Serien-Sonntag! Eggman behandelt seine Roboter wieder einmal wie Dreck, sodass diese in den Streik treten. Wie geht das für den Eiermann aus?
Inhalt
Im Dorf zeigt sich wieder das alte Spiel: Eggman kann es wieder nicht lassen, mit Robotern anzugreifen – und Team Sonic kann es nicht lassen, ihm ordentlich die Suppe zu versalzen. Umgeben von den Trümmern seiner Maschine bekommt Eggman von Orbot einen Ratschlag serviert, der ihm, zusammen mit dem frechen Ton des Roboters, garnicht passt. Zur Strafe lässt er seine Lakaien sitzen, um ihnen den Heimweg zu erschweren. Nach zahlreichen gescheiterten Anhalter-Anfragen schaffen sie es schließlich mit einer langen Floßfahrt zurück ins Versteck – nur um prompt von ihrem Boss wieder ins Dorf geschickt zu werden, um dekorative Steine zu besorgen. Nach achtzehnstündigem Steineschleppen und Über-den-Ozean-Gepaddel kommen sie dann endlich mit den gewünschten Objekten an. Doch Eggman hat garkeine Lust mehr auf die Brocken und verlangt, dass sie zurückgebracht werden. Nun reicht es den beiden: Motiviert durch Amy, die das Schicksal der Roboter nicht länger mit ansehen konnte und ihnen Ratschläge gab, treten sie in Streik! Eggman bleibt jedoch völlig unberührt, selbst, als ihm eine Tasse vom Tisch kippt – wofür hat er denn seine anderen Roboter? Schnell wird jedoch klar, dass die Zerstörungsroboter (welch Schock) nicht für’s Putzen geeignet sind. Eggman stellt jedoch auf stur und wird stattdessen beleidigend, was dazu führt, dass die Maschinen kurzerhand der Aktion von Orbot und Cubot beitreten. Nun völlig auf sich alleingestellt begibt er sich ins Dorf, um dort ein paar neue Hilfskräfte zu rekrutieren. Mit dem bewährten Lockmittel „Geld“ sind schnell ein paar Freiwillige gefunden, die die Scherben im Handumdrehen entsorgen und deshalb sogleich von ihrem Chef auf eine Portion Eis eingeladen werden. Anstatt jedoch brav böse zu sein, wie Eggman es verlangt, hinterfragen seine Mitarbeiter seinen Plan, das Eis einfach zu klauen, und sträuben sich, dem Verkäufer etwas anzutun. Nun realisiert der Eiermann, was er wirklich an seinen metallischen Mitarbeitern hatte. Er kehrt weinerlich zu den Streikenden zurück, um sie zurück ins Team zu holen, und nach ein paar Vertragsanpassungen ist die böse Truppe endlich wieder vereint.
Kaum startet die Folge, da macht sich schon Ernüchterung breit: Direkt zu Beginn zieht Eggman nämlich mit einem vielversprechenden bombenfeuernden Gefährt an, das durchaus für einen interessanten Kampf hätte sorgen können – und dann innerhalb von 20 Sekunden zu Boden geht. Doch schon so manch eine Episode konnte trotz schwacher Actionsequenz in anderen Bereichen mehr als glänzen! Als dann aber der Plot ins Rollen kommt, zeigt sich auch hier ein hässliches Gesicht: Eineinhalb Minuten lang stehen Orbot und Cubot am Wegesrand und warten auf eine Mitfahrgelegenheit, ohne den Plot voranzubringen oder unterhaltsam zu sein. Zwar gibt es ein paar Cameos vom Gogobo Häuptling, Soar und sogar die Fahr-Premiere von Sonics Gefährt „Blueforce One“, aber das ändert nichts daran, dass sich die gesamte Szene wie langweiliges Füllmaterial anfühlt, das nur dazu dient, die Laufzeit auf die benötigten elf Minuten zu strecken. Das beschreibt das Muster gut, das sich durch die gesamte Episode zieht: Viele Minuten der Folge sind mit drögen Konversationen gefüllt, die nur stumpf den Plot vorantreiben. Die oft mit Witzen ausgeschmückten oder schlicht unterhaltsamen Dialoge, die man sonst in der Serie vorfinden kann, sucht man hier vergeblich, und wenn mal ein kleines Witzchen zu finden ist, fällt dieses die meiste Zeit platt auf die Nase. Sogar Eggman, der in vielen Episoden noch den Tag retten kann, schwächelt! Da weiß man definitiv, dass hier etwas nicht richtig gelaufen ist.
Aber auch, wenn enorm viel Schatten geworfen wird, braucht es dafür doch noch ein wenig Licht. Hinter all den sterilen und saftlosen Dialogen finden sich noch ein paar nette Charakterinteraktionen. Voran geht Amy, die ihre fürsorgliche Seite zeigt und Eggmans Handlanger aktiv mit Ratschlägen und direkten Diskussionen mit ihrem Arbeitgeber unterstützt, um ihnen einen gerechten Arbeitsplatz zu schaffen. Auch Sonic hat einen netten Moment, in dem er bei Eggmans harmloser Angestelltenrekrutierung völlig übereifrig hinterherschnellt und komplett paranoid gleich das Schlimmste von seinem Erzfeind vermutet, was mit der Konfrontation von Mike zu einem der wenigen witzigen Momente der Episode führt. Zu denen gehören noch Eggmans staubtrockene „Pfandleihe“ Antwort auf Orbots Frage nach dem Zauberwort und die Entscheidungsschwierigkeiten des Bibers – gute Momente, über 11 Minuten verteilt aber doch sehr mager. Positiv sticht auch die Animation hervor, die dieses Mal seltsamerweise auch einen kleinen Sprung gemacht zu haben scheint: Im Vergleich zu anderen Folgen bewegen sich die Figuren lebhafter und sind etwas ausdrucksstärker als sonst. So lahm wie die Dialoge also sind, sie sehen immerhin gut aus! Hurra..?
Fazit
„Strike!“ ist eine der drögsten Episoden der Serie. Extrem viele belanglose Dialoge, die schmerzhaft Humor vermissen, und herausgezogene Sequenzen lassen die Folge zu einer Tortur werden. Auch wenn hier und da noch ein kleiner, netter Moment gefunden werden kann: Bei so einer langweiligen Episode sollte der Zuschauer streiken und demonstrativ den Fernseher ausschalten.
Nächste Folge:
Eggman darf nicht mehr böse sein und stellt deshalb Orbot als Stellvertreter ein – wie sich das wohl entwickeln wird?