Summer of Sonic 2013 ist vorüber, und auf vielen Webseiten wurde schon darüber berichtet. Für all die, die gern auch noch was in Deutsch dazu lesen möchten, wäre hier meine Zusammenfassung.
Summer of Sonic fand diesmal in der Westminster Methodist Central Hall in London statt. Bereits zwei Stunden im Voraus hatten sich dort die ersten Fans versammelt, einschließlich einiger Cosplayer. Gegen 10:00 Uhr trat zum ersten Mal Sonic in Erscheinung, um sich mit den wartenden Fans fotografieren zu lassen. Schon hier viel mir ein besonders süßer „Sonic Black Knight“ auf, dessen Kostüm mir sogar noch besser gefiel als das des offiziellen Sonic. Kurz darauf wurden endlich die Türen geöffnet.
Als Willkommensgeschenk erhielt wieder jeder Besucher einen „Goodie Bag„, diesmal mit einem 75% Rabatt-Code für das Spiel „Sonic All-Stars Racing Transformed“ auf Steam, einem Programmheft zum Event und einer Sonic-Mütze, wie sie z.B. auch bei Sonic’s 20. Jubiläum auf der GamesCom verteilt worden waren. Weiterhin gab es eine gedruckte Sammler-Ausgabe von „Sonic The Comic„, das nach dem Ende des offiziellen Comics von Egmont/Fleetway im Jahr 2002 von Fans online weitergeführt wurde. Verwendet wurde hierfür die Sonic-Geschichte „In Memory“ aus Online-Ausgabe #261, basierend auf einem Script von Nigel Kitching und gezeichnet von Nigel Dobbyn & Michael Corker.
Außerdem gab es eine Verlosung durch die Wohltätigkeitsorganisation SpecialEffect. Hierfür hatten SEGA, Insert Coin Clothing und SUMO Digital mehrere Preise gestiftet, unter Anderem eine Wii-U, ein 3DS und einen Insert Coin Gutschein über £100.
Auch eine Vitrine mit seltenen Sonic Sammelartikeln war wie üblich vorhanden (zur Verfügung gestellt von Adam Tuff und Jonathan Dixon), die dieses Jahr allerdings nicht ganz so üppig bestückt war wie sonst.
Auf jeden Fall beachtenswert waren
- der Sonic Prisma-Würfel, der nur in Japan zu Sonic’s 20. Jubiläum mit der Special Edition des Spiels „Sonic Generations“ erhältlich war und in dem Sonic als 3d-Gittermodell verewigt wurde
- das SegaSonic Zippo Feuerzeug, ebenfalls nur in Japan erhältlich
- die noch nicht offiziell erhältliche Shadow-Statue von First4Figures
- die Sonic / Hello Kitty Plüschfigur, die es zur Feier der Neueröffnung von JoyPolis Japan gab
- die zehn Mini-Keramikfiguren von Sonic-Charakteren aus Frankreich
- das vielen sicher schon bekannte Sonic Monopolyspiel
Mein Interesse weckte insbesondere eine kleine Sonic-Figur; der einzige Gegenstand, den ich nicht zuordnen konnte. In einem kurzen Gespräch mit Jonathan erfuhr ich, dass dies tatsächlich kein offizielles Sonic-Produkt sei, sondern eine von „Vidal Design“ entworfene und im 3d-Druckverfahren erstellte Figur. Wer sich also wie ich für seltene Sammelartikel interessiert, kann sie sich online über die Webseite von Shapeways bestellen:
6cm Version – Permalink: http://shpws.me/nlTz
Für den kleineren Geldbeutel gibt es auch eine Mini-Version:
4cm Version – Permalink: http://shpws.me/nmD7
Auch die Leute vom „Official Sonic Merchandise Store“ waren anwesend, mit einem gewaltigen Angebot an aktuellen Sammelartikeln, um die sich die Fans in den ersten Stunden fast prügelten. Leider konnte ich von den tollen Sachen kaum etwas mitnehmen, da ich das nie alles in meinen Koffer und per Flugzeug sicher nach Hause hätte bringen können.
Ein weiteres Ziel der Begierte war selbstverständlich das neue Spiel „Sonic Lost World“ für die Wii-U. Spielbare Levels in der Demo waren „Windy Hill„, zwei Zonen aus „Desert Ruins“ sowie „Frozen Factory„. Sonic wird mit dem Analog-Stick gesteuert, die A-Taste lässt ihn Springen und mit den Schultertasten des Wii-U Pads kann Sonic beschleuigen oder einen Spindash ausführen.
Perspektivisch erinnert das Spiel anfangs recht stark an „Sonic Rush“ auf dem iPhone. Läuft Sonic ’nach vorne‘, so bleibt die Kamera fast immer stationär hinter ihm (meist mit Blickwinkel von oben herab) und zeigt nur bei fest vorgegebenen Bewegungsabläufen wie Loopings oder wenn Sonic größere Strecken durch die Luft katapultiert wird eine andere Ansicht. Bewegt sich Sonic nach links oder rechts, so ist die Kamera zwar weiterhin auf Sonic fixiert, die Blickrichtung bleibt aber bestehen, was den Eindruck erweckt, als würde sich das Level drehen. Technisch gesehen gibt es hier kein fest definiertes ‚unten‘, sondern die Gravitation geht von den Objekten selbst aus, auf denen Sonic läuft. So kann Sonic z.B. auf einem zylinderförmigen Level-Teil mit einem Hindernis auf der Oberseite einfach zur Seite laufen und an der Unterseite den Weg fortsetzen, ohne dass der Spieler die Orientierung verliert. Dies erlaubt völlig neuartige Level-Designs ähnlich denen im gecancelten Spiel „Sonic X-Treme„.
„Windy Hill“ ist als das erste Level im Spiel relativ einfach und kann auch von Anfängern gut durchgespielt werden. Dafür scheint gerade dieser Level besonders viele unterschiedliche Wege zum Ziel zu bieten (es gibt sogar eine Strecke, bei der Sonic von Wolke zu Wolke springen muss). Auch Wisps sind wieder mit dabei, die Sonic wie Bonus-Items einsammeln und so seine Fähigkeiten kurzzeitig erweitern kann. Das Ziel ist wie bei den klassischen Sonic-Spielen ein Gefängnisbehälter mit Sonic’s Tier-Freunden, den er durch einen Sprung auf den oben befindlichen Auslöse-Knopf öffnen kann.
„Desert Ruins“ ist wie schon aus Screenshots bekannt kein Wüsten-Level, sondern ein virtuelles Schlaraffenland aus Donuts, Kuchenstücken, Eiswaffeln und endlos langen Zuckerstangen, auf denen Sonic ‚Grinden‘ konnte (hier haben die Entwickler anscheinend ein zweites ’s‘ im Namen vergessen). Gelegentlich wurde hier auch wie z.B. bei „Sonic Colors“ in eine reine 2d-Seitenansicht gewechselt.
„Frozen Factory“ würde ich am ehesten mit den ersten 3d Boss-Levels von „NiGHTS“ vergleichen: enge Räume mit wechselnder Gravitation. Am nervigsten war hier ein 2d-Flipper mit Sonic als Flipper-Kugel. Ein Konzept, das mir schon seit „Sonic Spinball“ zutiefst verhasst ist… na ja.
Alles in allem scheint „Sonic Lost World“ eine Menge Spaß zu versprechen. Ausgeklügelte Level zum Erforschen kombiniert mit intuitiver Steuerung sowie einer noch kontrollierbaren Geschwindigkeit ähnlich den klassischen Sonic-Spielen, statt nur den ewigen Rasern entgegenzukommen, die SEGA ständig die Ohren mit „Ich will doch nur rennen“ volljammern. Sonic war nie ’nur rennen‘, sondern Geschicklichkeit gepaart mit dem Suchen nach Abkürzungen und kleinen Secrets, und erst an zweiter Stelle dann das bloße Rennen. Das scheint „Sonic Lost World“ wiederzubringen. Trotz veralteter Hardware im Vergleich zur Xbox One oder Playstation 4 stellt dieses Spiel daher durchaus einen guten Kaufgrund der Wii-U für mich dar, auch wenn sowohl Story wie auch andere Sonic-Charaktere wohl wieder einmal zu kurz kommen.
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Scientific Genius
vor 11 Jahre |
Ein sehr schöner Artikel. Es war wirklich wieder ein tolles Erlebnis. Das Buzzbomberquiz war übrigens auch wieder genial (wobei es letztes Jahr witziger war). Adam Tuff konnte seinen Titel eindrucksvoll verteidigen.
Vielleicht bis zum nächsten Jahr.