Comic-Mittwoch: Der unerwartete Auftritt von Team Dark bringt etwas Schwung in den großen Angriff auf die Eggperial City – Dr. Eggman kontert das Eintreffen der unerwünschten Gäste jedoch mit einer fiesen Überraschung seinerseits: Eine Armee von Shadow Androids wird entfesselt!
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Inhalt
Nachdem Sonic im Rahmen der letzten Ausgabe von Tails, Amy, Silver und Blaze aus der Badnik-Bredouille gerettet wurde und die Freunde sich gerade aufmachen wollten, ihre vermissten Gefährten Tangle, Whisper und Lanolin aus der virtuellen Realität zu holen, traf die versammelte Gruppe auf drei unerwartete Neuzugänge: Team Dark, namentlich Shadow, Rouge und Omega, sind ebenfalls in der Eggperial City eingetroffen und mischen gemeinsam die Roboter-Truppen des eiförmigen Besitzers auf.
Die ursprüngliche Vermutung von Sonic, dass die Dreiergruppe hier wäre um ihm ebenfalls eine helfende Hand zu reichen, wird von der diebischen Fledermaus jedoch rasch zerschlagen: Tatsächlich hat sie sich mit ihren Gefährten selbst aufgemacht, die neue Hauptstadt des eiförmigen Wissenschaftlers ein wenig aufzumischen – und bei der Gelegenheit im Idealfall ein paar prall gefüllte Tresorräume auszuräumen.
Besagter Besitzer der Metropole meldet sich jedoch erstmals seit Eintreffen der Eindringlinge per Lautsprecher zu Wort: Er heißt seine tierischen Gegenspieler im Inneren seiner neuesten Kreation, einer selbst replizierenden und selbst reparierenden Stadt, willkommen. Um die Gelegenheit gebührend zu zelebrieren, präsentiert er eine besonders unliebsame Überraschung: Eine Gruppe seiner gefährlichen Shadow Androids wird vom Himmel auf die erschrockenen Gefährten hinab geworfen!
Der Bösewicht genießt derweil aus sicherer Entfernung im Inneren seiner Kommandozentrale die Show – er realisiert dabei jedoch nicht, dass er aktuell beobachtet wird. Die Diamond Cutters haben sich in der Zwischenzeit zum Hauptturm durchgeschlagen und da Tangle, Whisper und Lanolin immer noch in der virtuellen Scheinwelt des Wissenschaftlers festhängen, können sie weder von seinen Sinnen, noch von den Sensoren seines Schergen Metal Sonic, entdeckt werden.
Der Anblick der Shadow Androids sorgt bei der einsamen Wölfin jedoch für eine unschöne Erinnerung und sie bricht beinahe zusammen – wir wissen schließlich, ihr früheres Team wurde genau von jenen Roboter-Doppelgängern der Ultimativen Lebensform ausgelöscht. Ein Schicksal das potentiell auch Sonic und Co. drohen könnte, die mit den erbitterten Maschinen gerade ordentlich zu kämpfen haben. Es bleibt ihnen vorerst nur die Flucht nach vorne, wo sie erneut auf Team Dark treffen, die ebenfalls deutliche Schwierigkeiten mit den schlagfertigen Duplikaten haben.
Höchste Zeit also für die Kräfte von Shadow – doch dieser merkt an, dass ihm dafür die nötige Energiezufuhr fehlt. Auf Ratschlag von Tails, dass die Kristalle der Stadt jedoch ebenfalls Chaos-Energie generieren würden, entschließt sich die Ultimative Lebensform, diese gefälschten Chaos Emeralds zu seinen Gunsten zu benutzen. Mit ihrer Hilfe benutzt er Chaos Control und zerschmettert zur Feier seiner Gefährten alle umstehenden mechanischen Kopien.
Mit dieser Aktion löst der dunkle Igel jedoch unabsichtlich für eine gewaltige Kettenreaktion aus: Plötzlich sprießen weitere Kristalle aus dem Boden heraus und sorgt eine Überladung dafür, dass Shadow eine mächtige Energieexplosion auslöst, welche die Gruppe von ihm und Omega trennt und der Eggperial City sogar kurzzeitig den Saft abdreht.
Dr. Eggman war jedoch für Probleme dieser Art vorbereitet und aktiviert die Notfall-Generatoren der Stadt, womit die Energiezufuhr wieder zurückkehrt. Die Ereignisse beruhigen sich kurz darauf, doch bleiben der schwarze Igel und sein Roboter-Kumpel nach wie vor vermisst, zum Ungemach von Teamgefährtin Rouge. Sonic versichert ihr jedoch, dass sie die Beiden schon finden und retten werden.
Zurück in der Kommandozentrale, hat der temporäre Stromausfall für die Diamond Cutters jedoch unerwartete und schreckliche Folgen: Sie werden so weit wieder zurück in die Realität verfrachtet, dass Dr. Eggman seine Gäste plötzlich zwar sehen kann, sie ihn jedoch blöderweise nicht angreifen können. Der Wissenschaftler realisiert, dass er die frühere Version seiner Scheinwelt vermutlich aufrüsten hätte sollen – doch stattdessen plant er, die neueste handliche Version seiner Portal-Falle auf die Dreiergruppe zu hetzen, um sie endgültig in seine virtuelle Realität zu verbannen.
Whisper wird sofort eingefangen, kurz darauf erwischt es dann auch Lanolin, die sich opfert um Tangle ein Entkommen zu ermöglichen. Nun auf sich alleine gestellt, wird die verbleibende Lemuren-Kämpferin von Eggman und Metal Sonic langsam aber sicher in die Ecke gedrängt – und fällt in ihrer noch halb mit der Scheinwelt verschmolzenen Form dann einfach durch die Außenwand des Turmes hindurch, kaum kommt sie mit ihr in Kontakt.
Tangle befindet sich im freien Fall – und wir Leser müssen uns leider auf die nächste Arbeit gedulden um herauszufinden, ob sie in einem Stück unten ankommen wird!
Fazit
Langsam wird es selbst in einer derartig massiven Metropole wie der Eggperial City etwas eng: Mit Ausgabe drei dieser aktuellen Arc erhält die ohnehin schon zahlreich vertretene Heldengruppe drei weitere Unterstützer und wächst das Team der Angreifer somit auf die beeindruckende Anzahl von elf. Kein allzu häufiger Anblick, dass sich so viele Akteure auf einmal das Rampenlicht in einem Comic-Abenteuer teilen müssen.
Wir haben einmal das Team von Sonic mit seiner Wenigkeit, Tails, Amy, Blaze und Silver, Team Dark bekanntermaßen bestehend aus Shadow, Rouge und Omega und die neu gegründeten Diamond Cutters mit Tangle, Whisper und Lanolin. Im Rahmen einer gerade mal zwanzig Seiten großen Geschichte ist es dabei verständlicherweise etwas schwierig, allen drei Gruppen die nötige Screentime zu verpassen und gleichzeitig natürlich auch die Bösewichten-Truppe rund um Dr. Eggman nicht gänzlich zu vernachlässigen – doch dieser Spagat gelingt im Rahmen dieser Ausgabe meiner Meinung nach noch relativ solide.
Alle drei Teams und die meisten ihrer jeweiligen Mitglieder erhalten ein paar coole hervorstechende Momente und dürfen im Laufe dieses dritten Parts ein wenig glänzen – wenn auch Team Sonic diesmal ironischerweise den geringsten Anteil an den aktuellen Ereignissen beiträgt, der Hauptfigur zum Trotz. Der hauptsächliche Fokus dieser Ausgabe liegt verständlicherweise auf den fulminanten Auftritt von Team Dark, die zerstörerische Dreiergruppe ist zum ersten Mal in einer langen Zeit wieder vereint und darf zu diesem feierlichen Anlass gleich mal mächtig auf den Putz hauen.
Langjährige Leser der IDW-Comics des blauen Igels teilen dabei vermutlich meine leichte Nervosität, wann immer die Ultimative Lebensform sein stacheliges Gesicht in diesen Abenteuern in Bildform zeigt – wie sich viele Fans einig sind, haben die Verantwortlichen in vergangenen Geschichten mit Shadows Charakterisierung nicht immer gänzlich ins Schwarze getroffen.
Die Sorge auf eine Wiederholung ist vorerst jedoch glücklicherweise unbegründet: Der düstere Igel glänzt zwar natürlich nach wie vor mit seiner asozialen Ader besonders gegenüber Hauptfigur Sonic, doch scheint er diesmal zumindest das etwas unpassende „Einsamer Wolf“-Klischee etwas abgelegt zu haben und ist ohne zu Meckern gewillt, strategisch im Tandem mit seinen zwei Teammitgliedern zu arbeiten. Zusätzlich kommen seine zahlreichen Fans mit einem sehr coolen Panel voll auf ihre Kosten, in welchem die Ultimative Lebensform mithilfe seiner Chaos-Kräfte eine Gruppe von Shadow Androids sehr bildgewaltig vermöbelt – höchstwahrscheinlich sein coolster Moment im bisherigen Lauf der IDW-Comics!
Seine Gefährten Rouge und Omega können im Vergleich zu diesem spektakulären Einsatz zwar nicht gänzlich mithalten, doch auch die beiden weiteren Mitglieder von Team Dark kriegen zumindest ein paar unterhaltsame Zeilen Dialog ab. Mir gefällt dabei besonders, wie die zwei besonders anfangs selbstsüchtig das Angebot von Team Sonic abgeschlagen haben, beim Angriff auf Dr. Eggman gemeinsame Sache zu machen – nur um dann durch den Vorstoß der Shadow Androids wenig später dennoch etwas zähneknirschend zu einer Kooperation gezwungen zu werden.
Die Diamond Cutters bekommen in der Zwischenzeit zwar nichts von der Prügelei im Inneren der Stadt ab, doch ist ihre Rolle in dieser Ausgabe dennoch nicht weniger signifikant: Sie drehen den Spieß nämlich geschickt um und nutzen Eggmans Portal-Falle gegen ihren Schöpfer, da sie diesem dank ihrer durch die Realitäten wandelnden Formen nun gänzlich unbemerkt nach spionieren können.
Erneut wird uns in diesem Zusammenhang wieder der emotionalste Moment dieser Ausgabe geboten, als Whisper durch den Einsatz der Shadow Androids kurzzeitig in ein Trauma verfällt und aus leidiger Erfahrung bereits das Schlimmste für Sonic und Co. befürchtet – doch ihre Freundin Tangle ist sofort zur Stelle um ihr zu versprechen, dass es diesmal anders laufen wird. Ein netter, kleiner „Aw“-Moment zwischen den beiden Gefährtinnen, der den ansonsten stark actiongeladenen Anteil der Ausgabe mit etwas Emotion auflockert.
In vieler Hinsicht handelte es sich bei diesem dritten Eggperial City-Part auf jeden Fall um eine sehr intensive Ausgabe. Der Kampf der Heldengruppe gegen die Shadow Androids wurde relativ spannend inszeniert, gerade da die feindlichen Roboter-Kopien sich tatsächlich als ordentliche Herausforderung für Team Sonic als auch Team Dark herausgestellt haben und ihnen mehrmals nur der Rückzug vor der hervorstoßenden Horde übrig blieb – und gerade als es schien als würde die Ultimative Lebensform den Tag tatsächlich retten können, sorgte seine plötzliche Überladung stattdessen für eine weitere Eskalation und einen Cliffhanger, da er und Omega nun blöderweise im Epizentrum vermisst werden. Auch bei den Diamond Cutters lief es ähnlich übel, zwei der drei Mitglieder wurden in einer schaurigen Szene gegen Ende von Dr. Eggman geschnappt, während Tangle plötzlich im wahrsten Sinn des Wortes den Boden unter den Füßen verloren hat.
Erstmals seit Start der aktuellen Storyline sieht es für die Heldengruppe nun tatsächlich ziemlich übel aus – das tut dem Spannungsbogen gut und macht Lust auf die Fortsetzung. Auf jeden Fall handelt es sich bei Nr. 59 für mich um eine gelungene, durchgehend mitreißende Ausgabe mit einigen Highlights – speziell Fans von Team Dark kommen mit einigen tollen Momenten für die Dreiergruppe auf ihre Kosten, ohne, dass dabei jedoch die jeweiligen anderen Charaktere zu sehr vernachlässigt werden.
Ein mächtiger Grund warum die intensiven Szenen dieser Ausgabe so gut funktionieren, ist natürlich wieder das Artwork von IDW-Künstler Adam Bryce Thomas, der sich in dieser Ausgabe stellenweise wieder die Seele aus dem Leib zeichnet. In einer weiteren hervorragenden Arbeit bringt er die Actionszenen als auch die Interaktionen im Laufe der ruhigeren Zwischenmomente mit sehr viel Liebe zum Detail und immerzu passenden Emotionen zu Papier und wirkt er selbst bei einer derart großen Anzahl an verschiedenen Charakteren und mechanischen Kopien kaum überfordert. Wieder ein sehr gelungenes und dynamisches Werk von ihm, bei welchem mir erneut keine Wünsche übrig bleiben.
In Cover A von Thomas Rothlisberger hat Sonic sich offenbar zu einer kleinen Verschnaufpause auf Amys übergroßen Hammer entschieden – während dem armen Tails im Hintergrund ein paar Herz-Bomben von Rouge um die Ohren fliegen. Ein unterhaltsamer und sehr charmant gezeichneter Team Sonic-Moment, der von Min Ho Kim auch eine sehr passende Farbgebung erhalten hat.
Gute Güte allerdings: Das Cover B von Natalie Haines, in welchem Shadow von einer Armada seiner mechanischen Kopien regelrecht überrannt wird, ist zweifellos ein riesiger persönlicher Favorit – auch aufgrund der Entstehungsgeschichte, handelt es sich bei dieser Zeichnung nämlich um ein tatsächliches, dem Renaissance-Zeitalter nachempfundenes Ölgemälde von der talentierten Künstlerin. Ganz großes Kino, und beinahe schon ein Must Have für alle Fans der Ultimativen Lebensform.
Bleibt schließlich noch das Cover RI Nr. 59 von Nathalie Fourdraine, die diesmal Blaze und Silver näher in den Fokus rückt, welche beide in einem coolen, je zur Hälfte von den jeweiligen Kräften beeinflussten Wirbelwind herumfliegen. Ein vergleichsweise etwas simpel gestaltetes, aber weiteres sehr gelungenes Titelbild, das für die Fans des beliebten Zweierteams aus Igel und Katze eine nette Alternative darstellen sollte.
Nächste Ausgabe:
Whisper und Lanolin wurden geschnappt, Shadow und Omega sind verschwunden – die Helden erleiden in ihrer Attacke auf die Hauptstadt langsam aber sicher ein paar verheerende Verluste. Können die Gefangenen gerettet und die Vermissten gefunden werden? In der nächsten Ausgabe wird die sich stetig eskalierende Situation rund um die Eggperial City natürlich fortgesetzt!