Comic-Mittwoch: Der finstere Vergeltungsplan der Schrecklichen Sechs erreicht die zweite Stufe – während der Wiederaufbau die umliegenden Städte beschützt, attackieren die Bösewichte das Herz der Organisation. Doch die Fieslinge aus Lost Hex sind nicht die einzigen Eindringlinge…
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Der Wiederaufbau steht vor einer schwierigen Situation: Die Schrecklichen Sechs sind nach ihrem Debakel im Rahmen der Zombot-Saga wieder in Aktion getreten und haben sich vereint, um bittere Rache an der Bevölkerung des Planeten zu üben. Im Rahmen der letzten Ausgabe haben sie eine Schneise der Verwüstung durch einige bewohnte Siedlungen gezogen – weshalb der Wiederaufbau zu einem dringenden Handeln gezwungen wird.
Per Videocall besprechen Sonic, Tails, die Chaotix und Anführerin Jewel am Anfang der Ausgabe ihre nächsten Schritte: Jene Städte die laut der Vermutung der drei Detektive noch auf der Liste der wütenden Zeti stehen werden nun besonders stark beschützt und ebenfalls bastelt der kluge Fuchs aktuell an einer praktischen Erfindung, welche die Bösewichte handlungsunfähig machen und sie anschließend zurück in ihre Heimat nach Lost Hex verfrachten soll. Hauptfigur Sonic macht es sich in Winterburg gemütlich und erwartet mit einer gemütlichen Tasse Kakao das vorhergesagte Eintreffen der Fieslinge – er hofft jedoch, dass gleichzeitig nicht noch weitere Schwierigkeiten auftauchen werden…
Tja, der blaue Igel hat es leider heraufbeschworen: Ein ungemütlicher Geselle namens Dr. Starline schleicht nämlich gerade in den Ruinen von Emeraldville herum, um einen Eingang in das Hauptquartier des Wiederaufbaus zu finden, das direkt unter der zerstörten Stadt lokalisiert ist. Sein dunkles Vorhaben: Er will eine Kreation seines eiförmigen Idols finden und sie näher untersuchen, nämlich Holzpuppe Belle, die seit ihrem ersten Zusammentreffen im Chateau nahe White Park einen schmerzhaften aber bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen hat. Der Schnabeltier-Bösewicht findet schließlich in einem kleinen Gartenschuppen einen geheimen Aufzug ins Innere der Basis – die Infiltrierung kann beginnen!
Am Haupteingang klopfen ein paar Fieslinge derweil etwas direkter an – mit einem brennenden Laster als umfunktionierten Rammbock verschaffen sich die Schrecklichen Sechs Eintritt in den Stützpunkt und beginnen ihre chaotische Verwüstung. Ein paar wenige heraneilende Wachen werden von ihnen rasch ausgeschaltet und gemeinsam machen sie sich schließlich auf dem Weg zur Kommandozentrale, um den Wiederaufbau unmittelbar in die Knie zu zwingen.
Auch der herumschleichende Dr. Starline bemerkt das Eintreffen der Fieslinge und bekommt unmittelbar PTSD, Zavok und er haben sich im Finale des Bad Guys-Vierteiler schließlich nicht unbedingt im Guten getrennt. Jedoch erkennt der fiese Doc auch die Chance, die sich ihm durch das überraschte Eindringen der Zeti bietet: Im aktuellen Chaos könnte es schließlich ein leichtes Spiel werden, Belle zu schnappen und unbemerkt zu entkommen.
In der Kommandozentrale hat sich Anführerin Jewel zusammen mit Tangle und Whisper als letzte Verteidigungslinie verbarrikadiert und kontaktiert verzweifelt ihre Gefährten Die Chaotix erkennen schließlich zerknirscht, dass sie getäuscht worden sind, Tails packt sich derweil seine Zeti-Zapper ein und plant sich mit Sonic hinsichtlich eines Rückschlages zu koordinieren – besagter furioser Igel ist allerdings bereits mit Schallgeschwindigkeit unterwegs zum attackierten Hauptquartier.
Das hinterlistige Schnabeltier hat seine Zielperson in der Zwischenzeit schließlich gefunden: Nachdem Dr. Starline erfolgreich Vielfraß Zomom per Hypnose davon gelockt hat, konfrontiert er Belle und ihren Arbeitgeber und verlangt die Herausgabe der Holzpuppe. Ihr Gefährte will davon nichts wissen und versucht sie zu verteidigen, wird jedoch durch einen hinterhältigen Giftangriff gelähmt. Der Bösewicht verspricht jedoch, ihn am Leben zu lassen wenn Belle ohne Umschweife mit ihm mitkommt – sie willigt zerknirscht ein und gelingt dem Schnabeltier die gemeinsame Flucht durch einen Liftschacht, zu allem Überfluss einen Bruchteil einer Sekunde, bevor die beiden einem rasant heranstürmenden Sonic über dem Weg gelaufen wären.
Auch die Schrecklichen Sechs stehen nur eine verschlossene Stahltür vor ihrem Ziel. Zomom gelingt es, mit aller Kraft einen kleinen Spalt in die letzte Verteidigung des Wiederaufbaus zu schlagen – doch bevor Zavok das mechanische Tor aufreißen und sich Zutritt in die Kommandozentrale verschaffen kann, werden alle versammelten Bösewichte plötzlich von einer aus dem Hinterhalt hervorschießenden blauen Stachelkugel nach der Reihe zu Boden geknüppelt.
Sonic ist endlich angekommen und bereit, die erzürnten Bösewichte im Sechserpack ordentlich aufzumischen – doch kann er sich gegen diese Überzahl an mächtigen Feinden lange genug zur Wehr setzen, bis Verstärkung eintrifft? Der dritte Part von „Zeti Hunt“ liefert die Antwort!
Fazit
Da ist die fiese Falle auch schon zugeschnappt: Wie befürchtet haben die Schrecklichen Sechs den Wiederaufbau ordentlich an der Nase herumgeführt und eindrucksvoll gezeigt, dass man sie nicht unterschätzen sollte. Während die Organisation auf Anraten der Chaotix die Verteidigung von so ziemlich allen Zielen außer ihrem eigenen Hauptquartier verstärkt hat, sind die Zeti plötzlich genau dort auf der Matte gestanden und hatten ein leichtes Spiel. Die wenigen zurückgebliebenen Soldaten verblieben chancenlos gegen das plötzliche Eindringen der furiosen Sechsergruppe und der arme Wiederaufbau samt Einwohnern wurde relativ kurz nach der Errichtung der neuen Basis wieder ordentlich aufgemischt, whoops.
Ein besonders schlechter Tag für die Guten, ganz zufällig muss sich die Organisation am exakt gleichen Zeitpunkt und vollkommen unabhängig mit einem zweiten verdeckten Eindringling herumschlagen, nämlich dem an einem bösen Plan werkelnden Dr. Starline. Der in Ungnade gefallene ehemalige Gehilfe von Dr. Eggman hat es auf die freundliche Belle abgesehen, er will die Holzpuppe aus den Händen seines Idols nämlich eingehend studieren um mehr über ihre Konstruktion und ihren Code herauszufinden. Damit mausert sich das neue Mitglied des Wiederaufbaus in der dritten Story-Arc in Folge zu einem relativ großen Faktor – durchaus eine kleine aber erfreuliche Überraschung für mich, ich dachte ursprünglich diese Story konzentriert sich einzig voll und ganz auf den Angriff der Zeti, aber auch die durchaus faszinierende Geschichte des hölzernen Neuzugangs in Sonics Freundesgruppe wird damit fortgeführt.
Das Glück steht letztendlich auf der Seite des Schnabeltier-Fieslings, dank der praktischen Ablenkung durch das Eindringen der Zeti kann er Belle relativ problemlos mitten im Getümmel davonstehlen, ohne, dass es jemanden auffällt. Rührend fand ich jedoch, wie ihr aus der letzten Storyarc bekannte Boss mit leider noch unbekanntem Namen versucht hat, sie vor Starline zu beschützen, wenn auch relativ vergeblich. Obwohl die ungeschickte Holzpuppe seinen Laden ursprünglich ordentlich aufgemischt hat und immerhin von großen Erzfeind des Wiederaufbau konstruiert wurde, zögert er keine Sekunde um für seinen neuen Schützling in die Bresche zu springen – leider jedoch, seine schnelle Niederlage hat letztendlich für die endgültige Entführung von Belle gesorgt, um ihn vor weiterem Leid zu bewahren hat sich die besorgte Holzpuppe sofort bereit erklärt, dem Schnabeltier ohne weitere Widerrede zu folgen. Und als zusätzlicher ironischer Frustfaktor wäre der flüchtende Doc anschließend beinahe mitten in Sonic hineingerannt, wenn dieser gerade mal einen Bruchteil einer Sekunde schneller gewesen wäre.
Stichwort Sonic: Am Anfang dachte er noch er könnte gemütlich mit einer warmen Tasse Kakao auf das Eintreffen der schrecklichen Sechs in Winterburg warten, und nun musste er unverhofft doch die Beine in die Hand nehmen – glücklicherweise hat der Wiederaufbau einen Superschall-Helden zur Hand, der derart flink auf unerwartete neue Situationen reagieren kann. Fand als kleines Detail den Zoom-Call zwischen den Helden am Anfang der Ausgabe toll, es war ein netter Einblick in die Koordination in einer derartigen Krisensituation und gab uns ein unterhaltsames Update über den Standort und die jeweilige Aufgabe der einzelnen Mitglieder – besonders Schlaukopf Tails war wieder sehr fleißig und hat passenderweise wieder ein praktisches Gadget parat, um den Schrecklichen Sechs Einhalt zu gebieten.
Ein kleines Detail aus dieser Ausgabe fand ich hinsichtlich der Lore von Sonics Welt jedoch ziemlich interessant, als sich die Zeti nämlich über die schwache Verteidigung des Wiederaufbaus wundern, klärt Meister Zik seine Gefährten über die besondere Mentalität der Bewohner des Planeten auf: Harmonie und Frieden untereinander werden extrem hoch geschätzt und gibt es deshalb kaum einen Ansatz für die Bevölkerung, sich im Vorfeld auf eventuelle Gefahren angemessen vorzubereiten – schließlich würden sich ohnehin die üblichen Helden stetig um die einzige Bedrohung in Form von Dr. Eggman kümmern. Diese Information impliziert, dass die Ansässigen von Sonics Heimatwelt zum Großteil ein vollkommen friedfertiger Haufen ohne maßgebliche Konflikte sind und diese Harmonie erst mit dem Auftauchen von Dr. Robotnik in seinen Grundfesten zerrüttet wurde. Durchaus ein faszinierendes und etwas unerwartetes Stück an Hintergrundgeschichte, das sich in meinen Augen jedoch ein wenig mit der bereits festgelegten Sonic-Lore beißt, Stichwort z.B. kriegerischer Ameisenigel-Stamm.
Dieser zweite Part von Zeti Hunt dient zusammengefasst hauptsächlich dem Aufbau von kommenden Ereignissen, der Plot wurde ansonsten eher bedingt vorangetrieben, bzw. wenn dann eher seitens der erfolgreichen Entführungsaktion von Dr. Starline. Ein paar nette Momente wie der Zoom-Call am Anfang oder die Aktionen diverser einzelner Zeti im Inneren des HQ sind zwar mit dabei, aber speziell der Actiongehalt war eher noch auf der dünnen Seite – das könnte sich mit dem folgenden Showdown zwischen Sonic und den Schrecklichen Sechs jedoch schon sehr bald ändern.
Ratet mal, wer zurück ist: Der langjährige Sonic-Veteran Tracy Yardley schwingt nach einer längeren Abstinenz endlich wieder den Zeichenstift und ist für die gesamte Ausgabe zur Stelle, mit gewohnt tollen Ergebnissen. Ich persönlich habe seinen ikonischen Stil und speziell seine aussagekräftigen, zur Übertreibung neigenden Charakterzeichnungen sehr vermisst und bin ergo froh, dass er nach längerer Zeit wieder mit von der Partie ist. Mit dieser Ausgabe legt er erneut eine zufriedenstellende Arbeit hin und verleiht den einzelnen Charakteren, besonders den Schrecklichen Sechs, einiges an Persönlichkeit – in diesem Zusammenhang gefällt mir als spaßiges Easteregg besonders die wohlbekannte Sonic Adventure-Pose die Zeena im Rahmen der Ausgabe für sich zweckentfremdet.
Der Juwelenkäfer Jewel befindet sich in Cover A von Priscilla Tramontano in ordentlicher Bedrängnis, offenbar bereut sie es im Rahmen der aktuellen Ereignisse reichlich, die Anführerrolle des Wiederaufbau von Amy übernommen zu haben – doch zum Glück sind Tangle und Whisper ebenfalls anwesend, um sie zu beschützen. Eine interessante Wahl für ein Cover, der drei beliebte Originalcharaktere der IDW-Reihe ein bisschen stärker ins Rampenlicht rückt, und mir gefällt besonders die düstere, aber im Falle der funkelnden Jewel sehr hervorstechende Farbgestaltung dieses Titelbildes.
In Cover B von Abby Bulmer ist unser blauer Held rasant auf dem Weg um den Angriff der Schrecklichen Sechs zu stoppen, die im Hintergrund des Bildes ominös lauern. Zwar in meinen Augen nicht der kreativste Ansatz für ein Titelbild, aber die gelungenen Charakterzeichnungen, speziell im Hinblick auf die bösartigen Zeti, machen dieses kleine Manko locker wieder wett und haben wir hier ebenfalls eine nette, wenn auch etwas unspektakuläre Alternative zur Hand.
Auch in Nathalie Fourdraines inzwischen 42. Cover RI stehen Jewel, Tangle und Whisper im wahrsten Sinn des Wortes stark im Vordergrund, doch auf den Bildschirmen hinter ihnen darf man auch ein paar weitere bekannte Sonic-Charaktere erspähen, die sich wohl gerade für ihre gemeinsame Videokonferenz einklinken. Ein weiteres spaßig gelungenes Titelbild von der talentierten Zeichnerin, mir sagen besonders wie der freche Charmy die Kamera für sich beansprucht und die sehr arrogante Pose von Jewel zu – so kennt man die sonst so bescheidene Anführerin fast gar nicht.
Die Schrecklichen Sechs hatten das Herz des Wiederaufbaus fast erreicht – doch Sonic war glücklicherweise rechtzeitig zur Stelle um seine Freunde zu beschützen, was den fiesen Zeti absolut nicht schmeckt. Nun steht es einer gegen sechs – ob selbst der blaue Igel diesen gefährlichen Tanz lange aushält? Wir finden es in der kommenden Ausgabe heraus!