Sonic Boom: „Blackout“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Im Dorf geht die ewige Energiequelle zur Neige und Sonic und seine Freunde müssen eine Reise antreten, um eine neue zu beschaffen – welche Abenteuer muss die Truppe bestehen?

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Inhalt

Als Sonic und seine Freunde gerade die Comedy Chimp Show genießen, geht plötzlich im ganzen Dorf das Licht aus. Sofort schnellen sie also zum naheliegensten Übeltäter, Eggman. Doch der stellt sich als unschuldig heraus. Also begeben sich die Freunde zum Bürgermeister, um dort nach Klarheit zu suchen. Dieser enthüllt, dass der Strom des Dorfs von einem Kristall stammte, dem nun schließlich der Saft ausging. Die Helden machen sich also auf, um einen neuen zu besorgen. Nach dem nicht sehr fruchtbaren Versuch, den völlig verschneiten Weg zu Fuß zu erklimmen, benutzt die Truppe den Blue Force One, um im Handumdrehen oben zu sein. Der Eingang stellt dann aber die nächste Hürde da: Ein raffiniertes Kombinationsschloss verriegelt die Tür, und die einzige Hilfestellung ist ein kryptischer Hinweis, es ‚auf die faule Art‘ zu versuchen. Während Tails versucht, die Lösung auszuknobeln, setzt sich Knuckles auf einen Stein – und löst mit seiner „faulen Art“ den Öffnungsmechanismus aus. Mit dem Betreten des Tempels beginnt die wahre Rätselraterei dann jedoch erst richtig: Drei Wächter stellen drei Trickfragen, die es zu lösen gilt, während die Besucher von Fallen bedroht werden. Doch auch dieses Mal kann Knuckles aushelfen, der durch pures Glück die richtigen Lösungen herausposaunt. Damit schafft es die Truppe zum Kristall – dessen Entfernen sogleich den ganzen Tempel zum Einsturz bringt. Schnell fliehen die Freunde vom Berg, eine Lawine, die durch den zerberstenden Tempel ausgelöst wurde, immer im Nacken. Doch, als die Helden, die sie sind, schaffen sie es zum Dorf zurück und setzen den Kristall ein, wodurch endlich wieder Ordnung ins Dorf einkehrt.


Rezension

TempelWächterDass Boom eine Comedyserie ist, wird jedem Zuschauer an diesem Punkt wohl mehr als bekannt sein. Doch dieses Mal haben die Autoren diese Erwartungshaltung auf den Kopf und eine waschechte Abenteuerepisode auf die Beine gestellt. Das bringt frischen Wind in die Serie – gefolgt von einem etwas muffigen Zug. Denn so cool der Fokus auf diesen Aspekt auch ist, der eigentliche Inhalt ist etwas mager. Dabei beginnt es recht vielversprechend: Die Reise zum Zielort ist mit Tails‘ Briefen ist humorvoll und niedlich aufgemacht und auch die Spritztour im Blue Force One ist noch recht spaßig, im Tempel selbst fällt die Episode dann aber massiv nach unten: Alle drei Prüfungen laufen auf die selbe Art ab: Wächter stellt Rätsel, Sticks bewertet es, Gefahr bahnt sich an, Knuckles löst es zufällig. Nicht nur ist das Klischee „Dümmliche Person sagt aus Zufall die richtige Lösung“ ein abgedroschenes, wodurch es schon beim ersten Mal höchstens ein müdes Lächeln entlocken kann, nein, es wird auch noch zweimal wiederholt und jeglicher Unterhaltungswert verfällt. Zusammen mit den anderen immer wiederkehrenden Elementen gleitet die gesamte Tempelsequenz in eine einzige Monotonie ab, bei der trotz Todesfallen nicht wirklich Spannung aufkommen will. Die Verfolgungsjagd am Ende, an dem die Gruppe vor einer Lawine flieht, klingt auf dem Papier auch unterhaltsam, ist in der Umsetzung aber bereits nach 18 Sekunden unspektakulär abgehakt und damit ziemlich ernüchternd. Das ist auch eine gute Zusammenfassung für den ganzen Abenteuerfaktor: Netter Gedanke, aber maue Umsetzung.

GrumpSticksWährend der Prüfung gibt es mit Sonics dämlichen Lösungsvorschlag wenigstens noch an einer Stelle etwas zu grinsen. Denn durch Roger Craig Smiths exzellente Performance, der wunderbar peinlich berührt klingt und die Situation extra lustig macht. Das ist auch einige der wenigen ganz guten Humoreinlagen, die die Episode zu bieten hat. Ansonsten sind Sonics Zweifel an seiner geistigen Gesundheit, als er Sticks bei zwei Theorien zustimmt, noch recht amüsant, die bereits erwähnten Briefe, die Tails schreibt (besonders seine Hosen-Anmerkung) und Eggman, der natürlich auch wieder einen witzigen Spruch auf den Lippen hat, die Highlights – die aber leider nicht sehr hoch sind. Dazu wird noch versucht, ein paar mehr Gags einzustreuen, von denen aber keiner zünden will. Dadurch fühlen sich die allergrößten Strecken der Folge einfach nur witzlos an, wodurch sich Freunde von Humor sich mit einer knappen Anzahl begnügen müssen. Auch an Charaktermomenten gibt es nicht so eine große Fülle. Lediglich Sticks sticht heraus, weil sie sich dieses Mal gerade sonderbar aggressiv und brummelig zeigt – eine Charaktereigenschaft, die ihr echt gut steht und noch ein, zwei unterhaltsame Stellen zum knappen Repertoire hinzufügt.

MerokeKristallZu den ganzen Abenteuerelementen kommen noch ein ordentlicher Batzen an Kontinuität und Anspielungen, der die Boom-Welt noch etwas mehr definiert und in Stein meißelt. Tails scheint die Beziehung, die er mit Zooey in Staffel 1 einging, weiter fortführen, wenn man die Verabschiedung der Beiden und seine Briefe an sie deuten darf, Amy darf wieder ihr archäologisches Wissen zur Schau stellen, indem sie die Steintafel übersetzt und auch die Leucht-DLC-Anzüge finden wieder ihren Platz. Die größte Ergänzung ist aber der Dreh- und Angelpunkt der Episode selbst: Der Meroke Kristall. Dieser gehört nämlich zu den Kristallen, die Sonic und Co, in „Lyrics Aufstieg“ finden müssen, um in der Story voranzuschreiten. Somit wird ein weiteres Spielelement in die Serie eingeführt, um das teils sehr gebrochene Nebenuniversum wieder etwas näher zueinander zu rücken.


Fazit

KritischerAustausch„Blackout“ geht für die Serie einen guten, interessanten Schritt – den aber leider nicht sonderlich zielsicher. Der Abenteuerschwerpunkt ist im Prinzip ein spannender Ansatz, wird aber leider von der repetitiven Art der Rätsel und Dialoge und der schwachen Gags, wenn sie mal auftauchen, sehr nach unten gezogen. Wer sich schon immer eine abenteuerlichere Geschichte für das Boom-Universum gewünscht hat, wird der Folge vielleicht etwas mehr abgewinnen können, der Rest sollte allein wegen dem Alleinstellungsmerkmal der Episode zumindest einen Blick wagen, eine mitreißende Episode, die für 11 Minuten an den Stuhl fesselt und sich in Toplisten bahnt, sollte aber keine der beiden Parteien erwarten.


Nächste Folge: Tumult im Dorf: Nicht nur wird festgestellt, dass Sticks einen grauenhaften Vorfahren hatte, was ihren Ruf massiv trübt, nein, es entbrennt auch ein Wahlkampf zwischen Amy und Eggman um den neuen Namen für die Ortschaft. Welche Zukunft steht dem Dorf und seinen Bewohnern bevor?

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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