Comic-Mittwoch: Alles oder Nichts! Nur noch Zavok stellt sich erbittert zwischen Sonic und der Rettung des Planeten vor dem Zombot-Virus – doch der rachsüchtige Bösewicht setzt alles daran, das freudige Happy End in letzter Sekunde zu vereiteln.
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Inhalt
Das Ende ist in Reichweite: Über eineinhalb Jahre und achtzehn Ausgaben später, steht das Finale der nächsten großen Storyline auf dem Programm. Die Zombot-Saga erlebt mit dieser aktuellen Ausgabe das große Endspiel!
Jedoch, für Sonic und seine auf Angel Island versammelten Freunde sieht die Situation am Anfang dieses Heftchens düsterer aus denn je. Zavok ist am Ende der letzten Ausgabe bekanntermaßen den Trümmern des abgestürzten Faceship entstiegen und hat sich mit seinem Chaos Emerald in einen furiosen Titanen verwandelt. Mithilfe seiner Kräfte hat er zahlreiche Zombots direkt vor die Füße der verbleibenden Überlebenden geschleudert, Sonic und Co. drohen nun von ihren eigenen verwandelten Gefährten überrannt zu werden. Keine ideale Ausgangslage, doch Sonic knobelt bereits an einem Plan.
Um ihm die nötige Zeit zu verschaffen, stürzt Knuckles sich rücksichtslos in den Kampf und verpasst Zombot-Shadow einen mächtigen Haken – dass er dabei infiziert wird, interessiert ihn in Anbetracht der Situation herzlich wenig. Der blaue Igel tritt sofort in Aktion, nicht aber ohne vorher noch Silver und Metal Sonic an seine Seite zu beordern, um einen gemeinsamen Angriff auf Zavok in Gang zu bringen.
Der Fiesling in Übergröße macht es den Dreien allerdings nicht leicht – mit mehreren Angriffen versucht er Sonic davon abzuhalten, an seinen Chaos Emerald zu gelangen. Dank Metal Sonic und Silver werden mehrere Attacken zwar anfangs abgeblockt, doch als der Bösewicht den blauen Igel schlicht und einfach überraschend anpustet, fällt dieser wie ein Stein zu Boden. Seiner Flugmöglichkeit beraubt, beinahe vollständig von Metallschleim überzogen und zu allem Überfluss von plötzlich aus dem Boden stoßenden Zombots umringt, steht es wenig vorteilhaft um die Siegeschancen des erschöpften Helden.
Auf der Oberfläche von Angel Island gerät die Situation zwischenzeitlich ebenfalls aus dem Ruder: Immer weitere der verbleibenden Kämpfer fallen langsam aber sicher ihren zombifizierten Freunden zum Opfer, einschließlich Amy, die durch einen fiesen Tritt von Eggman in die Arme von Zombot-Big befördert wird, damit der Fiesling mehr Zeit seine eigene Haut zu retten erhält – weit kommt er nicht, der flüchtende eiförmige Wissenschaftler stolpert keine Sekunde später über Zombot-Froggy und wird von diesem attackiert. Upps!
Doch die größte Kreation des Bösewichten sorgt woanders für die entscheidende Rettung: Metal Sonic befreit seinen Doppelgänger aus Fleisch und Blut aus den Zombie-Horden und fliegt ihn erneut in Richtung Chaos Emerald – und diesmal reagiert Zavok nicht schnell genug. In den letzten Sekunden seines Bewusstseins schnappt Sonic sich den Edelstein und wirft ihn flink Silver zu. Eine Lichtexplosion später, ist es endlich vollbracht: Super Sonic und Super Silver sind erschienen, und als netten Bonus hat die Verwandlung in seine goldene Form den Virus nicht nur sprichwörtlich aus dem Körper des Helden heraus gebrannt.
Super Sonic macht mit Zavok anschließend richtig kurzen Prozess und besiegt ihn mit nur einem einzigen verheerenden Angriff – es gilt jetzt schließlich Wichtigeres zu erledigen als sich mit dem Zeti-Anführer herumzuschlagen. Super Silver beginnt mithilfe seinen verstärkten Telekinese-Kräften damit, den Metall-Virus aus dem gesamten Planeten und allen Lebewesen regelrecht herauszusaugen, während sein Gefährte den Warp Topaz verwendet um ein weiteres Portal zu erschaffen. Ein Portal wohin? Direkt in die Sonne natürlich, in welche der gesamte Virus verfrachtet und vollständig vernichtet wird.
Im Prozess wird jedoch der Warp Topaz überladen und Sonic fällt es immer schwerer den magischen Edelstein in seinen Händen unter Kontrolle zu halten. Kaum ist das Werk der Helden erfolgreich vollbracht, folgt eine weitere gewaltige Lichtexplosion. Silver kracht anschließend seiner Superform beraubt wie ein Meteor zu Boden, glücklicherweise größtenteils unversehrt.
Jedoch, was ist mit Sonic? Der blaue Igel glänzt plötzlich mit vollständiger Abwesenheit und die besorgten Blicke seiner versammelten Freunde wandern gen Himmel. Der Planet ist gerettet, die Infizierten wurden befreit und der Metall-Virus wurde vollständig zerstört – doch zu welchem Preis…?
Fazit
Es ist vollbracht, der Zombot-Krise ist Vergangenheit! Nach einem relativ langem Aufbau und einer sich laufend ins Negative wandelnden Ausgangslage ist die Rettung in letzter Sekunde erwartungsgemäß geglückt. Jedoch, das das Happy End ist nicht gänzlich vollständig und bleibt damit ein wenig Spannung für die nächsten paar Ausgaben aufrecht, selbst wenn der Plotverlauf jetzt vermutlich erst mal einen Gang zurückschalten wird. Doch das ist Zukunftsmusik – wie ist der aktuelle letzte Part des Vierteilers jetzt eigentlich gelungen?
In meinen Augen, absolut nicht übel. Nachdem ich noch in der letzten Ausgabe einen etwas zu raschen Verlauf kritisiert habe, hat sich der vierte Part wieder etwas gebremst und somit für einen größtenteils zufriedenstellenden Endkampf mit ein paar aufregenden Momenten im Gepäck gesorgt. Zavok ließ sich anfangs nicht ganz so leicht klein kriegen und hat die angreifenden drei Gefährten auf Trab gehalten, wodurch sich ein paar coole Momente geboten haben. Auch für Sonics Freunde und ihre Schwierigkeiten gegen ihre eigenen Zombot-Gefährten blieben zwischendurch ein paar Seiten übrig, womit der Blickwinkel nicht nur stur an einer Stelle verweilt ist. Das Ende ab Auftauchen der Superformen kommt derweil etwas wortkarg rüber und der Großteil der Action ist bereits abgeschlossen, dieser Part bietet jedoch dennoch eine coole visuelle Vernichtung des Virus und nimmt sich erneut die Zeit Sonics gerettete Freunde ein wenig in den Fokus zu rücken, was in zahlreichen herzerwärmenden Momenten resultiert.
Speziell das Teamwork zwischen Sonic und Metal Sonic im Rahmen der Ausgabe fand ich amüsant, die zwei ewigen Rivalen ausnahmsweise auf der gleichen Seite zu erleben war eine etwas faszinierende Abwechslung und das Zusammenspiel zwischen ihnen hat überraschend gut funktioniert. Kleiner Nitpick jedoch, als der mechanische Doppelgänger seinen Erzfeind in einem Moment den Hals rettet, merkt der Igel an froh zu sein, dass er und Tails ihn damals in Ausgabe 12 nie deaktiviert haben. Wäre Metal Sonic allerdings tatsächlich deaktiviert worden, wäre die Zombot-Saga vermutlich nie geschehen, da er der ausschlaggebende Grund für Eggmans Rückkehr war. Es ist nur eine beiläufige Line, aber sie ist mir ins Auge gestochen, da sie eher holprig versucht eine schlechte Konsequenz aus einer früheren Entscheidung von Sonic etwas zu revidieren.
Ebenfalls hat mir gefallen, wie düster die Situation an jener Stelle wirkte an der Sonic plötzlich zu Boden geschossen wurde. In dieser Szene war tatsächlich ein Hauch von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu spüren, der sich kaum auf den Beinen haltende Igel war fast vollständig verwandelt, der Chaos Emerald weiter außer Reichweite als noch zuvor und dann wurde der unglückliche Held auch noch von umstehenden Zombots beinahe überrannt. Selbst als er dann wenig später den Chaos Emerald erreichen konnte, steht er nur Sekundenbruchteile davor endgültig zu einem Zombot zu werden – was artistisch nebenbei bemerkt tatsächlich ziemlich mitreißend zur Schau gestellt wird, mit einem Panel das uns direkt sein langsam schwindendes Sichtfeld zeigt. Auch wenn man selbstverständlich das obligatorische glückliche Ende erahnen konnte, war das Gefecht zumindest nicht gänzlich einseitig.
Nun, nicht einseitig zumindest bis zu jenem Moment an dem alle Chaos Emeralds beisammen waren: Super Sonic vollführt in dieser Ausgabe seinen allerersten Auftritt im IDW-Universum und darf gleich mal zur Schau stellen, wie mächtig seine ikonische Form auch in den Comics ausfällt. Mit nur einer einzigen Attacke faltet er Riesen-Zavok vollkommen zusammen, der Titan bekommt nicht mal die Gelegenheit sich zu wehren bevor er wieder in Normalgröße geschrumpft zu Boden stürzt. Der Kritikpunkt, dass diese schnelle Abfertigung des Hauptfieslings kaum sind die Superformen gezückt ein wenig unspektakulär ausfällt ist berechtigt, aber ich persönlich kann nicht zu böse sein: Der Ansturm auf den Chaos Emerald zuvor hatte bereits Spannung zu bieten und ich kann nachvollziehen, dass Ian Flynn für den ersten Auftritt von Super Sonic wohl nicht ganz widerstehen konnte, diesen mit aller Kraft erst mal richtig auf den Putz hauen zu lassen.
Super Silver bekommt im Vergleich leider etwas weniger zu tun, er fungiert mithilfe seiner Telekinese im Grunde als riesiges Vakuum und saugt den gesamten Planeten vom Zombot-Virus frei. Zwar ein bisschen schade, dass er seine Kampfkraft vorerst nicht ebenfalls im direkten Gefecht zur Schau stellen konnte – schließlich sehen wir den Igel aus der Zukunft vergleichsweise eher selten in seiner Superform – doch war seine Rolle zur Rettung des Planeten dennoch sehr essentiell. Sein Einsatz wurde als kleine Liebe zum Detail sogar recht nachvollziehbar erklärt, als Sonic anmerkt, dass die Anwesenheit des Zeitreisenden vermutlich der ausschlaggebende Grund dafür ist um jene schlechte Zukunft zu verhindern, die Silver bei seiner früheren Rückreise vorgefunden hat. Das ist zumindest mehr als z.B. Sonic Forces jemals versucht hat.
Oh, und als ich mir im Vorfeld den Kopf darüber zerbrochen habe wie der Metall-Virus letztendlich vom Planeten verschwinden würde, ist die Möglichkeit ihn einfach per Warp Topaz-Portal direkt in die Sonne zu warpen nicht wirklich in meinen Hirngespinsten aufgetaucht. Also Respekt für diese gelungene Überraschung und eine sehr coole Art, sich dieser globalen Bedrohung für immer zu entledigen.
Ein weiteres Lob habe ich jedoch auch für jene Augenblicke übrig, in denen sich der Blickwinkel auf die Freunde von Sonic verschiebt. Der Moment in denen sie von den Zombots langsam aber sicher überrannt werden hat zwischendurch einige tragische Anblicke zu bieten, inklusive einen Tails, der in einem Panel kurz vor seiner Verwandlung in ähnlicher Pose am Boden kauert wie noch gegen Chaos 0 in Sonic Forces – ein kleiner PTSD-Moment für Fans des jungen Genies, wenn auch seine pure Furcht und Verzweiflung in dieser Ausgabe in meinen Augen weitaus verständlicher ausfällt.
Eggman erhält derweil den Award für den größten Fiesling der Ausgabe – was beachtlich ausfällt bei der Anwesenheit von Zavok. Der Moment in dem er Amy direkt gegen Zombot-Big schleudert nur um ein paar Sekunden für sich zu gewinnen, kurz nachdem das mutige Igelmädchen extra zwischen ihnen gesprungen ist um dem Wissenschaftler zu helfen, hat mich tatsächlich mit baff geöffneten Mund zurückgelassen. Extrem herzlos und eiskalt selbst für jemanden wie ihn, weshalb das unmittelbare Karma nur umso zufriedenstellender ausfällt, als er kurz nach seiner gnadenlosen Aktion ausgerechnet von Zombot-Froggy überrumpelt wurde.
Adam Bryce Thomas ist ein oft gehörter Name im aktuellen IDW-Comic des blauen Igels und auch für dieses Finale zeichnet er sich im wahrsten Sinn des Wortes verantwortlich, mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis. Sein Artwork verpasst dieser wichtigen Ausgabe einen würdigen Gesamteindruck und seine Emotionen sitzen, ganz egal ob bei den erbitterten Kampfszenen oder beim freudigen Happy End – man fühlt als Leser mit den Charakteren mit. Ebenfalls ist seine Version des ersten Auftritts von Super Sonic im IDW-Universum wundervoll gelungen, großartig unterstützt von den knalligen, hervorstechenden Farben von Comic-Veteranen Matt Herms. Selbst mit Argusaugen kann ich keinen erwähnenswerten Kritikpunkt entdecken.
Für Cover A kommt Jack Lawrence wieder zum Zug, er bringt die drei Hauptkämpfer Sonic, Metal Sonic und Silver zu Papier, nach denen Zavok im Hintergrund bereits seine gnadenlosen Klauen ausgefahren hat. Ein nettes, wenn auch eventuell etwas unspektakuläres und detailarmes Cover – zusätzlich, irgendetwas an der Kopfform von Silver stört mich, muss ich gestehen.
Für Cover B greift Priscilla Tramontano zum Zeichenstift. Ihr Ansatz ähnelt sich dem vorherigen Cover, auch hier stehen die zuvor erwähnten drei Helden im Mittelpunkt, während Zavok ominös im Hintergrund verweilt. Aufgrund der erbitterten Körperhaltung der Hauptfiguren, der düsteren Farbgebung und der zugegebenermaßen ziemlich eleganten Pose des Titanen im Hintergrund handelt es sich bei diesem Cover um einen eindeutigen Hingucker, der mir sehr zusagt. Daumen hoch!
Apropos Hingucker: Auch Nathalie Fourdraine sorgt für einen beeindruckenden Anblick mit ihrem 29. Cover RI. Der Zombot-Virus wird regelrecht von den überglücklichen Freunden gewaschen und die schleimige Schwärze weicht einem hellen Licht – doch die Quelle dieses Leuchtens ist leider noch nicht ersichtlich, die Auflösung folgt nämlich erst nächste Ausgabe, handelt es sich hier um ein mehrteiliges Cover. Dennoch, bereits dieser erste Part ist wunderhübsch gelungen und das Konzept für dieses Titelbild gefällt mir wirklich gut.
Last but not Least, ein spezielles Convention-Cover ist auch noch mit im Paket enthalten. Cover RE von Aaron Hammerstrom rückt die zwei goldenen, den Tag rettenden Superhelden samt Warp Topaz in den Mittelpunkt. Ein weiteres hervorragendes Titelbild – speziell die etwas matten, nicht ganz so hervorstechenden Farben geben der Zeichnung einen fast schon angenehm gemütlichen Touch. Leider, speziell dieses Cover ist vermutlich etwas schwer in die Hände zu kriegen.
Nächste Ausgabe:
Der Zombot-Virus ist zwar Geschichte, doch noch gibt es leider keinen Grund zu zelebrieren: Der Hauptverantwortliche für die Rettung in letzter Sekunde ist aus heiterem Himmel spurlos verschwunden und zu allem Überfluss sorgen ein paar Fieslinge im Eifer der Situation nach wie vor für Ärger. Kann der Tag auch ohne Sonic gerettet werden – und was ist mit dem vermissten blauen Igel eigentlich passiert? Wir finden es in der kommenden Ausgabe heraus!