Classic Sonic-Nachschub für die Switch! Im Schnelldurchlauf rennen wir durch die aktuellste Neuveröffentlichung von Sonic the Hedgehog 2, die unter dem SEGA AGES-Banner ein paar neue Spielereien zu bieten hat.
In der Rubrik „Schnelldurchlauf“ blicken wir in Kurzform auf Re-Releases älterer Titel und schauen uns hierbei ganz besonders Neuerungen & Veränderungen / Verbesserungen gegenüber anderen Releases an.
Wir danken unserem Support Fasti für das Verfassen des Reviews!
Nachdem im Herbst 2018 der Urvater aller Sonic-Spiele mal wieder re-re-re-released wurde und durchaus mit ein paar modernen Features punkten konnte, folgt nun knapp anderthalb Jahre später der logische nächste Schritt mit SEGA AGES – Sonic the Hedgehog 2. Doch hat diese Neuveröffentlichung auch etwas Neues zu bieten oder sollte man lieber einfach das gute, alte Mega Drive entstauben?
Was ist drin? Die verschiedenen Modi
Habt ihr das stimmige SEGA AGES-Intro genossen, landet ihr im schlichten und übersichtlich gestalteten Hauptmenü. Wer von dort aus einfach drauf loszocken möchte, der drückt kurz den A-Knopf, wählt damit direkt den Original Mode aus und das Spiel beginnt sofort so, wie man es kennt. Sowohl Single- als auch Multiplayer lassen sich wie gewohnt über den Titelbildschirm erreichen, ebenso wie das spielinterne Optionsmenü mit Charakterauswahl und Sound Test. Mit dem +-Knopf kommt man ins Pause Menu, wo man jederzeit Spielstände speichern und laden kann – schon mal ein Vorteil gegenüber dem Original!
Wenn man Classic Sonic-Neuling ist, bietet sich der Ring Keep Mode an. Wer den Modus bereits aus vergangenen Re-Releases kennt (u.a. SEGA AGES Sonic 1), den erwarten hier keine Überraschungen. Für alle anderen: Sonic startet mit 10 Ringen in ein Level und verliert bei einem Gegnertreffer nicht gleich alle davon, sondern nur die Hälfte. So kommt man deutlich einfacher durch die verschieden Zonen, die einem sonst Probleme bereiten würden.
Der nächste Menüpunkt ist für manche vielleicht schon Grund genug sich diese Version zuzulegen: Knuckles in Sonic 2! Das beliebte Lock-On Feature von damals wurde nicht für einen eventuellen Re-Release von Sonic & Knuckles aufgespart, sondern hier direkt mit verbaut. Auch hier gibt es sowohl den Original Mode als auch den Ring Keep Mode.
Doch dieses coole Extra kostet scheinbar seinen Preis: Der Challenge Mode, der bei SEGA AGES Sonic 1 noch mehrere verschiedene Herausforderungen geboten hat, kommt hier nur mit einer 100-Ring Challenge daher: Wählt zwischen Sonic und Knuckles und versucht so schnell wie möglich im Act 1 der Emerald Hill Zone 100 Ringe zu sammeln. Eure Bestzeit wird im weltweiten Ranking festgehalten. Für Speedrunner bestimmt eine nette Sache, aber Langzeitmotivation bringt der Challenge Mode diesmal eher nicht mit.
Der letzte Spielmodus ist zuerst etwas versteckt und unerwartet, dürfte aber kein Spoiler sein: Beendet man das Spiel, schaltet man den Super Sonic Mode frei! Hier startet man ein neues Spiel direkt mit allen Chaos Emeralds und 50 Ringen auf dem Konto, sodass man sich sofort in Super Sonic verwandeln kann. Wer also bisher immer Probleme mit den Special Stages hatte, dem tut die SEGA AGES-Version damit einen großen Gefallen.
Jeder wie er’s mag: Spieloptionen
Mit dem X-Knopf gelangt man in das Setting Menu. Auch hier hat sich im Vergleich zu anderen SEGA AGES-Releases nicht viel getan. Ob man nun die internationale oder die japanische Version von Sonic 2 spielt, ist relativ egal. Interessanter ist da die Möglichkeit, den Drop Dash zu aktivieren, den Sonic aus dem Sprung heraus in eine rollende Kugel verwandelt. Er ist zwar optional, aber seit Sonic Mania nicht mehr aus dem Moveset von Sonic wegzudenken.
Hier lässt sich auch der Stage Select aktivieren. Abgesehen davon kann man die Steuerung seinen persönlichen Vorlieben anpassen und wer das HD Rumble nicht mag, kann es hier ausschalten. Egal ob mit Joycons, Pro-Controller oder im Handheld-Modus, jeder Knopf lässt sich belegen, wie man mag. Allerdings sind drei von vier Knöpfen standardmäßig zum Springen da, während X als Startknopf aushilft. Warum man da etwas ändern wollen sollte ist fraglich, aber hey – man hat die Möglichkeit dazu, und das ist völlig in Ordnung so.
Deutlich mehr austoben kann man sich bei den visuellen Einstellungen. Hier stehen verschiedene Seitenverhältnisse oder Retro-Filter zur Auswahl. Allerdings: Das echte Widescreen-Erlebnis wie in den hoch gepriesenen Mobile-Ports von Taxman gibt es auch hier wieder nicht. Die SEGA AGES-Releases sind eher darauf ausgelegt, das Feeling der originalen Spiele zu vermitteln – vom modernen Drop Dash mal abgesehen.
Wenn ihr den Display Mode nicht auf Full gestellt habt, könnt ihr ein Wallpaper für den Hintergrund auswählen. Mich persönlich stört so etwas immer, weshalb mein Wallpaper des Vertrauens „None“ ist – ein einfacher schwarzer Hintergrund. Jedoch hat selbst dieser einen leichten Farbverlauf, der oben Schwarz beginnt und zum unteren Ende des Bildschirms hin etwas heller wird. Mich stört’s, aber euch ja vielleicht nicht.
Der wetteifernde Gamer kann im letzten Punkt des Menüs noch die Ring Chain aktivieren. Damit wird euch angezeigt, wie viele Ringe ihr hintereinander eingesammelt habt, ohne getroffen zu werden. Auch dieser Wert wird in Online Rankings festgehalten. Knackt hier vielleicht jemand den Score von knapp 16.000, der aktuell auf Platz 1 ist?
Ein Relikt aus der Vergangenheit: Die digitale Anleitung
Ein nettes Extra findet sich noch im Start Menu: Unter dem Punkt Manual gelangt man zur Auswahl der Anleitungen sämtlicher SEGA AGES-Titel. Sonic 2 findet man aktuell am Ende der Liste ganz unten. Interessant daran ist vor allem der Prolog, der die offizielle Geschichte des Spiels erzählt! Wo befinden wir uns überhaupt? Und wer ist eigentlich dieser „Tails“? Findet man hier vielleicht Hinweise auf die mögliche Story eines eventuellen Sonic Movie Sequels..?
Fazit – Aus Alt mach etwas weniger Alt
Wer revolutionäre Neuerungen erwartet, der ist bei SEGA AGES Sonic the Hedgehog 2 leider an der falschen Stelle. Wenn man jedoch weiß, worauf man sich einlässt und für einen geringen Preis eine kompakte und Dank der Switch sogar portable Version des Klassikers erwartet – nicht mehr und nicht weniger – dann kann man hier nichts falsch machen. Die Mobile Versionen der Classics sind nach wie vor ungeschlagene Perfektion, aber das wollte SEGA hier bewusst nicht abliefern. Man bekommt ein Stück solide Nostalgie mit ein paar optionalen spielerischen und visuellen Veränderungen… & Knuckles. Und wer so wie ich gerade im Home-Office vor dem Arbeitsrechner festsitzt, der profitiert zusätzlich noch vom Tabletop-Modus der Switch – denn niemand kontrolliert, wie viele Bildschirme man tatsächlich vor sich stehen hat!