OT: „Eggheads“ – Serien-Sonntag: Sonic Boom geht in die Winterpause! Gab’s nen tollen Abschluss für die erste Phase des Cartoons? Das erfahrt ihr hier!
Eggman hat einen neuen Geniestreich ausgeklügelt: Böse Kekse, die seine DNS enthalten! Diese will er Sonic unterjubeln, damit sein Erzfeind zu einem treuen Verbündeten wird! Als er diese vor Sonics Tür stehen lässt, muss dieser allerdings Tails in Not helfen und lässt den Korb mit den Keksen unbewacht stehen – woraufhin sich ein Freund nach dem anderen daran vergreift und allesamt (außer Sonic, für den nichts übrig blieb) zum Superschurken werden! Eggman findet diese Entwicklung aber alles andere als übel und beginnt, diese zu unterrichten. Orbot und Cubot, die die Situation nicht gerade berauschend finden, teilen Sonic mit, was in Eggmans Versteck abläuft, woraufhin der sich umgehend zu diesem aufmacht. Dort wird er allerdings von seinen ehemaligen Freunden attackiert – doch als diese nicht mehr auf Eggman hören wollen, weil sie sich (ganz wie der Doktor eben!) allem überlegen fühlen, stellen sie sich auch gegen unseren bösen Wissenschaftler. Sonic hat jedoch einen Plan: Er zupft sich ein Haar aus den Stacheln und macht aus seinem Erzfeind einen superschnellen Igelhelden, der die Freunde in Schach hält, während Sonic bei seinen Freunden Haare sammelt, um diese in Kekse zu verarbeiten und seine Freunde zurückverwandelt! Der Plan geht auf: Mit vereinten Kräften verwandeln sie die Freunde in ihr altes ich zurück und haben in Eggman sogar einen neuen Verbündeten! Der Truppe gefällt Eggmans neue Art jedoch nicht, weshalb sie ihn rasch wieder zurückverwandeln.
Wieder eine gute Episode! In manchen Teilen beinahe so gut wie die Spitze der Boom Episoden, andere Teile wiederum sind nicht so berauschend; trotzdem bleibt ein guter Endeindruck zurück.
Das Konzept ist wiedermal brillant und auch zum allergrößten Teil sehr gut umgesetzt; allein das Bild von Tails, Amy, Sticks und Knuckles mit buschigem Schnauzbart oder Eggmans Verwandlung in einen blauen Helden bringen mich immernoch zum Grinsen und waren wunderbar skurril und gerade deshalb unterhaltsam (auch wenn eine blaue Mohawkfrisur dem Ganzen noch eine komödiantische Krone aufgesetzt hätte 😀 ). Im Original flötet Mike Pollock seine Zeilen als Sonic-Eggi wunderbar und setzt seine Stimme fast schon überenthusiastisch und damit witziger an, was im Deutschen ein wenig verloren geht, aber immernoch unterhaltsam ist. Auch die Lektionen, die Eggman seinen Schülern beibringt, sind spaßig umgesetzt, auch wenn nicht jeder Witz sitzt; für meinen Geschmack gab’s von diesem Teil fast schon zu wenig zu sehen. Andere Highlights waren Knuckles, der verlangt, dass er nicht als Genie, sondern als durchschnittlich intelligent bezeichnet wird, und auch sonst ein paar gute Lacher auf seiner Seite hat, Eggmans recht unterhaltsame Kommentare zu den Freunden zu Beginn der Episode, besonders zu Amy, und Tails‘ putziges, selbstgebautes Minieggmobil – alles nette, kleine Boni zu dem echt unterhaltsamen Teil der Geschichte, der während eines Schulunterrichts spielt – fast schon ironisch, dass der Teil am besten überzeugt hat. Die Charakterinteraktion hat zudem auch wieder einige Punkte, bei denen sie glänzen kann: Zum Beispiel, als Sonic zwar etwas genervt, aber gutherzig den letzten Keks an seinen besten Freund abgibt, weil er die so gerne isst, oder die Tatsache, dass er Eggman, obwohl dieser eine rechtmäßige Abreibung von seinem fehlgeschlagenen Plan verdient hätte, aus der Patsche hilft, sind echt nette und putzige Szenen.
Warum fällt die Folge dann meiner Meinung nach gegenüber der anderen Eggman-fokusierten Episoden ab? Die Zeiteinteilung dieser Episode. Eines der großen Highlights ist natürlich die Superschurkenschule, die Eggman aufbaut – leider wird nur ein kleiner Bruchteil der Episode auch wirklich dafür benutzt (auch wenn während der Actionsequenz noch die ein oder andere witzige Schulanspielung fällt). Der Aufbau der Situation selbst dauert wiederum fast 5 Minuten – also beinahe die Hälfte der Episode! Damit will ich nicht sagen, dass diese erste Hälfte unbedingt schlecht ist, sie hat immernoch den einen oder anderen guten Lacher inne, aber gegenüber der zweiten Hälfte fällt die erste doch sehr ab, wirkt eher langsam und zähflüssig und zieht damit das Gesamtbild nach unten. Einen schnellen Aufbau des Hauptplots wie bei der zweiten Episode, in der Eggman schon nach wenigen Minuten bei Sonic eingezogen war und für Chaos sorgte, hätte dem Tempo der Episode und damit der Episode selbst sicher gut getan.
Im Großen und Ganzen war Eggheads unterhaltsam: Ein Teil der Episode war sehr amüsant und spaßig, auch ein paar schöne Charakterinteraktionen gab es – leider konnte der andere Teil dabei nicht mithalten und die Gags nicht aufrechterhalten, wodurch man „nur “ das Urteil „gut“ fällen kann. Also trotzdem eine unterhaltsame Episode – für die Crème de la Crème der Boom Episoden reicht’s allerdings nicht.