Sonic Boom: „Nominatus Rises“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Nominatus, Eggmans Emailfreund, kehrt zurück – und dieses Mal sogar in die echte Welt!

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Inhalt

Tails hat eine neue Erfindung gebastelt: Ein Gerät, mit dem man virtuelle Charaktere ins echte Leben transferieren kann, wie zum Beispiel eine Miniversion von Miss Tomatopotamus aus dem gleichnamigen Videospiel, die sich sogleich mit Knuckles anfreundet. Doch weitere Streicheleinheiten müssen warten, denn Eggman macht wieder das Dorf unsicher. Die perfekte Gelegenheit für Nominatus: Der hat sich wieder auf Eggmans Computer eingenistet durch dessen Überwachungskameras die Erfindung des Fuchses spitzgekriegt und will sie nun nutzen, um mit seinen Handlangern aus der digitalen Welt auszubrechen. Das gelingt ihm auch – nur dumm, dass die Maschine (damit kein Riesennilpferd herumwüted) auf starke Verkleinerung eingestellt war und sie auf Fingergröße ins echte Leben transportiert. Mühevoll erreicht der Trupp nach einiger Zeit den Laptop, vergrößert sich und klaut den Apparat. Der Diebstahl bleibt vom Besitzer und seinen Freunden aber nicht lange unbemerkt. Während die eine Hälfte der Gruppe die Diebe stellt, die sogleich eine kleine Armee an Feinden ins Leben rufen, konfrontieren die anderen Eggman, unter der Vermutung, er hätte die Schurken engagiert. Der erkennt den Verräter sofort und schließt sich den Freunden an, um es ihm endlich heimzuzahlen. Mit vereinten Kräften von Team Sonic, Miss Tomatopotamus und Eggman schnappen sie die viralen Übeltäter, schrumpfen sie wieder klein und sperren sie in ein Terrarium, wo sie erstmal unschädlich sind.


Rezension

Eine der Hauptattraktionen der Episode ist Superschurke Nominatus – dessen Name steht schließlich im Titel. Leider ist seine Anwesenheit nicht ansatzweise so spannend oder interessant, wie erhofft. Das fängt schon an, als er mit seinen neuen Schergen etabliert wird: Er ist ein Superschurke mit zwei Assistenten, von denen einer ein ziemlicher Hohlkopf ist – klingt vertraut? Nominatus und seine Handlanger haben beinahe die exakt selbe Dynamik, wie sie Eggman und dessen Roboter haben, mit dem entscheidenden Unterschied, dass Nominatus‘ Persönlichkeit nicht über die einzige Facette „Böse“ hinausgeht, was ihn vor allem gegenüber Eggman einfach denkbar uninteressant macht. Heraus kommt einfach eine schwächere Version des Trios, das das Publikum während dem Schauen der Episode auch zu diesen zurücksehnen lässt. Das wird besonders offensichtlich, als die Episode die Virusdreiergruppe ins echte Leben katapultiert: Sobald das Gespann den Computer verlässt, geht auch das letzte Alleinstellungsmerkmal (eben der Internetursprung) flöten und die austauschbare Gruppe bleibt mit einem Standard „Wir wurden geschrumpft“ Plot zurück, der bei etablierten Charakteren vielleicht besser aufgehoben gewesen wäre. Wobei man hier zugeben muss: Selbst ein Sprachtalent wie z.B. Mike Pollock hätte da nicht viel mehr herauskitzeln können. Das Ganze läuft nach Schema F ab und bietet nichts, was es nicht schon in anderen Cartoons oder Filmen zu sehen gab – eher weniger. Nach diesem Segment sind die Schurken zwar noch anwesend, rücken aber etwas in den Hintergrund, nur, um am Ende mit einem Haufen Viren aufzutauchen, die in etwas hellerer Farbgebung auch Eggmanroboter hätten sein können. Alles im allen bringt Nominatus in dieser Folge also nichts Neues oder Interessantes zurück und bleibt eine leblose Hülle von einem potentiell aufregenden Zusatz im Boomfeind-Arsenal.

Das heißt allerdings nicht, dass alles meh ist. Einen Vorteil hat es, dass sich nicht der Eiermann, sondern ein zweiter Bösewicht den Freunden in den Weg stellt. Das ermöglicht nämlich den Kampf „Team Sonic & Eggman vs. Nominatus‘ Armee“, der wirklich cool anzusehen ist – er ist kurz, knackig und fetzt einfach, auch dank einer ziemlich schmissigen Musikunterlage. Sticks und vor allem Knuckles mit seinem Fischvorrat können für Lacher sorgen, und auch so gibt es zwischendurch noch den ein oder anderen Schmunzler. Und wem wird nicht warm ums Herz, wenn er das unendlich goldige kleine Nilpferd sieht?


Fazit

„Nominatus Rising“ ist schwach. Der eigentliche ‚Rise‘ von ‚Nominatus‘ ist dank seiner lahmen Charakterisierung und den unschmeichelhaften Vergleichen zum Boom-Hauptfeind, die sich die Folge selbst aufdrückt, zwar eine ziemliche Gurke, die Episode hat aber noch einige nette Gags und Momente, die sie gerade noch in den akzeptablen Bereich schieben kann. Wer einen diabolischen Bösewicht in einer spannenden Geschichte sehen will wird hier bitter enttäuscht werden, doch wer mit gemäßigten Erwartungen herangeht, kann vielleicht noch milde unterhalten werden.


Nächste Folge: Eggmans lang verschollener… Bruder kehrt zurück?!

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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