OT: „Fire in a crowded Workshop“ – Serien-Sonntag: Ein Feuer bricht in Tails‘ Werkstatt aus und Sonic, Amy und Knuckles sind die Hauptverdächtigen. Jeder von ihnen erzählt eine eigene Interpretation der geschehenen Dinge – welche wohl stimmt?
Inhalt
Als Tails nichtsahnend seine Werkstatt betritt, findet er sie völlig verbrannt und Sonic, Knuckles, Amy und Percy inmitten des ganzen Chaos vor. Natürlich will der Fuchs sofort wissen, was vorgefallen ist. Nach und nach schildern Sonic, Knuckles und Amy jeweils ihre Version der Geschichte, wie sie die leicht verletzte Percy und ihr kaputtes Fahrrad vorfanden und dann zu Tails‘ Werkstatt brachten, um das Rad zu reparieren und Percy zu pflegen. Die verschiedenen Schilderungen laufen zum Großteil nur darauf hinaus, dass sich die drei gegenseitig die Schuld für das Feuer in die Schuhe schieben. Percy muss also eingreifen und die wahre Geschichte erzählen: Eigentlich wollte sie das Rad selbst wieder auf Vordermann bringen und den Schal, der durch eine Schlammpfütze verdreckt wurde, selber reinigen, jedoch drängten sich die drei zur Hilfe auf. Das führte so weit, dass die Freunde so sehr darum stritten, Percy ein Kissen zu geben, dass sie Bunsenbrenner, Heizofen und Heizkissen außer Acht ließen und das Feuer auslösten. Oder doch nicht? Tails unterbricht sie nämlich und fragt, wie die Freunde überhaupt reingekommen wären, wo er seine Werkstatt doch mit einer Alarmanlage gesichert hat. Er schlussfolgert, dass eine Fehlfunktion und der Kurzschluss der Alarmanlage dazu führten, dass die Werkstatt in Brand gesetzt wurde, und somit alles letztendlich seine Schuld war. Gelöst von jeglichem Schuldbewusstsein verlassen Sonic, Amy und Knuckles und lassen Percy mit Tails allein zurück, der nun endlich die Reparatur des Fahrrads abschließt.
Durch die vielen verschiedenen Blickwinkel, durch die wir sehen, wie die Charaktere sich selbst und die Personen um sich wahrnehmen, ist diese Episode eine wahre Fundgrube was Charaktere angeht. Sonic, der sich selbst als unfehlbaren Helden und Frauenschwarm empfindet, von Knux und Amy allerdings als weinerlicher Sidekick und hirnloser Macho, oder Amy, die sich als lieb und hilfsbereit sieht, aber von den anderen als recht egoistisch empfunden wird, die anderen nur hilft, um sich selbst als bessere Person profilieren zu können . Knuckles ist, nicht gerade erstaunlich, recht wenig interessant: Wie in beinahe jeder Folge hält er sich für viel intelligenter und bedeutender, als er ist, während Amy und Sonic ihn überraschend nüchtern so empfinden, wie er eben ist: Dumm und überheblich. Und dann wäre da noch Sticks. Die Gute hat einen nur wenige Sekunden langen Auftritt und wird darin aufs schlimmste reduziert: Paranoides, schrilles Gekreische, das in den Ohren wehtut und weder lustig noch interessant ist. Sehr schade.
Für viele wird aber wohl Neuzugang Percy am interessantesten sein. Der Beuteldachs ist ein toughes und (dem Verhalten von Sonic und Knuckles nach zu urteilen) attraktives Mädchen, dass sich selbst zu helfen weiß und Sachen lieber selbst in die Hand nimmt, auch wenn sie die Unterstützung von bereitwilligen Helfern natürlich nicht ablehnt. Kein bahnbrechender oder besonders tiefer Charakter, aber als Nebenfigur eine schöne Ergänzung, von der wir in Zukunft hoffentlich mehr sehen.
Die verschiedenen Blickwinkel sorgen auch in Sachen Humor für ordentlich viel Spaß. Die Episode vereint die Charaktermomente wieder exzellent mit Witz. Besonders Sonics verschiedene, übertrieben hochgestochenen Interpretationen sind einfach urkomisch, was unter anderem auch daran liegt, dass Roger Craig Smith Sonics Stimme wunderbar den jeweiligen Auslegungen des blauen Rasers anpasst und hörbar Spaß daran hat, seinen Charakter in neue Extreme ausbrechen lassen zu dürfen. Analog dazu verblasst Knuckles, der nur leicht verschärfter charakterisiert wird als seine ’normalen‘ Version und dadurch nicht so witzig über die Stränge schlägt, während sich Amy irgendwo in der Mitte verankert. Trotz der unterschiedlich starken Übertreibungen sind trotzdem alle Interpretationen der Charaktere wirklich amüsant anzusehen und sollten für eine Menge Lacher sorgen.
Die deutsche Synchromannschaft schlägt sich auch super: Besonders Claus Peter Damitz als Macho-Knuckles und Marc Stachel als weinerlicher Sonic sind toll anzuhören. Auch Percy macht sich mit ihrer ruhigen Art sehr gut, nur Amy muss natürlich wieder massiv aus dem Rahmen fallen. Trotzdem auch bei uns wirklich ziemlich unterhaltsam.
Fazit
Zu „Fire in a crowded Workshop“ gibt es nicht viel zu sagen: Es ist das altbekannte „Eine Geschichte, viele Blickwinkel“ Prinzip, von Boom echt spaßig und unterhaltsam umgesetzt. Egal, ob man nur sehen will, was die Charaktere in Streitsituationen voneinander denken, oder sich einfach über die komödiantisch übertriebenen Charakterpersiflagen amüsieren will, hier sollte jeder Boom-Fan Unterhaltung finden.
Nächste Folge:
Eggman hat eine neue Waffe: Metal-Sonic! Ob ein Ebenbild Sonics endlich ein würdiger Rivale für den blauen Raser ist?