OT: „Chez Amy“ – Serien-Sonndienstag: Amy eröffnet ein Restaurant und muss sich gegen die Konkurrenz wehren – genug Zutaten für eine tolle Show?
Inhalt
Amy hat Kohldampf und stattet dem örtlichen Meh-Burger Restaurant einen Besuch ab. Dave, der Angestellte dort, liefert aber einen miserablen, respektlosen Service ab. Empört davon und überzeugt, dass die Dorfbewohner einen besseren Imbiss verdienen, beschließt sie, ihr eigenes Restaurant zu eröffnen. Schnell hat sie mit Hilfe von ihren Freunden „Chez Amy“ aufgestellt und bekommt aufgrund ihres besseren Services schnell die Bude eingerannt. Doch Meh-Burger lässt sich nicht so schnell ausbooten und lockt die Kundschaft mit einem Gimmick zurück. Das Spiel kann jedoch zu zweit gespielt werden, sodass Amy die Meute ebenfalls mit einem Gimmick zurückerobern kann. Der Wettstreit der beiden Imbisse schaukelt sich so hoch, dass Sonic und Co. bald keine Lust mehr auf ihre tyrannische Chefin haben und sie allein zurücklassen.
Währenddessen bestellt Eggman bei Meh-Burger eine Mahlzeit und wird ähnlich wie Amy katastrophal behandelt. Wutentbrannt geht er zu Chez Amy, wo ihm die betrübte rosa Igelin trotzdem noch ein Sandwich serviert. Beeindruckt von der Qualität und dem Service von Chez Amy und immernoch erzürnt über seine Behandlung im Meh-Burger beschließt Eggman, Amy als neuer Businesspartner auszuhelfen – was für einen Superschurken natürlich heißt, dass er das Konkurrenzlokal eiskalt in die Luft jagt. Durch die rabiate Handhabung des Konkurrenzproblems läuft das Geschäft wieder wie geschmiert, doch Amy wird von Schuldgefühlen geplagt und stellt Dave deshalb bei ihr ein, damit er wieder einen Job hat. Doch schon kurze Zeit später wird Eggman, der im eigenen Laden einen Happen zu sich nehmen will, von Dave erneut miserabel behandelt, weshalb er aus Rache sogar seinen eigenen Laden von Robotern angreifen lässt. Selbst ein Eingriff von Sonic, Tails, Knuckles und Sticks, die bei einem Eggmanangriff schnell zur Stelle sind, können die Imbissbude nichtmehr rechtzeitig retten. Amy sieht es allerdings gelassen und verkündet im bald wiederaufgebauten Meh-Burger, dass sie Geschäftsführung zukünftig nurnoch echten Businessleuten überlässt.
Rezension
Ein richtig guter Bonus zu dem ganzen Boomhumor der Extraklasse ist außerdem, dass die Serie in dieser Episode sogar satirische Züge einfließen lässt: Wie die Kunden dem Chez Amy die Bude einrennen, sobald es irgendwelche billigen Beigaben zum Sammeln gibt (STEINE!!), ist einfach eine wunderbar überspitzte Darstellung der Realität – gerne mehr von solchen gesellschaftlichen Seitenhieben!
Auch in Sachen Charaktere gibt es viele kleinere und größere Momente, in denen sie glänzen: Besonders Amy, die in der Episode offensichtlich die Hauptrolle hat, zeigt ihre Facetten: Anfangs noch hilfsbedacht, setzt sich ihr feuriges, aggressives Temperament, dass sie oft in Kämpfen zeigt, auch im Wettstreit mit Dave durch, bis sie nach einer Weile endlich wieder abkühlt und wieder genauso gnädig und hilfsbereit ist, wie zuvor, und sogar ihren Rivalen einstellt. Diese Bipolarität von Amy, wie sie helfen will, aber gleichzeitig auch ihre exzentrische, perfektionistische und aggressive Seite dabei nicht ganz unterdrücken kann, wird schön in Szene gesetzt. Auch Eggman zeigt sich wieder wie in gewohnter Boom-Manier schön geschrieben. Mal wieder zeigt Sonics Erzfeind, wie sehr er von seinen Bösewichtsinstinkten getrieben wird – egal, wieviel Geld er verdient und wieviel Erfolg er mit seinem Restaurant hat, Hauptsache, der Doktor kriegt seine Rache, wenn man ihn erzürnt! Andere nette Momente sind Sonic, der mit sich selbst Fußball spielt, oder Tails, der als einziger Sonics Gags witzig findet. Allgemein gelingt es der Episode an vielen Stellen gut, die Charaktermomente, die die Persönlichkeiten der Charaktere stärken bzw. erweitern, mit spaßigen Witzen zu verbinden. Die deutsche Fassung hinkt hier leider hinterher: Die Gags und Dialoge haben den Sprung in die deutsche Sprache zwar gut geschafft, was aber nichts hilft, wenn die Synchro sie nicht tragen kann. Amys neue deutsche Sprecherin kann dem Original leider garnicht das Wasser reichen (um es milde auszudrücken), sodass die schönen Stimmungsschwankungen und übertriebenen Reaktionen der rosa Igeldame, die einen großen Teil des Unterhaltungsfaktors der Episode ausmachen, im Deutschen einfach komplett rausfallen und damit gewaltig den Spaß dämpfen.
Fazit
Bei „Chez Amy“ kann man sich den Mund fusselig reden: Wenn ich hier sitzen würde und jeden einzelne gute Stelle oder auch nur die sehr gut gelungenen Ausschnitte nenne würde, wäre praktisch die ganze Folge mit fast allen Gags gespoilert. Belassen wir es also hierbei: „Chez Amy“ bietet ein grandioses Sandwich mit zwei leckeren Storybrotscheiben, prall gefüllt mit einer erlesenen Auswahl aus den besten Gagzutaten, die man sich wünchen kann und verfeinert mit einer Charaktersauce, die das Gericht perfekt abrundet. Jeder, der Interesse an Boom hat, verpasst wirklich etwas, wenn er von dieser Folge nicht einmal einen Bissen wagt. „Chez Amy hat definitiv einen Platz bei den Boomepisoden-Sternerestaurants verdient.
Nächste Folge:
Bereits morgen geht es schon weiter: Ein neuer Rivale schneit ins Dorf, was Sonic natürlich blau vor Neid macht – bzw. „Blue with Envy“, wie die Episode heißt. Mal sehen, wie die sich gegen die anderen Episodenrivalen schlägt!