Sonic the Hedgehog (IDW)

Von - - Comic-Reviews

IDWs Sonic the Hedgehog # 53 Review

Comic-Mittwoch: Surge the Tenrec ist zurück – und dank einer neuen Waffe stärker als je zuvor! Doch ob Sonic und Co. nach ihrer turbulenten Flucht überhaupt einschreiten müssen, wird sich zeigen: Die Wölfin Whisper hat die neue Gegenspielerin nämlich in Central City bereits im Visier!

<<


Um die Bilder zu vergrößern, könnt ihr auf sie klicken.

 

Inhalt

Eine verheerende Explosion direkt im Kontrollturm seiner Eggperial City hat die Aufmerksamkeit von Dr. Eggman am Ende der letzten Ausgabe geweckt – anstelle jedoch am Start der aktuellen Story wie befürchtet tatsächlich Sonic an der Quelle vorzufinden, steht der Wissenschaftler nun Surge the Tenrec gegenüber, einer Schöpfung seines auf Abwege geratenen und im Kampf gefallenen Assistenten Dr. Starline.

Das Tenrec-Mädchen hat sich kürzlich eine Erfindung des Bastlers unter den Nagel gerissen, den sogenannten Dynamo Cage, mit welchem sie in der Lage ist Energie zu absorbieren und ihre elektrischen Kräfte dadurch massiv zu verstärken. Nachdem der eiförmige Bösewicht den Neuzugang anfangs nicht ganz für voll nimmt, wird er schnell eines Besseren belehrt als sie seine eigene Waffe mit verheerender Wirkung gegen seine Egg Pawns richtet – anstelle ihn jedoch auch zu erledigen, lässt Surge ihn vorerst ziehen, um stattdessen ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sonic zu richten.

Die Kämpferin entkommt zwar erfolgreich mit dem Dynamo Cage, wird jedoch durch die Effekte ihrer neuen Waffe schon bald von einem Geist aus ihrer unmittelbaren Vergangenheit heimgesucht: Dr. Starline erscheint nämlich aus dem Schatten und wirft ihr vor, ohne ihr tolles neues Gerät wertlos zu sein – sie zerstört diese Illusion zumindest für den Moment, wirkt jedoch von dieser surrealen Erfahrung deutlich durchgerüttelt.

Nach ihrer erfolgreichen Flucht aus der Eggperial City endlich Zuhause angekommen, können Sonic, Tails und Belle sich endlich erholen – unter anderem verarztet der kluge Fuchs das verletzte Bein seines besten Kumpels und arbeitet das Holzmädchen daran, ihren zerstörten Motobug-Kumpel wieder Ganz zu bekommen. Der eher unfreiwillig zur Gruppe gestoßene Kitsunami findet derweil auch Unterkunft bei ihnen und versucht verzweifelt, sich so nützlich wie möglich besonders bei Sonic zu machen. Doch ein schwieriges Gespräch steht nun an, als der blaue Igel endlich das Schicksal seiner Gefährten mit dem Fennek teilt und ihm erzählt, dass sowohl Surge als auch Dr. Starline nicht mehr sind – erwartungsgemäß nimmt er diese Nachricht nicht allzu gut auf.

Jedoch, eine angeblich Verblichene tritt nun in Central City wieder in Aktion und terrorisiert die Bevölkerung mit ihren neuen Mächten. Dabei erweckt jedoch Surge auch die Aufmerksamkeit von Wölfin Whisper und ihren Wisp-Gefährten, die sich ihrem Zerstörungspfad mutig entgegen stellen. Im anschließenden Getümmel geht der Tenrek-Kämpferin bald schon der Saft aus – die Situation ändert sich jedoch gravierend als sie erkennt, dass sie mithilfe des Dynamo Cage auch Wisp-Kräfte absorbieren kann.

Ab diesem Moment dreht sich das Blatt komplett: Ein Wisp nach dem anderen fällt der gierigen Surge zum Opfer und erhält sie dadurch immer weitere zusätzliche Kräfte, die sie gegen ihre neue Gegnerin und die verbleibenden Aliens einsetzen kann. Schon bald ist nur mehr Cyan übrig, der von einer verzweifelten Whisper aufs Äußerste mit einem simplen Bruchstück aus ihrer zerstörten Waffe verteidigt wird – doch auch diese wilde Entschlossenheit genügt nicht, um die mächtige Feindin aufzuhalten.

Bevor Surge sich jedoch den letzten Wisp ebenfalls schnappen kann, wird sie von einer weiteren Illusion ihres Schöpfers so lange aus dem Konzept gebracht, bis Verstärkung eintrifft: Auf Anfrage von Jewel haben sich nämlich Sonic und Tails rasch nach Central City begeben um die Situation zu untersuchen und stellt der blaue Igel mit einer gewissen Überraschung fest, dass seine neue Rivalin ihren Absturz bei ihrem letzten Gefecht tatsächlich überlebt hat. Ein weiterer Kampf zwischen Igel und Tenrek steht kurz bevor, in welchen auch eine furiose Whisper eingreifen will, um ihre gefangenen Alien-Freunde zu befreien.

Jedoch ist sie mit dieser Idee nicht alleine: Ein zurückgebliebener Kit erfährt durch die Nachrichten vom Tumult in Central City und will er Sonic trotz seines eigenen zerbrechlichen Zustandes sofort zu Hilfe eilen – er weigert sich, noch jemanden zu verlieren dem er von Nutzen sein kann. Im Versuch ihn zu stoppen, wird Belle von ihm festgesetzt und schafft sie es nicht, ihn mit gutem Zuspruch zum Bleiben zu überreden.

Die kommende Ausgabe hat also einiges an Zündstoff parat – und das nicht nur hinsichtlich der spannungsgeladenen Revanche zwischen Sonic und einer verstärkten Surge!

Fazit

In dieser aktuellen Ausgabe steht Sonics neue Gegenspielerin voll und ganz im Rampenlicht: Der Großteil dieser Story konzentriert sich auf die furiose Surge und ihre fulminante Rückkehr nach ihrer verheerenden Niederlage gegen Sonic in Ausgabe Nr. 50.

Bereits ganz am Anfang wird dabei die größere Bedrohlichkeit präsentiert, die nun von der Tenrek-Kämpferin ausgeht: Eine Gruppe an Egg Pawns wird mithilfe des geklauten Dynamo Cage ohne Probleme von ihr zusammengefaltet und hat sie dadurch einen überraschten Dr. Eggman unmittelbar isoliert. Alas, wie in solchen Situationen gewohnt lässt sie in typischer Arroganz den verhassten Wissenschaftler einfach ziehen, da Sonic auf ihrer Liste ja schließlich weiter oben steht – man kann wie gewohnt davon ausgehen, dass ihr diese leichtsinnige Entscheidung vermutlich nochmal auf ihren überheblichen Kopf fallen wird…

Cover A

Stichwort Kopf, in diesem schwirren aktuell nämlich noch reichlich Hirngespinste rum: Dr. Starline legt trotz seines Ablebens nochmals einen weiteren Auftritt hin, als Illusion einer vom Dynamo Cage überladenen Surge, was mich durchaus etwas überrascht hat. Es ergibt jedoch Sinn, dass Surge in ihrem aktuellen, leicht labilen Zustand nochmals von ihrem verhassten Entführer und Schöpfer heimgesucht wird, der seine Kreation mit reichlich Spott straft – ein kleiner Einblick in die gravierenden und unterdrückten Selbstzweifel, mit denen das Tenrek-Mädchen unter anderem aufgrund ihrer Niederlage gegen Sonic noch zu kämpfen hat.

Das Hauptgericht dieser Ausgabe stellt jedoch eindeutig der intensive Kampf direkt in der Mitte dar. Im Vorhaben ihre neuen Kräfte zu testen sucht Surge nämlich bald darauf Central City heim und gerät dadurch vor die Flinte einer zufällig ebenfalls in der Stadt anwesenden Whisper. Der folgende Schlagabtausch fällt anfangs wenig vorteilhaft für die grüne Angreiferin aus – doch kaum schafft sie es sich die Alien-Freunde ihrer Kontrahentin zu greifen, wendet sich die Situation dank den daraus resultierenden Kräften sofort zu ihren Gunsten.

Die Brutalität mit welcher Surge anschließend gegen eine mit wachsender Verzweiflung kämpfende Whisper vorgeht wird sehr heftig zur Schau gestellt – bis die in die Ecke gedrängte Wölfin schließlich zu einem spitzen Bruchstück ihrer zerstörten Waffe greift, im Versuch ihre Widersacherin in purer Rage einfach zu erstechen. Eine sehr intensive Szene für einen derartigen Comic, die mir jedoch sehr zusagt – man realisiert von Neuem zu welchen gravierenden Mitteln die sonst so stille Wölfin bereit ist zu greifen, um ihre Freunde und Mitstreiter zu beschützen. Auch dieser letzte Vorstoß geht jedoch ins Leere und steckt die Scharfschützin eine zerschmetternde und tragische Niederlage ein – nur aufgrund von weiteren Halluzinationen ihrer Gegnerin sowie dem anschließenden Eintreffen von Sonic und Tails kommt sie nochmal mit zumindest einem verbleibenden Wisp davon.

Man kommt nicht daran vorbei, ein wenig Mitleid mit der bezwungenen Wölfin zu haben: Da haben wir sie eine gute Weile im Comic nicht mehr gesehen, und bereits bei ihrem ersten Auftritt seit einiger Zeit wird sie richtig übel vermöbelt und muss quasi wehrlos die Entführung beinahe all ihrer Wisp-Freunde mitansehen. Doch tatsächlich muss die Scharfschützin auch in diesem Aspekt um die Gunst der Leser kämpfen – auch Kitsunami macht in dieser Ausgabe nämlich so einiges mit, das zum starken Mitfühlen einlädt.

Nachdem der Fennek nämlich gemeinsam mit Sonic, Tails und Belle aus der Hauptstadt von Dr. Eggman fliehen konnte, fällt er sofort zurück in alte Muster: Ganz nach seiner „Programmierung“ von Dr. Starline klammert sich der kleine Kerl erneut an eine Vorbildfigur, in diesem Fall Sonic, um ihn in jeder Hinsicht von Nutzen zu sein, ganz egal wie er selbst sich dabei fühlt – sein einziger Lebenszweck laut seinem Schöpfer ist es schließlich, für jemanden in die Rolle des unterstützenden Sidekick zu schlüpfen.

Besagte Lebenseinstellung wird jedoch ordentlich durchgerüttelt, als Sonic seinem neuen Schützling endlich vom Schicksal seiner beiden Gefährten erzählt. Die Art wie wir diese Enthüllung quasi aus der Perspektive von Kit erleben, inklusive der Tatsache wie die Stimme des Igels „verhallt“ während der kleine Kerl einen regelrechten Nervenzusammenbruch erleidet, ist ein sehr kraftvoll zur Schau gestellter Moment.

Schließlich trifft der Fennek am Ende dann eine weitere unvorteilhafte Entscheidung: Durch den Verlust von Surge dazu motiviert nicht noch jemanden zu verlieren dem er von Nutzen sein kann, macht Kit sich ebenfalls nach Central City auf um Sonic zur Unterstützung zu eilen – ganz im Unwissen, gegen wen der blaue Igel tatsächlich bald kämpfen wird. Auch diese Szene ist in gewisser Art schaurig, da wir in seinem kurzen Gerangel gegen Holzmädchen Belle ebenfalls einen guten Einblick in seinen wankenden psychischen Zustand erhalten; Kitsunami sieht sich selbst nur als Mittel zum Zweck das für andere benutzt werden kann, und empfindet kaum einen Hauch von Selbstwertgefühl für sich – jedoch er zögert zumindest einen kurzen Moment, als eine festgesetzte Belle ihm versichert, dass er bereits zählt.

Die Hauptfiguren des Comic selbst rücken bei diesem starken Fokus auf die Neuzugänge verständlicherweise etwas in den Hintergrund, doch teilen sich Sonic und Tails zumindest zwischendurch den ein oder anderen netten brüderlichen Moment. Eine in meinen Augen letztendlich sehr gelungene Ausgabe, die uns speziell in Richtung Surge, Kitsunami und Whisper ein paar interessante Charaktereinblicke gewährt und uns zusätzlich einen spannenden und brutalen Schlagabtausch zwischen zwei erbitterten Kämpferinnen geboten hat.

Cover RI

Adam Bryce Thomas ist für das Artwork dieser Ausgabe wieder am Start und macht der talentierte Zeichner das, was er am Besten kann, nämlich eine dynamische Kampfszene mit entsprechender Intensität sehr ansehnlich zur Schau zu stellen. Doch nicht nur im Mittelteil dieser Story glänzt sein Stil, sondern sorgt er auch in den ruhigeren Momenten zwischendurch für zahlreiche nett anzusehende Momente, mit Charakteren die stetig die passenden, und gerade in Hinblick auf Surge amüsant überzeichneten, Emotionen parat haben. Ein wie von ihm gewohnt hervorragend gelungenes Gesamtbild, das mir keine Möglichkeiten auf Kritik offen lässt.

Whisper gerät in Cover A von Mauro Fonseca dank dem Vorstoß einer im wahrsten Sinn des Wortes elektrisierten Surge in einer abgelegenen Gasse von Central City in Bedrängnis – ein sehr düsteres, dank der detaillierten Umgebung auch fast schon grimmiges Cover, das in dieser Form beinahe schon mehr z.B. in einen Batman-Comic passen könnte. Sehr toll gelungener Stilwechsel, in meinen Augen!
In Cover B von Abby Bulmer hat das fiese Tenrek-Mädchen offenbar ein paar neue Alien-Freunde gefunden, nachdem das Schicksal von Whisper im Hinblick auf die zurückgelassene Waffe samt Maske eher unschön ausgefallen ist. Ein ebenfalls nett gezeichneter Anblick, wobei es jedoch in diesem Titelbild lustigerweise eher so wirkt, als hätten die Wisps sich der siegreichen Surge nach der Niederlage ihrer Vorbesitzerin freiwillig angeschlossen.
Whisper steht schließlich auch im 53. Cover RI von Nathalie Fourdraine ganz im Mittelpunkt, mit ihrem geschockten Gesichtsausdruck im Hinblick auf das Schicksal ihres pinken Wisp-Gefährten, das sich im Visier ihrer Maske für uns spiegelt. Ein überraschend tragisches Cover aus den Händen der talentierten Zeichnerin, das jedoch ebenfalls eine sehr gut gezeichnete Alternative für Fans der einsamen Wölfin darstellt.

Nächste Ausgabe:

Sonic vs Surge – Runde zwei! Erneut treffen ein blauer Igel und seine auf Rache sinnende Nachahmerin im Kampf aufeinander, doch diesmal verbleibt ihr Scharmützel nicht nur unter ihnen – Tails, Whisper und ein zum Schauplatz eilener Kitsunami greifen ebenfalls mit ein!

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort