Comic-Mittwoch: Sechs schreckliche Schurken wollen bittere Rache an Sonic und seinen Freunden üben – doch zuerst muss Anführer Zavok seine über den Erdball verstreuten Gefährten finden und vereinen.
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Nachdem er seinen Turm samt virtueller Testrealität im letzten Vierteiler zerstört hat, ist Sonic auch direkt am Start dieser aktuellen Ausgabe wieder drauf und dran, Dr. Eggman den Tag gehörig zu vermasseln: Der Igel konfrontiert seinen mit einem massiven Schneemann-Roboter bewaffneten Erzfeind im verschneiten Winterburg – doch der Wissenschaftler merkt im Rahmen des Kampfes an, dass er lediglich auf Zeti-Jagd sei und kein Interesse an der Eroberung des Städtchens habe.
Heimlich beobachtet wird die Szene von Meister Zik, dem Ältesten der Schrecklichen Sechs. Durch den Wortwechsel zwischen Igel und Doktor erfährt der Zeti, dass Anführer Zavok nach den Ereignissen der Zombot-Saga tatsächlich noch am Leben ist, und entschließt sich dazu, sich auf die Suche nach seinem ehemaligen Schüler zu machen.
Besagter Anführer hat jedoch schon bessere Tage gesehen: Im Rahmen der Bad Guys-Miniserie wurde Zavok ordentlich aufgemischt und denkt nun bereits geschwächt ans Aufgeben – jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Angefeuert durch seinen Wunsch auf grausame Vergeltung beginnt er stattdessen, sich auf die Suche nach seinen verstreuten Gefährten zu machen.
Riverside stellt das erste Ziel des Bösewichten dar – am Fluss findet er seinen vertriebenen Schergen Zazz auf der vergeblichen Jagd nach Futter vor und hämmert ihm erzürnt ein, was es bedeutet, ein Mitglied der Schrecklichen Sechs zu sein. Gemeinsam attackieren sie die Stadt und erfährt der Anführer im selben Zug, dass der Wiederaufbau für die Restaurierung der Ortschaft nach der Zerstörung durch die Zombot-Armeen verantwortlich gewesen ist.
Direkt darauf geht es nach Vista View, in welchem Vielfraß Zomom einer fröhlichen Feier der Bewohner beiwohnt, sicher verwahrt in einem Käfig. Doch die Party wird nicht nur sprichwörtlich gesprengt, Zavok und Zazz befreien ihren gefangenen Gefährten und legen auch diese Stadt in Schutt und Asche.
In einem nahen Wald trifft die Dreiergruppe dann schließlich auf Meister Zik, der in der Zwischenzeit ebenfalls fleißig gewesen ist: Zeena und Zor wurden von ihm aufgegabelt und sind die sechs Zeti nun wieder in ihrer Schrecklichkeit vereint. Der weise Kauz hat jedoch Einwände gegen den Vergeltungsplan von Zavok, einfach nur Tod und Zerstörung von Stadt zu Stadt zu bringen – er schlägt stattdessen vor, zuerst den Wiederaufbau direkt zu attackieren, um dem Planeten die einzige Hoffnung auf Rettung zu nehmen.
Also schmiedet die Gruppe einen dunklen Plan: Die Organisation soll durch den Angriff auf eine weitere Stadt auf eine falsche Fährte gelockt werden und den Schluss ziehen, dass die Schrecklichen Sechs es lediglich auf die ungeschützten Ortschaften abgesehen hätten – und sobald Truppen geschickt werden um die Verteidigung der übrigen bewohnten Gebiete zu garantieren, wollen die Zeti das geschwächte HQ überfallen!
Alarmiert von der Schneise der Zerstörung welche durch eine Gruppe abseits von Dr. Eggman aktuell hinterlassen wird, heuert die Anführerin des Wiederaufbau in der Zwischenzeit die Chaotix an, um das Mysterium dieser Angriffe zu untersuchen. Die drei talentierten Detektive kommen bald zu einem möglichen Schluss: Die Deadly Six sind zurück und halten sich bei ihren Angriffen offenbar an ein bestimmtes Muster, sie attackieren nämlich ausschließlich jene Städte die sie schon im Rahmen der Zombot-Saga ins Visier genommen hatten. Gemessen daran sollte es also ein Kinderspiel sein, ihre übrigen Ziele zu bestimmen…
Praktisch genug, ist Sonic bereits an einem dieser potentiellen Ziele anwesend: Der Held hat gerade einen nahen Stützpunkt seines eiförmigen Erzfeindes gesprengt und ist per Snowboard bereits auf dem Weg zurück nach Winterburg, als er von seinem Kumpel Tails einen Anruf erhält: Der Wiederaufbau vermutet, dass die Schrecklichen Sechs gerade ebenfalls auf dem Weg zur Stadt sind, und soll der Igel dort eine Weile die Stellung halten.
Geht die Rechnung des Wiederaufbau tatsächlich auf, oder sind die Helden mit Schwung in eine hinterlistige Falle getappt? Das erfahren wir in der nächsten Ausgabe, wenn der Rachefeldzug der Fieslinge im Sechserpack in die nächste Phase übergeht…
Der nächste Vierteiler namens „Zeti Hunt“ ist damit eingeläutet, und löst damit ebenfalls Ian Flynn seine Kollegin Evan Stanley wieder für eine kurze Weile am Schreibpult ab. Der Name ist dabei Programm: Die sechs Fieslinge aus Sonic Lost World stehen ganz im Mittelpunkt dieser Ausgabe und liegt der Großteil vom Fokus auf Zavok und dessen Suche nach seinen weiteren Gefährten.
Wer mit der Sonic-Fanbase näher bewandert ist, der hat höchstwahrscheinlich auch gemerkt, dass die Deadly Six dort eher auf gemischte Gefühle stoßen. Viele Fans kritisieren speziell ihre etwas stereotypischen Persönlichkeitsmerkmale und die Tatsache, dass hauptsächlich Anführer Zavok auch in den Videospielen der Reihe seit seinem Debut zu einer regelmäßigen Konstante geworden ist. Ein ganzer Vierteiler der sich hauptsächlich um diese Bösewichten-Gruppe dreht, relativ kurz nachdem sie ohnehin bereits im Finale der Zombot-Saga stark ins Rampenlicht gestellt wurden, mag einigen unter uns vielleicht etwas sauer aufstoßen – ich gebe zu, auch ich habe bei der damaligen Ankündigung vor einigen Monaten ein leichtes Murren von mir gegeben.
Doch wer Ian Flynn aus langjähriger Comic-Erfahrung kennt, der weiß: Der talentierte Schreiber hat ein Händchen dafür, Charakteren die ursprünglich auf eher wenig Gegenliebe stoßen in seinen Abenteuern in Bildform deutlich mehr Tiefe einzuflößen und ihnen unterhaltsame Persönlichkeitsmerkmale zu verpassen – Silver z.B. sehe ich hier immer als perfektes Beispiel. Gelingt ihm dieses Kunststück jedoch auch mit den Schrecklichen Sechs? Gemessen an ihren Auftritten im Rahmen der Zombot-Saga und diesem ersten Part von Zeti Hunt, würde ich zu einem vorsichtigen „ja“ tendieren.
Ein signifikanter Teil vom Fokus dieser Ausgabe liegt auf Zeti-Anführer Zavok – und dieser kommt in dieser Ausgabe tatsächlich sehr brutal und ruchlos rüber. Gnadenlos reißt er ganze Städte nieder und terrorisiert die wehrlose Bevölkerung, während er gleichzeitig seinen Gefährten Standpauken darüber hält, dass diese blindwütige Zerstörung der wahre Weg eines Zeti darstellt. Es wird von Anfang an etabliert, dass mit diesem nach Rache dürstenden Gesellen absolut nicht gut Kirschen essen ist und Sonic und Co. hier vor einem weiteren schwierigen Kampf mit einem nicht zu unterschätzenden Gegenspieler stehen. Das halte ich für eine spannende Einleitung und ich muss sagen, dass mir die pragmatische Art in welcher dieser Oberfiesling im Rahmen der Ausgabe dargestellt wird durchaus zusagt. Seine Methoden sind brutal und rabiat, doch hinter seiner furiosen Fassade befindet sich ein strategisches Köpfchen, mit welchem er durch die Unterstützung seines Meisters Zik einen hinterlistigen Plan ausgearbeitet hat, um den Widerstand auszutricksen.
Die restlichen Mitglieder der Schrecklichen Sechs rücken dabei jedoch etwas in den Hintergrund. Zazz, Zomom und Zik erhalten zwar ein wenig Dialog und dürfen mit ihren stellenweise unterhaltsamen Persönlichkeiten im Rahmen ihres Zusammentreffens mit Zavok ein wenig glänzen, doch dafür werden Zeena und Zor einfach Off-Screen aufgegabelt und haben zusätzlich nicht eine einzige Dialog-Zeile im Rahmen der gesamten Ausgabe parat. Ich sehe ein, dass es ein schwieriges Unterfangen darstellt, sechs individuellen Bösewichten im Rahmen einer einzigen Ausgabe die nötige Aufmerksamkeit zu verpassen und aus Platzgründen auch darauf verzichtet werden musste, dass Zavok auch diese zwei Mitglieder selbst aufspürt – aber etwas schade finde ich diese ungleiche Aufteilung dennoch. Hier hoffe ich, dass jene Mitglieder der Schrecklichen Sechs die diesmal ein wenig untergegangen sind zumindest im Rahmen der nächsten Ausgaben ein wenig stärker in Aktion treten dürfen.
Doch ganz alleine um die Schrecklichen Sechs dreht sich die Ausgabe nicht: Hauptfigur Sonic legt natürlich ebenfalls einen vergleichsweise kleinen Auftritt hin, er läutet die Geschichte mit einem erbitterten Kampf gegen Dr. Eggman ein, schnippische Wortwechsel und einer weiteren „BaldyMcNosehair“-Anspielung, die in weiterer Folge amüsanterweise sogar in eine „Dragon Ball Z Abridged“-Anspielung der bekannten Youtube-Gruppe Team Four Star mündet, inklusive. Ein cooler Start in den Vierteiler, doch leider wird uns der weitere Verlauf dieses Schlagabtausches nie direkt gezeigt – mitten im Gefecht folgt der Szenenwechsel zu Zavok und als wir Sonic gegen Ende der Ausgabe nochmal sehen, hat er bereits den Stützpunkt seines eiförmigen Erzfeindes erfolgreich zu Kleinschrott verarbeitet. Verständliche Entscheidung natürlich, dieser klassische Zweikampf war nicht das Hauptaugenmerk und diente im Grunde nur dazu uns am Anfang nochmals die aktuelle Situation um die in alle Winde verstreuten Zeti näher zu erläutern – aber ich kann mir nicht helfen, ich persönlich hätte alternativ gerne etwas mehr von dieser Prügelei und etwas weniger von Zavok und Co. gesehen, aber ich schätze als großer Fan dieser Konfrontationen zwischen Igel und Wissenschaftler ich bin auch etwas voreingenommen in dieser Hinsicht 😛
Fans der Chaotix kommen dann gegen Ende der Ausgabe ebenfalls nochmal auf ihre Kosten, die Dreiergruppe führt uns ein wenig durch das neue Hauptquartier des Wiederaufbaus und darf im Angesicht dieser neuen Bedrohung ein wenig ihre detektivischen Künste spielen lassen – bedauerlicherweise tappen sie jedoch dabei genau in jene Falle, die von den Deadly Six im Vorfeld vorbereitet wurde, das könnte sich in naher Zukunft bald mal rächen. Ebenfalls in diesem Part mit dabei ist auch Schafmädchen Lanolin, ein Hintergrund-Charakter aus den ersten Ausgaben der IDW-Reihe, der jedoch offiziellen Status erhalten hat – sie verhält sich in meinen Augen jedoch durchaus ein klein wenig seltsam als sie mit Vector interagiert, ob da wohl mehr dahinter steckt…?
Letztendlich macht dieser erste Part in meinen Augen einen guten Job, die Ereignisse des aktuellen Vierteilers in die Wege zu leiten. Die Schrecklichen Sechs wurden im Rahmen dieser Ausgabe flink wieder zusammengeführt und ein böser Plan den Wiederaufbau zu zerschmettern wurde ausgeheckt – jetzt muss sich zeigen, die Sonic und Co. auf diese neue Bedrohung reagieren werden. Ich für meinen Teil bin gespannt auf die nächsten Schritte der fiesen Zeti und auf die potentielle Eskalation ihres erbitterten Rachefeldzuges.
Der talentierte Adam Bryce Thomas beehrt uns wieder mit seinen Zeichenkünsten und darf diesmal auch die ganze Ausgabe übernehmen. Das bedeutet für mich erneut, dass ich viel Lob und keine Kritik für das Artwork dieses ersten Parts äußern kann. Speziell die einzelnen Charaktere bringt er wieder sehr dynamisch und passend zu Papier, ihm gelingt es spielend die Mitglieder der Schrecklichen Sechs gemäß ihrer hervorstechenden Persönlichkeiten darzustellen – hier sticht besonders Zavok für mich sehr positiv heraus, der seine erbitterte, boshafte Aura regelrecht auszustrahlen scheint. Eine gewohnt tolle Arbeit, von Anfang bis Ende.
Was er im Inneren der Ausgabe schon schafft, kriegt Adam Bryce Thomas auch locker mit Cover A hin: Sonic und Zavok stürmen kampfbereit aufeinander zu, mit den restlichen Mitgliedern der Deadly Six im Hintergrund. Auch hier kann ich mein Lob nur wiederholen, speziell die einzelnen Schurken kommen in seinem Stil toll zur Geltung und handelt es sich um ein erbittertes und cooles Cover, um diesen Vierteiler einzuläuten.
Cover B von Natalie Haines geht derweil in eine deutlich gemütlichere Richtung: Es ist Sommerzeit und passend dazu hat Sonic es sich nach seiner üblichen Badnik-Zerstörung auf einem Liegestuhl am Strand bequem gemacht, während Tails im Hintergrund derweil das Surfboard bevorzugt. Ein wundervoll gezeichnetes Titelbild voll von spaßigen Eastereggs, das zwar nicht gänzlich zum Inhalt der Ausgabe passt, aber dennoch eine charmante Alternative für diese heißen Sommertage darstellt.
Nathalie Fourdraine liefert uns schließlich wieder einen spaßigen Abschluss mit ihrem inzwischen 41. Cover RI, Sonic und Tails wissen auf diesem Bild nämlich nicht so recht, was sie mit den Schrecklichen Sechs anfangen sollen, von deren grinsenden Fratzen sie umringt werden. Ihr Stil funktioniert ebenfalls wundervoll mit den einzelnen Persönlichkeiten der Bösewichter, speziell Zazz und Zeena sind passend und humorvoll zur Schau gestellt worden. Wie wir erfahrungsgemäß wissen, ihr Titelbild stellt wieder eine verlockende Alternative für Sammler dar!
Die Schrecklichen Sechs lassen ihre fürchterliche Falle zuschnappen: Während der Wiederaufbau seine Truppen zum Schutz der übrigen Städte schickt, greift die Zeti-Gruppe das schlecht bewachte Hauptquartier an – können die Helden auf diesen unerwarteten Vorstoß rechtzeitig reagieren? Wir finden es in der kommenden Ausgabe heraus!