Comic-Mittwoch: Ein alter Minenschacht führt Sonic und Amy zu einer weiteren stillgelegten Eggman-Basis. Dort werden die beiden Igel erneut von Rough & Tumble attackiert – diesmal jedoch haben die Stinktiere eine fatale Geheimwaffe im Schlepptau!
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Von schneebedeckten Bergen zu einem unterirdischen Höhlenkomplex: Sonic ist auf seiner bisher vergeblichen Suche nach Dr. Eggman momentan viel unterwegs. Zusammen mit seiner Gefährtin Amy untersucht der blaue Igel in der aktuellen Ausgabe eine weitere stillgelegte Basis des Wissenschaftlers in der Echo Mine. Nach einem kurzen, ereignislosen Spaziergang durch einen düsteren Tunnel finden die beiden Helden gleich mal die Kommandozentrale – glücklicherweise funktioniert die Stromversorgung noch.
Jedoch, mit Aktivierung der Basis wurde Dr. Starline auf die Eindringlinge aufmerksam und besorgt informiert er seinen Boss, der jedoch die Ruhe selbst darstellt. Dr. Eggman befüllt zwei Kanister mit einer wohlbekannten silbernen Flüssigkeit und überreicht diese an einen Rucksack geschnallt anschließend seinen Schergen Rough und Tumble, die bereits mürrisch auf ihren nächsten Einsatz warten. Doch diese Kanister, über dessen Inhalt die beiden Fieslinge nichts wissen, sind nur die Notfall-Geheimwaffe, gedacht für den Fall, dass Sonic die Überhand erhalten sollte.
Womit greifen die Stinktiere also zuerst an? Sonic und Amy, die sich Zugriff in das EggNet verschafft haben und dort Pläne für eine ARK-ähnliche Kreation entdecken, die offenbar eine mobile Lieferstation für den neuesten Plot des bösen Wissenschaftlers darstellt, erfahren die Antwort wenig später auf unangenehme Weise. Ein großer Panzer bricht plötzlich durch die Wand, ausgestattet mit Geschütztürmen und einem gigantischen Bohrer an der Vorderseite.
Eine erbitterte Verfolgungsjagd quer durch die Mine beginnt, die jedoch für die beiden Helden glücklich in einem kreisrunden Raum mit einem Abgrund in der Mitte endet. Rough & Tumble haben nun keinen Platz mehr für eine Kehrtwende – Sonic und Amy rennen einmal um den Raum herum, sind dadurch an der ungeschützten Rückseite des Panzers angekommen und schicken diesen mit ein paar kräftigen Angriffen nach unten in den Schlund.
Die Stinktiere können zwar rechtzeitig abspringen, doch sind nun wehrlos gegen die beiden kampferprobten Igel in eine Ecke gedrängt – oder doch nicht? Hämisch aktivieren sie die Geheimwaffe die ihnen Eggman freundlicherweise mitgegeben hat – erkennen jedoch schon einen Moment später geschockt, dass die Intentionen des bösen Doc nicht ganz so freundlich waren: Die Kanister öffnen sich und der flüssige Metall-Virus verteilt sich auf den Körpern von Rough und Tumble, die sofort angesteckt und in metallische Zombies verwandelt werden.
Nun ausgestattet mit Superstärke und – wie Amy wenig später erschrocken herausfindet als sie Roughs Arm mit ihrem Hammer versehentlich gänzlich abtrennt – auch mit Regenerationsfähigkeiten, stürzen sich die beiden metallisierten Stinktiere stumm und emotionslos auf die Helden. Die Körper der beiden bedauernswerten Rüpel bestehen nun gänzlich aus einem geleeartigen Metallschleim, der sich nach jedem Gegentreffer sofort wieder in seine ursprüngliche Form zusammensetzen kann.
Doch das ist noch nicht alles, was die neue Superwaffe des Wissenschaftlers in petto hat: Aufgrund mehrerer direkter Angriffe mit seinem stacheligen Körper realisiert Sonic den fatalsten Aspekt an Eggmans Virus aus erster Hand: Die extrem hohe Ansteckungsgefahr bei bloßer Berührung, die nun dafür sorgt, dass sich die Flüssigkeit auch auf dem Körper des blauen Igels verteilt!
Aufgrund der großen Gefahr der Zombie-Stinktiere entschließt der Held sich schließlich für eine radikale Entschärfung der Situation: Rough und Tumble werden von ihm einfach mitten in den Abgrund gekickt, wo sie hoffentlich, vorausgesetzt sie überstehen den tiefen Fall mit ihren neuen Körpern, keine Gefahr für andere mehr sein können. Doch Sonic hat nun ein massives Problem: Er ist nun ebenfalls mit dem Metall-Virus infiziert und könnte bald zu einem weiteren willenlosen „Zombot“ werden, wenn nicht schnell eine Lösung gefunden wird.
Dr. Eggman selbst hat diese neue Entwicklung mit Entzücken beobachtet. Sein schlimmster Feind wurde angesteckt und die vom Virus infizierten Testsubjekte haben sich als extrem mächtig und widerstandsfähig herausgestellt. Nun wird es Zeit, seine erfolgreiche Kreation mit der gesamten Welt zu teilen, kündigt Robotnik den nächsten Schritt seines Masterplans finster an…
Wir stehen vor einer anfänglich harmlosen Ausgabe, welche diesmal jedoch im weiteren Verlauf mächtig eskaliert: Was in den ersten Seiten wie eine weitere Basis-Erforschung sowie darauffolgender belangloser Prügelei gestartet hat – ein Muster das bereits mehrmals im jungen IDW-Universum zum Zug kam – entwickelte sich im weiteren Verlauf zu einer ziemlichen Horrorshow und dem ersten richtigen Einsatz von Eggmans neuester Superwaffe.
Trotz etwas langsamen Start war jedoch auch bei den ersten paar Seiten Unterhaltsames mit dabei. Wir erhalten einen ersten Teaser wie Eggman seinen Virus mithilfe einer fliegenden Station verteilen will, samt einer netten Anspielung an die ARK aus Sonic Adventure 2. Der Kampf gegen die Stinktiere samt fahrbahren Untersatz stellte derweil eine aufregende, dynamische Actionszene dar, mit einer durchaus cleveren Lösung, den gefährlichen Bohrer-Panzer zu entschärfen – die daraus resultierenden Teamwork-Szenen zwischen Sonic und seiner schlagkräftigen Gefährtin Amy waren wieder mal nett anzuschauen.
Doch mit Aktivierung der „Geheimwaffe“ geht die zweite Hälfte der Ausgabe in eine dunkle, schaurige Richtung. Die beiden Schurken Rough und Tumble mögen während ihrer kurzen Zeit zwar nicht unbedingt die meisten Sympathien der Leser für sich gewonnen haben, dennoch war es ein unschöner Anblick, wie die zwei spaßigen Rabauken panisch in zombifizierte Metall-Monster verwandelt wurden. Auch hier wie schon im letzten Review erwähnt: IDW-Eggman ist ein extrem herzloser Geselle, seine eigenen Schergen auf diese Art aufs Glatteis zu führen und sie als unfreiwillige Test-Stinktierchen zu verwenden ist ein vollkommen eiskalter Zug.
Für einen Comic der hauptsächlich an Kinder gerichtet ist, wird dieser Teil der Ausgabe auch relativ grafisch: Amy schlägt Rough mit ihrem Hammer einen Arm ab, während Sonic in Kugelform ein paar Löcher in den Körper von Tumble bohrt. Klar, besagte Körper bestehen nur mehr aus Metallschleim und die Schäden werden sofort wieder regeneriert, aber dennoch ist der Körperhorror-Aspekt dieser Szenen auf einem für diese Franchise ungewohnt hohen Niveau. Es wirkt beinahe etwas faszinierend, wie Ian Flynn mit diesen Panels an den wachsamen Augen von SEGA vorbeikommt – zwar hatte auch das Archie-Universum damals ein paar schaurige Momente zu bieten, aber zu diesen Zeiten war die Kontrolle auch weitaus lockerer. Wie aber schon mal angemerkt finde ich es für meinen Teil durchaus erfreulich, dass dieser Comic auch in Richtung dunklerer Konzepte gehen und den Leser mit dem Gezeigten auch mal ein bisschen verstören darf – solange es sich natürlich in verständlichen Grenzen hält.
Der größte „Twist“ der Ausgabe war aber natürlich die Ansteckung von Sonic selbst – leider in Klammern, da dieser Verlauf von den Previews der kommenden Ausgaben im Vorfeld schon gespoilert wurde, was den Schockfaktor für viele Fans des Comics erheblich abgeschwächt hat. Schade drum.
Mich hat die Art der Ansteckung jedoch ein wenig überrascht, ich hatte ursprünglich erwartet, Eggman würde ihn in Form einer hinterhältigen Falle eine Dosis des Virus verpassen. Das ist zwar in nem Sinn passiert, doch es war Sonics eigener Verdienst infiziert zu werden, aufgrund seiner Unvorsichtigkeit eine mysteriöse, ihm unbekannte Substanz wiederholt zu berühren. Verständlich natürlich, da er sich einer verwirrenden Kampfsituation befand und entgegen Amy nicht auf eine Waffe zugreifen konnte, die ihn eventuell vor direktem Körperkontakt bewahrt hätte.
Jetzt stellt sich natürlich die große Frage, wie es mit der Infizierung der großen Hauptfigur weiter geht – eine Storyline voll mit Potential steht uns nun offen. Gelingt es Sonic den Virus irgendwie rechtzeitig aufzuhalten, oder wird er tatsächlich für eine Weile zum willenlosen Zombie, bevor er irgendwie gerettet werden kann? Steckt er vielleicht sogar einen seiner Freunde versehentlich an? Ich bin sehr gespannt wie es mit dem blauen Helden nun weitergeht und wie weit Ian Flynn und sein Team tatsächlich mit diesem spannenden Konzept gehen werden. Ebenfalls interessiert bin ich, wie es nun mit den beiden infizierten Stinktieren weitergeht. Ich vermute mal wir werden Rough und Tumble nach ihrem Sturz in den Abgrund nicht mehr so schnell wiedersehen – letztendlich wurde noch nicht einmal bestätigt, dass sie den tiefen Fall überhaupt überlebt haben.
Wir dürfen für die aktuelle Ausgabe ein neues Gesicht am Zeichenstift begrüßen: Jack Lawrence darf zum ersten Mal für die Sonic-Reihe zum Pinsel greifen. Sein Einstand fällt durch seine doch etwas unterschiedliche Stilrichtung für den Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, ist jedoch dennoch gut gelungen. Der größte Unterschied findet sich bei den Proportionen von Sonic und Co., sie wirken besonders durch eine doch recht unterschiedliche Gesichtsform etwas „kleiner“ als üblich, es geht fast schon in eine Art „Chibi“-Richtung. Dieser Anblick mag am Anfang eventuell etwas seltsam wirken und fehlt mir zusätzlich auch ein bisschen das Detail in diversen Panels, mir gefällt jedoch sein Ansatz für Dr. Eggman sehr, den bösen Doc bringt er sehr detailliert und wundervoll diabolisch zu Papier. Dies lässt mich vermuten, dass er vermutlich einfach noch ein bisschen mehr Erfahrung hinsichtlich des doch sehr eigenständigen Sonic-Stiles benötigt, die er hoffentlich in Form weiterer Einsätze für den Comic erhalten wird.
Auch in Sachen Titelbilder kommt Neuzugang Jack Lawrence mit Cover A zum Zug: Sonic und Amy flüchten durch die Mine und werden von zwei relativ erzürnten Stinktieren verfolgt. Ich kann mich leider nicht ganz mit der Stachelform der blauen Hauptfigur anfreunden – sie erinnert mich zu sehr an diverse europäische Spiele-Cover (Sonic 3D z.B.), deren Stil ich nie so sonderlich mochte. Aber persönliche Präferenz beiseite gelegt, handelt es sich bei dem Bild um ein toll gezeichnetes Titelbild des Zeichenkünstlers der Ausgabe.
Ein schauriger Anblick erwartet uns in Cover B, von Diana Skelly. Eine kleine Anspielung auf kommende Ereignisse, wird mit dem rotäugigen Schatten von Sonic bereits angedeutet, dass dem blauen Igel in dieser Ausgabe ein gravierendes Unheil widerfahren könnte. Ein sehr atmosphärischer, wundervoll gezeichneter Anblick mit Gruselfaktor, der definitiv dazu einlädt herauszufinden, was nun mit der Hauptfigur im Inneren der Ausgabe eigentlich geschieht.
Cover RI von Nathalie Fourdraine kann mit einem Wort zusammengefasst werden: Badass! Mit Hammer schwungbereit in der Hand steht Amy von Flammen umgeben entschlossen vor einer Killermaschine von Rough und Tumble – während Hauptfigur selbst im Abseits hilflos an einer Klaue baumelt. Sehr cooles Titelbild und garantiert ein Must-Have für Fans der schlagfertigen Igeldame, Cover Nr. 15 von Fourdraine ist in meinen Augen definitiv eines ihrer bisher besten Werke für die IDW-Reihe.
Schockschwerenot! Sonic wurde mit dem Metall-Virus infiziert – nun muss schnell eine Lösung her, bevor der blaue Igel ebenfalls zu einem willenlosen Schergen von Dr. Eggman verwandelt wird. Könnte seine Geschwindigkeit der Schlüssel zur Heilung sein und können Tails und Tangle ihm eventuell eine helfende Hand reichen? Die Antworten folgen kommenden Monat!