Sonic the Hedgehog (IDW)

Von - - Comic-Reviews

IDWs Sonic the Hedgehog # 20 Review

Comic-Mittwoch: Von Ultimativer Lebensform zu Ultimativer Todesform! Shadow the Hedgehog wurde in einen Zombot verwandelt – und nun liegt es im zweiten Part von „Crisis City“ an Sonic, ihn von den flüchtenden Bewohnern von Sunset City fernzuhalten.

<<

Um die Bilder zu vergrößern, könnt ihr auf sie klicken.

 

Inhalt

Die aktuelle Ausgabe startet für Sonic reichlich ungünstig: Einer seiner mächtigsten Rivalen ist dem verheerenden Zombot-Virus zum Opfer gefallen. Shadow wurde in der letzten Ausgabe von den verwandelten Horden infiziert und ist dadurch selbst zum Metallmonster mutiert. Nun geht er dem überrumpelten blauen Igel im wahrsten Sinn des Wortes an die Gurgel, gewillt aus ihm ebenfalls ein Mitglied von Eggmans neuer Armee an willenlosen Schergen zu machen.

Doch Sonic hat etwas Glück im Unglück: Zombot-Shadow reagiert reichlich langsamer als die Originalform und verfügt auch nicht über Chaos-Kräfte, so kann der Igel sich befreien und den erbitterten Gegner erst mal von sich kicken. Rouge ist derweil gerade fertig geworden ein paar der verbleibenden Stadtbewohner in den Truck zu lotsen – der blaue Igel beschließt zu bleiben und ihr den Rücken zu decken, während sie mit dem beladenen Fahrzeug in Sicherheit düst. Überraschende Unterstützung erhält er dabei von Roboter Omega, der ebenfalls mitmischt um weitere Kreationen seines verhassten Schöpfers zu bekämpfen.

Gemeinsam halten sie Shadow in Schach, der dem flüchtenden Truck nachgeeilt ist. Omega lässt keine Gnade walten und hämmert seinen ehemaligen Teamkollegen in den Boden, doch das Blatt wendet sich auf den Fuß: Der Roboter wird von den restlichen Zombot-Horden festgesetzt und von der Ultimativen Lebensform schließlich zerstört. Nun bleibt nur mehr Sonic übrig, der sich gegen die Übermacht an Gegnern nicht mehr erfolgreich zur Wehr setzen kann – seine eigene Infizierung schreitet erschreckend schnell voran und kein Ausweg ist mehr in Sicht.

Für Rettung in letzter Sekunde sorgen Tails und Silver, die dem Igel in Not einen Weg freiräumen: Sonic kann aus der Masse flüchten und der fliegende Fuchs nimmt auch noch Omega mit, der inzwischen jedoch leider nur mehr aus einem abgetrennten Roboterschädel besteht. Die Helden treten den Rückzug aus der Stadt an – müssen dabei jedoch Shadow zurücklassen.

Zurück im Hauptquartier des Wiederaufbaus führt Cream den blauen Igel durch die Basis zu Anführerin Amy, nach einem Wortwechsel mit Roboter-Beschützer Gemerl, der noch nicht gänzlich von der Ungefährlichkeit des infizierten Helden überzeugt ist. Das Igelmädchen hat jedoch alle Hände voll zu tun ihre Truppen durch die fortschreitende Zombot-Ausbreitung zu lotsen und deshalb wenig Zeit für ihren Kumpel übrig, weshalb Sonic nach einem kurzen Gespräch mit Rouge über den Verbleib von Shadow verbittert von der Situation weiterzieht. Er trifft auf die Chaotix, die nach Überlebenden, Vorräten sowie ihrem vermissten Teammitglied Charmy suchen, bevor er sich schließlich bei Tails und Silver nochmals für seine Rettung bedankt.

Die Welt geht den Bach runter, doch das Dreierteam bleibt optimistisch: Der kluge Fuchs forscht bereits emsig nach einem Heilmittel für den Zombot-Virus und gibt Sonic einen Sensor mit, der seine eigene Infizierung überwachen und so wertvolle Daten liefern soll. Ein Computer in seinem Labor in Central City ist in der Lage den Mechaniker bei seinen Forschungen zu unterstützen, weshalb er zwischenzeitlich mit Silvers Unterstützung die Stadt aufsuchen will, in der Hoffnung Eggman hätte dort noch nicht zugeschlagen.

Doch nicht überall herrscht Optimismus: Dr. Starline grübelt in der fliegenden Festung seines Chefs über dessen Leichtsinnigkeit, keinen Plan zur langfristigen Kontrolle der Infizierten in petto zu haben. Als er jedoch auf seiner Suche nach einer Lösung für dieses Problem über die „Lost World Files“ von Dr. Eggman stoßt, hakt er interessiert nach und findet einen Eintrag über ein bestimmte sechsköpfige Gruppe, die mechanische Wesen kontrollieren kann. Ein Geistesblitz folgt: Warum nicht einfach die Schrecklichen Sechs dazu verwenden, die randalierenden Zombot-Horden unter Kontrolle zu halten? Ohoh…

Fazit

Diesmal sah es richtig übel aus, doch Sonic ist seinem eigenen Untergang nochmal knapp von der Schippe gesprungen. Die erste Hälfte der Ausgabe war definitiv gefüllt mit Spannung und bestand aus einer ziemlich chaotischen Situation für unseren blauen Helden, die stetig weiter eskaliert ist.

Cover A

Auch wenn Shadow in seiner neuen Form offenbar nicht auf seine üblichen Fähigkeiten zurückgreifen konnte und dadurch frei nach Videospieljargon leicht „generfed“ wurde, in Kombination mit einer ganzen Zombot-Horde war die verwandelte Ultimative Lebensform immer noch ein angemessen gefährlicher Gegner für den blauen Helden. Speziell die letzten Seiten des Kampfes weckten ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit als ein sichtlich besorgter Sonic immer weiter in die Defensive gedrängt wurde und keinen Fluchtweg mehr offen hatte – glücklicherweise waren wie auf Kommando Tails und Silver zur Stelle um die Situation nochmals zu retten. Dennoch, auch wenn sich das Auftauchen der beiden Freunde in allerletzter Sekunde etwas zu praktisch angefühlt hat, mir gefiel diese erbitterte und verzweifelte Kampfszene sehr gut.

Rouge muss sich langsam aber sicher nach neuen Teammitgliedern umsehen: Nach Shadow hat es in dieser Ausgabe nun auch Omega erwischt. Der Roboter mit Verachtung für eiförmige Wissenschaftler hat sich wie schon sein ultimativer Gefährte eine Ausgabe zuvor mitten in die Zombot-Armee gestürzt, leider mit ähnlich ungünstigem Ausgang – seine blinde Sturheit kommt dabei zumindest etwas verständlicher rüber, ausgelöst durch seinen bekannten Hass auf die Kreationen seines in Ungnade gefallenen Schöpfers.
Da Eggmans Virus jedoch nicht auf metallische Gegenstände übergreift, bleibt den Helden zumindest ein weiterer Kampf gegen das Team Dark-Mitglied erspart. Viel mehr als Omegas Kopf ist nach dem Gemetzel allerdings nicht mehr übrig geblieben – jedoch plant Tails, ihn bei Gelegenheit einen neuen Körper zu verpassen, also sollte der schlagfertige Roboter hoffentlich nur temporär ausfallen. Größter Lacher der Ausgabe war nebenbei bemerkt übrigens der Wunsch des Roboters, vom schlauen Fuchs einen Kiefer installiert zu bekommen, damit er Eggmans Robotern die metallischen Knöchel abbeißen kann.

Cover B

Die zweite Hälfte der Ausgabe bremste das flotte Tempo etwas aus, die Action war vorüber und stattdessen erhalten wir einen ruhigen Einblick, wie sich der Wiederaufbau samt ihren Mitgliedern in der Zombot-Apokalypse so schlägt. Ein vollkommen unterschiedliches Setting im Vergleich zur den Geschehnissen wenige Seiten zuvor, doch die kleine Atempause ist definitiv willkommen. Die Charakterinteraktionen zwischen dem Igel und seinen Freunden sind wie gewohnt toll gelungen, passenderweise unterstrichen mit einem Hauch von Verzweiflung im Anbetracht der verheerenden Situation. Rouge trauert ihrem verlorenen Gefährten nach, Amy wirkt mit der Koordination der Rettungsmaßnahmen überfordert, die verbliebenen Chaotix suchen verzweifelt nach Charmy und Cream wird Nachts von Albträumen ihrer verlorenen Chao wachgerüttelt. Und mittendrin befindet sich ein erschöpfter Sonic, der Trübsal bläst weil er sich in all dem Chaos nutzlos fühlt, aber dennoch versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen und die triste Situation ein wenig aufzulockern.

Die Rat- und Hoffnungslosigkeit der Helden auf Eggmans neuestem Eroberungsfeldzug ist beim Lesen dieser Seiten deutlich zu spüren, trotz der ein oder anderen spaßigen Bemerkung zwischendurch zur Auflockerung. Der Zombot-Angriff bringt weitreichende Konsequenzen und Verluste für die einzelnen Charaktere und es ist toll, dass sie im Rahmen dieser Ausgabe allesamt die Gelegenheit erhalten, ein wenig auf die aktuellen Geschehnisse zu reagieren. Man kommt als Leser nicht umhin mit ihnen mitzufiebern und zu hoffen, dass sich der Wind bald wieder zu ihren Gunsten dreht. Die Hoffnung darauf wird zumindest nochmals gegen Ende der Ausgabe geweckt, als Tails fleißig an einem Heilmittel werkelt und damit den Plot der nächsten Ausgaben einläutet, in denen die Charaktere hoffentlich aus der Defensive brechen und gegen Eggmans Feldzug zurückschlagen können.

Jedoch, auf der Seite des Welteneroberers könnte es ebenfalls bald schon interessant werden: Die Schrecklichen Sechs, die Fieslinge aus Sonic Lost World, scheinen noch im Rahmen der Zombot-Saga ihr IDW-Debut hinzulegen. Für mich eine unerwartete Wendung, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass bereits jetzt schon eine neue Bösewichtentruppe etabliert werden wird. Der Plan von Dr. Starline, die Zeti zur Kontrolle der wandelnden Zombot-Horden einzusetzen, ist aufgrund ihrer wenig erfreulichen Vergangenheit mit seinem Boss sehr gewagt – sie werden Eggman mit großer Wahrscheinlichkeit nicht freiwillig unter die Arme greifen wollen. Man darf also gespannt sein, mit welchen Mitteln das schelmische Schnabeltier sie zur Kooperation bewegen will, und wie Dr. Robotnik auf diesen Vorstoß seines Gehilfen reagieren wird.

Cover RI

Jack Lawrence führt seinen Einsatz fort und bringt auch den zweiten Part von Crisis City zu Papier. Wie schon in der letzten Ausgabe finde ich seine Arbeit auch hier sehr gelungen, wenn auch mit ein paar kleineren Abstrichen wie die bereits erwähnte Zombot Klon-Armee. Die Emotionen der Charaktere passen im Kampfgeschehen als auch den ruhigeren Gesprächen gut zur Situation und die Actionszenen am Anfang kommen sehr flott, flüssig und im weiteren Verlauf auch mit dem angemessenen Grad an Verzweiflung rüber. Mir gefällt nebenbei bemerkt besonders, wie er Sonics laufend voranschreitenden Erschöpfungsgrad und seine Hilflosigkeit rüber bringt – es passiert nicht oft, diesen sonst so aufgeweckten Helden so niedergeschlagen zu erleben, doch dank seinen Zeichnungen fühlt man richtig mit dem unglücklichen, zwiegespaltenen Zustand des infizierten Igels mit. Und noch eine kleine Anmerkung zum Abschluss: Ich fand es fast unpassend amüsant, wie Zombot-Shadow dem flüchtenden Laster in einem Panel nachhechtet als wäre er in Wahrheit hinter einem Eiscreme-Truck her.

Eine kleine Überraschung erwartet uns für Cover A: Tracy Yardley zeichnet aktuell zwar leider nicht mehr für das Innenleben der IDW-Comics, doch für ein Titelbild hat er erfreulicherweise wieder zum Bleistift gegriffen. Ein panischer Sonic wird darauf von Zombot-Shadow heimgesucht, der direkt hinter seinem Rücken hervorspringt. Ein gutes Cover der beiden Protagonisten, wenn es auch hinsichtlich der Posen etwas steif rüber kommt und der generische schwarze Hintergrund trist wirkt.
In Cover B von Ausgaben-Zeichner Jack Lawrence türmen sich die Probleme für Sonic nicht nur sprichwörtlich auf: Der besorgte Igel steht kurz davor, in einer bunten Menge an gierigen Zombots zu versinken. Ein sehr düsteres und gelungenes Cover, die hervorstechende Farbgebung von Matt Herms wirkt dabei beinahe schon etwas zu peppig und farbenfroh, in Anbetracht der unvorteilhaften Lage unserer Hauptfigur.
Es verbleibt Cover RI, traditionell und bereits zum 20. Mal in Folge aus der Hand von Nathalie Fourdraine. Sonic und Zombot-Shadow wirbeln in einem erbitterten Kampf wild umher. Auch hier, ein dunkler und aufregender Anblick, besonders aufgrund der unheilvollen rot leuchtenden Farbgestaltung dieses Titelbildes. Ich wiederhole mich zwar ständig, aber auch dieses aktuelle Cover von Fourdraine stellt eine sehr verlockende Alternative dar.

Nächste Ausgabe:

Der Zombot-Virus breitet sich schier unaufhaltsam über den Planeten aus – und nur ein junges Genie ist jetzt noch in der Lage, die Welt zu retten. Tails sucht sein Labor in Central City auf um an einem Heilmittel zu forschen. Doch das Timing könnte nicht schlechter sein: Auch Dr. Eggman erreicht quasi zeitgleich die Großstadt mit seinem fliegenden Verteiler…

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort