Comic-Mittwoch: Sonic, Tails und Amy wurden im Inneren des Turmes in eine sonderbare Welt verfrachtet, während Tangle und Belle sich hinter den Kulissen etwas genauer umschauen – doch auf das Holzmädchen warten dabei ein paar unbequeme Antworten…
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Der kleine Ausflug zum mysteriösen Turm hätte wohl etwas anders laufen sollen – anstelle Antworten über das seltsame Bauwerk zu erhalten, türmen sich stattdessen die Fragen für Sonic, Tails und Amy regelrecht auf. Nachdem das Dreierteam direkt bei ihrer Ankunft versehentlich durch ein Portal gestolpert ist, befinden sie sich in weiterer Folge nun im freien Fall durch einen Vortex an Formen.
Tails fängt seine Freunde rasch auf und glaubt zu wissen, was gespielt wird: Eggman hat die Helden offenbar in einer Art falschen Realität verfrachtet, in welcher der Fiesling die volle Kontrolle über die Gesetze der Physik hat. Eine Frage verbleibt allerdings: War dieser seltsame Ort wirklich als Falle für Sonic und Co. gedacht? Zeit zum Grübeln bleibt jedoch nicht, der Fuchs entdeckt bei seinem Rundflug ein weiteres Portal und sofort saust die Gruppe hindurch – sie landen zu ihrer Überraschung direkt in einem idyllisch wirkenden, jedoch leeren Vorstädtchen.
In der Zwischenzeit sind auch die beiden Verfolger Tangle und Whisper beim Turm angekommen, das Holzmädchen erhofft sich von diesem Ort bekanntermaßen ein paar Antworten zu ihrem Schöpfer und ihrer Identität. Durch einen Lieferschacht schlüpft das Duo unbemerkt in die Kommandozentrale der Basis, in welcher Orbot und Cubot sich mächtig über die vorherigen Eindringlinge aufregen. Die beiden Hilfsroboter kontaktieren etwas zögernd ihren Boss, welcher zu ihrer Überraschung jedoch nicht sonderlich erzürnt auf das Eintreffen seines verhassten Erzfeindes wirkt und stattdessen die Gelegenheit beim Schopf packen will.
Tangle und Belle wollen heimlich einschreiten und ihren Freunden helfen, doch das Holzmädchen verliert auf ihrer Position an der Unterseite einer Plattform versehentlich den Halt und stürzt direkt vor eine Gruppe Egg Pawns. Schockiert rechnet sie bereits mit dem Schlimmsten – doch die Roboter spazieren einfach an ihr vorbei, was ihre Begleiterin reichlich stutzig macht.
Tangle hievt ihre Gefährtin wieder nach oben und steckt sie sofort in ein bedrohliches Kreuzverhör, wodurch Belle ihre Befürchtung schließlich verzweifelt teilt: Sie ist tatsächlich ein Badnik, erschaffen von Dr. Eggman, von welchem sie sich nun Antworten über ihre Erschaffung erhofft. Das Lemuren-Mädchen wirkt mit dieser Erklärung zufriedengestellt und lässt von ihr ab – und mehr noch, sie bietet Belle sogar ihre Unterstützung an, da sie dank den lobenden Worten von Sonic und Co. und ihrer eigenen Erfahrung weiß, dass das Holzmädchen keine schlechte Person ist.
Wir springen zurück zu Sonic, Tails und Amy, welche das idyllisch-gruselige Vorstädtchen auf der Suche nach einem Ausweg durchforsten. Eine der Türen ist geöffnet und die Helden treten auf der Suche nach potentiellen Personen oder Antworten ins Innere. Doch stattdessen stoßen sie auf etwas vollkommen anderes: Auf reglose Test-Dummies und zu allem Überfluss schaurige Badnik-Fusionen, die ihnen an den Kragen wollen.
Ein Kampf gegen eine kleine Horde später, verschanzt sich die Dreiergruppe im Inneren des Hauses, da draußen plötzlich eine ganze weitere Meute an Kombi-Maschinen lauert. Während Tails mit seinem praktischen Handheld nach einem Ausweg sucht, beraten die Helden nochmals, in welcher Misere sie eigentlich gelandet sind: Für eine an sie zugeschnittene Falle wirkt die Situation schließlich viel zu unpersönlich für den sonst so theatralisch angehauchten Bösewichten.
Stichwort Eggman, ein schallendes Gelächter lockt Sonic und Co. plötzlich in die Küche des Hauses und gibt sich der Bösewicht in Form eines sprechenden Toasters endlich zu erkennen: Er enthüllt das Geheimnis und erklärt der gefangenen Gruppe, dass er diese virtuelle Realität im Inneren des Turmes als Testgelände für seine neuesten Maschinen erschaffen hat – und er nun sehr froh darüber ist, seine verrückten Spielzeuge auf ein paar echte „Dummies“ loslassen zu können.
Mit dieser Zwickmühle endet die Ausgabe und erfahren wir erst demnächst, welche weiteren unerwünschten Überraschungen der eiförmige Wissenschaftler für Sonic, Tails und Amy noch in petto hat.
Was für eine sonderbare Situation, in welcher Sonic, Tails und Amy sich durch ihren Einbruch in das neueste Bauwerk ihres Erzfeindes finden. Die virtuelle Realität hält durchaus ein paar abstrakte, teilweise ins schaurig übergreifende Szenarien für die Helden bereit. Der anfängliche Fall durch ein tiefes Weltall, umgeben von Formen die sich langsam aber sicher zu Korridoren zusammensetzen, war bereits ein ziemlich cooler Anblick. Deutlich seltsamer wird es dann jedoch bereits im zweiten Szenario in welches es die Dreiergruppe direkt darauf verschlägt, einem kuriosen Vorstädtchen, das vermutlich nicht gänzlich ungewollt an die künstlich erschaffenen Siedlungen für diverse Nuklearwaffentests aus der realen Welt erinnert, reglose Duplikate von Bewohnern inklusive.
Eine Verbindung, die sogar entfernt Sinn ergibt: Wie sich schließlich am Ende herausstellt, ist dieser Ort tatsächlich als reines Testgelände gedacht, und nicht wirklich als Falle für eventuelle Eindringlinge. Das virtuelle Städtchen soll die neuesten Waffentechnologien des Wissenschaftlers darauf testen, ob sie auch in der echten Welt Chaos und Zerstörung verbreiten können. Damit ist das große Mysterium über das sich die Helden quer durch die Ausgabe den Kopf zerbrochen haben zwar bereits relativ schnell in diesem Vierteiler gelöst, aber dennoch ist es nett, nun vor vollendete Tatsachen zu stehen und damit den Weg für ein paar mitreißendere Szenen freizugeben, wenn es für Sonic und Co. darum geht, aus diesem Experiment wieder zu entkommen.
Das ikonische Dreierteam in der Hauptrolle glänzt erneut durch ihre tollen gemeinsamen Interaktionen, die Wortwechsel sind unterhaltsam geschrieben und ergänzen sie sich in ihren jeweiligen Rollen wieder gut – wobei sie den Großteil der Ausgabe nicht mit viel mehr als mit Rätselraten und der Erforschung ihres aktuellen Standortes beschäftigt sind, ein kleines Manko für jene unter der Leserschaft, die ihre Helden lieber in etwas aktiveren Rollen bevorzugen. Eine kleine, schnell abgefertigte Kampfszene wartet dann zumindest am Ende in Form der angreifenden Kombi-Badniks, welche tatsächlich eine recht interessante Idee darstellen – tatsächlich wirken manche von ihnen, als wären sie nur durch puren Zufall anstelle ihrer kombinierten Kräfte zusammengewürfelt worden, was den etwas schaurigen Frankenstein-Vibe den diese Kreationen ausstrahlen nur noch vergrößert.
Der Nebenplot rund um Tangle und Belle hat derweil auch zu ner signifikanten Enthüllung geführt – zugegebenermaßen eine, die viele bereits aus einem Kilometer Entfernung vorhersehen konnten. Das Holzmädchen ist in der Tat ein Badnik, eine Kreation von Dr. Eggman, und wurde deshalb von ihren Egg Pawn-Kollegen nicht als Bedrohung wahrgenommen und ignoriert. Auch Belle selbst hat mit dieser Tatsache offenbar bereits gerechnet, ihre Befürchtungen jedoch ihrer Begleiterin verschwiegen, aus Angst vor ihrer Reaktion – eine leicht berechtigte Sorge wenn man die etwas intensive Art betrachtet, mit welcher die Lemuren-Kämpferin ihre neue Freundin anfangs regelrecht verhört hat. Doch nachdem sie die gewünschte Erklärung erhalten hat, lässt Tangle sofort von ihr ab und entschließt gemäß ihrer peppigen Persönlichkeit, ihrer Gefährtin weiterhin nicht nur zu vertrauen, sondern sie auf ihrer Suche nach Antworten sogar zu unterstützen – ein rührender Charaktermoment zwischen den beiden. Letztendlich merkt man dem freundlich gesinnten Holzmädchen an, dass sie ernsthaft nur nach Antworten sucht, speziell in Hinblick auf ihren potentiellen eiförmigen Schöpfer…
Zusammengefasst war diese Ausgabe nett zu lesen, aber mangelte es etwas an Aufregung und Nervenkitzel – größtenteils ist dieser Part nur als Setup für die kommenden Ereignisse zu betrachten, was durchaus ein wenig träge wirkt. Ein wenig Humor hat der Part rund um die zwei sichtlich überforderten Helferlein von Eggman geboten, doch ansonsten gab es auch in dieser Hinsicht diesmal nicht ganz so viel Material, das einem ein Schmunzeln entlocken konnte. Nun da das Rätsel um die geheimnisvolle Realität gelüftet ist und Dr. Eggman sich persönlich eingeschalten hat, wird es hoffentlich in den kommenden Ausgaben etwas mehr rund gehen – und falls es tatsächlich noch in diesem Arc passiert, freue ich mich für meinen Teil sehr auf ein Zusammentreffen zwischen Belle und Ivo, die zwei haben scheinbar noch ein paar Dinge zu klären.
Das Artwork dieses zweiten Parts ist ebenfalls durch Teamarbeit entstanden, Schreiberin Evan Stanley schlüpft erneut auch in die Rolle der Zeichnerin, wird jedoch diesmal von Bracardi Curry zusätzlich unterstützt. Wenn mein Auge mich nicht täuscht, hat Curry die beiden Sonic, Tails und Amy-Parts übernommen, während Stanley das Zwischenspiel mit Tangle und Belle zu Papier gebracht hat. Beide legen dabei auf ihre persönliche Art jeweils eine saubere, toll anzusehende Leistung hin – wenn auch der Kontrast des plötzlichen Artstyle-Wechsels aufgrund der doch unterschiedlichen Stile der beiden durchaus erkennbar ausfällt. Evan Stanley glänzt am Meisten wieder mit ihren Charakteren und den jeweiligen Emotionen, sie fängt besonders eine unsichere, ängstliche Belle wundervoll ein, während der Stil von Curry derweil stellenweise etwas hektisch wirkt, aber gleichzeitig auch ein paar tolle Gesichtsausdrücke mit dabei sind – speziell Tails sticht hier positiv hervor.
Matt Herms kann nicht nur gut einfärben, sondern ist bekanntermaßen ebenfalls ein hervorragender Zeichner – das stellt er in Cover A wieder toll zur Schau, in welchem die drei Protagonisten Sonic, Tails und Amy in die Dunkelheit fallen, beobachtet von Orbot und Cubot sowie Tangle und Belle. Ein treffendes Cover für die üble Lage der Helden am Beginn dieser Ausgabe und in meinen Augen hübsch gezeichnet, die Proportionen passen und besonders die Farbgebung ist stimmig.
In Cover B von Zeichner Thomas Rothlisberger sind die zwei Fronten dieses Vierteilers gut aufgeteilt: Sonic, Tails und Amy werden von bedrohlichen Silhouetten der Kombi-Badniks unter der Führung von Orbot und Cubot belagert, während Tangle und Belle sich hinter den Kulissen einen Spaß mit einem umstehenden Egg Pawn erlauben. Ein Titelbild das sehr cool ausfällt und toll gezeichnet ist, es gibt in meinen Augen nichts zu bemängeln.
38 Ausgaben und hoffentlich noch viele mehr: Nathalie Fourdraine ist erneut für das Cover RI zur Stelle und präsentiert einen geschockten Sonic im freien Fall durch eine zerbrochene Realität, während seine Begleiter Tails und Amy nicht mehr viel tun können als ihm nicht minder erschrocken nachzuhechten. Ein intensiver, jedoch auch durch die überzeichneten Gesichtsausdrücke durchaus leicht humorvoller Anblick, der erneut eine verlockende Alternative für jene darstellt, die sich diese Ausgabe direkt in nem Comicladen besorgen können.
Dr. Eggman will sich nun persönlich um die unerwünschten Eindringlinge seines Turmes kümmern – welche fiesen Überraschungen hat der Wissenschaftler in seiner virtuellen Realität für Sonic, Tails und Amy in petto und können Tangle und Belle ihren gefangenen Freunden hinter den Kulissen zur Hilfe eilen? Das finden wir im folgenden dritten Part von „Test Run“ heraus!