Comic-Mittwoch: Sonic hat es vollbracht, der Metall-Virus wurde erfolgreich ausgelöscht – doch nun ist der blaue Igel spurlos verschwunden! Während seine versammelten Freunde auf seine Rückkehr hoffen, nutzen altbekannte Fieslinge die Gunst der Stunde…
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Inhalt
Super Sonic und Super Silver haben letzte Ausgabe die Rettung in letzter Sekunde geschafft: Gemeinsam konnten sie den gesamten teuflischen Metall-Virus vernichten und so die Plage der Zombots beenden. Die Erde ist gerettet – doch einer der beiden Helden zahlt dafür offenbar einen teuren Preis. Der instabile Warp Topaz den die goldenen Igel für die Verbannung des Virus benutzt hatten, löste nämlich eine gigantische Explosion am Himmel aus. Eine Explosion, aus welcher Sonic nicht mehr hervorgekommen ist…
Während sein stetig besorgter werdender Freundeskreis mit Blick Richtung Himmel auf sein Auftauchen wartet, nutzen zwei Bösewichte die Gelegenheit und treten in Aktion. Eggman schleicht sich zum Shuttle des Wiederaufbaus um sich still und heimlich vom Acker zu machen, während ein gewisser Zeti-Anführer zur besonders hartnäckigen Sorte gehört. Zavok, wieder auf Normalgröße geschrumpft aber nicht minder entschlossen den Geretteten ihr glückliches Ende zu verwehren, unterbricht das freudige Wiedersehen zwischen Cream und ihrer Mutter Vanilla und greift erneut an.
Der Zeti hat die Rechnung allerdings ohne die plötzlich auftauchende Freundesgruppe seines blauen Erzfeindes gemacht, die alle noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen haben. Tangle, Whisper, die Chaotix und Silver schaffen es gemeinsam den Anführer erfolgreich festzusetzen, fürs Erste. Währenddessen erhalten wir auch einen Blick darauf, wie sich die restliche Truppe aktuell macht: Nun gejagt von ihren ehemaligen Zombot-Schergen, ziehen die Schrecklichen Sechs sich zurück um nach ihrem Boss zu suchen, nun da dessen großer Plan offenbar gescheitert ist.
Die siegreichen Babylon Rogues feiern die Tatsache, nicht in Zombots verwandelt worden zu sein, Knuckles plaudert derweil mit Amy über ihre Rolle beim Wiederaufbau und jagt anschließend Rouge davon, die es sich neckisch auf seinem Master Emerald bequem gemacht hat. Mittendrin folgt allerdings eine düstere Erkenntnis: Das Shuttle des Wiederaufbaus wird am Himmel gesichtet und Eggman ist nirgends zu entdecken!
Als Ausgleich taucht jedoch sein mächtigster Scherge Metal Sonic aus heiterem Himmel auf, indem er den armen Gemerl regelrecht aufspießt, der kurz zuvor über Orbot und Cubot gestolpert ist. Die beiden Gehilfen werden zu ihrem Schöpfer zurückgebracht und haben sogar einen Trostpreis für ihn parat: Den abgetrennten Roboter-Kopf von Omega.
Doch eine Ultimative Lebensform gibt noch nicht auf und heftet sich flink an die Fersen des flüchtenden Fluggerätes – nur um ebenfalls von Metal Sonic abgefangen zu werden. Shadow liefert sich einen erbitterten Kampf mit dem metallischen Doppelgänger, wird jedoch letztendlich von diesem zurückgeschlagen und damit lange genug aufgehalten. Hilflos muss der schwarze Igel zusehen, wie Robotnik über dem Luftweg aus seiner Reichweite entkommt.
Szenenwechsel zu einem etwas unerwarteten Ort: Wir besuchen in den letzten Seiten den imperalen Palast von Blaze in der Sol Dimension. Die Prinzessin hat in ihrer Welt von der gesamten Zombot-Krise nichts mitbekommen und genießt gerade einen weiteren ruhigen Abend, als plötzlich ein unbekanntes Objekt aus dem Himmel schießt und direkt in ihren Garten kracht. Die feurige Katze läuft sofort zur Einschlagstelle um die potentielle Gefahr zu untersuchen – und findet dabei zu ihrer Überraschung niemand anderen als einen ohnmächtigen Sonic the Hedgehog höchstpersönlich vor!
Fazit
Hier ging aber mächtig die Post ab! Dieser erste „Epilog“ der Zombot-Saga hat überraschend actionreich angefangen, was mich tatsächlich etwas auf dem falschen Fuß erwischt hat. Nachdem das spektakuläre Finale aus der letzten Ausgabe geschlagen war, hatte ich ursprünglich den Eindruck, die direkt folgende Ausgabe würde einen Gang zurück schalten und den einzelnen Geretteten eine Verschnaufpause bieten. Aber Pustekuchen – die Situation eskaliert bereits wenige Momente nach dem mysteriösen Verschwinden des blauen Helden erneut.
Man kommt nicht umhin die Hartnäckigkeit des Zeti-Anführers ein wenig zu respektieren: Selbst nachdem er seinen Chaos Emerald verloren und von Super Sonic höchstpersönlich eine mächtige Vermöbelung kassiert hat, lässt Zavok keine Sekunde locker und wagt in der Abwesenheit des blauen Helden einen weiteren Angriff gegen die versammelte Freundesgruppe. Dass er sich dabei ausgerechnet auf die junge Cream konzentriert, zeigt nur erneut die pure Skrupellosigkeit des erbitterten Fieslings – ein weiterer cooler Moment für das Hasenmädchen jedoch, sie stellt sich dem bedrohlichen Gegner nämlich entschlossen entgegen und überrascht ihn sogar mit einem plötzlichen Chao-Luftangriff von Cheese. Hut ab!
Im Rahmen ein paar sehr befriedigender Panels springen dann schließlich die weiteren Freunde hervor und lassen Zavok seine eigene schmerzhafte Medizin schmecken, bis Silver ihn schließlich mit seinen Kräften festsetzen kann – amüsanterweise ist Shadow in dieser Szene zwar anwesend, rührt jedoch selbst keinen Finger und spaziert lediglich davon als er bemerkt, dass die Situation unter Kontrolle ist.
Die nächsten zwei Seiten werfen den Blickpunkt nochmal zu den restlichen Schrecklichen Sechs, die nach ihrer Niederlage und dem Scheitern des Planes ihres Anführers allesamt die Füße und die Hand nehmen. Dadurch haben wir schier fünfmal die selbe Situation am Start, was eventuell ein wenig unnötig erscheint und Platz wegnimmt, aber den Fans der fiesen Zeti zumindest die Bestätigung gibt, dass sie alle unversehrt entkommen konnten um ihre bitterbösen Pläne an einem anderen Tag fortzuführen.
Ein paar charmante Charaktermomente z.B. mit den Babylon Rogues sowie Knuckles und Rouge folgen direkt darauf, schön eingequetscht zwischen den beiden großen Actionszenen am Anfang und Ende des Heftchens, womit die Ausgabe eine nette kleine Balance erhält. Der Ameisenigel zeigte sich sogar besonders großzügig und hat der Fledermaus für ihre Hilfe mit der Zombot-Krise ein wenig Zeit mit ihrem heißgeliebten Master Emerald gewährt, definitiv einer der witzigsten Momente dieser Ausgabe. Doch auch die schockierte Reaktion als die Helden durch den plötzlichen Abflug ihres eigenen Luftgefährts bemerken, dass sie im Eifer der Situation total auf Eggman vergessen haben, war durchaus einen Schmunzler wert.
RIP Gemerl, wir kannten ihn gut. Das Grinsen über die spaßigen Interaktionen in der letzten Seite bleibt dem Leser fast im Hals stecken, als der arme Roboter von Metal Sonic keinen Moment später aus heiterem Himmel brutal aufgespießt wird – er ist in weiterer Folge gewiss in Ordnung, aber die mechanischen Freunde von Sonic und Co. haben es in dieser Saga wirklich nicht einfach. Auch der verbleibende Kopf von Omega, der seinen Körper bereits vor einigen Ausgaben verloren hatte, ist nun zurück in den Fängen seines Schöpfers gelandet.
Schließlich darf die Ultimative Lebensform doch noch in Aktion treten, nachdem er im Gefecht gegen Zavok nicht zum Zug kam: Da die restlichen Kämpfer nach wie vor mit dem Zeti-Anführer abgelenkt sind, nimmt Shadow die erbitterte Verfolgung auf den flüchtenden Wissenschaftler auf. Doch Metal Sonic lässt ihn nicht gewähren und erhalten wir dadurch über mehrere Seiten einen relativ coolen Schlagabtausch zwischen den beiden mächtigen Kontrahenten, an dessen Ende der metallische Doppelgänger tatsächlich die Überhand behält. Dem schwarzen Igel bleibt nichts anderes übrig als dem nun außer Reichweite befindlichen Shuttle einen grimmigen Blick nachzuwerfen – und hier fällt auch auf, Shadow hat tatsächlich die gesamte Ausgabe über kein einziges Wort geäußert, was durchaus ein kurioses Detail darstellt. Dadurch ist auch seine Motivation auf die Verfolgungsjagd nicht gänzlich ersichtlich, wollte er Dr. Eggman einfach nur zur Strecke bringen oder hat er die Entführung von Omega bemerkt und wollte seinem Roboter-Gefährten zu Hilfe eilen?
Um etwas zusätzlichen Kontext zu meiner Neugierde in dieser Hinsicht zu bieten, diverse Aussagen von Schreiber Ian Flynn haben im Vorfeld bereits angedeutet, dass die Ulitmative Lebensform im Comic-Universum mit besonders strengen Auflagen und sogar einigen fragwürdigen Entscheidungen seitens SEGA zu kämpfen hat – unter anderem mit der Tatsache, dass Rouge und Omega offenbar tatsächlich nicht zu seinen „Freunden“ gehören. Auch aus diesem Grund beobachte ich mit Argusaugen, wie einer meiner Lieblingscharaktere der Franchise in seinen Comic-Auftritten geschrieben und dargestellt wird. Einige Fans, mich eingeschlossen, haben schließlich bereits mit Ablehnung auf ein paar seiner früheren Aktionen im IDW-Universum reagiert und bin ich gespannt, ob auf Kritik in dieser Hinsicht eingegangen wird – eventuell auch auf subtile Art, sollten Flynn tatsächlich zu einem Großteil die Hände gebunden sein.
Auch die erste Ausgabe nach dem Zombot-Finale kann jedoch nicht darauf verzichten, uns einen mächtigen Cliffhanger mit auf den Weg zu geben: Sonic ist nach seinem mysteriösen Verschwinden tatsächlich in der Sol Dimension gelandet, direkt vor die Füße von Blaze, die in ihrem trauten Heim von der gesamten Zombot-Krise nichts mitbekommen hat. Die Frage verbleibt, ob der blaue Igel tatsächlich in Ordnung ist und keine unerwünschten Nebenwirkungen aus seinem explosiven Abgang mitgenommen hat. Faszinierendes Detail am Rande: Wir sehen hier tatsächlich zum allerersten Mal die Heimatstadt der feurigen Prinzessin, inklusive ihrem prunkvollen Palast – weder in den früheren Archie Comics noch in den Spielen selbst war uns bisher ein genauerer Blick auf ihr Königreich vergönnt. Ich frage mich durchaus, ob SEGA beim sehr hübschen Design ihrer royalen Residenz involviert war, oder ob den Beteiligten am Comic freie Interpretationswahl gelassen wurde. So oder so, als großer Fan von ihr finde ich es vielversprechend, dass Blaze nach recht langer Auszeit wieder eine Rückkehr in die Comics hinlegt.
Priscilla Tramontano ist für die aktuelle Ausgabe wieder mit ihren Zeichenkünsten am Start und spendiert uns ein rundum gelungenes Gesamtwerk. Die Emotionen und Proportionen der zahlreichen Hauptbeteiligten die sie in dieser Ausgabe gleichzeitig jonglieren muss sitzen gekonnt, wobei jedoch speziell in den Kampfszenen ihre Pinselstriche stellenweise etwas hektisch wirken, worunter die kleineren Details und die Proportionen der Charaktere ein wenig leiden. Aber im Umkehrschluss kommen diese Szenen als Ausgleich entsprechend intensiv rüber – besonders der Kampf zwischen Shadow und Metal Sonic ist sehr mitreißend gestaltet. Ich kann erneut nicht klagen, das aktuelle Ensemble der Sonic IDW-Comics besteht ausnahmslos aus sehr talentierten Künstlern.
Auch wenn er nach seinen letzten Einsätzen für den Innenpart dieser aktuellen Ausgabe vorerst mal aussetzen muss, Adam Bryce Thomas hat zumindest das Cover A für uns gestaltet – und was für ein Cover in der Tat! Alle Hauptfiguren der aktuellen Saga versammeln sich aufgetürmt auf einem Titelbild, sichtlich erleichtert über die Rettung vor dem Zombot-Virus – sogar Miesepeter Shadow gewährt uns ein ungewohnt freundliches Lächeln. Hauptfigur Sonic mag derweil zwar auf dem ersten Blick abwesend sein, ein Blick in den Hintergrund zeigt jedoch die Silhouette seiner Superform, die entfernt an eine wohlbekannte Anime-Pose erinnert. Ein wunderschönes, sehr emotionales Cover, das sich definitiv in meinen bisherigen Top 5 der Sonic IDW-Titelbilder einreihen darf.
„Sein oder nicht sein?“ – Diese existentielle Frage stellt sich offenbar Helferlein Orbot auf Cover B von Diana Skelly, während er nachdenklich den abgetrennten Kopf seines Roboter-Kollegen Omega hochhebt – Cubot hat die Antwort derweil offenbar schon parat und präsentiert uns im Hintergrund feierlich einen Schraubenschlüssel. Ein sehr humorvolles , toll gezeichnetes und durchaus ungewöhnliches Cover, das endlich mal den beiden treuen Assistenten von Dr. Eggman ein wenig Rampenlicht spendiert.
Bei Cover RI sorgt Nathalie Fourdraine derweil für die Auflösung des Cliffhangers der letzten Ausgabe: Natürlich Super Sonic und Super Silver werden im zweiten Part dieses zweiteiligen Covers von den geretteten Freunden bewundert, die beide natürlich nicht darauf verzichten können ein paar coole Posen zum Besten zu geben. Auch hier, ein wundervoller Anblick und speziell die helle Farbgebung sticht sehr angenehm heraus. Die talentierte Künstlerin darf mit dieser Ausgabe ein kleines Jubiläum feiern, für alle 30 Hauptausgaben hatte sie bereits ein Cover für uns parat, sehr fleißig!
Nächste Ausgabe:
Das Mysterium ist gelöst, Sonic ist nach seiner Rettungsaktion also in der Sol Dimension seiner Gefährtin Blaze gelandet – doch ist mit dem blauen Igel wirklich alles in Ordnung und welche schwierigen Aufgaben im Zuge der Aufräumarbeiten nach dem Virus warten während seiner Abwesenheit auf seine Freundesgruppe ? Die Antwort findet sich in der kommenden Ausgabe!