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Sonic CD Remastered (PC / Xbox 360 / PS3 / iOS / Android) Review

Mit Sonic CD ist nun der letzte große Titel der klassischen Sonicreihe für aktuelle Downloadplattformen veröffentlicht worden. Wie schlägt sich das allseits hochgelobte und von einigen als das beste Sonicspiel aller Zeiten betitelte Spiel in der neuen Version?

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Autor: Master

Sonic CD erschien 1993 für das Mega Drive Addon Mega CD.
Das Addon hatte mit eher mäßigen Verkaufszahlen zu kämpfen und nur etwa jeder zehnte Mega Drive Besitzer kaufte sich einen Mega CD und so wurden im Vergleich zu den anderen Sonicspiele nur wenige Exemplare von Sonic CD verkauften, weswegen es heutzutage als ein gefragter Exot gilt.

SEGA hatte das Spiel bereits 2005 zusammen mit anderen exotischeren Sonicspielen auf der Sonic GEMS Collection wiederveröffentlicht, doch diese Version wurde in europa scharf kritisiert.
Hier wird nicht die Mega CD Version sondern die PC Version genutzt und die Emulation leistet sich einige Patzer wie zum Beispiel fehlende Wasserfarben in Tidal Tempest. Die schärfste Kritik galt dem Soundtrack, denn hier wurde den Spielern in Europa der amerikanische Soundtrack vorgesetzt obwohl diese auf dem Mega CD zuvor das japanische Original bekamen.

Im Gegesatz zu den bisher veröffentlichten Klassikern, welche auf einer Emulationsengine von Backbone Entertainment laufen, die lediglich eine leichte Filterung und Streckung des Bildes bot schloss man eine für SEGA bis dato beispiellose Kooperation mit der Fancommunity und heuerte Blit Software und Christian Whitehead mit dessen Retro Engine an.
Die Retroengine ermöglicht im Gegensatz zur den bisherigen rein auf Emulation basierenden Veröffentlichungen echtes 16:9, bessere Filter, austauschbare Soundtracks sowie Änderungen am Spiel selbst.

Dem Spiel wurde ein komplett neues Hauptmenü spendiert über das sich alle Modi, Extras und Optionen leicht erreichen lassen. Auch die Untermenüs wurden überarbeitet und so gestaltet sich jetzt vor allem das Menü des Time Attack Modus deutlich übersichtlicher.

Es stehen nun drei Filter für die Grafik zur Auswahl. Glatt und Scharf filtern das Bild entweder stark oder moderat und Nostalgisch lässt jeden Pixel unberührt, was dank echtem 16:9 und HD Auflösung in einem gestochen scharfen und sehr sattem Bild resultiert.
Die Special Stage wurde deutlich überarbeitet und läuft jetzt wie auch das eigentlich Spiel selbst mit 60 Bildern pro Sekunde butterweich über den Bildschirm. Die Ufos werden dabei nun stufenlos skaliert und nicht mehr in Sprüngen wie auf dem Mega CD, was die Special Stage insgesamt deutlich besser spielbar werden lässt.
Der Finalgegner wurde auch entsprechend überarbeitet und seine Paddel werden jetzt richtig rotiert. Damit fährt er nun flüssig über den Bildschirm und nicht mehr in groben Schritten. Der Bereich um den Finalgenger wurde mit Lichtschranken etwas eingegrenzt um den originalen Platzverhältnissen gerecht zu werden.

Erstmals bietet sich dem Spieler die Möglichkeit zwischen dem japanischen und dem amerikanischen Soundtrack zu wählen. Beim japanischen Original wurden sogar noch einige Verbesserugen vorgenommen. So nutzt nun jedes Stück zu dem es in der Betaversion des Spiel eine PCM Melodie gab diese am Ende geschickt um wieder an den Anfang zurückzuschleifen.
Darüber hinaus wurde dem Time Attack Menü ein Musikstück aus dem seltenen Sonic CD Remix Album spendiert.
Die PCM Melodien, die in den Vergangenheitsebenen der Level genutzt werden, klingen um einiges sauberer und klarer als im Original.

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Leider konnten aus rechtlichen Gründen die Vocaltracks im Intro und Outro der japanischen Version nicht übernommen werden und so muss dort mit Instrumentalversionen vorlieb genommen werden. Sonic Boom bleibt hingegen vollständig erhalten.
Die Spielbarkeit ist hervorragend und die Steuerung reagiert sehr direkt und sicher.
Im Menü lässt sich nun zwischen dem originalen Spindash und dem Sonic 2 Spindash umschalten. Letzterer ist standardmäßig aktiv, da diese Version den meisten Spielern geläufiger ist.
Im Gegensatz zu den bisherigen Umsetzungen der Klassiker bietet Sonic CD keine Schnellspeicherfunktion mehr, was aufgrund des etwas höheren Schwierigkeitsgrad, speziell beim Versuch in jedem Level die gute Zukunft wiederherzustellen für Anfänger zur Herausforung werden könnte.

Alle geheimen Features des Originals bleiben erhalten. So lässt sich mit entsprechend niedriger Gesamtzeit im Time Attack Modus, welcher nun übrigens über Onlineranglisten verfügt, D.A. Garden und der Visual Mode freischalten.
Soundtest und Level Select sind ebenfalls erhalten geblieben, allerdings lassen diese sich nicht mehr einfach per Cheat freischalten, sondern müssen wie auch die anderen beiden Extras durch den Time Attack Modus freigeschaltet werden. Dafür muss die vorgegebene Gesamtzeit von 4 Minuten für die Special Stages unterboten werden.
Im Soundtest sind darüber hinaus noch immer die Codes für den Debugmodus und die versteckten Bilder benutzbar.

Als besonderen Bonus gibt es nach einmaligem Durchspielen Tails als voll spielbare Figur, inklusive der Möglichkeit mit ihm durch die Levels fliegen zu können und zahlreicher neuer Sprites.

Die Geschichte um Sonic CD

Nach dem Riesenerfolg von Sonic the Hedgehog verlangte SEGA schnellstmöglich nach einem weiteren Spiel mit ihrem neuen Superstar. Yuji Naka war jedoch unzufrieden mit den zu dieser Zeit herschenden Vertragsbedingungen, die SEGA seinen Entwicklern stellte und wandte sich mit einigen Entwicklern aus seinem Team an das SEGA Technical Institue (STI) in den USA um dort ohne Hürden das geforderte, neue Sonicspiel entwickeln zu können.
Ein Teil des Teams blieb jedoch in Japan und startete zeitgleich unter Naoto Oshima, dem Verantwortlichen für Sonics Charakterdesign, sein eigenes Konzept für das neue Spiel.
Die Entwicklung für das kommende Sonic the Hedgehog 2 wurde Anfangs noch von beiden Teams relativ nah bei einander vorgenommen doch erwies sich das Konzept des japanischen Teams mit der Zeit mehr und mehr als zu eigenständig und man hielt es für unmöglich so viele verscheidene Ideen in ein einzelnes Sonicspiel zu integrieren. Daher entschied man sich dem Team um Yuji Naka den Vortritt zu lassen Sonic the Hedehog 2 zu entwickeln und aus dem Konzept von Naoto Oshimas Team wurde ein eigenständiges Spiel, welches schließlich zu Sonic the Hedehog CD wurde.

Um keine Konkurrenz im eigenen Haus zu haben und um Sonic 2 besser vermarkten zu können entschied man sich, die Veröffentlichung von Sonic CD auf später zu verlegen und so stand Oshimas Team jede Menge Zeit zur Verfügung um ihr Spiel fertig zu entwickeln.
Da die Enticklung für das neue CD Addon für den Mega Drive angestrebt wurde, wollte man die Zeit nutzen um dem Spiel Features zu bieten, die bei einem Modulspiel unmöglich gewesen waren. Auch wollte man alle Fähigkeiten des Mega CD mit dem ersten Sonicspiel auf CD demonstrieren.

So bekam Sonic CD nicht nur einen kompletten CD Soundtrack sondern auch von Toei Animation Produzierte Animesequenzen für Intro und Outro.
Auch beim eigentlichen Spiel legten sich die Entwickler ins Zeug und nutzen die Kapazitäten der CD, welche 150 mal so viel Platz wie ein Modul bot auch für das eigentliche Spiel.
Das Resultat ist das Zeitreisefeature von Sonic CD und die damit einhergehenden, zahlreichen Alternativversionen der einzelnen Acts, welche die Gesamtzahl der Level auf damals unglaubliche 70 brachte.

Man entschied sich, den Fokus der Verstärkung der Elemente des ersten Sonic the Hedgehog nicht wie Sonic the Hedgehog 2 auf die Geschwindigkeit sondern auf das Erkunden auszulegen. Die Level in Sonic CD sind weit größer und komplexer und verfügen über deutlich mehr Routen als jene in Sonic 2 und dem Spieler bietet sich nun die Möglichkeit den Großteil der Levels jederzeit wieder zurücklaufen zu können.
Eigentliches Ziel des Spiel über das Durchlaufen hinaus ist es die Zeitschilder zu finden und mit diesen in die Vergangenheit zu Reisen um dort Maschinen und Metal Sonic Hologramme von Eggman zu zerstören, um so eine gute Zukunft auf Little Planet zu erschaffen.

Die Veröffentlichung in den USA wurde verschoben, da man glaubte, der Soundtrack könnte bei den amerikanischen Spielern auf Missfallen stoßen entschied man sich, dem Spiel dort einen anderen Soundtrack zu spendieren. Spencer Nielsen wurde damit beauftragt einen Soundtrack zu schreiben, der dem amerikanischen Geschmack eher entspricht als der technolastige japanische Soundtrack. Spencer Nielsen gab dem Soundtrack dabei nicht nur eine rockige Note sondern versuchte auch der Musik eine filmisch anmutende Atmosphäre einzuhauchen. Der amerikanische Soundtrack wirkt daher recht untypisch für ein Sonicspiel und bekommt stellenweise das Prädikat unpassend nachgesagt.

Fazit:

Abgesehen von dem Fehlen von „Toot Toot Sonic Warrior“ und „You can do anything“ ist dies die ultimative Version von Sonic CD. Erstmals wurde ein Klassiker für die Neuauflage wirklich überarbeitet und mit dem dualen Soundtrack, 16:9 und den technischen Verbesserungen ist das Spiel besser als jemals zuvor. Es ist sowohl erheiternd als auch ein Armutszeugniss, dass dies erst mit der Zusammenarbeit mit Fans zustande gekommen ist.

Pro

  • Technisch und spielerisch perfekte Umsetzung
  • Echter 16:9 Modus, drei verschiedene Filter
  • Japanischer und Amerikanischer Soundtrack in hervorragender Qualität
  • Sämtliche Features aus dem Original inkl. Cheatmenüs vorhanden
  • Übersichtlicherer Time Attack Modus mit Online-Ranglisten
  • Tails als spielbarer Charakter und Sonic 2 Spindash als Extras

Kontra

  • Toot Toot Sonic Warrior und You Can Do Anything nur als Instrumentalversion
  • Keine Schnellspeicherfunktion
Ruki

Geschrieben von: Ruki

Igel-Fan seit 2001. Mit Sonic Unleashed als Lieblingstitel entdeckte er seine Begeisterung zum Speedrunning und ein gewisser, etwas zu gutgläubiger Echidna ist sein Lieblingscharakter. Comics und Serien der Reihe sind für ihn Pflichtprogramm. Auf der Page kümmert sich Ruki seit 2011 um News, den Gotta Pod Cast! Podcast und verschiedene Arbeiten im Hintergrund.

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