Comic-Mittwoch: Der verheerende Waldbrand lodert unentwegt, und ein Sturz in eine tiefe Schlucht könnte sich als fatal erweisen – der vormals so harmlose Camping-Ausflug von Amy, Tangle, Jewel und Belle eskaliert munter weiter.
Um die Bilder zu vergrößern, könnt ihr auf sie klicken.
Vom Feuer in die Traufe: Am Start dieses dritten und letzten Parts von „Trial by Fire“ erleben wir die holprige Landung von Tangle, Belle, ihrem Motobug-Freund und dem Bärenjungen Ashe inmitten eines Flusses in einer tiefen Schlucht. Wir erinnern uns, nachdem in der letzten Ausgabe das Mysterium um den Waldbrand gelöst und die Vermissten im Inneren der Flammen gefunden werden konnten, wurde das frühzeitige Happy End von einem versehentlichen Sturz der Gruppe von einer Klippe leider etwas vermiest.
Unten angekommen, findet sich das Lemuren-Mädchen glücklicherweise auf einem zufällig vorbeikommenden Baumstamm wieder und kann sie ihre Freunde in weiterer Folge aus dem Wasser retten. Doch ein wilder Ritt durch die tosenden Fluten steht unmittelbar bevor, den zumindest Tangle im Vergleich ihrer nervösen Mitfahrer sehr zu genießen scheint. Die Reise endet schließlich am Fuße eines kleinen Wasserfalls – und landen die durchnässten Abenteurer damit quasi direkt vor den Füßen von Amy und Jewel, die am Campingplatz den Schutz und die Evakuierung fleißig vorbereiten.
Nach der freudigen Wiedervereinigung des Campingplatz-Besitzers mit seinem Sohn und der Vorstellung ihres neuen Badnik-Gefährten will die Gruppe jedoch von dannen ziehen, das Feuer steht schließlich kurz davor, ihre Position zu erreichen. Doch Amy weigert sich das Handtuch zu werfen und will stattdessen weiterhin versuchen, den Rest des Waldes zu retten – und ihre drei Gefährtinnen schließen sich ihr natürlich ermutigt an, mit einem Plan aus dem schlauen Köpfchen von Anführerin Jewel.
Zuerst wird der nahe Fluss durch Amy und Tangle mit einen Baum aufgestaut, wodurch das Wasser sich quer über den Campingplatz verbreitet um das Feuer aufzuhalten. Jewel warnt die umstehenden Besucher vor den Fluten, während Belle und ihr Motobug zur Stelle sind um jene zu retten, die es nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit schaffen. Nachdem das erledigt ist, bricht das Igelmädchen den Baumstamm wieder entzwei, wodurch der Fluss in seine natürliche Laufbahn zurückkehrt. Dank dem getränkten Boden wird die weitere Ausbreitung des Feuers gestoppt – und mit Morgengrauen sind die Flammen schließlich erloschen und der Rest des Waldes ist gerettet, Hurra!
Die vier Freundinnen haben es mit gemeinsamen Teamwork geschafft – und ermutigt von diesem Moment trifft Tangle eine instinktive Entscheidung und sorgt damit für Staunen: Sie wird den Wiederaufbau verlassen! Nach kurzem Zögern stimmt Jewel schließlich zu, da sie schon länger das Gefühl hatte, dass ihre Kindheitsfreundin nur wegen ihr in der Organisation verblieben ist. Die beiden Gefährtinnen teilen sich eine herzhafte Umarmung, und schließlich geht es nach diesem turbulenten Ausflug wieder nach Hause.
Zurück in der Werkstatt von Tails repariert der kluge Fuchs die durch das Feuer beschädigte Hand von Holzpuppe Belle, bevor seine Aufmerksam dann dem mysteriösen Neuzugang der Gruppe gilt: Ein Badnik der in der Lage ist sich seiner ursprünglichen Programmierung zu widersetzen und Gutes zu tun hegt für ihn einiges an Potential – was, wenn dieser „Fehler“ auf weitere Truppen von Dr. Eggman ausgeweitet werden kann…?
Außerhalb erzählt Tangle gerade ihrem Kumpel Sonic über das aufregende Waldbrand-Abenteuer, bevor sich die Kämpferin schließlich auf den Weg zu einem neuen Abenteuer macht: Sie entschließt sich nach ihrer Freundin Whisper zu suchen, um ihr ursprünglich wegen ihrer Rolle im Wiederaufbau ausgeschlagenes Angebot gemeinsam die Welt zu bereisen doch noch anzunehmen. Tja, dieser als Erholung angedachte Ausflug hätte wohl etwas anders laufen können, stellt Amy schließlich erschöpft fest – doch sie ist froh, dass sie und ihre Freundinnen zur Stelle waren um zu helfen.
Im zerstörten Teil des Waldes wandert der Campingplatz-Besitzer am Ende der Ausgabe schließlich nochmals suchend umher, und schafft es dank Fußspuren direkt an der vermuteten Quelle des Ausbruchs zu bestätigen, was wir ohnehin bereits wissen: Dieses Inferno war in der Tat kein Unfall, sondern Brandstiftung…
Ganz offensichtlich ein Fall für die Chaotix, auf der letzten Seite rücken nämlich die Detektive im Dreierpack nochmal in den Fokus, die im Rahmen der nächsten Ausgabe wieder auf Spurensuche gehen werden!
Ungewohnt genug, nach bereits drei Teilen ist „Trial by Fire“ nun tatsächlich schon vorbei und wird damit ein gewohntes Muster von meist vier Parts pro Storyline etwas unterbrochen. Nun stellt sich natürlich die Frage: Konnte diese feurige Geschichte trotz einem reduzierten Anteil an Seiten ordentlich atmen und wie fiel das Finale aus, erhielt die spannende Situation rund um den lodernden Waldbrand einen zufriedenstellenden Abschluss?
Der Start dieser Ausgabe versprach schon mal ein wenig Nervenkitzel: Ein Sturz in einen reißenden Fluss am Fuße einer tiefen Schlucht hat die versammelte Gruppe von Tangle, Belle, Ashe sowie seinem Wisp und ihrem Motobug-Kumpel in eine knifflige Lage verfrachtet. Doch erwartungsgemäß in solchen Situationen, ein hilfreicher Baumstamm ist meist nie weit entfernt und konnten die Helden sich damit schnell vor den Fluten retten. Damit war die Luft aus dieser anfangs intensiven Ausgangslage schnell mal draußen, doch dafür stand ein mehr oder weniger spaßiger Ritt durch den Fluss auf dem Programm. Wobei die Reaktionen der Teilnehmer etwas unterschiedlich ausgefallen sind: Tangle hat deutlich Laune darauf, während der ängstliche Ashe von Belle erst mal in einem putzigen Moment darüber versichert werden muss, dass ihnen nichts passieren wird. Ein netter kleiner Charaktermoment zwischen Lemuren-Mädchen und Holzpuppe gab es mit dazu, als Belle anmerkt, dass nicht alle so sehr an sich und ihre Fähigkeiten glauben wie Tangle dazu in der Lage ist, was die Kämpferin nachvollziehen kann.
In einer weiteren etwas glücklichen Fügung landet die Gruppe dann mitten im Campingplatz und nach einem schnellen Missverständnis rund um den friedlichen Motobug – der übrigens glücklicherweise wasserfest zu sein scheint – stehen die nächste Schritte an. Die Flammen lodern munter weiter und der aktuelle Standort der Besucher steht vor der unmittelbaren Zerstörung, weshalb Jewel die schnelle Evakuierung in den Raum stellt. Doch typisch Amy, weigert sich das tapfere Igelmädchen das Handtuch zu werfen, was erneut einen sehr starken Charaktermoment für die Kämpferin darstellt. Sie schafft es problemlos ihre Freundinnen zu überreden noch einen letzten Rettungsversuch zu wagen und erhalten wir dadurch eine nette Szene, in der die Heldinnen ihre jeweiligen Fähigkeiten als eingespieltes Team unter der Führung von Jewel nutzen, um den Fluss umzuleiten und die Campingbesucher zu beschützen. Der Einsatz der Gefährtinnen ist ein voller Erfolg – am Morgengrauen ist der Brand versiegt und ein großer verbleibender Teil des Waldes wurde verschont. Wir haben das Happy End erreicht, wenn das zuvor als sehr zerstörerisch zu Bilde gebrachte Feuer auch möglicherweise etwas zu hastig und „simpel“ bezwungen wurde, meiner Meinung nach.
Doch für zwei Freundinnen seit Kindheitstagen stand kurz vor Ende nochmal eine kleine Kraftprobe an: Als Tangle schließlich erfreut erklärt den Wiederaufbau verlassen zu wollen um die Welt auf der Suche nach Whisper zu bereisen, ist die Reaktion von Jewel im ersten Moment eher verhalten. Doch schließlich sehen beide Parteien ein, dass das Lemuren-Mädchen nicht mehr glücklich in ihrer Rolle als Mitglied der Organisation war und gibt die Anführerin ihrer Gefährtin schließlich ihren Segen, ihr Glück auf andere Weise zu suchen. Ein durchaus rührender Moment und ich für meinen Teil bin bereits gespannt, wie es mit Tangle nun weitergeht, jetzt wo sie auf eigene Faust als eigenständige Heldin unterwegs sein wird.
Abschließend war „Trial by Fire“ von Schreiberin Evan Stanley ein von unterhaltsamen Charakterinteraktionen untermalter, wenn auch letztendlich wenig aufregender Dreiteiler. Es war toll im Rahmen dieser Geschichte mal Charaktere abseits vom Sonic im Mittelpunkt zu erleben die normalerweise im Hauptheft eher nur in Nebenrollen agieren, und die speziell anfangs von Spannungen begleitete Dynamik zwischen den vier Heldinnen sorgte für einige nette, wenn nicht sogar herzerwärmende Momente zwischen ihnen im weiteren Verlauf. Doch wer trotz der intensiven Ausgangslage rund um ein feuriges Inferno mit viel Spannung gerechnet hat, bleibt wohl eher etwas ernüchternd zurück, nur selten finden sich die Protagonistinnen in tatsächlichen Schwierigkeiten im Rahmen dieser drei Ausgaben oder wird der Waldbrand tatsächlich als eine entsprechend massive Gefahr dargestellt. Es fehlt dieser Storyline durchaus ein wenig an Biss und am Ende bleibt bei mir das Gefühl zurück, hier eine nette, kleine Geschichte mit ein paar meiner Favoritinnen aus den aktuellen IDW-Comics erlebt zu haben, die mir allerdings vermutlich nicht allzu lange im Gedächtnis verweilen wird.
Und so sehr ich diese letzten paar etwas ruhigeren, eher in sich abgeschlossenen Geschichten nach der doch sehr intensiven Zombot-Story genossen habe, wünsche ich mir inzwischen, dass die IDW Sonic-Reihe langsam wieder etwas mehr Fahrt in Richtung einer weiteren großen, aufregende Saga aufnimmt – hier verweilt meine Hoffnung natürlich auf die Ereignisse nach der großen 50!
Auch diesmal gibt es Evan Stanley wieder im Doppelpack, für den finalen Teil ihrer Geschichte hat sie selbst wieder den Bleistift in die Hand genommen und zeichnet sie für uns wie gewohnt eine visuell rundum gelungene Ausgabe. Erneut kommen die Gefühle der Charaktere in ihrem unverkennbaren Stil passend und aussagekräftig zur Geltung, und auch die von Matt Herms in ein intensives Rot getauchten Hintergründe verpassen dieser feurigen Story ein angemessenes Flair. Wieder einmal finde ich nichts, das ich am Artwork zu kritisieren hätte – was von der hohen Qualität zeugt, mit welcher die IDW-Reihe des blauen Igels in diesem Department aktuell schon seit vielen Ausgaben unterwegs ist!
Einen mehr oder weniger spaßigen Ritt über den reißenden Fluss hinab bietet uns Cover A von Veteran Adam Bryce Thomas – wie aus der Hauptausgabe bekannt könnten die Reaktionen der auf dem Titelbild gezeichneten Protagonistinnen Tangle und Belle allerdings nicht unterschiedlicher im Anbetracht dieser Situation ausfallen. Ein lustiges, passendes und natürlich gewohnt gut vom talentierten Künstler gezeichnetes Artwork.
Die nicht minder talentierte Natalie Haines schwenkt den Blickwinkel für Cover B derweil zu Amy und Jewel, die am Campingplatz gerade mit weiteren Besuchern die Flucht vor den Flammen antreten müssen. Ein deutlich intensiveres Titelbild, an dem mir speziell die hervorstechende Farbgebung samt der Schattierungen sehr zusagt, ein echt sehr gelungener und bedrohlich zur Schau gestellter Anblick.
Zu guter Letzt darf natürlich auch Nathalie Fourdraine wieder den Pinsel schwingen, für ihr inzwischen 47. Cover RI rückt sie in einem peppigen Artwork nochmal die vier Heldinnen Amy, Belle, Tangle und Jewel in den Mittelpunkt. Zwar vergleichsweise ein nicht ganz so mitreißender Anblick, doch toll gezeichnet ist auch dieses Cover natürlich allemal und für Fans der Vierergruppe definitiv einen näheren Blick wert.