Sonic Boom: „Eggman’s Anti Gravity Ray“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Eggman sorgt mit einem Anti-Schwerkraft-Strahl für massig Chaos…

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Inhalt

Eggman will einfach nur seinen Morgen genießen, da weht ihm der vermalledeite Wind seine Sonntagszeitung weg. Um mit der Natur ein Schnippchen zu schlagen, baut er einen kleinen Anti-Schwerkraftsapparat. Während der Wissenschaftler seine Schwerkraftsstiefel holt, um selber von der Maschine unbetroffen zu sein, setzt Cubot das unbeaufsichtigte Gerät verspielt wie einen Hut auf und aktiviert es. Der starke Sog der Maschine macht es unmöglich, sie von dem kantigen Roboter wieder abzubekommen, und schon bald schweben Eggman, Orbot und einige Roboter hilflos umher. Eggman selbst findet durch seine Stiefel schnell wieder festen Boden unter den Füßen, während der Rest der Bots durch einen versehentlichen Druck auf den Abzugshaube-Knopf aus dem Versteck und mit dem Wind ins Dorf getrieben werden, wo noch mehr Gegenstände und Bewohner in die Luft gerissen werden. Das bleibt bei Team Sonic nicht unbemerkt. Mit einer Schleuder wird der blaue Held in die Luft katapultiert, wo er ein Seil an alle Tiere bindet, um sie herunterzuziehen. Doch bevor der Plan erfolgreich durchgeführt werden kann, beeinflusst der Gravitationsapparat Cubots Schaltkreise. Trunken von den Strahlen will er alle verlorenen Schäfchen von der erdrückenden Kraft der Gravitation befreien und beginnt, aktiv Anti-Schwerkraft-Schüsse zu feuern. Da die Bewohner nun in den luftleeren Raum zu schweben drohen, muss schnell gehandelt werden: Mit Tails‘ Tornado fliegen zweigeschweifter Fuchs und blauer Raser zu Cubot, und mit Hilfe von einem Werkzeug von Orbot kann der Helm endlich ausgehebelt werden. Alles scheint wieder normal zu sein – bis die Freunde merken, dass sie die Füße nicht heben können. Die Schwerkraft wurde umgekehrt! Bald können sich die Tiere nicht einmal mehr auf den Beinen halten. Doch Knuckles rettet den Tag: Er gräbt sich durch den Boden und zerstört die Teufelsmaschine, um alles wieder zum Alten zurückkehren zu lassen.


Rezension

Mit Eggmans Erfindung wird dieses Mal einiges auf den Kopf gestellt. Das passiert allerdings erst, nachdem dieser im Gedankengang von „Grrr, meine Zeitung wurde weggeweht!“ zu „Ich drehe mein Versteck um 16 Grad und erfinde deshalb eine Anti-Schwerkraftsmaschine“ springt, was irgendwo zwischen „Typisch Eggman!“ und „Extrem schwache Plot-Begründung“ liegt – eher in Richtung letzteres. Sobald der Plot aber loslegt und man die Rechtfertigung ignorieren kann, werden einige gute Witzchen aufgefahren. Eggman selbst hat mit seinem Nebenplot, die perfekten Pommes zu machen, während der Rest des Dorfes teils zu ersticken droht, eine ziemlich amüsante kleine Geschichte. Dazu kommen noch Dinge wie der eingespielte Applaus, als er die Stiefellandung schafft, oder als er seine komplett vorbereitete, alles lösende Maschine fallen lässt, sobald er sieht, dass Sonic bereits an einer Rettungsaktion sitzt, und er hat einige gute Lacher auf seiner Seite. Meta-Wortwitze wie „He’s affecting can(n)on“, der immer wieder grandios von Roger Craig Smith gespielte panische Sonic und der bereits wellenschlagende Feministen-Kommentar von Knuckes runden das Bild noch ab und liefern einen guten, aber nicht überragenden Strom an solidem Humor.

Nennenswert ist auch Cubots Rolle in der Geschichte. Der darf dieses Mal etwas aus seinem Schattendasein als Verblödeter-Einzeiler-Automat treten und durch die Schaltkreis manipulierende Maschine wortwörtlich zu einem erhabenen (oder hier eher erhobenen?) Kultanführer aufsteigen. Das gibt Sprecher Wally Wingert auch einmal die Chance, etwas mit seinen Sprechermuskeln zu spielen, was ihm auch gelingt. Seine neue Palette an teils sehr Sekten verballhornenden Sprüchen bringt er gut und witzig über die Lippen. Der übliche „Orbot fragt etwas kompliziert, Cubot verneint, sagt dann aber die gleiche Sache in vereinfachten Worten“ Dialog ist zwar auch wieder vorhanden und totgetrampelt wie eh und je, aber die eine Zeile ist noch zu verschmerzen – im Vergleich zu allen anderen Cubot-Auftritten übersteigt der Unterhaltungswert dieses Mal wirklich alles und ist ziemlich amüsant. Da kann man auch etwas darüber hinwegsehen, dass sich die umgekehrte, zu Boden zwingende Schwerkraft zwar thematisch passend, aber doch etwas angetackert anfühlt, da die Flug-Thematik nicht für volle elf Minuten ausgereicht hat und auch hier die vom Plot vorgeschriebene Lösung für das Problem, ähnlich wie der Katalysator, ein wenig fragwürdig ist. Bei dem sehr soliden Mittelteil kann man da aber wirklich wohl einmal ein Auge zudrücken.


Fazit

Auch „Eggman’s Anti Gravity Ray“ reiht sich in die Riege an soliden Sonic Boom Episoden ein. Ein recht witziger Plot, der zwar einige, aber meist verschmerzbare Probleme hat, eine nette Bandbreite an Gags, und eine schöne Rolle für Cubot in einem unterhaltsamen Kaliber, das er sonst selten bekommt – trotz Gravitationsstrahl werden dieses Mal zwar keine Bäume ausgerissen, aber es kommt dennoch eine amüsante Geschichte zustande.


Nächste Folge: In einem Fußball Match kämpfen Team Sonic und Team Eggman um ein Jugendhaus…

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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