Comic-Mittwoch: Neo Metal Sonic hat Angel Island eingenommen! Um die fliegende Insel und den Master Emerald zu retten, starten Sonic und seine Freunde eine groß angelegte Offensive – doch der metallische Bösewicht war nicht untätig und hat eine unangenehme Überraschung im Gepäck.
Vorwort
Bevor wir mit dem eigentlichen Review starten, noch eine kurze Anmerkung: Wie euch auf der Hauptseite sicher bereits aufgefallen ist, hat unser Artikelbild für den Comic-Mittwoch einen winterlichen Anstrich erhalten. Für die kommenden Monate tauscht Sonic für seinen Lesespaß die Hängematte am Strand gegen einen gemütlichen Sessel in einer Winterhütte aus – Tails ist derweil etwas fleißiger, und hat einen putzigen, kleinen Schneemann gebastelt.
Wir bedanken uns ein weiteres Mal bei unserer begabten Foren-Userin Roll für dieses großartige Kunstwerk und möchten auf dieser Stelle nochmal ihren Twitter-Account hervorheben, auf welchem ihr weitere Zeichnungen von ihr bestaunen und eventuell auch für eine Commission mit ihr in Kontakt treten könnt: https://twitter.com/hawpooncannon
Um die Bilder zu vergrößern, könnt ihr auf sie klicken.
Inhalt
Angel Island steckt in mächtigen Schwierigkeiten: Von Neo Metal Sonic und seiner Egg Fleet während der Abwesenheit von Widerstands-Anführer Knuckles erobert, wurde die mystische Insel in einen fliegenden Stützpunkt für den Fiesling umfunktioniert. Der Master Emerald befindet sich bereits im Besitz des metallischen Doppelgängers – es darf damit gerechnet werden, dass dieser mit dem mächtigen Edelstein keine sonderlich edlen Absichten hegt.
Mit dieser prekären Situation wird der kommende Vierteiler namens „The Battle for Angel Island“ eingeläutet.
Im Hauptquartier besprechen die versammelten Helden schließlich die Situation. Neben allen bekannten Mitgliedern des Widerstandes aus Sonic Forces sind ebenfalls Blaze, Tangle und Whisper als Neuzugänge vertreten, um zu helfen. Es sollen drei Teams gebildet werden: Team 1 und 2 kümmern sich um die Schiffe der Egg Fleet und die Badnik-Armee, Team 3 knöpft sich derweil Neo Metal Sonic höchstpersönlich vor, der sein Lager inmitten eines Sees (Azure Lake, eventuell?) unter einem massiven Eggman-Monument aufgeschlagen hat – dort wurde auch der Master Emerald von ihm verstaut.
Nach einer kurzen Besprechung ist klar: Die sicherste Variante wäre wohl, Sonic und Knuckles in das Gefecht gegen den Eroberer zu schicken – der Vorschlag von Blaze, diesen dank mitgebrachter Sol Emeralds in ihrer Superform zu konfrontieren, wurde aufgrund Bedenken hinsichtlich der gefährlichen Kopier-Fähigkeiten von Neo Metal Sonic abgelehnt.
Die versammelte Truppe steigt in ein Luftschiff und während des Fluges bleibt Zeit für ein wenig spaßiger Charakterinteraktionen zwischen den Gefährten. So schummelt Tangle beim Kartenspiel gegen Silver und die Chaotix, Blaze und Amy sprechen sich gegenseitig Mut zu und Sonic plaudert derweil kurz mit Whisper, während diese aus aktuell noch unbekannten Gründen einen etwas giftigen Blick auf Shadow wirft.
Als der blaue Igel dann jedoch nach Tails schaut der die Rolle des Piloten übernommen hat, geht es auch schon rund: Die Egg Fleet hat das Luftschiff des Widerstands bemerkt und feuert es aus dem Himmel – glücklicherweise haben es alle Insassen dank Extrem Gear oder fliegenden Gefährten rechtzeitig nach draußen geschafft. Die Offensive beginnt auf dem Fuß, während Blaze sich mithilfe der Sol Emeralds in Burning Blaze verwandelt und sich ganze Schiffe der Egg Fleet vornimmt, hält sich der Rest an den besprochenen Plan und kümmert sich um die Badnik-Truppen – bis auf eine Ausnahme zumindest, Shadow hat sich nämlich im Trubel still und heimlich aus dem Staub gemacht.
Sonic und Knuckles dringen derweil in den Stützpunkt von Neo Metal Sonic ein. Dieser hat die Ankommenden natürlich bereits erwartet und zeigt sich wenig beeindruckt vom Angriff des Widerstandes. Als die beiden Gefährten jedoch in den Angriff übergehen, zückt der Bösewicht gleich mal ein besonderes Ass aus dem mechanischen Ärmel: Mithilfe der Macht des Master Emerald schlüpft er sofort in seine ganz persönliche Superform.
Keine schönen Aussichten für Sonic und Knuckles, die nun Super Neo Metal Sonic gegenüberstehen. Ob sie dem Gegenschlag dieses verstärkten Overlords standhalten können, zeigt jedoch erst die kommende Ausgabe, mit diesem Cliffhanger endet nämlich der erste Part dieses Vierteilers.
Fazit
Da wären wir: Nach nur acht Ausgaben stehen wir bereits vor einem großen Gefecht gegen einen übermächtig scheinenden Bösewicht – wem der langsame Aufbau in den vorherigen Ausgaben also etwas missfallen hat, der sollte nun zumindest auf seine Kosten kommen, wartet nun doch offenbar einiges an Action im Laufe der kommenden Heftchen auf uns.
Doch bevor die große Schlacht beginnt, gibt es erst mal ein paar unterhaltsame Charakterinteraktionen zwischen den alten und neuen Mitgliedern des Widerstandes, eine Szene welche auch mein persönliches Highlight der Ausgabe darstellt. Es ist unterhaltsam zu sehen, wie sich die neuen Gesichter in den Widerstand einfügen oder auf welche Art die Charaktere sich auf den kommenden großen Kampf vorbereiten. So erfahren wir auch einige neue Aspekte über die zwei IDW-Neuzugänge, zum Beispiel nimmt Tangle es schelmisch mit der Fairness nicht ganz so genau, oder scheint Whisper eine gewisse Vergangenheit mit Shadow zu besitzen, wirft diese ihm in einem unbeobachteten Moment doch einen ziemlich dunklen Blick zu.
Ebenfalls gefällt mir, dass Blaze nun ebenfalls im Widerstand mitmischen darf und auch eine nette Interaktion mit ihrer Freundin Amy spendiert bekommt. Stichwort Amy, besonders in dieser Ausgabe sticht extrem stark heraus, wer wohl die tatsächliche Anführerin des Widerstandes ist, da sie so ziemlich die gesamte Planung und Koordination des Angriffes übernimmt. Ich persönlich fand hinsichtlich ihrer Persönlichkeiten die Idee immer recht passend, dass Knuckles zwar im Vordergrund die Anführerrolle einnimmt, aber tatsächlich Amy im Hintergrund die Fäden in der Hand hält.
Die anschließende turbulente Ankunft auf Angel Island samt darauffolgenden Gefecht ist auch recht nett zur Schau gestellt, besonders der Absprung aus dem abstürzenden Luftschiff ist ziemlich cool zur Geltung gebracht, genau wie die Verwandlung von Blaze in ihre Superform – diese hat nämlich tatsächlich alle sieben Sol Emeralds in die Welt von Sonic mitgebracht, was einen schlauen Schachzug darstellt, hat sie dadurch doch laufend Zugriff auf eine ordentliche Verstärkung. Abgesehen davon bleibt allerdings nicht mehr viel Zeit für mehr, die Helden zerkloppen zwar ein paar Roboter und röstet Burning Blaze die Luftschiffe der Egg Fleet, die Szene wechselt jedoch so schnell wie sie gekommen ist und wird der Angriff damit nur kurz, knapp und ein wenig unspektakulär eingeläutet.
Es verbleibt eine kurze Szene mit Sonic, einem sichtlich erzürnten Knuckles und Neo Metal Sonic, die jedoch auch etwas generisch verläuft. Die Helden verspotten den Bösewicht, dieser bleibt unbeeindruckt weil alles ohnehin Teil seines Plan ist, alles also wie gehabt. Hier gefällt mir jedoch erneut, dass Ian Flynn wieder ein paar Musik-Anspielungen in den Dialog des mechanischen Doppelgängers eingeschmuggelt hat, zitiert dieser nämlich Textzeilen aus „What I’m Made Of“, seinem Theme aus Sonic Heroes.
Kurz vor Kampfbeginn erfolgt dann auch gleich mal Neos Verwandlung in seine ganz persönliche Superform mithilfe des Master Emerald, frei nach Mecha Sonic aus Sonic 3 & Knuckles. Der Fiesling verschwendet gar keine Zeit die Helden zuerst ohne die Hilfe des Master Emerald zu konfrontieren, was ich hinsichtlich des Spannungsbogens etwas schade finde – man hätte die Superform von ihm etwas mehr als Ass im Ärmel verwenden können, anstatt diese Überraschung gleich schon am Anfang des Kampfes zu enthüllen. Dennoch, der Cliffhanger ist spannend gewählt und macht Lust auf die nächste Ausgabe – wie mächtig ist Super Neo Metal Sonic nun tatsächlich und können Sonic und Knuckles ihm zusammen das Wasser reichen?
Ebenfalls erwähnenswert wäre die Tatsache, dass die ersten paar Seiten dieser Ausgabe hauptsächlich aus Doppelseiten bestehen die einmal das eroberte Angel Island und einmal die versammelten Helden im HQ zeigen. In meinen Augen ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite sind das coole Anblicke um den Start des aktuellen Vierteilers einzuläuten, aber auf der anderen Seite nimmt diese Entscheidung ein wenig Platz weg der für weitere Charakterinteraktionen oder Actionszenen verwendet werden hätte können, weshalb sich die Ausgabe ein wenig kürzer als üblich anfühlt. 1-2 Seiten mehr hätten möglicherweise bereits geholfen, die schnellen Abläufe besonders ab der zweiten Hälfte etwas besser fließen zu lassen.
Tracy Yardley ist am Zeichenpult zurück und übernimmt nun bereits die 4. Ausgabe des jungen IDW-Runs – so langsam kristallisiert sich heraus, dass er wie schon zu Archie-Tagen einer jener Künstler sein wird, dessen Pinselstriche wir wohl am öftesten sehen werden. Absolut kein Problem von meiner Seite, er legt nach wie vor eine solide, hübsch anzusehende Arbeit hin. Charaktere und Umgebungen sind toll anzusehen und besonders die zwei Doppelseiten, einmal mit Angel Island das für findige Augen voller Anspielungen auf altbekannte Zonen steckt und einmal der Überblick über den versammelten Widerstand, machen ordentlich was her. Ergänzt werden seine Zeichnungen von den Farben von Matt Herms – diese Kombi war bereits im alten Comic ein gut eingespieltes Dream-Team und funktioniert auch hier problemlos.
Wie gewohnt, drei Variants stehen für diese Ausgabe erneut zur Auswahl:
In Cover A sind gleich zwei bekannte Gesichter am Werk, Lamar Wells und Adam Bryce Thomas zaubern eine persönliche Konfrontation mit Neo Metal Sonic zu Papier, auf dessen glatter Metallstirn die beiden Angreifer Sonic und Knuckles reflektiert werden. Ein cooler, etwas schmerzhaft wirkender (diese Klauen, autsch!) Anblick, der jedoch auf dem ersten Blick dank der Reflexion etwas verwirrend hinsichtlich der Perspektive erscheint.
Bei Cover B von Tracy Yardley gibt es eine Stiländerung, lehnt sich dieser Version doch stark an eine Art Propaganda-Poster aus alten Zeiten an, retromäßige Farbgebung inklusive. Metal Sonic wird als große Gefahr inszeniert, doch Sonic und seinen Freunde sind bereit, sich für den Widerstand ins Gefecht zu stürzen. Eine stiltechnisch interessante und tolle Alternative, man könnte sich gut vorstellen, dass dieses Poster tatsächlich als zusätzliche Motivation im Widerstand rumhängt.
Cover RI stammt – Überraschung! – zum neunten Mal in Folge aus der Hand von Nathalie Fourdraine und zeigt eine ganze Gruppe an Helden im Cockpit eines Schiffes, während Sonic, Knuckles und Blaze vorstoßen. Eine Anmerkung vorerst, das Cover wirkt tatsächlich etwas fehlleitend, da weder Cream, Gmerl oder Omega im Laufe dieser Ausgabe auftauchen bzw. bisher überhaupt ins IDW-Universum eingeführt wurden – Fans dieser Charaktere, die sich durch diesen Anblick angespornt fühlen die Ausgabe zu kaufen, werden also etwas aufs Glatteis geführt. Doch sieht man davon ab, handelt es sich bei dem Cover um einen hübsch in Fourdraines unverkennbaren Stil gezeichneten Anblick voller Fan-Favoriten, den man bei der Auswahl des Lieblingsvariants für diese Ausgabe ebenfalls stark in Betracht ziehen sollte.
Nächste Ausgabe:
Sonic und Knuckles stehen plötzlich einem übermächtig wirkenden Feind entgegen: Super Neo Metal Sonic ist gewillt, seine lästigen Erzfeinde ein für allemal auszuschalten. Währenddessen läuft das Gefecht des restlichen Widerstandes gegen die Truppen der Egg Fleet weiter – doch wohin ist Shadow verschwunden und wie lautet sein Plan? Antworten liefert der zweite Part von „Battle for Angel Island“, den wir uns nächsten Monat ansehen werden!