Sonic the Hedgehog (IDW)

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IDWs Sonic the Hedgehog # 16 Review

Comic-Mittwoch: Tails forscht an einem Heilmittel für die Zombot-Infizierung seines Kumpels Sonic, als überraschend Tangle zu Besuch kommt. Währenddessen entfesselt Dr. Eggman seine erste große Virus-Attacke auf den Planeten!

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Inhalt

Kein guter Tag für Sonic: Im letzten Kampf gegen Rough und Tumble wurde der blaue Igel mit Eggmans neuester biologischen Superwaffe, einem Virus der bei Berührung Organismen in metallisierte Zombies verwandelt, angesteckt. Deshalb bietet sich auch für die Lemuren-Kämpferin Tangle, die das Labor von Tails wenig später aufsucht um ihren neuen Freunden von ihrem Abenteuer mit Wölfin Whisper (siehe das Sonic Annual 2019) zu erzählen, ein durchaus seltsamer Anblick: Der blaue Igel läuft sich gerade in einem Hamsterrad in Übergröße die Füße wund, sein Körper verbunden mit allerlei Messgeräten.

Der blaue Igel und der junge Fuchs bringen ihre neue Gefährtin auf den aktuellen Stand und erzählen ihr über die Ansteckung des blauen Igels mit dem fatalen Virus. Als Sonic jedoch kurz nach der Infizierung auf der Suche nach Hilfe zu seinem Freund Tails gerast war, hatte sich herausgestellt, dass der Virus während dem schnellen Lauf wieder aus dem Körper des Helden verdrängt wurde. Der durch seine Geschwindigkeit angekurbelte Metabolismus des Igels ist offenbar Gift für die Kreation des bösen Wissenschaftlers, und Sonic scheint nun nach seinem Laufrad-Einsatz vollständig geheilt. Das war ja einfach!

In der Zwischenzeit setzt Dr. Robotnik seinen nächsten großen Schritt: Er präsentiert seinem Gehilfen Dr. Starline seine neueste fliegende Festung, kurz und knapp „Faceship“ gennant, welches visuell stark an eine Mini-ARK erinnert und gleichzeitig als mobiler Virus-Verteiler fungiert. Betrieben wird die Kreation von den sieben Chaos Emeralds und Generatoren sorgen für einen schier endlosen Nachschub an Metall-Virus, das in weiterer Folge direkt vom Schiff auf den wehrlosen Planeten unterhalb abgeworfen werden soll.

Das erste Opfer: Natürlich das idyllische Windmill Village, das dem Wissenschaftler in seiner Amnesie-Phase freundlicherweise Unterschlupf gewährt hatte. Dr. Eggman belohnt die Großzügigkeit der Dorfbewohner mit einem Schwall an Metall-Virus von oben, wodurch sich die gesamte Ortschaft in eine chaotische Zombie-Apokalypse verwandelt. Jene die von der ersten Welle erwischt werden, verwandeln sich in sekundenschnelle in willenlose Zombots – und jene die anfangs entkommen konnten, werden nun von ihren ehemaligen Mitbewohnern erbittert gejagt und angesteckt. So dauert es nicht lange, bis alle Bewohner infiziert sind und auf Geheiß ihres neuen Meisters nun losziehen, um weitere Siedlungen zu terrorisieren und den Virus zu verbreiten.

Sonic, der vom grausamen Schicksal von Windmill Village vorerst noch im Unklaren bleibt, schwört sich mit Tangle auf eine weitere Allianz gegen den bösen Wissenschaftler ein. Ein Highfive soll die Teamarbeit besiegeln – doch der Igel merkt gerade noch rechtzeitig, dass sein Arm bereits wieder mit Metallschleim besetzt ist und verhindert im letzten Moment, seine Gefährtin versehentlich anzustecken. Seine Laufarbeit kann den hartnäckigen Virus offenbar zurückdrängen und temporär aufhalten, doch geheilt ist er deshalb noch lange nicht.

Sichtlich verdattert rast der blaue Igel entgegen dem Ratschlag von Tails aus dem Labor, um laut seinen Worten die Suche nach seinem Widersacher rasch zu beginnen – in Wirklichkeit will er seine engsten Mitstreiter nicht durch seine Anwesenheit in Gefahr bringen, stellt er aktuell doch eine wandelnde Bedrohung für sie dar. Im Gedanken schwört sich der blaue Held, dass die Dinge schon wieder wie gewohnt in Ordnung werden, in Anspielung an ähnliche körperliche Schwierigkeiten von ihm wie dem Werehog oder einem brennenden Pfeil in der Brust.

Ein gemütlich schlafender Flicky ereilt derweil ein böses Erwachen: Durch Berührung durch einen Zombot wurde ein Baum nahe Windmill Village der als Unterschlupf diente mitsamt dem Vögelchen infiziert, welches nun in Richtung einer Großstadt flattert. Nicht gut!

Fazit

Ganz so einfach wird es für den blauen Helden dann doch wieder nicht: Die Ausgabe hat uns anfangs auf eine etwas falsche Fährte gelockt, als es den Anschein hatte, Sonic wäre dank seiner Geschwindigkeit immun gegen den Zombot-Virus. Damit hätte sich eine sehr spannende Situation rund um die Hauptfigur quasi in Luft aufgelöst – schön also, dass die Heilung doch nicht ganz so unkompliziert scheint. Zwar ist Sonic trotz Infizierung noch im Besitz all seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten, aber er muss quasi ständig in Bewegung bleiben um den Virus davon abzuhalten langsam die Kontrolle zu übernehmen, womit er durchaus eine Beeinträchtigung in die kommende Suche nach Dr. Eggman mitnimmt.

Die Ausgabe konzentriert sich zur einen Hälfte auf ein Update der aktuellen Situation – der Überraschungsbesuch von Tangle, die über die aktuellen Geschehnisse im Unklaren ist, gilt dabei als praktisches Vehikel für diese kleine Zusammenfassung der letzten großen Ereignisse. Für jene die den Comic seit Anfang verfolgen wird der Plot auf den ersten Seiten zwar nicht wirklich weiter gebracht, aber ein paar nette Charakterinteraktionen, speziell dank Tangles übliche aufgedrehte Persönlichkeit, sind dennoch mit dabei.

Cover A

Auf der Gegnerseite konzentriert sich die erste Hälfte derweil ebenfalls auf eine textreiche Erklärung: Eggman führt dort seinen Schergen Starline und in weiterer Folge uns als Leser durch sein neues Flugschiff und dessen Besonderheiten, da dieses für die kommenden Ausgaben garantiert essentiell wird. Betrieben von allen sieben Chaos Emeralds fungiert diese Basis gleichzeitig als mobiler Virus-Verteiler, für ein bisschen Fanservice sorgt die Ähnlichkeit dieser mobilen Festung mit der Weltraumstation ARK von Großvater Gerald – der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm. Die kleine Tour des Welteneroberers für seinen schmachtenden Gehilfen ist eine nette Gelegenheit, uns die Funktionen dieser neuen Waffe vor ihrem ersten Einsatz näher zu bringen. Allerdings, der Name selbst wirkt etwas zu generisch für meinen persönlichen Geschmack, „Faceship“ ist relativ weit vom üblichen Pomp des exzentrischen Bösewichten entfernt.

Die zweite Hälfte der Ausgabe verwandelt sich derweil in eine vollständige Zombie-Apokalypse wie sie aus einem Horror-Medium hätte kommen können – zwar selbstverständlich mit weitaus weniger Blutgehalt, aber der Gruselaspekt bleibt dennoch erhalten. Erneut hält diese Ausgabe nichts zurück mit dunklen Ansätzen: So sehen wir unter anderem wie Bürgermeister Scruffy vergeblich versucht einen jungen Dorfbewohner vom ersten Giftschwall abzuschirmen, wie die Rettung eines vom Virus gestreiften Bewohners sich für auf einem Dach verschanzte Flüchtende als fataler Fehler herausstelt oder wenig später sogar wie eine Zombie-Horde die Tür einer Behausung aufbricht, eine panische Frau von ihrem ängstlichen Sohn wegreißt und beide auf brutale Art infiziert werden. Whew! Ich habe es im letzten Review gesagt und ich sage es wieder: Ian Flynn kommt hier wahrlich mit ein paar faszinierend düsteren Sachen für eine Kinder-Franchise durch.

Cover B

Ich wiederhole: IDW-Eggman ist ein herzloses Monster. Die Wahl seines ersten Opfers für seine Virus-Verteilung ist an Zynik und Sadismus kaum zu überbieten: Jene Dorfbewohner die ihm während seiner Amnesie-Phase Schutz und Unterkunft gespendet und ihm einen Neuanfang gewährt hatten sehen ihre gute Tat nun mit der vollständigen Vernichtung des Dorfes durch ihren ehemaligen Schützling belohnt. Und das Schlimmste daran, in seiner verdrehten Mentalität denkt Dr. Robotnik sogar, dass er ihnen damit einen Gefallen erweisen würde, schließlich müssten sie in ihrer neuen Form nicht mehr an Hunger, Krankheiten oder freiem Willen leiden. Trotz all seiner Grausamkeit sieht der Bösewicht sich offenbar als missverstandener Gönner, natürlich ein relativ passender Ansatz für den selbstverliebten Wissenschaftler. Ebenfalls hegt diese Version des Doktors sehr große Ambitionen: Anstelle einfach nur die Erde zu erobern, will er mithilfe des Virus ganze Planetensysteme und unterschiedliche Dimensionen im weiteren Verlauf unter seine Kontrolle bringen.

Diese Ausgabe unterstreicht mit diesem ersten richtigen Einsatz die große Gefahr des Zombot-Virus stark, die Bedrohlichkeit von Eggmans neuester Superwaffe ist massiv. Eine ganze Ortschaft bekommt eine schier unausweichliche Virus-Dusche von oben, die Flüssigkeit gelangt in jeden Spalt und selbst wenn einige dieser ersten Welle entkommen, werden sie anschließend von jenen erbittert gejagt und angesteckt, die nicht so viel Glück hatten. Unvorbereitete Siedlungen haben im Grunde keine Chance wenn Eggman sich auf einen Besuch mit seinem Faceship entschließen sollte, was der aktuellen Storyline einiges an Nervenkitzel verleiht – wie können die Helden den eiförmigen Bösewichten unter diesen Voraussetzungen stoppen und verhindern, dass sich sein fataler Virus nach und nach über den ganzen Globus verteilt?

Ebenfalls spannend wird, wie Sonic schließlich mit seiner Infizierung umgeht. In seinem Gedanken-Monolog am Ende der Ausgabe hört man bereits die ein oder anderen Selbstzweifel des Igels heraus, in seinem aktuellen Zustand eine große Hilfe zu sein. Sein Vergleich seines aktuellen Zustandes mit dem Werehog aus Unleashed oder dem Feuerpfeil aus Secret Rings gibt uns langjährigen Fans auch einen kleinen Hauch an Kontinuität und bestätigt, dass diese Spiele in diesem Comic-Universum bereits geschehen sind.

Cover RI

Willkommen zurück, Diana Skelly! Eine meiner persönlichen Favoriten aus Archie-Tagen ist auch für IDW am Zeichenstift zurück, kommt in ihrem ersten Einsatz aber nicht ganz alleine zum Zug, sie wird nämlich für einen Teil der Ausgabe von Jack Lawrence unterstützt. Laut meiner persönlichen Beobachtung und sollte ich mich nicht täuschen, übernimmt Skelly den Sonic-Aspekt der Ausgabe, während Lawrence den Eggman-Aspekt übernimmt. Dadurch wird der Kontrast der zwei doch etwas verschiedenen Artstyles in einer Ausgabe etwas abgeschwächt, beide Zeichner legen zudem eine sehr gute Arbeit hin. Besonders die ausgeflippte Tangle kommt im Stil von Skelly sehr unterhaltsam rüber, während Lawrence für einen besonders diabolischen Eggman sorgt. Matt Herms an den Farben greift den beiden derweil gekonnt unter die Arme, womit uns eine weitere ansehnliche Ausgabe vorliegt.

In Cover A von Evan Stanley wird einem unwohlen Sonic im wahrsten Sinn des Wortes die Hand aufgelegt. Die Farbgestaltung, der zweifelnde Gesichtsausdruck des Helden, der düstere Ansatz, all diese Details verleihen diesem Coverbild einen sehr schaurigen Unterton, was im Anbetracht der Virus-Infizierung der Hauptfigur sehr passend ausfällt. Ein sehr gelungenes Cover mit leichtem Gänsehaut-Faktor.
Etwas fröhlicher geht es in Cover B von Archie-Veteran Jonathan Gray zu, Sonic und seine große Freundesriege haben sich zu einem Gruppenbild versammelt. Zwar im Anbetracht des Inhaltes nicht sehr passend weil ein Großteil der Charaktere im Comic selbst nicht vorkommt, aber dennoch ein sehr hübsch gelungenes Titelbild im wohlbekannten, spaßigen Gray-Stil, auf dem es richtig rund geht.
Nathalie Fourdraine schlägt mit Cover RI erneut zu und beschert uns einen metallischen Regen von Eggmans Faceship, dem Sonic hilflos ausgesetzt scheint. Auch hier, ein sehr gruseliger Anblick der besonders durch den schwarzweiß-Ansatz und die leuchtende, grinsende Visage des bösen Doktors am Himmel unterstrichen wird. Ein übler Vorbote über die Geschehnisse im Inneren des Heftchens, auch dieses inzwischen sechzehnte Cover von Fourdraine kann man sich ohne Zweifel ins Regal stellen.

Nächste Ausgabe:

Dr. Eggman setzt seinen fatalen Welteroberungsplan fort. Sein nächstes Ziel für seinen Virus: Die Großstadt Seaside City, mit den Chaotix mitten im Getümmel. Die Dreiertruppe sieht sich bald schon mit einer hungrigen Zombot-Horde konfrontiert – schaffen es Vector, Espio und Charmy mit Sonics Hilfe unversehrt aus der infizierten Stadt heraus?

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

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