Comic-Mittwoch: Ein idyllischer Wald brennt lichterloh – und vier Heldinnen stecken mittendrin! Während Amy und Jewel die panische Situation am Campingplatz unter Kontrolle bringen müssen, finden sich Tangle und Belle direkt im flammenden Inferno wieder…
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Was ein gemütlicher Campingtrip zwischen vier erschöpften Heldinnen hätte werden sollen um sich von den Strapazen der letzten Abenteuer zu erholen, ist letztendlich sehr feurig eskaliert: Nachdem Belle im Rahmen eines Waldspazierganges von einem angreifenden Motobug zu Boden gekickt wurde, erwacht sie nun etwas später inmitten einem Meer aus Flammen – und entdeckt zu ihrer Verwunderung in unmittelbarer Nähe sofort zwei ominöse Silhouetten.
Zuerst hat sie aber ein anderes Problem, als hölzerne Puppe ist Belle natürlich besonders leicht entzündbar. Doch als ihre Hand erwartungsgemäß Feuer fängt, kommt Hilfe von unerwarteter Seite: Der Motobug der sie zuvor überrascht hat löscht die Flammen an ihrem Körper und es stellt sich heraus, dass der kleine Kerl sie während ihrer Ohnmacht bereits in Sicherheit zerren wollte. Wie sonderbar, ein freundlicher Badnik?
Glücklicherweise wird das Holzmädchen in diesem Moment von Tangle gefunden, die sich in den brennenden Wald begeben hat um sie und Ashe, den vermissten Sohn des Campingplatz-Besitzers, aufzuspüren. An besagtem Campingplatz geht aktuell jedoch die Post ab: Die erzürnten und ängstlichen Gäste verlangen vom Bären, das Eingangstor des Platzes zu öffnen, um ein Entkommen zu ermöglichen bevor der Brand zu diesem Teil des Waldes vorgedrungen ist. Der Besitzer weigert sich jedoch, da er befürchtet, dass die einzige Fluchtstraße dadurch überfüllt werden könnte und zusätzlich die Gefahr besteht, dass in der aktuellen Panik Leute überrannt werden und zu Schaden kommen könnten.
Als der Streit jedoch zu eskalieren droht, macht Amy mit einem besonders mächtigen Hammerschlag auf sich aufmerksam und ergreift das Wort – bevor sie es anschließend an eine überraschte Jewel weitergibt, die von dieser Situation deutlich überfordert wirkt. An ihr nagen nämlich schon länger mächtige Selbstzweifel in Hinblick auf ihre Rolle als Anführerin des Wiederaufbaus und ihrer Fähigkeit, andere zu leiten und zu schützen. Doch durch gutes Zureden von Amy reißt sich der Juwelenkäfer am Riemen und beginnt sie schließlich, mit bestimmten Worten die Evakuierung des Platzes in Gang zu bringen.
Im Inneren des Waldes geben sich Freud und Leid derweil gerade die Hand: Ashe wurde von Tangle und Belle zwar entdeckt, doch hat er sich mit seinem Wisp an der anderen Seite einer tiefen Schlucht verschanzt. Tangle will den Sprung wagen, doch verwandelt sich ihr Versuch rasch in eine ungeplante Rutschpartie. Der freundliche Motobug ist erneut zur Stelle und lädt die beiden Heldinnen auf einem Ritt auf seinem Rücken ein, und im Teamwork schaffen sie schließlich knapp den turbulenten Sprung auf die andere Seite.
Die aus dem Himmel fallenden Neuzugänge erschrecken den Bärenjungen jedoch stark und muss dieser erst mal beruhigt werden – glücklicherweise verfügt das Holzmädchen über eine praktische Geheimfähigkeit genau für diesen Zweck, nämlich eine hupende Clown-Nase. Ashe enthüllt anschließend, dass er bei seinem heimlichen Ausflug ganz genau miterlebt hat, wie der Waldbrand entstanden ist: Er hat eine Lady mit Stacheln und einen Jungen in seiner Größe im Wald gesehen und war Erstere in der Lage, Blitze mit ihren Händen zu erschaffen, die anschließend den trockenen Boden entzündet haben. Damit bestätigt sich also, dass Belle als auch der feurige Wisp-Gefährte des Bären beide unschuldig an den aktuellen Geschehnissen waren.
Ashe kennt den Rückweg zum Camping-Platz, doch ein vom Feuer geschwächter Baum ruiniert leider die sicher scheinende Wanderung und droht, Belle und den Bärenjungen unter sich zu begraben. Tangle gelingt zwar die Rettung in letzter Sekunde, doch als Konsequenz stürzt die gesamte Gruppe in die Tiefe – ein letzter Versuch der Lemuren-Kämpfern sie alle mit ihrem Schweif festzuhalten scheitert, als Teile der Klippe durch den Aufprall des umstürzenden Baumes nach unten brechen, wodurch schließlich auch der im ersten Moment oberhalb verbliebene Motobug den unfreiwilligen Weg nach unten antritt.
Ein Cliffhanger im wahrsten Sinn des Wortes, die Ausgabe endet nämlich mit diesem freien Fall der vier Gefährten in die tiefe Schlucht. Der Aufprall in einem reißenden Fluss erwartet uns im kommenden Finale dieses Dreiteilers – und ebenso die Antwort, ob die Unglücklichen besagten Aufprall unbeschadet überstehen werden!
Wen haben wir denn hier? Der Anfang dieser Ausgabe zeigt uns sofort zwei sonderbare Gesellen, die zum Zwecke des Mysteriums vorerst nur als unheilvolle Schatten gezeigt werden. Leser der aktuell parallel laufenden IDW-Sonic Miniserie „Imposter Syndrome“ wissen über diese zwei Neuzugänge womöglich bereits Bescheid, doch hinsichtlich der Hauptausgaben selbst will man offensichtlich noch ein wenig länger zuwarten, bis diese zwei Unruhestifter richtig in Aktion treten.
Dennoch, der Waldbrand fällt ganz offensichtlich auf die Kappe dieser beiden Unbekannten und sind sie damit die Auslöser für die aktuell gefährlichen Ereignisse – diese Enthüllung kommt nach den Ansätzen im Rahmen der letzten Ausgabe zugegebenermaßen etwas aus heiterem Himmel. Wir wurden nämlich ursprünglich in dem Glauben zurückgelassen, dass das eingebaute Feuerzeug einer ohnmächtigen Belle oder alternativ der Burst Wisp von Bärenjungen Ashe für den Brand verantwortlich sein könnten, doch beide Ansätze waren letztendlich eine kleine Fehlleitung im Hinblick auf die wahren Verursacher. Immerhin, damit muss sich eine ohnehin schon in vielerlei Hinsicht emotional angeschlagene Belle nicht auch noch mit dem Gedanken herumschlagen, dass sie nun auch noch für ein verheerendes Inferno verantwortlich war.
Ein weiteres Mysterium bleibt vorerst jedoch noch ungelöst: Was hat es mit diesem unerwartet freundlichen und hilfsbereiten Motobug auf sich? Bekanntermaßen sind die Kreationen von Dr. Eggman nicht allzu gut auf die restlichen tierischen Bewohner des Planeten zu sprechen und attackieren bei Sichtkontakt, doch dieses besondere Exemplar hat dieses Memo offenbar nicht erhalten. Was mag der Grund dafür sein? Einfach nur eine lockere Schraube, erkennt der Motobug Belle als Kreation seines Schöpfers wieder und will ihr und ihren Freunden deshalb helfen, oder ist es letztendlich ein gänzlich anderer, uns noch unbekannter Grund? Wie die Antwort auch immer aussehen mag, ich für meinen Teil finde den hilfsbereiten kleinen Kerl durchaus ziemlich putzig und würde ihn gerne eine Weile länger als einen freundlichen Begleiter von Holzpuppe und Co. erleben.
Speziell, da er in der aktuellen Situation durchaus eine große Hilfe war. Der weite Sprung über die Schlucht um Ashe zu erreichen wäre ohne seine Hilfe vermutlich nicht geglückt, wenn auch Tangle dank ihrem dehnbaren Schweif für die letzten paar Meter gesorgt hat. Der Versuche von Belle den ängstlichen Bärenjungen zu beruhigen war anschließend ein netter Moment, vor allem hinsichtlich der Enthüllung, dass die rote Nase in ihrem Gesicht tatsächlich eine Hupe darstellt – eine Information welche die Holzpuppe wohl nur sehr ungern geteilt hat, besonders im Hinblick auf die euphorische Reaktion von Tangle über dieses spaßige Detail.
Auch die kurze Szene in der wir den Blickwinkel von Amy und Jewel erleben war ein den Umständen entsprechend aufbauender und netter Moment zwischen den beiden Gefährtinnen. Ein anfangs zu eskalieren drohender Streit zwischen den Besuchern und dem Besitzer wird von Amy relativ radikal zum Schweigen gebracht, das starke Igelmädchen spaltet mit ihrem treuen Hammer einfach einen kompletten Felsen entzwei um die Aufmerksamkeit der Umstehenden zu erhalten. Nachdem das geglückt ist, will jedoch nicht sie die große Ansprache halten, sondern ermutigt stattdessen ihre schüchterne Freundin dazu. Mit gutem Zureden der wohlbekannten Marke Amy Rose und dem Zücken einer Trumpfkarte aus ihrem Tarot-Deck erinnert sie den unsicheren Juwelenkäfer, dass diese durchaus Führungsqualitäten besitzt. Ein gutes Gespräch zwischen der ehemaligen Anführerin des Wiederaufbaus und ihrer aktuellen Nachfolgerin, das glücklicherweise auf fruchtigem Boden fällt, da Jewel sich anschließend tatsächlich einen Ruck gibt und die sichere Evakuierung in Gang bringt. Hier strahlt erneut eine der hervorstechendsten Fähigkeiten des aufgeweckten Igelmädchens, nämlich ihre Gabe in anderen ihr tatsächliches Potential mithilfe von ermutigenden und aufbauenden Worten zu wecken.
Zusammengefasst verbleibt der zweite Part dieser Serie ein zweischneidiges Schwert. Die Situation des verheerenden Waldbrandes wirkt auf dem ersten Blick relativ gefährlich, doch überraschend konzentriert sich ein nicht geringer Teil der Ausgabe weniger auf Action und stehen stattdessen ein paar Charaktermomente im Fokus. Das kommt natürlich dem Entwicklungsprozess speziell der Originalcharaktere der IDW-Reihe zugute und das Writing von Evan Stanley ist gewohnt gelungen – doch gleichzeitig vermisst man als Leser durchaus eine gewisse Intensität, es fehlt ein wenig dieser ganz bestimmte Nervenkitzel. Zumindest bis hin zum Ende, durch den plötzlichen Sturz der Gruppe von der Klippe wird uns hier zumindest eine potentiell spannende Ausgangslage für die nächste und finale Ausgabe dieses Dreiteilers geboten.
Zwei Zeichner haben sich passenderweise für Teil zwei ins Zeug gelegt: Evan Stanley als auch Adam Bryce Thomas haben diesmal die Bleistifte geschwungen. Diesmal ist es für mich tatsächlich etwas schwer zu ermitteln, wer von beiden welche Parts dieser Ausgabe übernommen hat. Wenn mich mein Eindruck nicht gänzlich täuscht, müsste Evan Stanley die Parts rund um Tangle und Belle und Adam Bryce Thomas den Mittelpart mit Amy und Jewel übernommen haben – diesmal jedoch ohne Gewähr. Auf jeden Fall sprechen meine Zweifel für eine konsistente Qualität, beide Künstler legen wieder eine sehr solide Arbeit hin und in Kombination mit der passenden, intensiv rötlichen Farbgebung jeweils von Reggie Graham und Heather Breckel wird uns hier eine feurig schöne und atmosphärische Gesamtausgabe geboten. Wenn ich eine kleine Kritik äußern müsste, dann eventuell die vergleichsweise etwas intensive Umgebungsfarbe für den Part von Amy und Jewel – es wirkt dadurch als wäre das Feuer schon längst bei ihnen angekommen, was noch nicht ganz der Realität entspricht.
Zeit für ein Gruppenfoto! In Cover A von Jennifer Hernandez versammeln sich die Protagonistinnen dieses Dreiteilers auf einem Felsen und lächeln für die Kamera – wenn da bloß nicht der Waldbrand im Hintergrund wäre! Dieser Umstand verpasst diesem fröhlich scheinenden Bild eine gewisse ins spaßig driftende Ironie, da es fast so wirkt, als würden die Heldinnen die unmittelbare Gefahr gar nicht bemerken während sie freudig für das Titelbild posieren. Hübsch gezeichnet ist dieses Cover auf jeden Fall, eine gewohnt solide Arbeit.
In Cover B von Ryan Jampole hält das eingespielte Zweierteam bestehend aus Belle und Tangle derweil inmitten des brennenden Waldes Ausschau, unterstützt von ihrem neuen Motobug-Freund. Auch hier ein recht spaßiger Anblick, vergleichsweise etwas simpel zur Schau gestellt, aber dennoch sehr toll gezeichnet.
Doch genug geschmunzelt, für Cover RI bietet uns Nathalie Fourdraine nämlich einen vergleichsweise schaurigen Anblick: Die einsame Belle steht mit einem verlorenen, unsicheren Blick in Richtung des Lesers inmitten der lodernden Flammen. Ein durchaus düsteres Cover, man kommt nicht umhin sich um die arme Holzpuppe ein wenig zu sorgen. Ein weiteres gelungenes Titelbild der talentierten Zeichnerin, das 46. in Folge.
Der Waldbrand wütet munter weiter, doch auf diese Form der Abkühlung könnten Tangle und Co. deutlich verzichten: Die Landung in einem reißenden Fluss am Fuße der tiefen Schlucht steht unmittelbar bevor. Ob die Gruppe wasserfest ist und wie es zwischenzeitlich um die Evakuierung des Campingplatzes steht, zeigt sich im kommenden Finale des aktuellen Dreiteilers!