Dr. Eggman hat Sonic und seine Freunde in der letzten Ausgabe zu einem fairen Kart-Rennen quer durch Bygone Island herausgefordert. Moment mal, Dr. Eggman und fair? Ein schwieriger Gedanke, der sich kurz nach dem Start des Boom-Zweiteilers auch gleich mal in Schall und Rauch aufgelöst hat. Nach und nach sind die Gefährten den hinterhältigen Tricks des Wissenschaftlers zum Opfer gefallen, bis am Ende nur mehr Sonic übrig war. Doch sogar der Igel wurde kurz vor der Ziellinie reingelegt, was ihm nun einen Freiflug in eine tiefe Schlucht beschert hat. Verliert Sonic nun nicht nur das Rennen, sondern sogar noch sein Leben?

Gut sieht es auf jeden Fall nicht für den blauen Helden aus. Der Rückwärtsgang scheint in dieser Situation nicht wirklich zu funktionieren, und auch das kleine Vorstellungs-Kästchen das praktischerweise neben ihm auftaucht entgleitet ihm aus den Fingern. Doch zum Glück ist ein gewisser Fuchsfreund zur Stelle der das Kart unter größten Anstrengungen in der Luft halten kann, um es dann sanft auf eine Enerbeam-Trage von Amy und Knuckles fallen zu lassen.

Sonic wundert sich wie seine Freunde so schnell unten in der Schlucht angekommen sein konnten, doch Knuckles weiß nicht so recht was er meint – schließlich hatten sie den ganzen Monat bis zur nächsten Ausgabe Zeit, um nun rechtzeitig für die Rettung zur Stelle zu sein. Der berüchtigte „Fourth Wall“ ist inzwischen nicht nur zerbrochen, sondern in seine kleinsten Atome zerbröselt.

Jetzt wird es Zeit für „Hau den Eggman“, sind sich die versammelten Freunde einig. Sonic ist jedoch überraschend anderer Meinung: Um dem Wissenschaftler zu beweisen, dass Hinterhältigkeit der falsche Weg ist, will er weiterhin als Erster über die Ziellinie düsen. Nach dieser ehrenvollen Tat sei dann immer noch genug Zeit zum Eggman-Verkloppen. Knuckles verschafft Igel mitsamt Kart darauf einen kräftigen Wurf, der ihn zurück auf die Strecke befördert.

Besagter Wissenschaftler sieht sich bereits als großer Sieger des Rennens, weshalb es ihn nur umso mehr überrascht als Sonic plötzlich direkt hinter ihm wieder auftaucht. Nun aktiviert er alle seine übrigen Fallen um nicht doch noch überholt zu werden, doch wie eine witzige Doppelseite zeigt, können Sonic weder Kreissägen-Palmen, Boxhandschuhe aus dem Boden oder übergroße Bärenfallen noch aufhalten. Grinsend zieht er am Wissenschaftler vorbei, die Ziellinie nun in greifender Reichweite.

Nun hat der Eierkopf endgültig die Nase voll, er aktiviert seine letzte Trumpfkarte. Mit einem gezielten Knopfdruck verwandelt sich sein ursprünglich harmloses Rennauto in ein riesiges Spinnen-Kart, das Sonic nun mit spitzen Tentakel-Klauen attackiert. Während der Igel den furiosen Attacken seines Widersachers gekonnt ausweicht, beobachtet Sticks das Geschehen aus der Ferne, eine Liste und Rotstift in der Hand. Während sich ihre Vermutung aus dem ersten Teil mit dem riesigen Roboter-Drachen zwar nicht bestätigt hat, hat sie zumindest Eggmans Fallen und die Bio-Scans richtig geschätzt. Zwei von drei Punkten für das Dachsmädchen!

Kurz vor der Ziellinie schafft Eggman es Sonic mit einem gezielten Hieb aus der Spur zu bringen, doch nun kommt endlich die Kavallerie am Schauplatz an. Sonics Freunde halten dem Igel den Rücken frei, wodurch dieser nun endlich die schwarz-weiß gestreifte Linie überfahren und sich zum Sieger des Rennens küren kann. Gerechtigkeit und Fairness haben triumphiert!

Das sieht Eggman natürlich anders und setzt seinen Angriff fort, doch jetzt da Sonic das Event für sich entschieden hat, kann er endlich auch im Kampf aktiv werden. Gemeinsam mit seinen versammelten Gefährten präsentiert er dem Wissenschaftler die Rechnung für seine bösen Taten und zerstört das Spinnen-Kart, worauf ein bezwungener Eggman Rache schwörend die Szene verlässt – balancierend auf dem letzten Rest der von seiner Zerstörungswaffe noch übrig geblieben ist.

Bei der Explosion wird Sticks jedoch davon geschleudert, worauf die Siegesfeier ohne sie stattfinden muss. Sonic teilt den Erfolg natürlich mit seinen Gefährten, ohne sie hätte er es nie geschafft die Situation nochmal umzudrehen. Das Rennen zu gewinnen wäre schön und gut, aber der wahre Preis sei es solche tollen Freunde zu haben, merkt er an. Aaaw, wie kitschig, findet auch ein gewisser Biber im Hintergrund.

Doch wo ist Sticks jetzt wirklich hin? Die Antwort folgt auf der nächsten Seite: Ihr Flug endete schmerzhaft am Stamm einer Kokosnusspalme, praktischerweise direkt neben einem sehr seltsamen violetten Loch das sich über dem Boden manifestiert hat. Und durch besagtes Loch tritt…ein schwarzer Schatten! Mysteriös. Was jedoch interessant ist, die Kopfform lässt entfernt auf den blauen Protagonisten der Mega Man X-Serie schließen…

Wie bereits bekannt ist, handelt es sich bei Sonic um das schnellste Lebewesen des Planeten. Nichts kann den Igel überholen, weder ein Go-Kart, noch ein Zug oder eine Rakete. Sonic ist unaufhaltbar, oder nicht?
Falsch gedacht, wer zuerst kommt, mahlt zuerst, lautet das Prinzip vor dem Bestelltresen eines Fastfood-Lokals. Pech gehabt, Sonic! (Wer hat eigentlich Micky Maus in den Boom-Comic reingelassen, nur so nebenbei…?)

Wie schon der erste Part stammt auch Teil zwei von „Everybody’s Super Sonic Racing“ aus der Feder von Ian Flynn. Die letzte Ausgabe wusste mit guten Gags und einer humorvollen Story zu überzeugen – trifft das auch auf die Fortsetzung zu?

Standard-Cover

Rohrkrepierer steht uns auf jeden Fall keiner bevor, so viel ist schon ab den ersten Seiten klar. Sonics Sturz in den Abgrund ist für eine solch eigentlich dramatische Situation wirklich mit viel Humor umgesetzt, die Kommentare des Igels sind einfach ein Schmunzeln wert. Kaum geht es mit dem Rennen weiter, folgen auch schon ein paar spaßige Momente zwischen Sonic und Eggman – besonders mit welch fiesen Fallen der Wissenschaftler versucht das Match für sich zu entscheiden (Kreissägen-Palmen!). Sein Kampfroboter für den obligatorischen Endkampf war dann zwar toll designed, leider aber zum Großteil wieder mal keine Bedrohung, die fünf Freunde sind unfairerweise einfach immer in der Überzahl.

Wie schon in den letzten Ausgaben zündet nicht jeder Scherz, aber ein Schmunzeln hier und da sind diverse Sprüche und Situationen definitiv wert. Zum Beispiel wie Knuckles einem panischen Sonic einen Freiflug zurück zur Strecke spendiert, oder als von Eggmans Spinnen-Kart nach dem Kampf nur mehr ein wackeliges Einrad übrig bleibt, auf dem der Wissenschaftler fluchend davonradelt.

Sogar Sticks wurde diesmal mit sehr viel amüsanter Selbstironie behandelt: Wie sie eine Checkliste durchläuft wie viele ihrer verrückten Theorien aus der ersten Ausgabe letztendlich wahr geworden sind, hat mich definitiv ziemlich gut erwischt. Sogar im Endkampf wurde sie diesmal ziemlich aktiv, ihr furioser Angriff auf Eggman hat den Wissenschaftler ordentlich in Panik versetzt, was lustig anzusehen war und für die nötige Ablenkung gesorgt hat. Wider meiner Erwartung trennte sie sich jedoch erst am Ende der Ausgabe unfreiwillig vom Rest der Truppe, um ihren Einstieg in das Worlds Unite-Crossover zu erhalten. Dort wird sie ja als höchstwahrscheinlich einziger Sonic Boom-Charakter mitmischen – man darf sehr gespannt sein, wie das exzentrische Dachsmädchen wohl mit Charakteren wie X, Zero oder den Sonic-Charakteren aus dem regulären Archie-Universum interagieren wird.

Die Geschichte mit dem Kart-Rennen ist abschließend zwar nicht bahnbrechend oder wirklich aufregend erzählt – man weiß eh, dass die Guten letztendlich triumphieren – aber die stellenweise amüsanten Humoransätze halten die Story gut über Wasser und sollten zumindest zu einem einmaligen Durchlesen animieren. Nicht zu viel erwarten, sich auf die Witze einlassen, dann sollte man eine nette und kurzweilige Zeit mit dem Comic haben. Eigentlich ein identisches Prinzip wie bei der gerade laufenden TV-Serie.

Variant-Cover

Story und Humor sind also solide, trifft das auch auf das Artwork zu? Auf jeden Fall. Ryan Jampole und Jennifer Hernandez setzen ihre gute Arbeit aus Part 1 fort und präsentieren uns wieder ein paar tolle Momente und Reaktionen der einzelnen Charaktere. Proportionen und Gesichtsausdrücke passen immer zur jeweiligen Situation und sind auch meist mit der nötigen Prise an Überzeichnung gewürzt, was super zu einer auf Humor basierenden Geschichte wie dieser hier passt. Das Artwork ist „cartoonig“ und toll anzusehen, wüsste nicht was zu kritisieren wäre. Allerhöchsten wirken die Hintergründe manchmal etwas trist, die meiste Zeit gibt es nur die selbe „Dschungel mit Bergen im Hintergrund“-Kulisse. Das Streckendesign der Rennpiste hätte vielleicht ein wenig mehr herausstechende Schauplätze gebrauchen können.

Endlich! Das erste Cover in einer langen Zeit das endlich mal einen richtigen Einblick auf die Geschichte im Inneren gibt. Sonic sitzt im Go-Kart und wird von seinen Freunden angefeuert, während Eggman mit seinem Spinnen-Roboter attackiert. Wer dieses Cover aus dem Regal zieht, kann sich schon einen ungefähren Reim darauf machen welche Art von Story ihn hier erwartet – so sollte es öfter sein. Dass die Szene und die Charaktere auch noch wirklich toll von Jamal Peppers und seinem Team gezeichnet wurden, ist nur ein weiteres zusätzliches Extra. Solides Cover durch und durch, kann man auf keinem Fall meckern.
Im „Insubordination“ Variant-Cover werden die Mordgelüste eines bösen Genies geweckt, der seinen Schergen Orbot in einem eher ungünstigen Moment erwischt. Lustig und schaurig zugleich von Zeichner Erik Ly, besonders mit Eggman möchte man sich hier wohl nicht mehr anlegen. RIP Orbot.

Sonic Boom steigt in das Worlds Unite-Crossover ein – mit zwei Helden in großen Schwierigkeiten! Sonic und Mega Man wurden von Dr. Eggman und Dr. Wily robotisiert?! Mit beiden Protagonisten außer Gefecht, wer kann jetzt noch die Rettung bringen? Vielleicht ein gewisses Dachsmädchen auf Abwegen?
Findet es kommenden Monat heraus, wenn wir uns im Rahmen von Worlds Unite natürlich auch die Sonic Boom-Seite der Geschehnisse ansehen werden.