Serien-Sonntag! Eggman fährt mit seiner Familie in einen etwas anderen Urlaub…
Inhalt
Nachdem sich Eggman und Morpho nach einem weiteren Rückschlag wieder in die (Bart)haare kriegen, beschließt Mombot, sich mit ihnen in Roboken eine Auszeit zu gönnen. Mit den „Brüdern“ und Orbot und Cubot macht sie sich also auf in die Stadt im Himmel, wo alle begeistert die Sehenswürdigkeiten und örtliche Kultur genießen – außer Nicht-Roboter Eggman, der als Außenseiter keine Freude an den Sitten der Bots findet. Zu allem Überfluss kann er dann noch nicht einfach seine Auszeit vor Sonic genießen: Mit Mighton und Bolts im Schlepptau überprüft der Robo-Sonic natürlich gleich die Situation. Doch während des prüfenden Gesprächs weckt etwas das Interesse des bösen Wissenschaftlers: Bolts‘ Intelligenzchip ist so beeindruckend, dass Eggman ihn unbedingt in die Finger kriegen will. Also legt er seine Unstimmigkeiten mit Morpho beiseite und luchst mit dessen Hilfe dem alleine arbeitenden Bolts seinen Chip ab. Schnell schnappen sie sich Mombot und fliehen panisch zurück auf die Erde. Der Diebstahl bleibt nicht lange unbemerkt und Mighton nimmt zusammen mit Robo Sonic die Verfolgung auf. Das Luftspektakel erregt natürlich auch die Aufmerksamkeit von Team Sonic am Boden, die schnell dazustoßen, um ihren Himmelsfreunden zu helfen. Doch ihr Erzfeind hat den Chip bereits in seinem Firebot verbaut, der mit seiner neugewonnenen Cleverness den Freunden im wahrsten Sinne des Wortes Feuer unter den Füßen macht. Geschickt tauschen die verschiedenen Bots untereinander den Chip, der letztendlich in Mombot landet. Die Gruppe setzt zum Angriff an, doch die Egg-Familie stellt sich schützend vor sie. Das Wohl seiner Mutter vor alles andere stellend gibt Eggman den Chip zurück an Bolts und alles kehrt zum gewohnten Leben zurück.
Früh in der Episode werden A- und B-Plot etabliert: Ein Familienausflug mit einem grumpigen Eggman auf Roboken und die Probleme von Team Sonic auf der Insel, die ohne Eggman selbst tatsächlich mehr Schwierigkeiten haben als mit ihm. Beide diese Plots, besonders der zweitere, riechen schon allein als Ein-Satz-Beschreibungen nach einem sehr guten Gag-Potential. Doch leider wird dieses Potential nicht ausgeschöpft: In einer Montage werden ein paar Szenarien in schneller Folge aneinandergereiht und abgefrühstückt – und das war’s. Die meisten davon sind nicht einmal besonders komisch, und dass vor allem die ganze Urlaubsthematik so schnell abgehandelt wird, ist einfach schade. Das ist abseits der kurzen Sequenzen auch der Faden, der sich durch die gesamte Folge zieht: Es ist nichts wirklich unterhaltsam. Weder der Tourismus mit Familie, noch das Chaos um Team Sonic oder vor allem die Planschmiede und -ausführung können auch nur eine handvoll unterhaltsamer Momente oder Witze herauskitzeln. Knuckles und der Beebot teilen sich fast ganz am Ende eine wunderbare Szene zusammen, aber das ist der einzige Lichtblick in der sonst kargen Gag-Einöde, die fast ausschließlich aus generischsten Witzen, Fehlzünder oder Nichts besteht, mit ein paar Schmunzlern zwischendrin. Keinerlei nervige oder verärgernde Aspekte, einfach öde und uninteressant.
Die Actionsequenz am Ende scheint auch vielversprechend zu sein: Kaum hat der früher als kleiner Nebengag erscheinende Firebot den Chip in sich, ist er auf einmal kompetent und eine tatsächliche Gefahr für Team Sonic zu sein. Der ständige Wechsel zu anderen Badniks sorgt zudem für (im wahrsten Sinne des Wortes) Abwechslung und sorgt für andere kompetente Bots. Das stellt natürlich die Frage: Wie kann das offensichtlich strauchelnde Team das Blatt wenden und den Sieg letztendlich doch erringen? …sie tun es einfach. Richtig gehört: Obwohl sie sich anfangs so schwer tun, kann Sticks dann doch einfach so den intelligenten Beebot mit einem Bumerang treffen. Danach fliegt der Chip lustig von Roboter zu Roboter, und das versammelte Team kann einen Bot nach dem anderen zerschlagen – off-screen. Ein interessanter Plotpunkt wird einfach nur Seite geworfen und mal eben ohne richtige Erklärung aufgelöst, weil die Helden am Ende gewinnen müssen – außer natürlich, der zur Seite schauende Beebot sollte eine Ablenkung implizieren, aber das ist auch stark schwammig angedeutet. Das Ende selbst mit Eggman und dem Rest der Familie, die sich schützend vor Mombot stellen und freiwillig den Chip rausrücken, ist ansich eine ganz putzige Idee, unterstreicht letztendlich aber auch nur, wie antiklimaktisch das Finale der Episode ist. An den Gefühlsfäden wird nicht gezogen, aber die Kabbeleien und anderen familiären Interaktionen sind so ziemlich die einzigen unterhaltsamen Elemente, die die Episode bietet – und leider nur sporadisch auftreten.
Fazit
„Eggman Family Vacation“ ist ernüchternd. Eine Folge, bei der man am Anfang jeder Szene das Potential erkennen kann, aber sich jedes Mal durch mangelhafte Ausführung schnell Enttäuschung breitmacht. Alles in allem gab es bei Boom schon schlimmere Episoden, aber einen Trip vor den Fernseher ist sie nicht wert.
Nächste Folge: Mehburger macht einen Lieferservice auf und Sonic wird der neue Laufbursche