OT: „No Robots allowed“ – Serien-Sonntag: Eggman erfährt, dass in seinem Haus Roboter verboten sind – kann er seine Bots lang genug verbergen?
Inhalt
Eine Hitzewelle macht sich auf der Insel breit. Auch Eggman schwitzt wie verrückt in seinem Versteck, da er es sich durch die extrem hohen Stromkosten nicht leisten kann, die Klimaanlage anzuwerfen. Orbot und Cubot schlagen vor, Solarzellen zu installieren, um die Sonne zu nutzen und wieder Strom zu gewinnen. Gesagt, getan: Nachdem seine Handlanger die Zellen aufgebaut haben, gewinnt die Basis schnell an Energie – so viel Energie, dass Eggman es sich leisten seine Roboter extrastark aufzuladen und einen Angriff auf das Dorf zu starten. Doch auch die supergeladenen Bots können von Sonic und Co. schnell ausgeschalten werden. Einer der Maschinen zerschellt auf einem Tisch im Mehburger, wo das Archipel Hausbesitzerkomitee gerade ein Meeting hat. Die sind garnicht erfreut über die Tatsache, dass er Roboter in seinem Haus hält, und schicken ihm einen Mahnbrief, dass er aus dem Versteck geschmissen wird. Der Doc hat aber einen Plan: Er will das Komitee zum Essen einladen, und beweisen, dass er garkeine Roboter besitzt. Dazu versteckt er seine Roboter an jedem erdenklichen freien Plätzchen in seinem Versteck. Doch der Plan geht schief: Kurz vorm Eintreffen der Gäste schwingt das Wetter um und ein Blitz trifft die Sonnenkollektoren, wodurch die Roboter noch stärker als zuvor aufgeladen werden und unkontrolliert durchs Haus wuseln. Verzweifelt versucht Eggman mit allen Mitteln und Wegen, seine Armee zu verheimlichen, doch durch die schiere Anzahl an Bots kommt sein Geheimnis doch schlussendlich ans Tageslicht. Ein letztes Schlupfloch hat der geniale Wissenschaftler aber noch. Er behauptet, dass seine Roboter ein Kunstwerk wären. Das stellt das Komitee zufrieden und Eggman darf seine mittlerweile hoffnungslos mit Bots überrannte Basis behalten.
Neben der Geschichte mit Eggman läuft noch eine Geschichte, bei der Sonic und seine Freunde verzweifelt nach Abkühlung suchen. So ein nebenherlaufender Handlungsstrang kann auch in kurzen Formaten wie Boom funktionieren, wenn er relativ kurz ist und/oder wieder in die Haupthandlung einfließt. In „No Robots allowed“ passiert weder das eine, noch das andere: Beide Handlungen laufen für einen Großteil der Episode wie zwei eigenständige Geschichten nebeneinander, ohne in ihrer Thematik etwas miteinander zu tun zu haben oder sich auf eine bedeutungsvolle Art beeinflussen. Das Ganze geht so lange, bis die Handlung von Sonic und Co. mit dem Wetterumschwung abrupt und antiklimatisch endet und man sich als Zuschauer fragt, was jetzt der Sinn der ganzen Eskapade war. Das heißt nicht, dass diese Teile der Episode nichts Gutes an sich haben, keineswegs, einige der spaßigsten Momente kommen aus diesen Abschnitten – es fühlt sich aber einfach an, als hätten die Autoren zwei halbe Episodenpuzzleteile genommen und mit dem Holzhammer draufgekloppt, um auf Teufel komm raus irgendwie eine ganze Episode zu kreieren, egal, wie wenig die Teile passen. Ein Blick auf die Autoren bestätigt diesen Gedanken sogar: Nicht eine, nicht zwei, ganze drei Personen saßen an der Story, was die zusammengeflickte Art erklären würde. Das ist sehr schade – separat hätte auch die Idee mit Team Sonic in der Hitzewelle einen ziemlich unterhaltsamen Plot hergeben können, in diesem Zustand bleibt man aber nur mit einem verdatterten „Was sollte das denn alles?“ zurück.
Abseits von diesen Problemen ist die Sonicseite aber trotzdem mit einigen netten Momenten ausgeschmückt: Vor allem der Anfang, wo man die Freunde einfach nur Freunde sein darf, die zusammen jugendlichen Unsinn anrichten, ist wieder unterhaltsam anzusehen. Ironischerweise kann ausgerechnet der Hauptcharakter im Hauptplot nicht wirklich für Spaß sorgen. Aus so einem Script kann nichtmal Eggman etwas herauskitzeln: Das „Ich muss etwas/jemandem verstecken, weil jemand anderes es nicht sehen darf“ Schema, das man schon dutzende Male gesehen hat, wird in keinster Weise aufgepeppt, sondern Punkt für Punkt abgespult. Es ist nicht schlecht, per se, aber so sehr nach Schema, dass man die ganzen Gags garantiert schon einmal gesehen hat und ihnen deshalb höchstwahrscheinlich nichts abgewinnen kann.
Apropos Gags: In Sachen Humor schneidet die Folge ansonsten ziemlich gut ab. Der Sarkasmus Witz mit Orbot und Cubot kann, trotz der relativ hohen Vorhersehbarkeit, durch die gute Delivery von Orbotsprecher Wally Wingert doch für einen guten Lacher sorgen. Auch Knuckles kann mit einer stumpfen Dialogzeile wieder einen Treffer landen. Die Montage, in der Eggman, Orbot und Cubot die Roboter verstecken, ist auch wirklich amüsant und einige weitere, kleinere Gags sind ebenfalls für Schmunzler gut. Aber nicht alle Gags treffen ins Schwarze. Der Versuch, wieder etwas selbstironisch zu sein, geht besonders daneben: Eggman meint nach einem Kommentar von Orbot und Cubot, dass dank ihrem Vorschlag mit den Sonnenkollektoren jetzt endlich die Story losgehen wird – dieser Kommentar, der ganze zwei Minuten nach Beginn der Episode geäußert wird, ist nicht wirklich witzig, sondern macht einfach nur darauf aufmerksam, dass die Sonicteile nichts als Füllmaterial sind und ist ein schlechter Versuch, das Problem zu überspielen.
Das deutsche Skript ist dieses Mal solide: Außer einem du/ihr Übersetzungsdreher von „you“ (Sonic spricht offensichtlich seine Freunde an, sagt aber du) gibt es eigentlich nichts anzumerken. Der die deutsche Sprecher-Riege leistet auch wieder gute Arbeit, insbesondere der panisch reagierende Eggman kann sich hören lassen. Gut!
Fazit
„No Robots allowed“ ist recht gut: Trotz des wie Frankensteins Monster zusammengeschusterten Plots kann sie doch mit einigen guten Charaktermomenten und Witzen aufwarten, die ganz gut unterhalten sollten, auch wenn der Hauptplot, sobald er richtig loslegt, ziemlich ausgelutscht sind. Kein Favorit, aber übel ist sie auch nicht.
Nächste Folge:
Ein neuer Trend geht um: Die Fuzzy Puppy Buddies! Können Amy und Eggman ihre Feindschaft unter der Liebe zum Hobby begraben?