash 2: Sonic Boom ist kostenlos für iOS und Android herunterladbar.
Pro
- Sinnvolle Erweiterungen an bekannter Spielmechanik
- "Fliegender" Charakterwechsel
- Geister als Unterstützer
- Kaufaufforderungen nicht zu penetrant
- Tolles Umgebungsdesign
- Nette Grafik
- Gutes Design der Charaktere und Gegner
- Unterstützung für Apple Watch
- Unterstützung von Google Play Games / iOS GameCenter
- Erfolge steigern die Langzeitmotivation
- Ständige Erweiterung durch Updates
- Spiel läuft fast immer flüssig
Kontra
- Eingaben werden manchmal ungenau erkannt
- Design der Geister für das Boom-Universum unpassend
- Werbung teilweise extrem aufdringlich
- Täglicher Dreh aus Sonic Dash fehlt
- Unübersichtliche Menüführung
- Seltsame, teils unschöne Animationen
- Musik schnell nervig mit wenig Variation
- Hoher Akkuverbrauch
- Gerät wird schnell sehr warm
- Hoher Datenverbrauch
- Unverständliche Berechtigungen
- Token-System bei Ereignissen
- Keine Unterstützung für Android Wear
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Camilla_w
vor 1 Jahr |
Tolles Review, weisst du zufällig wie man die Mission: weiche 15 Mal im Lauf aus löst?