Comic-Mittwoch: Heute ist es soweit, zum ersten Mal widmen wir uns den Mega Man Comics! Die alten Robot Masters wurden umprogrammiert und dienen nun einem guten Zweck. Das gefällt natürlich nicht allen von ihnen gut – Werden sie sich erneut gegen Mega Man stellen? Erfahrt das im Review zu „Prisoners Of War“!
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Inhalt
Die Systeme sind hochgefahren, die Updates installiert und die Waffensysteme deaktiviert – Quick Man erwacht aus seinem Schlaf! Zu seiner Wiederbelebung hätte er vermutlich jeden lieber gesehen, als Mega Man, doch alte Sünden scheinen nicht so leicht vergeben zu werden und so blickt der blaue Roboter direkt in sein Gesicht. Diesen greift er auch sofort an und will dem Super Fighting Robot gehörig in den Hintern treten – Aber Fehlanzeige (oder auch nicht), denn wir im Startbildschirm bereits zu sehen war, sind seine Waffensysteme ausgeschaltet. Dr. Light, Vater von Mega Man, programmierte Quick Man um. Dieser begreift noch nicht so recht, was hier vor sich geht (dabei sollte er, nach seinem Namen eigentlich schneller schalten) und ein Witz des blauen Bombers bringt ihn zum Ausrasten.
Wood Man ist es schließlich, der ihn beruhigen kann und ihm klar macht, dass alle von Dr. Wilys Robotern eine kleine Anpassung erhielten. Doch wie ist das möglich? Mega Man erklärt es seinem ehemaligen Widersacher: Er hat die I.C. Chips (sie erhalten die einzigartige Persönlichkeit eines jeden Robot Masters) behalten, so war es nur noch nötig, den Schaden vom Kampf zu reparieren, wofür Dr. Light letztlich zuständig war. Auf eine Entschuldigung für den Schaden entgegnet Quick Man mit Unverständnis: Er gehöre zu den Bösen, Mega Man MUSSTE also gegen ihn kämpfen. Dieses Denken bekam er wohl von Dr. Wily, denn Roboter sind laut Dr. Light weder gut, noch böse. Sie machen nur das, was ihnen von ihren Erschaffern aufgetragen wird. Der Vater des blauen Bombers hat ihnen allen eine zweite Chance gegeben – Die vergangenen Sünden können sie wieder gut machen.
Sicher ist sicher wurde sich gedacht, als die Waffensysteme entfernt worden. Ein wahres Wort, wollte Quick Man doch Mega Man noch vor wenigen Augenblicken erledigen. Doch wo ist eigentlich Dr. Wily? Der blaue Bomber lieferte sich in den vergangenen Ausgaben ein heftiges Gefecht mit ihm in seiner Burg. Es eskalierte dabei soweit, dass die Burg in sich zusammenbrach. Super Fighting Hero? Nicht ganz, denn nach dem Kampf war er unfähig, sich zu bewegen und so starb der böse Wissenschaftler scheinbar…
Kleiner Sprung zu Wily Castle 3. Hier bahnt sich eine neue Auseinandersetzung an, diesmal aber zwischen Gilbert D. Stern, ein Kommissar von Mega City und Madam Y, die (wie ironisch) für die X Corporation arbeitet. Dieser Firma gehört auch die Insel und der Kommissar erhält keine Erlaubnis, Wily Castle zu betreten. Roselyn Kranz, eine Polizistin, versucht den aufgebrachten Mann ein wenig abzukühlen. Auf das Gelände kommen sie trotzdem nicht, doch scheinbar gibt es in den Light Labs (zuhause von Mega Man und seiner Familie) noch 8 Teile, die der X Corp. gehören. Doch die Polizei lehnt ab, diese zu beschaffen, immerhin lässt sie ja auch niemand auf das Gelände.
Nochmals ganz woanders treffen wir auf Dr. Wily, der in einem Krankenbett liegt. Von einer seltsamen Person wird er aufgeweckt, die er nicht kennt. Es handelt sich um Mr. X! Dieser kennt den fiesen Wissenschaftler schon länger, als dieser es sich vorstellen kann. Die beiden haben nun ein wenig zu reden und Dr. Wily wird für den düsteren Zeitgenossen arbeiten müssen. Wilys Beine waren gebrochen, als er gefunden wurde, entsprechend wackelig steht er nun auf diesen auch.
Was sein Job wird? (Dasselbe wie jeden Abend, Pinky! Oh, falscher Film, sorry.) Er wird die Weltherrschaft an sich reißen! Dr. Wily ist ein Monster, welches auf die Welt losgelassen werden muss – Dafür ist die Zeit nun gekommen… Zeit, um neue Robot Master zu bauen!
Zurück bei Mega Man: Bubble Man ist nicht wirklich begeistert von der Umprogrammierung. Er wird immer loyal gegenüber Dr. Wily sein, so sicher scheint er sich dann letztlich aber doch nicht zu sein, der Job eines Systemmanagers scheint dann doch lukrativer. Die Robot Masters überlegen nun, was sie wohl ab jetzt machen könnten bzw. welche Funktionen sie erfüllen können – nicht alle, alerdings. Quick Man stellt sich noch immer verhemmt dagegen und ist nicht zufrieden damit, dass einfach an ihm herumgepfuscht wurde – Mega Man fand Dr. Wilys Eingriff immerhin selbst nicht ganz so toll. Auch ein paar andere Stimmen werden jetzt laut, die so nicht leben möchten oder können, immerhin waren einige von ihnen nur ein Experiment und sind nicht für einen praktischen Nutzen gedacht – Oder aber, sie sind überqualifiziert. Dr. Light stellt klar: Wer keinen praktischen Nutzen hat oder nicht will, wird abgeschaltet. Quick Man ist davon überzeugt, zusammen mit ein paar anderen.
Dennoch ist er glücklich, dass seine Kumpanen alle eine neue Lebensaufgabe finden konnten. Der Super Fighting Robot ist aber alles andere als glücklich über die Wendung der Ereignisse, er hat immerhin hart gekämpft, um sie alle zu retten. Verzweifelt ist sein Anblick, als Quick Man schließlich abgeschaltet wird.
Noch einmal zurück zu Dr. Wily. Dieser nimmt gerade das Angebot von Mr. X an, natürlich nicht ohne den Hintergedanken, seinen aktuellen Mitstreiter bei der nächsten Gelegenheit zu verraten. Allerdings wird ihm ein kleiner Strick durch die Rechnung gemacht. Urplötzlich öffnet sich ein Genesis-Portal und jemand greift den Doktor und zieht ihn hinein. Wer das ist? Schon bald erfahren wir das, denn nun aber wirklich: Worlds Unite startet!
Off-Panel
Tja, scheinbar hat eben doch nicht jeder Robot Master eine richtige Aufgabe im Leben – So eine Schande aber auch!
Fazit
In ein neues Comic-Universum einzutauchen ist nie leicht – Beim Testlauf heute wurde mir seitens ArchieComics aber gezeigt, dass es auch nicht wirklich schwer ist! Diese Ausgabe verlangt nicht allzu viel Vorwissen und dient als tolle Einleitung für Worlds Unite! Bereits Ausgabe 48 habe ich gelesen (quasi als Einleitung zur Einleitung von Worlds Unite) und bin überrascht, wie leicht sich alles ohne Vorkenntnisse liest – Dafür natürlich schon einmal einen Daumen nach oben!
Auch beim Plot hat Ian Flynn mal wieder bewiesen, dass er es kann. Die Geschichte war wirklich toll geschrieben, denn neben der Grundidee, die Robot Masters wieder zu verwerten und ihnen einen guten Zweck zu geben, gab es hier auch jene, die damit nicht zufrieden waren. Es war schon eine recht emotionale Seite, als Quick Man schließlich abgeschaltet wurde und Mega Man völlig verzweifelt versuchte, ihn aufzuhalten. Auch die Nebengeschichte von Dr. Wily wusste durchaus, zu überzeugen. Wenn ich persönlich auch mit Mr. X nicht viel anfangen kann, so ist die Einleitung für das Crossover durch ihn wirklich gelungen.
Ryan Jampole war dieses Mal für die Zeichnungen zuständig. Auch diese sind sehr gelungen, zeigten aber manchmal Schwächen in den Proportionen. Dennoch war er stets in der Lage, die Situation gut einzufangen. Besonders gut geraten waren auch hier die Panels, in denen Mega Man verzweifelt versuchte, Quick Man aufzuhalten. Auch Wily wurde wirklich perfekt getroffen, speziell auf der letzten Seite, auf der er letztlich entführt wurde.
Gary Martin, für mich eher unbekannt, sorgte für die Farbgebung. Meist setzte er auf kräftige Farben, die allerdings in manchen Panels etwas zu schwach geraten sind. Wilys Entführung wurde aber besonders durch die verschiedenen Grautöne des Genesis-Portals wunderbar in Szene gesetzt. Es ist allerdings etwas merkwürdig, denn normalerweise haben die Portale eher eine lilane Farbe – Vielleicht wird dies aber auch noch im Crossover selbst genauer erklärt, daher heißt es in der Hinsicht wohl noch abwarten!
Das Standard-Cover ist etwas schlicht gehalten und die Farben wirken auch hier etwas blass, allerdings ist es thematisch durchaus passend. abgebildet sind immerhin die verschiedenen Robot Masters mit Mega Man im Vordergrund. Mega Mans Gesicht ist hier irgendwie etwas seltsam und unterscheidet sich völlig vom Gesicht in den Comics. Unterm Strich eine Stilfrage, mir persönlich sagt es weniger zu.
Das Variant-Cover ist vom vitruvianischen Menschen inspiriert, der vor allem durch eine Zeichnung Da Vincis. Es passt zwar nur wenig zum Inhalt der Ausgabe, sieht aber wirklich toll aus und kam recht unerwartet. Mir persönlich gefällt es gut, zumal Mega Mans Gesicht hier auch wieder seine Form hat, wie sie in den Comics ist.
Eine tolle Ausgabe, die wieder einmal Lust auf das Crossover schafft. Und tatsächlich ist es nun auch soweit – Nächste Woche starten wir endlich unsere Reviews zu Worlds Unite! Die Geschichte der wiedererweckten Robot Masters wird sicherlich auch dort noch einmal aufgegriffen. Man darf gespannt sein!