Sonic the Hedgehog (IDW)

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IDWs Sonic the Hedgehog # 51 Review

Comic-Mittwoch: Die Gefahr durch Kit und Surge ist zwar vorerst gebannt – doch nun bläst Dr. Eggman zur Jagd auf die in seiner Eggperial City festsitzenden Helden und hetzt seine versammelte Badnik-Horde auf Sonic, Tails und Belle.

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Inhalt

Obwohl sie in der letzten Jubiläumsausgabe erfolgreich Kitsunami und Surge bekämpft und bezwungen haben, ist den erschöpften Gefährten leider noch keine Rast vergönnt. Nachdem Dr. Eggman sich nämlich die Kontrolle über seine opulente Hauptstadt von seinem ehemaligen und im Gefecht verblichenen Schergen Dr. Starline zurückerobert hat, nutzt der fiese Wissenschaftler natürlich sofort die Gunst der Stunde: All seine Badniks die durch das Rufsignal des Schnabeltiers in seine Basis gelockt wurden, eröffnen nun auf seinen Befehl eine wilde Hetzjagd auf Sonic, Tails, Belle und den in ihrer Obhut verbliebenen ohnmächtigen Kit.

Nachdem der blaue Igel ihre Häscher kurzzeitig weggefegt hat, kann die Truppe in einem leerstehenden Fabrikgebäude kurz verschnaufen und die Situation bewerten. Belle bringt ihre Freunde hinsichtlich den vergeblichen Plänen und anschließendem Ableben von Dr. Starline auf dem neuesten Stand und Sonic merkt an, dass auch Surge ihren Sturz in einen Abgrund unmöglich überstanden haben könnte – doch da hat der blaue Igel seine neue Gegenspielerin etwas unterschätzt! Das hartnäckige Tenrek-Mädchen, die nach ihrem Fall in einer Verschrottungsanlage der Stadt gelandet ist, hat nämlich tatsächlich überlebt und plant bereits ihre Vergeltung.

Dank ihrer Interaktion mit Metal Sonic von letzter Ausgabe kann Belle auf einen Umgebungsplan der Eggperial City zugreifen und entdecken die Helden eine Fluchtmöglichkeit: Ein Shuttle des Wissenschaftlers im nächsten Viertel soll ihr Ticket in die Freiheit darstellen. Sonic macht sich auf den Weg um den Köder für Dr. Eggman und seine Truppen zu spielen, während Tails und Belle sich derweil heimlich zum Hangar begeben, um den Start einzuläuten.

Doch Dr. Robotnik erkennt die Finte seines langjährigen Gegenspielers, kaum versucht dieser, von der Spitze eines nahestehenden Gebäudes seine Aufmerksamkeit zu erlangen: Anstelle Metal Sonic also sofort auf Sonic loszulassen, behält er seine mächtigste Kreation als Trumpfkarte zurück und benutzt stattdessen seine regulären Badniks, um das Bauwerk zusammen mit dem Igel einfach direkt niederzureißen.

Während Sonic sich unter der Beobachtung und den spöttelnden Sprüchen seines Erzfeindes mit einer Vielzahl dessen quer durch die Jahre verwendeten Badnik-Modelle herumschlägt, haben Tails und Belle zwischenzeitlich das Luftschiff erreichen können – ohne dabei jedoch zu bemerken, dass sie bereits verfolgt werden…

Gerade als dem blauen Igel langsam die Puste auszugehen droht und Dr. Robotnik mit dem Gedanken spielt sich persönlich in den Kampf einzuschalten, düst das gekaperte Luftschiff über seinem stacheligen Kopf hinweg. Tails fliegt in Richtung eines erhöhten Gebäudes um Sonic den Einstieg zu ermöglichen, was dem blauen Igel kurz darauf problemlos gelingt – doch auch er bemerkt in der Eile nicht, dass er nicht der Einzige ist, der gerade auf das Shuttle zufliegt.

Kaum ist er nämlich erfolgreich im Inneren angekommen, schnappt die Falle von Dr. Eggman eiskalt zu: Metal Sonic zerschmettert das Fluchtgefährt mit einem verheerenden Angriff und lässt es abstürzen noch bevor es ansatzweise aus der Stadt entkommen konnte. Die Vierergruppe hat den heftigen Crash zwar überlebt – aber nicht unbeschadet, hat Sonic durch den Aufprall nämlich eine Verletzung an seinem Bein abgekriegt.

Die Ausgabe endet also für die flüchtenden Helden ähnlich mies wie sie begonnen hat: Weiterhin gefangen innerhalb der Hauptstadt ihres Erzfeindes. Doch nun werden sie nicht nur von der Badnik-Armee des Wissenschaftlers gejagt, sondern ebenfalls von Metal Sonic – und Sonic hat dank seiner Wunde ein mächtiges Handicap abbekommen.

Keine sehr ideale Ausgangslage für die in die Ecke gedrängte Gruppe: Ob sie diese unglückliche Situation doch noch zu ihren Gunsten drehen können, erfahren wir in der kommenden Ausgabe!

Fazit

Tja, dieser Plot hätte für die geflüchteten Helden deutlich besser laufen können – und als Leser fällt definitiv auf, dass besagter Plot nicht wirklich allzu stark vorangetrieben wurde. Die Ausgabe endet quasi mit der selben Ausgangslage wie sie angefangen hat, der gescheiterte Fluchtplan hat erneut dafür gesorgt, dass die Vierergruppe auf der letzten Seite wieder inmitten der Hauptstadt ihres Erzfeindes gestrandet ist.

Einzig durch einen kleinen Szenenwechsel zu Surge bekommen wir einen Ausblick auf kommende Ereignisse – die Befürchtungen, dass Sonics neue Gegenspielerin schon kurz nach ihrem Debut bereits wieder ins Gras beißt, wurden mit dieser Szene glücklicherweise relativ schnell zerschlagen. Natürlich hat sie überlebt – und natürlich will sie sich in naher Zukunft an ihrem siegreichen Gegenstück bitter rächen. In welcher Form sie diese Vergeltungspläne in die Tat umsetzt, wird mit Sicherheit in den kommenden Ausgaben thematisiert werden, ihr Anteil in dieser Ausgabe war letztendlich relativ gering und quasi nur ein simples „Hey, sie lebt noch“-Update.

Cover A

Was ihren Gefährten Kit derweil angeht, müssen wir uns leider ebenfalls noch ein wenig länger auf seinen Part in den aktuellen Ereignissen gedulden – der kleine Kerl verbrachte diese Ausgabe nämlich leider nur als ohnmächtiges Gepäckstück für einen hilfsbereiten Tails, der seinen neuen Gegenspieler nicht auf sich alleine gestellt zurücklassen wollte. Etwas bedauerlich, da ich schon sehr darauf gespannt bin wie der alleine zurückgebliebene Fennek auf das Verschwinden seiner Gefährten Dr. Starline und Surge reagiert, und ob er den Helden in weiterer Folge bei ihrer Flucht tatsächlich zur Hand geht oder direkt in die Rolle eines verbitterten Rächers schlüpfen wird.

Hinsichtlich dem Kern dieser Ausgabe wird dem Leser einiges an Action präsentiert – eine Verschnaufpause nach der sehr actiongeladenen 50. Ausgabe ist nicht drin, wir erhalten quasi einen fließenden Übergang in ein paar weitere mitreißende und aufregende Szenen. Als persönliches Highlight sehe ich in diesem Aspekt den Kampf zwischen Sonic und der Badnik-Horde inmitten des Heftchens, das unterhaltsam von einem spöttischen Wortwechsel zwischen dem Igel und seinem eiförmigen Erzfeind unterstrichen wird. Die Auswahl der Roboter gegen die der blaue Held sich in dieser Szene zur Wehr setzen muss umspannen quasi die gesamte Franchise und sind sogar ein paar schlagfertige Gesellen wie Eisbär Snowy aus Sonic the Hedgehog 4 oder ein mächtiger E-2000-Mecha aus Sonic Heroes mit von der Partie – reichlich cooler Fanservice für meine Wenigkeit. Als besonderes i-Tüpfelchen in dieser Hinsicht sagt es mir ebenfalls sehr zu, wie Dr. Eggman den blauen Igel während dieser Massenprügelei mit jener Drohne hartnäckig verfolgt, mit der er auch Shadow in dessen eigenem Videospiel in diversen Missionen begleitet hat.

Auch die Shuttle-Szene – besagtes Shuttle ist als weitere nette Anspielung übrigens die erste Form vom Sonic the Hedgehog 3 & Knuckles-Finalboss aus der Doomsday Zone – kurz darauf ist sehr spannend und dynamisch zur Schau gestellt. Mir gefällt hier speziell wie der Blickwinkel im Rahmen von zwei wortlosen Seiten stetig zwischen Sonic und Metal Sonic auf ihrem Weg zum Fluggefährt hin und her springt – ein bedrohlicher Vorbote auf das, was mit dem verheerenden Angriff des mechanischen Doppelgängers wenig später passiert. Dr. Robotnik feiert mit dieser erfolgreichen Aktion einen weiteren hervorstechenden Moment: Anstatt sich wie oftmals zuvor von Sonic provozieren und ködern zu lassen, hat er einen kühlen Kopf bewahrt, den Plan seines langjährigen Gegenspielers sofort durchschaut und entsprechende Vorkehrungen getroffen, um die Flüchtenden im günstigen Moment mit der Hilfe seiner größten Kreation auf dem falschen Fuß zu erwischen. Ein wirklich kluger Schachzug, der die Bedrohlichkeit und stellenweise fast schon überraschende Kompetenz des bösen Wissenschaftlers im IDW-Universum sehr gekonnt zur Schau stellt.

Cover B

Doch trotz all der Action gibt es mit Anfang dieses Heftchens auch einen etwas ruhigeren Moment, in welchem Sonic, Tails und Belle sich gemeinsam auf den neuesten Stand bringen und speziell das Holzmädchen ein wenig glänzen darf, die dank ihrer Verbindung zu Metal Sonic in der letzten Ausgabe einen praktischen Fluchtweg aus dem Stoffhut zaubert. Im Rahmen dieser Szene kann jedoch ein in der Fanbase regelrecht durch die Decke gegangener Moment nicht unerwähnt bleiben, der mich beim ersten Durchlesen fast ein wenig ungläubig zum Schmunzeln gebracht hat: Als Belle nämlich traurig die Geschichte über das tragische Schicksal von Dr. Starline erzählt, reagiert Sonic gemäß der aktuellen Jugendsprache mit einem simplen „Big Oof“, also frei übersetzt mit einem läppischen „Großes Uff!“.

Einige Fans sehen in dieser Reaktion eine etwas uncharakteristische Gleichgültigkeit des blauen Igels in Hinsicht auf seine durchaus aufgebrachte Gefährtin – da der Held uns jedoch in diesem Panel den Rücken zudreht, kann man leider nicht gänzlich ermessen, mit welcher Emotion und welchem Gesichtsausdruck er diese Worte zum Besten gibt. Ich selbst hab mit dieser Szene kein großes Problem – es ist kein Geheimnis, dass der Igel Dr. Starline nicht sonderlich ausstehen konnte, und deshalb hat er verständlicherweise auch keine großen Worte des Bedauerns für dessen selbstverschuldeten Untergang übrig. Gleichzeitig kann ich jedoch das Argument ein wenig verstehen, dass er möglicherweise etwas sensibler im Bezug auf Belle reagieren hätte können, die von diesen wilden Ereignissen eindeutig durchgerüttelt ist. Doch der Moment kommt und geht, und das Holzmädchen wirkt in keiner Form von dieser vermuteten Gleichgültigkeit enttäuscht – also bleibt es für mich dabei, dass ich diese läppische, etwas unfreiwillig spaßige Bemerkung des Igels recht passend finde.

Letztendlich fand ich Ausgabe Nr. 51 in einigen Aspekten recht unterhaltsam, wenn sie auch etwas unter einem Stillstand des Plotverlaufes leidet. Sonic, Tails und Belle stecken am Anfang der Ausgabe in Eggmans Hauptstadt fest und werden von Badniks gejagt, und sie stecken auch am Ende der Ausgabe noch in der Hauptstadt fest und werden von Badniks gejagt. Doch die fehlgeschlagene Flucht ist zumindest in jener Hinsicht interessant, dass die Guten vorerst tatsächlich mal den Kürzeren gezogen haben und der Bösewicht als vorläufiger Sieger verbleibt. Und als Zusatz gibt es eine Verschlechterung der Lage in jener Hinsicht, dass Hauptfigur Sonic nun eine Verletzung an seinem Bein abgekriegt hat. Ob dieser Umstand einen großen Unterschied bewirken wird sehen wir in der kommenden Ausgabe – ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Helden aus dieser Bredouille nochmal rauskommen.

Cover RI

Das Artwork für dieses actiongeladene Heftchen kommt diesmal wieder aus zweifacher Hand: Adam Bryce Thomas macht nach seiner großartigen Leistung in der Jubiläumsausgabe direkt weiter und übernimmt die erste Hälfte, während Mauro Fonseca für den Rest der Ausgabe den Zeichenstift schwingt – der Wechsel ist jedoch aufgrund doch recht unterschiedlicher Stile relativ deutlich erkennbar. Während Adam Bryce Thomas wie von ihm gewohnt auf sehr markant zur Schau gestellte Charaktere und Gesichtsausdrücke setzt, wirkt der Stil von Mauro Fonseca etwas simpler und flotter, was aber dem actionreicheren zweiten Part durchaus zugute kommt und diesem eine passende Dynamik verleiht. Eine sehr solide Arbeit auf beiden Seiten, in meinen Augen!

Die Cover-Flut von Ausgabe 50 ist vorerst wieder versiegt und gibt es nun wieder die üblichen drei Titelbilder: In Cover A von Aaron Hammerstrom wird der Blickwinkel auf eine mit unterschiedlichen Emotionen und Posen gezeigte Heldengruppe gelegt – während Tails und Belle deutlich besorgt wirken und Metal Sonic bedrohlich im Hintergrund lauert, hat Sonic wieder sein ikonisches Grinsen in seiner Laufpose parat. Ein hübsch anzusehendes und sehr gut gezeichnetes Artwork.
In Cover B von Eric Lide hat sich derweil ein Fremdkörper eingeschlichen: Sonic, Tails und Knuckles posieren auf der Silhouette von Dr. Eggman – jedoch, der rote Ameisenigel glänzt in dieser Storyline bekanntermaßen mit Abwesenheit. Die Charakterzeichnungen selbst gefallen mir sehr gut, ein paar Minuspunkte muss ich jedoch für den sehr generischen weißen Hintergrund austeilen, der dieses Cover leider ein bisschen leer und generisch erscheinen lässt.
Auch nach ihrem 50. Einsatz in Folge denkt Nathalie Fourdraine glücklicherweise noch lange nicht ans Aufhören und macht mit gegenständlichem Cover RI direkt weiter. Uns wird dadurch ein weiteres spaßiges, in ihrem unverkennbaren Stil toll gezeichnetes Titelbild präsentiert, in welchem die Helden sich auf einer rasanten Flucht zu Fuß und über dem Luftweg vor Metal Sonic und den zahlreichen im Hintergrund lauernden Roboter befinden – speziell der komödiantische Gesichtsausdruck der blauen Hauptfigur ist hier ein Schmunzeln wert.

Nächste Ausgabe:

Vom Absturz des Luftschiffes verletzt und durchgerüttelt, müssen Sonic, Tails, Belle und der in die Welt der Lebenden zurückgekehrte Kitsunami nun den eisernen Fängen von Metal Sonic entkommen, der die erbitterte Verfolgung auf die Gruppe aufnimmt. In der Zwischenzeit wird auch Surge wieder aktiv, um ihre Vergeltung an Sonic und Co. in die Wege zu leiten…

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

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