Comic-Mittwoch: Ein stillgelegter Eggman-Stützpunkt beherbergt offenbar doch noch reichlich Aktivität, wie Sonic während seiner Suche nach Informationen über die Pläne von Neo Metal Sonic herausfindet. Doch der Held und sein dazustoßender Gefährte Silver geraten in das Visier einer mysteriösen Beobachterin: Handelt es sich um Freund oder Feind?
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Ein Roboter-Doppelgänger tritt in Aktion: Neo Metal Sonic hat seine Identität enthüllt und will nun den Welteroberungsfeldzug des Eggman Empire zu Ehren seines verschwundenen Schöpfers zu einem positiven Abschluss bringen. Doch wie will er das anstellen? Auf der Suche nach Antworten schaut Sonic sich nochmal in jener pyramidenförmigen Waffenfabrik des bösen Wissenschaftlers um, welche bereits in Sonic Forces in Verwendung stand.
Begrüßt wird der Held von harmlosen Spinner-Badniks, aber auch einer herabfallenden Stahltür, die er dank etwas überraschende Hilfe gerade noch erwischt. Beim anschließenden Riesen-Spinner wird Sonic dann nochmals unter die Arme gegriffen, von niemand anderem als Silver höchstpersönlich – dieser ist zurück, da seine Zukunft sich selbst nach Eggmans Niederlage noch nicht zum Guten gewendet hat. Doch das Mysterium der aufgehaltenen Tür verbleibt, und nun wird auch der Badnik plötzlich von einem gezielten Laserschuss zerlegt, ohne, dass die beiden Helden einen einzigen Finger rühren.
Wer ist dieser sonderbare Helfer, der aus den Schatten agiert? Silver hat schon eine Theorie: Das kann nur der mysteriöse „Guardian Angel“ sein, eine legendäre Wächterin welche dem Widerstand als auch ihm selbst im Krieg laufend die Haut gerettet hat, sich jedoch nie gänzlich zu erkennen gab. Weiter im Inneren der Basis bestätigt sich die Vermutung: Die mit einer Maske verhüllte Wölfin versucht gerade, jedoch vergeblich, sich mit den Wisp-Fähigkeiten ihres speziellen Wispon durch eine Stahltür zu knüppeln – als Silver seine frühere Retterin jedoch euphorisch begrüßt, nimmt sie erschrocken Reißaus.
Erst als Sonic seinen aufgeregten Freund zurückpfeifen kann und sich herausstellt, dass die Wisps der Wächterin sehr erfreut auf den blauen Igel reagieren und ihn begrüßen, kommt die schüchterne Kämpferin wieder aus ihrem Versteck hervor. Sie ist keine Freundin der vielen Worte, stellt sich jedoch schließlich leise als „Whisper“ vor.
Gemeinsam betreten sie den nächsten Raum und müssen dort gleich mal ihr Teamwork zur Geltung bringen, wartet dort doch Super-Badnik E-107 Theta auf die unerwünschten Eindringlinge. Ein feuriges Gefecht folgt im Herzen der Basis, in welchem Silver den Gefallen erwidern darf und diesmal Whisper aus einer schwierigen Lage rettet, bevor ein erbitterter Angriff von Sonic der schießwütigen Killermaschine schließlich den Rest gibt.
Ein Terminal am Ende des Raumes liefert für Sonic und Silver schließlich die gewünschten Antworten. Doch zuerst müssen sie ihre neue Gefährtin davon abhalten, es in Rage zu zerstören, bei Anblick von Eggmans Logo auf dem Bildschirm ist diese dank einem kompletten Stimmungswechsel nämlich nur mehr knapp davon zu stoppen, ihren Cube-Hammer auf die sensiblen Gerätschaften krachen zu lassen.
So jedoch erfahren die Helden zur gleichen Zeit von Neo Metal Sonics wahrem Vorhaben, als auch Knuckles plötzlich von einer schmerzhaften Eingebung geplagt wird: Der Master Emerald ist in Gefahr! Und dann ist es auch schon klar: Die Endstation der Egg Fleet war die ganze Zeit schon Angel Island, welches der Roboter-Doppelgänger in Abwesenheit des Ameisenigels problemlos erobern konnte und nun zu seinem Stützpunkt ausbaut – inklusive dem Master Emerald, aus dessen Altar er sich gleich mal einen hübschen Thron gefertigt hat.
Neue Charaktere kommen aktuell fast schon aus der Pistole geschossen: Wir sind gerade mal bei Ausgabe acht angekommen, und haben bereit ein weiteres neues, Comic-exklusives Gesicht kennenlernen dürfen. Die Wölfin Whisper ist damit nach Rough, Tumble und Tangle bereits der vierte signifikante Neueinstieg für die IDW-Reihe des blauen Igels. Doch kann dieser erste Auftritt der Wächterin auch überzeugen?
Ihre Wisp-Begleiter verpassen Whisper schon mal ein cooles, abwechslungsreiches Moveset in Form ihres individuellen Whispon, das mir bereits jetzt schon sehr gefällt. Von Flammenwerfer, Sniper-Gewehr, Hammer und fliegender Regenschirm ist quasi alles mit dabei und sie bekommt im Laufe der Ausgabe mehrmals die Gelegenheit, ihre besondere Waffe angemessen zur Schau zu stellen. Sie erinnert damit an den spielbaren Avatar aus Sonic Forces, der ebenfalls mit unterschiedlichen Gerätschaften ausgerüstet werden konnte – wobei die Wölfin ein deutliches Upgrade zu besitzen scheint, kann sie im Gegensatz zu unseren Figuren doch laufend die Fähigkeit ihres Whispon anpassen.
Mit Ihrer schüchternen, stillen und eigenbrötlerischen Art setzt Whisper sich in Sachen Persönlichkeit derweil vom restlichen Cast schon mal stark ab und kann sich deshalb relativ schnell einen eigenständigen Platz in der großen Gruppe rund um Sonic und Co. absichern. Ein zurückgezogener Charaktertyp wie sie ist in dieser Reihe tatsächlich noch faszinierend unbenutzt, ihr Potential auf viele unterhaltsame Interaktionen mit den doch sehr hervorstechenden Persönlichkeiten der restlichen Hauptfiguren dadurch groß. In der aktuellen Ausgabe war das bereits zu erkennen, als sie von einem euphorischen auf sie zustürmenden Silver tatsächlich verschreckt wurde und erst wieder hervorgelockt werden konnte, als Sonic sie deutlich ruhiger und vorsichtiger begrüßte.
Ein spezielles Detail an ihr gefällt mir übrigens besonders gut: Laut Beschreibung ihrer Schöpfer öffnet Whisper ihre Augen nur, wenn sie unter starkem emotionalen Stress steht – dies kann man in der aktuellen Ausgabe nur ganz am Ende erleben, als die Wölfin mit purem Zorn gegenüber einer Maschine von Dr. Eggman reagiert. Damit wird bereits mit ihrem ersten Auftritt ein spannendes Mysterium um ihre Vorgeschichte aufgebaut: Was hat der böse Wissenschaftler bloß angestellt, dass ausgerechnet jemand wie Whisper so hasserfüllt auf ein bloßes Logo von ihm reagiert? Eine Frage, auf deren Antwort ich durchaus schon gespannt bin, da ich gerne mehr über die heldenhafte aber schüchterne Wölfin erfahren würde.
Doch auch ein bereits bekanntes Gesicht vollführt in dieser Ausgabe seinen ersten Comic-Auftritt, nämlich Silver, der dem Widerstand bereits in Sonic Forces unter die Arme gegriffen hat und nun in der Comic-Fortsetzung natürlich nicht fehlen darf. Der zeitreisende Held scheint nach wie vor vom Pech verfolgt, selbst nach Robotniks Niederlage hat sich seine Zukunft nämlich nicht zum Guten gewandelt: Anstatt einer Welt die vom Eggman Empire beherrscht wird, fand Silver bei seiner Rückkehr seltsamerweise eine metallische Welt ohne jedwedes organisches Leben vor. Tja, damit haben wir zumindest eine schlüssige, wenn auch inzwischen leicht abgenutzte Erklärung, warum Silver nach wie vor in der Gegenwart abhängt.
In Sachen Persönlichkeit hat der zeitreisende Igel gemessen an diesen ersten Comic-Auftritt tatsächlich eine gewisse Anpassung erhalten. Es ist etwas schwierig zu beschreiben, aber im Vergleich zu seinen Videospiel-Auftritten wirkt Silver in dieser Ausgabe weitaus „peppiger“. Die große Begeisterung die er gegenüber Whisper hegt, seine fast schon kindliche Planlosigkeit und leichte Unbeholfenheit was soziale Interaktionen angeht, schon von Anfang an darf der Telekinese-Kämpfer hier eine weitaus größere emotionale Reichweite zeigen, als man es von ihm eigentlich gewöhnt ist.
In den Videospielen war Silver in meinen Augen meist relativ uninteressant geschrieben und in vielen Persönlichkeitsmerkmalen von jemanden wie Shadow nicht wirklich zu unterscheiden. Die von Ian Flynn geschriebene Version besitzt derweil zahlreiche eigenständige Merkmale und kommt mir persönlich auch sehr sympathisch rüber. Seine Glorifizierung von Heldenfiguren wie Whisper und seine unbeholfene Art in diversen Interaktionen sind spaßige neue Eigenschaften, während er jedoch gleichzeitig nichts von seiner freundlichen Natur und der Entschlossenheit einbüßt, seiner Zukunft ein Happy End zu verpassen.
Alles in allem ein willkommenes Upgrade, wie ich finde. Er sollte jedoch nebenbei bemerkt etwas auf sein loses Mundwerk achten, mit „Oh, crap!“ (deutsch übersetzt „Oh, Scheiße!“) hat Silver als Reaktion auf Neo Metal Sonics wahre Pläne in dieser Ausgabe nämlich lustigerweise den heftigsten Fluch parat, den ich hinsichtlich eines offiziellen Mediums dieser Franchise bisher miterlebt habe 😛
Die Ausgabe hält eine nette Balance zwischen Charakterinteraktionen und Action, für jeden Geschmack sollte in dieser Hinsicht also etwas dabei sein. Die Gespräche zwischen den einzelnen Figuren sind erneut unterhaltsam geschrieben und Sonic bekommt wieder einige Gelegenheiten auf ein paar humorvolle Seitenhiebe, hat jedoch auch einen tollen Charaktermoment zu bieten als er die Schüchternheit von Whisper richtig interpretiert und mit seinen verständnisvollen Worten ihr Vertrauen gewinnen kann. Im Kampf gegen Killerroboter E-107 Theta gibt es dann auch nochmal eine dynamische Actionszene am Ende, in welcher alle drei Gefährten zum Zug kommen und besonders ein zerstörerischer Kombo-Angriff von Sonic und Silver für Aufsehen sorgt. Sogar ein bisschen Spannung ist mit dabei, als Whisper von Theta von ihrer Position geschossen wird, muss Silver ihr mit einer Telekinese-Badnik-Blockade zur Unterstützung eilen.
Ein weiterer Hingucker ist das Artwork der Ausgabe, das bereits zum zweiten Mal in der neuen IDW-Reihe von Evan Stanley zu Papier gebracht wird. Und zum zweiten Mal habe ich auch nichts zu bemängeln, ihr unverkennbarer Stil ist nach wie vor ohne große Schnitzer gelungen und speziell die Charaktere und die jeweilige Mimik dieser gehört immer noch zu ihren ganz großen Stärken – wir bekommen wieder zahlreiche tolle Gesichtsausdrücke der Protagonisten zu bewundern, besonders Silvers Fanboy-Phase kommt spaßig rüber. Ebenfalls gelingt ihr ein toller erster Eindruck mit dem Design von Whisper, damit hat sie nach Tangle bereits den zweiten Erstauftritt eines Neuzuganges übernommen.
Drei unterschiedliche Variant-Cover stehen für Sammler diesmal zur Auswahl:
In Cover A von Evan Stanley stehen Sonic und Silver mitten im Fadenkreuz – welche Absichten hegt jedoch der unbekannte Schütze? Ein cooles Cover das den Spannungsbogen durchaus etwas aufbaut und das Interesse für die Geschichte im Inneren weckt – das gelungene Artwork der Protagonisten rundet das Gesamtbild hübsch ab.
Cover B, ebenfalls von Evan Stanley, finde ich besonders clever gelungen, wird hier die Perspektive doch umgedreht: Nun konzentriert sich der Blickwinkel auf die Person hinter der Waffe, genauer gesagt auf die Maske von Whisper, in deren Auge Sonic gespiegelt wird. Zwar wird hier die Pose des blauen Igels aus dem vorherigen Cover recycled, aber das ist Teil des Charmes dieser Idee, den Spieß einfach umzudrehen. Toll gelungen und eine nette Alternative, wenn man lieber dem Neuzugang der Ausgabe den Cover-Vortritt lassen möchte.
Für Cover RI wartet wieder mal eine alte Bekannte auf uns, nun bereits zum achten Mal in Folge: Nathalie Fourdraine lässt Sonic und Silver durch die Wüstenlandschaft rasen bzw. fliegen, mit der Arsenal Pyramid im Hintergrund. Wieder mal eine hübsche Alternative mit toller Farbgebung, auch dieses Cover macht sich garantiert gut in jeder Sammlung.
Ganz Angel Island steht nun unter der Kontrolle von Neo Metal Sonic – und damit auch der mächtige Master Emerald! Um den mechanischen Fiesling und seinen Badnik-Truppen die Stirn zu bieten, versammelt Sonic eine kleine Armee bestehend aus alten und neuen Freunden. Doch reicht die Kampfkraft der Helden aus, um die fliegende Insel aus dem eisernen Griff der Egg Fleet zu befreien? Im ersten Part des nächsten Vierteilers „Battle for Angel Island“ beginnt das große Gefecht um das Schicksal des Planeten!
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KNUXO13
vor 6 Jahre |
Ich habe schon die 9. Ausgabe ?
Und das andere Cover der 9 ist viel besser als die 1ste ?