Serien-Sonntag! Ein streng geschütztes Tier macht sich bei Sonic breit, worauf der Igel sein Haus verlassen muss – kann er sein Haus zurückerobern?
Inhalt
Unsanft wird Sonic eines morgens von einer Kreatur aus dem Schlaf gerissen. Die stinkende Monstrosität ist ein Widdibit, eine streng geschützte Tierart, und hat sich Sonics Hütte zur Paarung ausgesucht. Kurzerhand wird Sonic von der Tierschutzorganisation herausgekickt und muss sich eine neue Bleibe suchen. Also kommt er bei Tails unter, doch die permanente Anwesenheit des Faulpelzes und Prahlhanses geht selbst seinem besten Kumpel massiv auf die Nerven. Also installiert er einen Lautsprecher, um mit dem Paarungsruf ein Widdibit-Männchen anzulocken. Das läuft jedoch nicht, wie geplant: Nicht nur lässt sich das potentielle Pärchen garnicht auf eine Romanze einstimmen, der Lockruf ist auch so laut eingestellt, dass eine ganze Horde der Biester Sonics Bude stürmt, von denen auch keiner in Frage kommt. Der Tierschutz räumt ein, dass man bei fünfzig Tieren an einem Ort diese legal an einen anderen bringen kann, doch dummerweise können nur 49 gezählt werden. Hier kommt Sticks ins Spiel: Mit ihrer Nase kann sie schnell eine Fährte und das fünfzigste Exemplar ausfindig machen – das stinkigste von allen. Jetzt kommt natürlich die Frage auf, wer die Kreatur zurück zur Hütte bringt, und schon liegen sich die zwei Streithähne wieder in den Haaren. Doch die beiden Freunde können sich nicht lange böse sein und tun sich zusammen, um das Monster zum gewünschten Ort zu bringen. Die Verlagerung des Fünfzigerpack muss allerdings warten: Das Weibchen ist nämlich ganz angetan vom letzten Ankömmling und führt nun doch das Paarungsritual aus. Das heißt also noch eine Woche Übernachtungen bei Tails!
Groß im Fokus steht dieses Mal das klassische Duo Sonic und Tails, die sich in einem Konflikt verfangen haben. Dieser ist sehr schön aufgebaut; der Auslöser der Streitigkeit wird schön in einer zeitraffenden (und witzigen) Montage gezeigt und die beiden Seiten des Arguments sind nachvollziehbar, wenn auch etwas überzogen. Das tut dem Konflikt aber wirklich keinen Abbruch und führt ganz im Gegenteil zu einer der größten Humorquellen der Episode: Die ständigen Kabbeleien zwischen den beiden rangieren von unterhaltsam zu enorm Lachmuskel-anregend und sind einige der Highlights, und auch sonst ist der Plot sehr gut darin, Witze zu platzieren. Gegen Ende weiß die Folge dann aber auch, wann es Zeit ist, runterzuschrauben, und beendet den Streit mit einer niedlichen Versöhnung der Freunde, die zwar nicht die süßeste, aber doch eine herzerwärmende Stelle im Sonic Boom Canon ist. Das einzige Manko ist höchstens Sonics Ablehnung der Umarmung, die etwas zu „Dudebro-mäßig“ wirkt und die Wiedervereinigung etwas schmälert, aber das ist nur ein kleiner Wehrtmutstropfen: Sonic und Tails Auseinandersetzungen sind wirklich lustig und bringen ordentlich Unterhaltung, können aber auch für eine goldige Stelle sorgen, wenn es der Moment so will. Schön!
Doch dieser Fokus auf das Duo heißt nicht, dass die anderen Charaktere ins Aus verbannt werden. Im Gegenteil, die Episode tut ihr bestes, jedes Mitglied von Team Sonic glänzen zu lassen. Knuckles darf eine schier unzerstörbare Kugel zerschlagen, Sticks ihre von der Wildnis gestählte Nase benutzen und Dinge erschnüffeln und Amy als Mitglied der Tierschützer ihren Helferdrang ausleben. Zudem gibt es noch eine schöne Actionsequenz mit einer Horde wild trampelnder Widdibits, in dem auch jeder Charakter des Teams noch einmal mit seinen individuellen Fähigkeiten die Dorfbewohner retten und sich in ein tolles Licht stellen dürfen. Apropos Widdibits: Auch der Plot rund um die Sabbermonster, der die Rahmenhandlung um den Sonic/Tails Konflikt bildet, kann prächtig auf eigenen (vier) Beinen stehen, wie die Dinnerszene, deren Einmischung in den Eggmankampf und die Vereinigung der Liebenden am Ende zeigt. Abgerundet wird das Ganze mit Wettern gegen blaue Arme und einem überraschend nahtlos eingefügten „Sanic“ Gag und auch diese Sparte der Fanbase wird versorgt. Kurz und knapp: Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten.
Fazit
„Do not disturb“ ist eine exzellente Episode. Ein schöner, unterhaltsamer Konflikt rund um Sonic und Tails, der die ganze Folge hindurch als gute Charakterinteraktion dient und durchgängig zum Lachen bringen kann, verbunden mit einer Sammlung von anderen Momenten rund um jedermanns restlichen Lieblingscharaktere, in denen sie auch ihre Schokoladenseite zeigen und auch für große und kleine Lacher sorgen können – kurzum: „Do not disturb“ ist eine Folge, die von Minute eins an wunderbar Spaß macht und bis zum Ende nicht damit aufhört. Hoffen wir, dass solche großartigen Episoden nicht vom Aussterben bedroht sind.
Nächste Folge: Vom Himmel kommen zwei Roboter, denen Sonics aggressive Art gegen ihre Kollegen garnicht gefällt…