Sonic Boom: „Inn Sanity“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Eggman dekoriert sein Versteck zu einem Hotel um, um Geld einzutreiben.

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Inhalt

Nach der üblichen Roboterschlacht hat Eggman mal wieder eine Unmenge an Schrott rumliegen, der von der nicht existenten Müllabfuhr nicht abgeholt wird. Also marschiert Eggman zum Bürgermeister, fordert die beantragte Müllentsorgung ein und bekommt diese schließlich auch – gegen eine Gebühr, die er nicht bezahlen kann. Da kommt ihn eine Idee: Er gestaltet sein böses Versteck in ein Hotel um, um das nötige Geld aufzutreiben. Die Idee zeigt sich recht lukrativ, passt dem Wissenschaftler aber garnicht, da er zu allen seinen Gästen (darunter Sonic und Co.) freundlich sein muss. Glücklicherweise hat er bald den benötigten Betrag aufgetrieben – nur, um gleich eine neue Strafe für sein unangemeldetes Unternehmen aufgedrückt zu bekommen. Also muss er notgedrungen das Hotel länger aufbehalten, um für diese Kosten aufzukommen. Da kommen die Neuigkeiten von Cubot gerade recht: Anscheinend geht ein Hotel-Kritiker inkognito umher! Eine gute Rezension würde Eggman noch schneller aus seiner Misere ziehen. Als der vermeintliche Bewerter das Hotel betritt, versucht der Doc alles, um die Persönlichkeit zu verhätscheln – nur, um nach einer Weile festzustellen, dass er sich um den Falschen gekümmert hat. Nachdem sich dann auch noch seine zweite Wahl als Niete und Amy sich als die wahre Kritikerin entpuppt, reißt Eggman der Geduldsfaden. Er sperrt die Hotelbesucher ein und versucht, den Bürgermeister damit zu bestechen.


Rezension

Soso, Eggman baut sein böses Versteck also in ein Hotel um. Soviel Potential – überall böse Maschinen und Roboter – da kann man doch bestimmt etwas draus machen, oder? Ja, könnte man wahrscheinlich… Tut man aber nicht. Außer als Hintergrund hat das Versteck überhaupt keine Relevanz und wird nicht ansatzweise genutzt. Aber gut, selbst ein Szenario, in dem Eggman ’nur‘ ein Hotel managed, kann noch witzig sein, doch auch hier bleibt extrem viel auf der Strecke: Viel mehr als Leute aggressiv anschnauzen macht der böse Hotelbesitzer nämlich nicht. Fast durchgängig hört man Eggman einfach nur wie einen grantigen alten Mann Leute auf seinem Rasen, pardon, in seinem Hotel anmeckern, was jetzt vielleicht lustiger klingt, als es ist – es wird wirklich denkbar schnell alt. Dass die Episode dann noch tief in die Klischeekiste greift, tut ihr auch überhaupt keinen Gefallen: Oha, ein geheimer Kritiker kommt! Aber oh-oh, der Typ, der wie ein Kritiker aussieht, ist ja garkeiner! Aber puh, gottseidank ist der Nicht-Kritiker trotzdem von der Nettigkeit des Betreibers beeindruckt, weshalb doch noch alles gutgeht! Plotgerüste aus der Mottenkiste. Da hilft es auch nichts, selbstironische Kritiken gegen sich zu werfen: Abgedroschene Storyklischees werden nicht besser oder lustiger, wenn man durch die Folge hindurch ständig darauf aufmerksam macht, wie banal sie doch sind, sondern macht diese durch das aktive Aufzeigen nur noch stechender und unerträglicher.

Kleinere Lichtblicke gibt es aber zum Glück trotzdem: Sticks‘ Kissenfort oder Orbots direkte Referenz auf Staffel 1 sind recht witzig, und so nervig die Klischees teilweise auch sind, das dreiste auf die Nase binden des angeblichen Kritikers mit dem Namen „Red Herring“ oder die wunderbare, verballhornte Interpretation der ach-so-geheimen Gespräche, die trotzdem in aller Öffentlichkeit ausgeplaudert werden, damit ein Protagonist sie hören kann, lassen den Autoren der Folge doch noch ein Korn finden. Keine große Liste und definitiv keine, für die man sich durch den Rest des Abenteuers quälen sollte, aber hey, besser als nichts?


Fazit

„Inn Sanity“ ist eine verdammt dröge Episode. Monotones Eggman-Gemecker in der Dauerschleife und ausgelutschte Klischees, die fast schon stolz präsentiert werden – mehr hat die Folge, neben ein, zwei guten Gags, nicht auf Lager. Definitv kein Hotel, in das man einchecken, und keine Episode, die man auschecken sollte.


Nächste Folge: Eggman muss seinen Doktortitel wieder erlangen…

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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