Serien-Sonntag! Froglodyte Og kommt an die Oberfläche: Ist er wirklich so unschuldig, wie es scheint?
Inhalt
Verbissen sucht Eggman nach den Mech-Suits, von denen sowohl Charlie als auch Sonic eines ergattern konnte, und pflügt mit einem Bohrer den Boden der Insel ordentlich durch. Das gefällt Sonic und seinen Freunden natürlich garnicht und machen schnell kurzen Prozess aus der Grabaktion. Während dem Kampf verselbstständigt sich jedoch unbemerkt das Bohruntensil und wühlt sich tief in den Erdboden, woraufhin wenig später ein Froglodyte aus Sticks‘ Keller hervorsteigt. Davon ahnen die Freunde allerdings erst einmal nichts; erst, als beim Mehburger randalisiert und einem Dorfbewohner ein Pflaster geklaut wurde, nimmt das Team die Verfolgung auf und finden nach kurzer Suche den Froglodyte in Amys Hütte wieder. Der entpuppt sich allerdings als ein Hippie namens Og, der die feindselige Lebensweise seiner Artgenossen satt hatte und dem der neu geschaffene Fluchtweg deshalb gerade recht kam. Sticks kann sich sofort mit der unkonventionellen Art des Froschwesens identifizieren und freundet sich direkt mit ihm an. Sonic traut nach dem vergangenen Erlebnis mit der Froglodyte-Rasse dem Braten aber nicht und verbietet ihm, bei Sticks vorübergehend unterzukommen, und nimmt ihn stattdessen selbst bei ihm auf. Doch Sonic kommt mit seinem lautstarken Meditieren nicht klar und schiebt ihn zu seinem Kumpel Tails ab. Doch auch der hat schnell die Schnauze voll und überlässt ihn, trotz Sonics Verbot, Sticks. Zum gleichen Zeitpunkt entdecken die restlichen, feindseligen Froglodyten das Loch, aus dem Og entkam, und beschließen, an die Oberfläche zu kommen und zu randalieren. Das bleibt aber nicht lange unbemerkt: Amy bemerkt den Angriff und schlägt Alarm. Sonic fühlt sich natürlich sofort bestätigt und rennt zu Sticks‘ Haus, wo sie allerdings ihren Keller nach wie vor verbarrikadiert vorfindet. Die Truppe schaut also, was wirklich Sache ist. Die schiere Masse überwältigt Team Sonic schnell… Da schreitet Og ein und versucht, zu schlichten, doch seine Worte stoßen auf taube Ohren. Also müssen andere Mittel heran: Mit Kampfmoves vertreibt er seine Ex-Kameraden, die sofort den Rücktritt antreten. Sonic entschuldigt sich bei Og, der sie akzeptiert und ankündigt, fortan in seiner eigenen Bleibe an der Oberfläche zu bleiben.
Auch in dieser Folge durfte Ian Flynn wieder an die Schreibmaschine. In der Fanbase ist er vielen als der Sonic-Comic-Autor bekannt, der nicht nur gerne das Sonic-Universum mit neuen Charakteren erweitert, sondern auch gerne lang andauernde Handlungsfäden strickt – und auch hier durfte er scheinbar seine Muskeln spielen lassen: Zum ersten Mal werden nicht nur Charaktere aus vergangenen Geschichten zurückgebracht oder auf ein Ereignis angespielt, nein, ein Teil der Handlung einer vorherigen Episode wird aktiv fortgeführt! Denn er ist, wie in „Mech Suits Me“ bereits gesehen, neidisch auf die Mech, die Sonic besitzt, was dazu führt, dass er in dieser Folge nach einer gräbt. Damit scheint Boom nun tatsächlich einen Handlungsbogen aufzubauen – wie tief dieser gehen wird und ob er tatsächlich tiefer greifen wird (vielleicht sogar mit einem furiosen Staffelfinale?) wissen wir natürlich nicht, aber für viele sollte allein die Existenz eines Storyfadens sehr interessieren, ganz gleich, wie lose er noch ist.
Doch so faszinierend dieser sich anbahnende Plot auch ist, der Hauptaugenmerk der Episode liegt doch hauptsächlich auf Og. Der friedenliebende Froglodyte bringt, verglichen mit dem Rest des Casts, ziemlich unkonventionelle Eigenschaften, Einstellung und Aktivitäten wie Mantras mit sich. Um die Persönlichkeit des Froschwesens auch schön klar und deutlich auf den Tisch zu legen, widmet die Episode dem Neuankömmling auch praktisch die gesamte Laufzeit mit Interaktionen und Vergangenheitsrückblenden. Damit wird das gesetzte Ziel auch gut erfüllt, allerdings geht in dem ganzen Fokus etwas der Humor verloren und spielt trotz aller Bemühungen, beides zu vereinen, doch eher die zweite Geige. Nichtsdestotrotz gibt es einige echt gute Gags wie Knuckles‘ Verwählstimme oder die freundlichen Badniks am Anfang, insgesamt geht der Humor aber eben doch unter. Dennoch: Sein Charakter wird gut geschildert und seine einzigartige Art ergänzt das Nebendarsteller-Ensemble gut – besonders mit Sticks, die jetzt besonders in Sachen Robotermisstrauen einen Seelenverwandten gefunden hat. Apropos Sticks: Die darf wieder etwas ihre wilde Seite zeigen und ein bisschen am Boden Fährten suchen. Das stellt auch den wohl einzigen guten Charaktermoment für den Rest des Casts dar, der durch die ausführliche Einführung von Og ebenfalls in den Hintergrund rückt.
Mit dem neuen Charakter bringt die Episode auch eine neue Art von Action ins Repertoire. Die flinken Kung-Fu Angriffe mischt die üblichen, zu genüge gesehenen Spindash-, Hammer- und Faustangriffe auf und bringt neues visuelles Flair in die dieses Mal recht üppige Sequenz. Massen an Froglodytes fliegen da getroffen von allerlei als Waffen umfunktionierte Gegenstände wie Leitern oder Besen durch die Gegend, was ebenfalls für Abwechslung sorgt. Untermalt wird das von einer coolen Kung-Fu Musik, die noch den nötigen Extrakick verleiht. Doch auch für alle Team-Sonic-Freunde gibt es zumindest am Anfang noch eine kleine Szene, in der die Freunde, besonders Tails mit einem Skorpion-Enerbeam-Trick, einige coole Momente haben.
Fazit
„Og man out“ ist eine weitere nette Episode im Boom-Line-Up. Der große Charakter- und Storyfokus, der uns den neuen Charakter näher bringt und die Kontinuität weiterstreut, sollte für Freunde dieser Aspekte ein kleiner Leckerbissen sein, zudem gibt es noch einige Actionszenen, in die ebenfalls schöne frische Elemente einfließen und damit interessanter sind als so manche zuvor. Humorliebhaber müssen allerdings um einiges kürzer treten, aber Fans der restlichen Aspekte werden mit genug Stoff versorgt.
Nächste Folge: Knuckles kauft sich ein Haus und muss Jobs annehmen, um es abzubezahlen – kommt er mit dem Berufsstress klar?