Comic-Mittwoch: Das Chao-Rennen in White Park geht in die entscheidende Runde – währenddessen setzt Shadow hinter den Kulissen seine Nachforschungen fort und stoßen Sonic und Tails auf eine sonderbare Gesellin aus Holz.
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Ein kleiner Kerl ganz groß: Cheese hat es letzte Ausgabe geschafft, die Konkurrenz hinter sich zu lassen und sich für die nächste Runde der Chao-Rennen in White Park zu qualifizieren. Am nächsten Morgen genießt die siegreiche Gruppe ein Frühstück, doch Cream fragt sich besorgt, wo Rouge abgeblieben ist, die seit ihrem Besuch bei dem zwielichtigen Sammler Clutch nicht mehr gesehen wurde.
Quasi auf Kommando taucht die Fledermaus am Frühstückstisch auf und redet sich damit raus, in ihrer Abwesenheit die Hotelbewohner, oder genauer gesagt deren mitgebrachte Wertsachen, einer genaueren Überprüfung unterzogen zu haben. Die Gruppe wird anschließend zur Rennstrecke gerufen, beobachtet werden sie dabei jedoch von Shadow. Dieser wurde letzte Nacht bekanntermaßen von einem Unbekannten mit sonderbaren Kräften konfrontiert und vom Dach des Chateau geprügelt.
Doch dabei konnte er dem Angreifer ein Blatt Papier entreißen, bei dem es sich um eine Visitenkarte von Clutch handelt. Der schwarze Igel beschließt der Spur zu folgen und dem Opossum einen unangekündigten Besuch abzustatten. In der Suite angekommen, warten jedoch gleich mehrere Überraschungen auf ihn: Eine abscheuliche Entdeckung hinter einem Tuch, und die mechanische Stimme eines alten Bekannten.
Cheese gibt sich inzwischen alle Mühe, auch die nächste Runde des Chao-Rennens erfolgreich hinter sich zu bringen und sich für das Semifinale zu qualifizieren. Der fiese Shadow-Chao hat ihn erneut ins Visier gefasst, doch diesmal ist Creams Gefährte schneller, er setzt sich erfolgreich ab und gewinnt das Rennen mit fliegenden Fahnen. Unter einem Vorwand will Rouge den kleinen Sieger anschließend mit sich nehmen – Gemerl und Amy trauen der diebischen Fledermaus allerdings nicht, weshalb diese missmutig ihren Plan zugeben muss, Cheese als Köder benutzen zu wollen um an Clutch und seine seltenen Sammlerstücke ranzukommen.
Nach kurzer Diskussion will restliche Gruppe dem Plan von Rouge folgen – jedoch gemeinsam! Zusammen machen sie sich zur Suite des Opossums auf, welcher die Fledermaus bereits erwartet hat. Diese tritt näher um den Tausch von Cheese gegen ein beliebiges Objekt der Sammlung des Gastgebers in die Wege zu leiten. Stattdessen ruft sie dann aber ein Codewort, das allerdings in den ersten Sekunden zu ihrem Schock ohne Reaktion bleibt.
Clutch macht sich bereits lustig über ihren vergeblichen Versuch ihn auszutricksen. Ein überraschender Tritt ins Gesicht, ausgeteilt von Shadow mit dem Kopf von Omega im Schlepptau, verfrachtet den Fiesling jedoch schnell ins Land der Träume. Der schwarze Igel enthüllt anschließend seine Motivation für den plötzlichen Angriff und deutet auf einen Käfig im Hintergrund, in welchem die Helden zu ihrem Schock zahlreiche eingesperrte Chao, einschließlich des Shadow-Chao von zuvor, vorfinden.
Cream will die armen Kerlchen sofort rausholen, Rouge stiehlt sich mit ihrem Smartphone derweil in den Hintergrund davon. Als sie von Amy darauf angesprochen wird, erklärt sie etwas holprig, Tails anrufen zu wollen um mit seiner Hilfe die richtigen Teile von Omega in der Sammlung von Clutch identifizieren zu können…
Besagter Fuchs muss sich in der stillgelegten Eggman-Basis währenddessen nicht nur mit dem kniffligen Sicherheitssystem des Hauptcomputers herumschlagen, sondern auch mit seinem großen Bruder, der gerade vor Langeweile zu sterben scheint. Genervt von der wenig ereignisreichen Mission kickt Sonic achtlos eine Schraube davon – und diese trifft eine heimliche Beobachterin mitten ins Gesicht, womit ihr Versteck enthüllt wird.
Der blaue Igel stürzt sich sofort auf den vermeidlichen Badnik, erfreut über die willkommene Abwechslung – doch das Mädchen das kurioserweise gänzlich aus Holz zu bestehen scheint will von einem Kampf nichts wissen und weicht den Angriffen verzweifelt aus. Als sie Sonic im anschließenden Handgemenge versehentlich verletzt, entschuldigt sie sich sogar bei ihm, wodurch der Held schließlich nach zusätzlichem Eingreifen von Tails ebenfalls das Interesse verliert. Das Holzmädchen stellt sich schließlich als Belle vor und erklärt, ihren vermissten Schöpfer zu suchen – mit Nachdruck merkt sie jedoch an, dass es sich bei diesem nicht um Dr. Eggman handelt.
Ein lauter Alarm unterbricht das Gespräch jedoch, im Eifer der Situation hat Tails nämlich vollkommen vergessen, den Firewall unter Kontrolle zu halten. Der Raum wird plötzlich von Badniks überrannt, zu allem Überfluss von jenen der sehr anhänglichen und explodierenden Art.
Von einer regelrechten Armee in die Ecke gedrängt, hofft Sonic, dass die Fähigkeiten ihrer neuen Bekanntschaft dabei helfen sie alle aus diesem Schlamassel rauszuholen. Ob das gelingt, weiß erst die nächste Ausgabe, wir enden nämlich bei diesem vorläufigen Cliffhanger.
Ende gut, alles gut? Zumindest im Chateau sieht es für Amy und ihre Crew schon in diesem zweiten Part relativ vorteilhaft aus, das Chao-Rennen wurde erfolgreich gewonnen und der hinterlistige Clutch ausgeschaltet, womit die Gruppe nun freien Zugang auf seine Sammlung, einschließlich der gesuchten Roboter-Teile für Omega, hat. Doch das ein oder andere Mysterium verbleibt, das bereits andeutet, dass der Tag nicht vor dem Abend gelobt werden sollte: Der Unbekannte im Wintermantel mit den seltsamen Kräften ist vermutlich immer noch auf freiem Fuß, und ebenfalls verhält sich Rouge im Rahmen der Ausgabe mehrmals durchaus sonderbar.
Wir erinnern uns, zuletzt haben wir die Fledermaus eine Ausgabe zuvor gesehen, wie sie von besagtem Fremden konfrontiert wurde. Nachdem sie die restliche Nacht offenbar verschwunden war, taucht sie am nächsten Morgen wieder bei der Gruppe auf als wäre überhaupt nichts gewesen, sie spricht dieses sonderbare Zusammentreffen mit keiner Silbe an. Zwar verhält sie sich größtenteils noch wie ihr schelmisches Selbst, doch macht weder ihr ursprünglicher Plan Clutch auszutricksen Sinn – wer hätte schließlich anstelle von Shadow auftauchen sollen, Omega selbst war doch nur ein abgetrennter Kopf -, noch wirkt sie am Ende ehrlich dabei als sie anmerkt, dass sie nur Tails kontaktieren wollte. Meine Theorien: Entweder wurde Rouge vom Unbekannten überrumpelt und mit einem Doppelgänger (eventuell Mimic) ausgetauscht, oder aber sie befindet sich unter Hypnose oder anderweitigem fremden Einfluss. Was auch immer es ist, die Situation ist auf jeden Fall spannungsgeladen und ominös – was genau plant unser mysteriöser Freund im Wintermantel mit der Gruppe?
Auch Shadow bekommt im zweiten Teil wieder ein bisschen Fokus ab, der Fanliebling darf abseits von Amy und Co. ein wenig auf Spurensuche gehen, nachdem er letzte Ausgabe eher unsanft abgeschüttelt wurde. In der Suite von Clutch beweist er gemessen an seiner Reaktion auf die eingesperrten Chao erstmals wieder ein wenig Herz und ist diese schreckliche Entdeckung Motivation genug für ihn, den fiesen Sammler in die Ohnmacht zu verfrachten und das Team über die armen kleinen Kerlchen zu informieren. Doch ebenfalls etwas sonderbar, findet er in der Suite auch den Kopf von seinem Gefährten Omega vor, der zuvor noch von Rouge in einem Koffer mitgetragen wurde – wie hat es den Roboter dorthin zurück verfrachtet? Fragen über Fragen, die hoffentlich in den kommenden zwei Parts dieses Vierteilers zufriedenstellend aufgelöst werden.
Hinsichtlich des Opossums hatte ich derweil tatsächlich den richtigen Riecher mit meiner Vermutung im letzten Review: Bei Clutch handelt es sich in der Tat um jemanden der hinter seiner freundlichen, gesellschaftlichen Fassade ein herzloses Monster versteckt. Jene Chao die ihn enttäuscht haben, einschließlich des Shadow-Chao der von Cheese im Rennen geschlagen wurde, werden von ihm einfach achtlos in einem Käfig in einer Ecke seiner Suite zusammengepfercht. Folglich war der Tritt den er von einem wütenden Shadow kassiert hat sehr zufriedenstellend – wobei der zwielichtige Sammler fast ein wenig zu flink zu Boden gegangen ist. Die nächsten Ausgaben werden zeigen, ob der Fiesling tatsächlich schon geschlagen ist, oder noch ein paar mehr Überraschungen aus dem Ärmel zückt. Schließlich hatte der Parka-Geselle seine Visitenkarte bei sich, doch scheinen er und Clutch relativ offensichtlich nicht eine Person zu sein.
In der stillgelegten Eggman-Basis ist die Situation derweil mächtig eskaliert – und das nach einem relativ spaßigen Anfang. Einen gelangweilten Sonic zu erleben ist immer wieder ein Fest, da der Igel teils sehr viel Kreativität bei der verzweifelten Suche nach einem Zeitvertreib beweist: In diesem Fall ist es ein etwas einseitiges Boxmatch gegen eine arme Knuckles-Puppe, die wohl wie aus Sonic Adventure bekannt wohl eher für Zielübungen von Eggmans Robotertruppen gedacht war.
Ein weiterer eher negativer Seiteneffekt der Langeweile des blauen igels zeigt sich jedoch anschließend in seinem sofortigen Angriff auf den Neuzugang, er behandelt Belle vom ersten Moment an wie einen feindlichen Badnik und lässt sie gar nicht erst zu Wort kommen. Für meinen Geschmack beinahe ein kleiner Schnellschuss für den sonst so freundlichen Helden, bei ihr sofort vom Schlimmsten auszugehen, bevor sie sich überhaupt erklären kann. Hier agiert Tails als Stimme der Vernunft, die von Sonic jedoch erst mal eine gute Weile ignoriert wird, der eingepferchte blaue Igel offenbar zu glücklich endlich ein wenig Aufregung erhalten zu haben.
Hier ist sie also, Neuzugang Belle vollführt ihren ersten richtigen Auftritt, nachdem sie bereits im Vorfeld vor ein paar Wochen in einem IDW-Panel vorgestellt wurde. Das Holzmädchen scheint auf den ersten Blick eine freundliche Gesellin zu sein, auf die regelrechte „Blutlust“ mit der sie als vermeidlicher Badnik von einem aufgedrehten Sonic bedacht wird, reagiert sie verzweifelt und flehend, sie denkt offenbar nicht mal daran, sich zu verteidigen. Stattdessen weicht sie quasi allen Angriffen mithilfe von großer Geschicklichkeit aus und schlägt erst in einem versehentlichen Reflex zu, als der Igel rüde auf ihren Schweif stampft. Ebenfalls rettet sie Tails vor einem ankommenden Roboter und opfert sich dabei sogar beinahe für ihn. Es steht in meinen Augen also außer Frage, dass es sich bei dem Holzmädchen um einen gutmütigen Charakter handelt, der lediglich aufgrund ihrer Schüchternheit im Verborgenen geblieben ist und dadurch einen falschen Ersteindruck erweckt hat. Jedoch, die große Frage lautet: Wer hat sie letztendlich gebaut?
Die Unterstellung, von Eggman gebastelt worden zu sein, weist sie nämlich entschieden zurück – doch sie geht ebenfalls nicht auf ihren wahren Schöpfer ein und merkt nur an, dass sie auf der Suche nach ihm sei. Ich wette mal darauf, dass die offensichtlichste Variante dieses Rätsels zugleich auch die Lösung darstellt: Belle stammt in der Tat aus der Hand von Robotnik, jedoch während dessen Amnesie-Phase als freundlicher Bastler Mr. Tinker – das Farbschema und die Holz-Thematik lassen diesen Schluss in meinen Augen bereits zu. Wenn das stimmt, wartet vermutlich hier einiges an Drama in den kommenden Ausgaben auf uns: Was passiert schließlich, wenn Belle realisiert, dass ihr wahrer Schöpfer ein verrücktes Genie mit Welteroberungsambitionen ist – und gleichzeitig mit der Tatsache fertig werden muss, dass jene nette Version von ihm die sie kennenlernen durfte vermutlich nie mehr wiederkommen wird? Mein sensibles Herz sinkt jetzt schon ein bisschen zu Boden, nur über diese potentiellen zukünftigen Möglichkeiten nachzudenken.
Auch für den zweiten Part der aktuellen Storyline legt Evan Stanley nicht nur an der Story Hand an, sondern zeichnet sich auch für das Artwork verantwortlich – erneut mit einem sehr hübschen Ergebnis bei dem ich als Laie keine ins Auge stechenden Kritikpunkte herauspicken kann. Wie gewohnt glänzt sie ganz besonders mit den Charakteren selbst und verpasst diesen einen großen, stellenweise sehr humorvollen Umfang an Gestik und Emotion quer durch die Geschichte – speziell ein gelangweilter und anschließend übertrieben aufgeregter Sonic und die zahlreichen schelmischen Gesichtsausdrücke von Rouge stehen mir besonders positiv hervor. Die warme Farbgebung von Reggie Graham passt erneut sehr gut zu ihrem Zeichenstil und sorgt speziell in der aktuellen Winterzeit für ein gemütlich wohliges Leseerlebnis.
Zum inzwischen zweiten Mal ist Künstlerin Abby Bulmer mit Cover A am Start, sie schickt eine Gruppe an Chao rund um Cheese in ein aufregendes Rennen, während die knuffigen Kerlchen auf der Tribüne im Hintergrund von einem Publikum bestehend aus Amy, Rouge und Cream sowie einigen weiteren Zusehern angefeuert werden. Ein sehr putziges und schönes Cover, auf welchem ein paar charmante Originalsdesigns enthalten sind, die man beinahe schon als offizielle Nebencharaktere verwechseln könnte.
Für Cover B von Jamal Peppers, ein altbekanntes Gesicht für Fans der Sonic-Comics, geht es zurück zu den Wurzeln: Sonic vs Dr. Eggman in der Green Hill Zone lautet die Devise. Im Anbetracht der Geschichte im Inneren ist das Titelbild zwar etwas nichtssagend, der verrückte Wissenschaftler selbst hat leider nicht mal einen Auftritt, doch das soll nichts von der sehr coolen Zeichnung dieser klassischen Konfrontation wegnehmen.
Nathalie Fourdraine schwenkt in ihrem 34. Cover RI derweil den Blickwinkel zur Basis-Erkundung von Sonic und Tails, der blaue Igel beweist unter der Beobachtung des Fuchses seine Trittfertigkeiten an einer bedauernswerten Knuckles-Puppe – doch sie sind nicht alleine, bei genauerer Betrachtung ist auch ein gewisses Holzmädchen in den Schatten zu entdecken. Ein ganzer Haufen an Anspielungen an Sonic Adventure sind in diesem Titelbild zusätzlich enthalten, einschließlich einer zerstörten Egg Viper im Hintergrund, was Easteregg-Jäger erfreuen sollte. Ein sehr tolles, wundervoll gezeichnetes Cover, wie von Fourdraine aus über zweijähriger Erfahrung gewohnt.