OT: Robot Battle Royal“ – Serien-Sonntag: Im Dorf steht ein Roboterduell-Wettbewerb an und Knuckles fordert Tails heraus, daran teilzunehmen – wird er siegreich hervorgehen? Und läuft alles mit rechten Dingen ab?
Inhalt
Als Sonic und Co. gemütlich Fernsehen schauen, stürmt Tails herein und demonstriert seine neue Erfindung: Eine Superantenne, mit der man Programme aus 100 Jahren in der Vergangenheit empfangen kann. Knuckles bekommt beim Anblick der Antenne jedoch eine andere Idee und benutzt sie kurzum als Rückenkratzer. Scherzhaft meint Sonic, dass Knuckles nun auch ein Erfinder sei. Der Holzkopf nimmt diesen Spaß natürlich wieder viel zu ernst, hält sich für den größten Erfinder und will die ganze Zeit mit seinem „Kollegen “ Tails abhängen. Sein übermütiges Selbstvertrauen geht so weit, dass er sich für einen Roboterkampfwettbewerb anmeldet und seinen zuerst desinteressierten fuchsigen Freund so lange anstachelt, dass diesem der Kragen platzt und auch beim Wettstreit teilnimmt. Auch Eggman lässt sich so einen Wettstreit natürlich nicht nehmen und ist mit von der Partie. Nachdem die Programmiercodes der Roboter in einem Tresor verschlossen wird, um Schummeleien zu vermeiden, geht es auch schon los. Einer nach dem fliegt aus dem Rennen, bis am Ende Eggmans Kampfroboter und Tails‘ Hypnoseroboter, mit dem er die anderen Roboter übernehmen und selbst ausschalten kann, im Finale stehen. Doch Tails‘ altbewährte Taktik funktioniert nichtmehr: Eggman, der den Tresor mit den Codes hergestellt hat, hat Tails‘ Code schnappen können und hat nun Kontrolle über seinen Bot. Damit gibt er sich aber nicht zufrieden: Nun, dass er einen Hypnoseroboter im Besitz hat, eilt er zur Werkstatt des fuchsigen Erfinders und übernimmt alle seine Geräte. Tails könnte mit ein paar Handgriffen zwar wieder Kontrolle über Hypnobot erlangen, aber wie kommt er nah genau an seinen Roboter? Knuckles hilft aus: Sein Roboter ist so stumpf und dumm, dass er nicht von Hypnobot beeinflusst wird, und sich Tails in seinem Inneren unbemerkt zu Hypnobot anschleichen kann. Der Plan geht auf: Schnell hat der zweigeschweifte Fuchsjunge seinen Hypnoseroboter und seine restliche Maschinerie auf seiner Seite.
In dieser Episode stehen Tails und Knuckles im Rampenlicht. Knux‘ endlose Dummheit und Arroganz und Tails‘ Intelligenz kontrastieren sich stark, was aus dem Fuchsjungen auch neue Seiten herauskitzeln, die wir sonst nicht wirklich sehen. Als der Ameisenigel sich als Erfinder sieht, aber mehr eine peinliche Schande für alle Wissenschaftler darstellt, will es Tails ihm, trotz der Tatsache, dass er offensichtlich unglaublich davon genervt ist, seinem Kumpel nicht sagen, um ihn nicht zu verletzen. Selbst, als Knuckles ihn immer weiter provoziert, versucht er trotz immer größerer Frustration immer höflich, bis ihm endlich der Kragen platzt und die restliche Episode bis zum Ende eine mehr als genervte Haltung gegenüber seinem roten Kumpanen hat. Recht interessant, den sonst so sanften Jungen mal wirklich aufgebracht zu sehen. Schade nur, dass der ganze Konflikt viel zu schnell aufgewickelt wird. Kaum hat Knuckles‘ primitiver „Roboter“ einmal einen Nutzen, akzeptiert und beglückwünscht Tails ihn als Erfinder, obwohl er immernoch nichts anderes getan hat, als bekannte Objekte mit einer Nummer zu versehen oder Objekte, die es wohl schon in der Steinzeit gab, nachzubauen. Der plötzliche Wandel von Tails fühlt sich recht unbefriedigend und gezwungen an. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viele nennenswerte Charaktermomente – Sonic und der Rest der Freunde sind nur auf minimale Rollen besetzt und haben somit nicht viel zu tun.
Beim Humor und dem allgemeinen Unterhaltungswert geht „Robot Battle Royal“ nicht wirklich über einen akzeptablen Durchschnitt hinaus. Die Gags sind allesamt ziemlich mau und zaubern nur selten ein Lächeln auf die Lippen, die meisten sind eher platt oder werden im Laufe der Episode plattgetreten. Knuckles zum Beispiel: Sein Gag, an bereits existierende Ding die Zahl „2000“ zu hängen und zu meinen, dass es dann seine Erfindung ist, hat zu Beginn einen witzigen, eigenbrötlerischen Charme, der aber spätestens nach dem dritten Mal verfällt und auch nach dem siebten Mal nicht wieder an Lustigkeit gewinnt. Andere Gags, wie der, als der Bürgermeister aufwendig eine Truhe verschließt und den Schlüssel wegschließt, nur, dass sich kurz darauf herausstellt, dass es garnicht der Truhenschlüssel, sondern der seines Rads war, sind in der Theorie lustig, werden aber leider nicht gut genug umgesetzt und fallen deshalb auf die Nase. Immerhin ist der titelgebende Roboterkampf unterhaltsam: Zwar sind sie nicht im eigentlichen Sinne lustig, zu sehen, welcher Dorfbewohner Roboter gebaut hat und wie diese angreifen, ist jedoch recht interessant und kann gut bei Laune halten.
In Deutschland gibt es bei dieser Folge zudem eine Premiere: Zwischen der ersten und zweiten Staffelhälfte gab es einen Austausch – Amy hat eine neue Sprecherin! Doch schon nach wenigen Zeilen wünscht man sich die alte Sprecherin zurück. Die neue wirkt enorm unerfahren, spricht Sätze relativ emotionslos aus und passt einfach garnicht auf die sehr gefühlsgesteuerte, impulsive Igelkämpferin. Wirklich keine Änderung zum Positiven. Ansonsten bekommt man wieder die üblichen Boomschlampereien serviert: Manchen Gags wird durch stumpfe Übertragungen die Pointe geklaut, ein paar Dialogzeilen wirken durch seltsame Übersetzungen wie Fremdkörper, nichts, was man nicht schon vom deutschen Boom gewöhnt wäre.
Fazit
„Robot Battle Royale“ ist in Ordnung. Eine Dynamik, die man sonst so nur in Nebengags gesehen hat, wird in den Vordergrund gerückt, was etwas Neues auf den Tisch bringt, alle Aspekte außerhalb dieser Sache sind allerdings ziemlich durchschnittlich und nicht sonderlich nennenswert. Kein Beinbruch, aber auch kein Hit, für den man sich vor das Fernsehgerät schmeißen muss.
Nächste Folge:
Eggman erfährt, dass in seinem Haus Roboter verboten sind – kann er seine Bots lang genug verbergen?