IDWs Sonic the Hedgehog # 49 Review

Comic-Mittwoch: Der Weg zur großen Ausgabe 50 geht dem Endspurt zu! Die bevorstehenden Ereignisse werden mit einem seltsamen Signal eingeleitet, das alle Badniks zu einem bestimmten Ort ruft – Sonic, Tails und Belle heften sich auf die Fersen der wandelnden Roboter.

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Inhalt

Nachdem die spannenden Spurensuche des Chaotix-Dreierteams in Central City im Rahmen der letzten Einzelgeschichte abgeschlossen wurde, erhält nun Hauptfigur Sonic wieder das Rampenlicht zurück. Gemeinsam mit seinem besten Kumpel Tails und ihrer neuen Gefährtin Belle ist der Igel an einem vielversprechenden Experiment beteiligt: Es wird nämlich versucht, mithilfe des freundlichen Motobugs auf den Belle im Rahmen des kürzlichen Waldbrand-Dreiteilers gestoßen ist ein paar bösartige Badniks auf friedlich zu trimmen.

Mit dem blauen Helden als Köder für die Igel-hassenden Maschinen soll geprüft werden, ob das friedliebende Signal von „Motobud“ auf weitere Roboter in der Umgebung ausgeweitet werden kann – mit Erfolg! Die versammelten Badniks ignorieren ihre eigentliche Zielperson gekonnt und ist die Gruppe damit optimistisch, weitere Kreationen des Wissenschaftlers aus seinen bösartigen Fängen befreien zu können.

Jedoch, die Freude hält überraschend nicht lange an: Nach Einbruch der Nacht wird ein auf der Couch dösender Sonic nämlich von einem seltsamen Kratzgeräusch geweckt: Ihr neuer Motobug-Freund versucht die Holztür zu zerstören um das Haus zu verlassen – als der Igel probiert ihn zu beruhigen, wird er plötzlich von dem zuvor noch so harmlosen Badnik attackiert.
Durch den Lärm wird auch Tails aufgeweckt und gesellt sich schließlich Belle ebenfalls zu ihnen – das Holzmädchen scheint jedoch als Kreation von Dr. Eggman ebenfalls von einem sonderbaren Signal beeinflusst zu werden, auch sie versucht in regelrechter Trance aus dem Haus zu entkommen und wird handgreiflich, als der junge Fuchs sie entschlossen davon abhalten will.

Während der Erfinder in seinem Labor dann rasch nach einer Lösung sucht das Signal zu kappen, will Sonic die zwei wild gewordenen Roboter in Schach halten – mit mäßigem Erfolg, der blaue Igel wird beinahe vom Zweierteam überrumpelt. Tails kann jedoch im letzten Moment mit seinem letzten Zeti-Zapper zur Rettung eilen, er bringt das hilfreiche Gerät an Belle an und befreit er ihre Freundin dadurch vorerst aus dem Einfluss des schädlichen Signals.

Die frustrierte Holzpuppe ist jedoch entschlossen, ihrem verrückten Schöpfer diesen Versuch sie wieder unter seine Kontrolle zu bringen zu vergelten und will dem Signal weiter zur Quelle folgen – Sonic und Tails schließen sich ihr sofort an und gemeinsam heftet sich die Gruppe auf die Fersen ihres noch unter Einfluss stehenden Motobug-Kumpels. Auf dem Weg treffen sie auf ein paar Reisende die unfreiwillig mitten in eine wandernde Gruppe von Egg Pawns geraten sind, doch der blaue Held ist natürlich sofort zur Stelle, um zu helfen.

Die weitere Reise dauert mehrere Stunden an und führt die Gruppe mit Morgengrauen in ein unscheinbares Waldgebiet. Bei einem prüfenden Rundflug entdeckt Tails schließlich den Ursprung des Badnik-Signals: Eine regelrechte mechanische Stadt in einer nahen Lichtung, gemessen an dem deutlich sichtbaren Eggman-Logo erbaut von ihrem eiförmigen Erzfeind.

Nun da das Ziel in Reichweite ist, will Belle ihren neuen Freund nicht einfach den gierigen Fängen von Dr. Eggman überlassen – nachdem keine der diskutierten Optionen das Signal stoppen können, kappt das Holzmädchen die Energiezufuhr des kleinen Kerls in der Hoffnung, ihn später wieder reparieren zu können. Dabei findet sie jedoch zu ihrer Überraschung ein kleines Zettelchen versteckt im Inneren des Roboters vor, geschrieben von niemand anderem als Mr. Tinker, ihrem Schöpfer.

Der gutmütige Bastler hat ihr offenbar während seiner Gefangenschaft nach seiner Entführung aus Windmill Village heimlich eine letzte Botschaft hinterlassen und einen eigenhändig umfunktionierten Motobug als Überbringer benutzt: Er wusste in diesem Moment bereits, dass seine Zeit limitiert sei und er sich durch die anhaltenden Mühen von Dr. Starline schon bald wieder in sein grausames Alter Ego zurückverwandeln würde. Aus diesem Grund wollte er sich im Vorfeld bei der Welt, aber besonders bei seiner zurückgelassenen Tochter für seine folgenden Taten als zurückgekehrter Dr. Eggman entschuldigen – und bekräftigt nochmals, dass er seine geschätzte Kreation für immer lieben würde.

Durch diesen letzten Brief realisiert Belle verzweifelt, dass sie ihren geliebten Erbauer wahrlich für immer verloren hat und sie naiv war zu glauben, einen Unterschied bewirken zu können. Doch Sonic erinnert sie daran, dass sie mit ihren wiederholten guten Taten sehr wohl einen Einfluss auf die Geschehnisse hat: All die schönen Erinnerungen, gewonnenen Freunde und kleinen Siege zählen bereits und werden dadurch nicht ungeschehen.

Mit neuem Mut beschließt das Holzmädchen also entschlossen, den Weg fortzusetzen. Gemeinsam wollen sie die mysteriöse Stadt ihres Widersachers untersuchen und mit ein bisschen Extra-Geschwindigkeit führt der Weg von Sonic, Tails und Belle mitten in einen spannenden Showdown gegen zwei neue Kontrahenten, im Rahmen der kommenden Jubiläums-Ausgabe!

Fazit

Wir haben das letzte Stück der Straße direkt zur großen Ausgabe Nr. 50 erreicht – jetzt stellt sich die Frage, wie gut sich diese Einzelausgabe als direkter Vorbote dieser kommenden Ereignisse macht und natürlich auch, ob dieses Heftchen dabei ebenfalls gut auf eigenen Beinen stehen kann.

Die allgemeine Aufgabe dieser Story wirkt dabei auf dem ersten Blick recht simpel: Sonic und Tails sind aktuell noch Zuhause, müssen aber für den kommenden Showdown so rasch wie möglich eine Basis von Dr. Eggman erreichen. In diesem Zusammenhang ist jedoch eindeutig bereits der Weg das Ziel, anstelle einfach nur einen simplen Grund für den Aufbruch der beiden Helden aus dem Hut zu zaubern und eine kleine Geschichte drumherum zu basteln, erwartet uns hier nämlich eine überraschend emotionale Reise besonders in Hinblick auf ihre neue Gefährtin Belle. Das vom Schicksal durchgerüttelte Holzmädchen steht wie öfters in früherer Vergangenheit ganz im Mittelpunkt und wird im Rahmen der Ereignisse dieser Ausgabe ein weiteres Puzzlestückchen aus ihrer Vorgeschichte gelüftet.

Cover A

Doch ganz der Reihe nach, am Anfang werden wir nämlich fast schon auf eine falsche Fährte geführt: Das mit Humor untermalte Badnik-Experiment auf den ersten Seiten stellt sich nämlich als voller Erfolg heraus und wurde den Helden somit ein Weg geöffnet, die Maschinen ihres eiförmigen Widersachers direkt zu beeinflussen. Ein sehr optimistischer Start für alle Beteiligten – wäre da nicht jene böse Überraschung, die direkt in der nächsten Nacht wartet. In einer relativ intensiven Szene geraten nicht nur der kleine Motobud sondern auch Belle plötzlich unter dem Einfluss eines schändlichen Rufsignals. Besonders das Holzmädchen zeigt dabei auf eine schaurige Art, dass sie kämpferisch mit Sonic tatsächlich mithalten könnte und ihre eingebauten Bastel-Utensilien auch gut als umfunktioniertes Waffen-Arsenal fungieren könnten.

Glücklicherweise ist Tails erneut mit einem weiteren Zeti-Zapper rettend zur Stelle bevor es für den blauen Igel richtig ungemütlich wird, was mich an seinen Einsatz im großen Kampf zwischen Sonic und den Schrecklichen Sechs vor einigen Ausgaben erinnert hat. Praktischerweise hatte er in seiner Werkstatt noch einen Prototypen jener praktischen Anstecker parat, die kürzlich auch die Kräfte der Zeti in Zaum halten konnten und alle äußerlichen Signale blockieren. Damit ist Belle zwar vorerst wieder ganz die Alte, doch wirkt sie deutlich durchgeschüttelt von diesem Kontrollverlust und schwört in beißender Entschlossenheit, ihrem Erbauer für diesen schrecklichen Versuch so richtig die Meinung zu geigen.

Bereits dieser Moment fällt schon recht emotional aus – wir erleben hier einen frei denkenden Badnik der sich weigert, sich der Kontrolle ihres eiförmigen Schöpfers zu unterwerfen und ihn mit harschen Worten endlich direkt konfrontieren will. Doch damit wurde der Zenit noch nicht gänzlich erreicht: Der richtige Schlag in die Magengrube folgt gegen Ende der Ausgabe, direkt nach der mehrstündigen Verfolgung von Motobud, die abgesehen von einer schnellen Rettung von hilflosen Passanten relativ ereignislos für die Helden ausgefallen ist. Als das Holzmädchen kurz vor Ankunft an der Quelle des Rufsignales sich schließlich schweren Herzens dazu entscheiden muss, ihren besagten Motobug-Freund zu zerstören um ihn zu retten, erfahren wir schließlich endlich den wahren Grund, warum ausgerechnet dieser spezielle Roboter so sehr ihre Nähe gesucht hat.

Cover BDer rollende Roboter wurde nämlich von Mr. Tinker heimlich manipuliert und sollte als Überbringer einer letzten Botschaft an seine geliebte Schöpfung dienen. Eine letzte Verabschiedung von jemanden der genau wusste, dass seine Tage gezählt sind – und eine verzweifelte Entschuldigung für all die schrecklichen Taten, die von seinem wahren Ich schon bald wieder begangen werden würden. Der an Amnesie leidende Bastler war wahrlich seine eigene Person, der gegen seinen Willen aus seinem glücklichen Leben mit seiner Tochter gerissen wurde, um wieder zu jenem verachteten Tyrannen zu werden, der die Welt erneut mit seinen Machtfantasien bedrohen würde. Ein sehr tragisches Schicksal, für ihn selbst als auch für die zurückgelassene Belle, die damit endgültig davon überzeugt wurde, dass ihr Vater tatsächlich für immer verschwunden ist und sie nichts daran ändern konnte. Eine in meinen Augen sehr kraftvolle und gelungene Szene, der sich meiner Meinung nach als einer der besten emotionalsten Momente des bisherigen IDW-Laufes einreihen kann.

Die Hauptfiguren Sonic und Tails rücken im Verlauf dieser Ausgabe als Konsequenz auf diesen Fokus auf das Holzmädchen zwar etwas in den Hintergrund, doch ist dieser Umstand im Kontext natürlich verständlich. Der blaue Igel hat am Ende dann allerdings noch einen netten, gut charakterisierten Moment in petto, als er einer am Boden zerstörten Holzpuppe nach kurzer Überlegung ein wenig Trost in Form eines recht passenden Ratschlags anbietet, in ihrer Verzweiflung nicht die kleinen Unterschiede und guten Momente zu übersehen, die Belle bereits als ihre Freundin bewirken konnte.

Ausgabe Nr. 49 stellt damit durchaus ein signifikantes Leseerlebnis dar und sollte nicht einfach nur als simple Überbrückung auf die Jubiläumsausgabe betrachtet werden. Die Vorgeschichte von Belle wird im Rahmen dieser kleinen Geschichte zu einem endgültig wirkenden Abschluss gebracht – was nun die Frage aufbringt, wie wohl ihre unmittelbare Zukunft aussehen wird, nun da sie endgültig realisiert hat, dass ihr Erbauer wohl für immer verschwunden ist. Der Rest der Ausgabe ist auch abseits dieses Highlights am Ende derweil unterhaltsam gelungen und gefiel mir besonders das kleine Gerangel in der Nacht recht gut, in der ein kleiner Motobug und ein harmloser Bastel-Roboter es dank dem Element der Überraschung beinahe schaffen, sogar einen erfahrenen Kämpfer wie Sonic zu überrumpeln.

Cover RIStory als auch Artwork kommen beide wieder aus der talentierten Hand von Evan Stanley, die auch im zeichnerischen Bereich wieder eine gewohnt sehr solide, ansehnliche Arbeit hinlegt. Ihre detaillierten und aussagekräftig zur Schau gestellten Charaktere verleihen besonders den emotionalen Szenen das nötige Gewicht, während gewisse Gesichtsausdrücke der Protagonisten in den spaßigeren Momenten zum Schmunzeln einladen. Die Farbgebung von Matt Herms und Heather Breckel komplimentiert ihren Stil gekonnt – ein kompetent gelungenes Gesamtwerk, das mir keinen Grund für Kritik zurücklässt.

Ist denn bereits Halloween?! In Cover A von Adam Bryce Thomas erwartet uns ein ziemlich schauriger Anblick einer besessenen Belle, umgeben von weiteren monoton dahinschreitenden Badniks, während der grün-schwarz gehaltene düstere Hintergrund den Grusel-Faktor nur noch weiter unterstreicht. Ein schaurig-schönes Titelbild, mit der tatsächlichen Protagonistin der Ausgabe ganz im Vordergrund.
Auch Sonic befindet sich in Cover B in Schwierigkeiten, Zeichnerin Gigi Dutreix steckt den armen Igel nämlich inmitten einer Armee an wandernden Badniks, der Sendeturm von Eggman lauert dabei bedrohlich im Hintergrund. Ein fast schon einengend wirkendes Cover, das besonders aufgrund der dunkelroten Farbgebung ebenfalls sehr toll zur Schau gestellt ist.
Zu guter Letzt ist natürlich auch wieder Nathalie Fourdraine zum 49. Mal in Folge am Zug, mit einem sehr düsteren Ansatz: Wir sehen erneut eine Gruppe an wandernden Maschinen, während die besorgten Mienen von Sonic, Tails und Belle an den metallischen Oberflächen der Roboter gespiegelt werden – eine kreative und gewohnt toll gezeichnete Idee, damit wird diese Dreiergruppe an bedrohlich-schaurigen Titelbildern sehr passend abgerundet.

Nächste Ausgabe:

Der hinterlistige Plan von Dr. Starline geht in die Endphase: Seine Schergen Surge und Kit stehen kurz davor, die in seine Falle gelockten Helden Sonic und Tails zu konfrontieren. Doch hat das fiese Schnabeltier dabei die Rechnung ohne seinen früheren Arbeitgeber gemacht? Auch Dr. Eggman mischt sich nämlich in das kommende Scharmützel ein, um seinem Gehilfen auf Abwegen die Leviten zu lesen. Die Bühne für eine spannende 50. Ausgabe ist errichtet!

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

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