Sonic the Hedgehog (IDW)

Von - - Sonic The Hedgehog (Comic)

IDWs Sonic the Hedgehog # 12 Review

Comic-Mittwoch: Metal Sonic ist bezwungen, Angel Island gerettet. Sonic und seine Freunde genießen nun ein paar Momente der Entspannung – doch der mysteriöse Dr. Starline tüftelt im Hintergrund bereits an der Rückkehr eines alten Bekannten…

<<

Um die Bilder zu vergrößern, könnt ihr auf sie klicken.

 

Inhalt

In der letzten Ausgabe wurde der Master Overlord spektakulär in seine Schranken gewiesen – der vierte Part von „The Battle for Angel Island“ startet nun mit dem Nachspiel des großen Kampfes rund um Angel Island und beginnt in einem Labor. Sonic und Tails reaktivieren dort den bezwungenen Metal Sonic, der blaue Igel will mit seinem metallischen Doppelgänger nämlich Frieden schließen: Er bietet ihm an, sein Leben als eigenständiger Roboter fortzuführen, nun da Dr. Eggman weg vom Fenster ist. Dem Roboter scheint die Friedenspfeife jedoch nicht zu bekommen und er erwidert den freundlichen Handschlag des Helden mit einem hinterhältigen Hieb, bevor er schließlich das Weite sucht – Sonic und Tails lassen ihn ziehen, in der Hoffnung, er wäre nun ohne seinen Schöpfer keine Bedrohung mehr.

Besagter Schöpfer bringt das Schnabeltier Dr. Starline zwischenzeitlich in einer Geheimbasis gerade sichtlich zur Verzweiflung: All seine bisherigen Versuche und Therapie-Ansätze, den an Amnesie leidenden Mr. Tinker wieder zu Dr. Eggman zu verwandeln, verliefen bisher ins Leere. Auch die Stinktiere Rough und Tumble werden langsam ungeduldig, wurden sie von dem Wissenschaftler doch schließlich mit dem Versprechen geködert, vom zurückgekehrten Welteneroberer für ihren Rachefeldzug gegen Sonic mit Waffen ausgestattet zu werden.

Ein zur Basis stoßender stark beschädigter Metal Sonic bringt jedoch die Wendung – Mr. Tinker bekommt sofort Mitleid mit dem armen Roboter und will ihm helfen. Kaum hat er sich ihm genähert, passiert es auch schon: Erinnerungen an seine früheren Arbeiten an seiner größten Kreation fluten zurück, und mit ihnen offenbar auch seine restliche Persönlichkeit. Ein verdatterter Dr. Eggman will zum Entzücken von Dr. Starline lauthals wissen, was hier eigentlich vorgeht und wer ihn in diese Klamotten gesteckt hat.

Das Schnabeltier bringt sein größtes Idol auf dem neuesten Stand und stellt ihm auch seine zwei Schergen vor, die Eggman gleich mal als verstärktes Kanonenfutter auf Sonic hetzen will. Während der Doc zurück in seinen ikonischen Anzug schlüpft, erklärt Dr. Starline ihm von seinem sogenannten Warp-Topaz, den dieser verwendet um sich quer über den Planeten teleportieren zu können. Robotnik hat zwar nach dem Phantom Ruby-Debakel erst mal genug von magischen Steinchen, doch als das Schnabeltier ihm alle sieben Chaos Emeralds als Einstandsgeschenk präsentiert, wird auch er mehr als hellhörig und heißt seinen neuen Untertanen freudig in seinen Reihen willkommen.

Auf Angel Island führt Sonic gerade eine Ehrenrunde durch und besucht er nochmals all seine früheren Kampfgefährten. Knuckles, zufrieden wieder mit dem Master Emerald vereint zu sein, löst den Widerstand wenig zeremoniell und beiläufig auf, nun da es nichts mehr zu bekämpfen gibt – was Amy nicht sonderlich schmeckt, welche sich zusätzlich auch mit den Chaotix herumschlagen muss, die eine Bezahlung für ihre Hilfe erwarten. Whisper und Tangle reflektieren nochmals über das große Abenteuer in das sie gestolpert sind, Blaze macht sich wieder auf den Heimweg in ihre Dimension – Silver bleibt derweil noch etwas länger, da seine Zukunft nach wie vor nicht in Ordnung scheint – und Rouge sonnt sich derweil auf einem ausgeborgten Liegestuhl, den Master Emerald immer im Blickwinkel. Mit dem reparierten Luftschiff der Egg Fleet treten die Helden dann schließlich ihre Heimreise an – Ende gut, alles gut?

Nicht, solange Dr. Eggman noch etwas zu sagen hat! Der zurückgekehrte Hauptbösewicht verliert nämlich keine Zeit und bastelt bereits einem neuen Plan, um seine Ambitionen auf die Weltherrschaft zu erfüllen. Seine aktuelle Schreckenswaffe scheint diesmal jedoch offensichtlich biologischer Natur zu sein – welche Art von Virus will der Wissenschaftler hier bloß auf den Planeten entfesseln? Die Enthüllung wartet in der kommenden Ausgabe auf uns!

Fazit

Da wären wir also, der erste hauptsächliche Arc des Comics rund um Neo Metal Sonic findet in diesem Part seinen vorläufigen Abschluss – jedoch nicht, ohne gleich zahlreiche weitere Plotpunkte für die Zukunft der noch so jungen IDW-Reihe des blauen Igels vorzubereiten. Das Ende von „The Battle for Angel Island“ nicht für einen großen Finalkampf sondern stattdessen für einen entspannten Epilog zu verwenden, finde ich eine angenehme Entscheidung im Vergleich zu früheren Archie-Tagen, wo oft quasi von einem Vierteiler ohne Unterbrechung direkt in den nächsten gesprungen wurde. So bekommt der Leser eine Atempause zwischen all der Action und werden die unmittelbaren Konsequenzen aus der großen Kampfszene nochmals behandelt, was wie im aktuellen Fall zu einigen netten Charaktermomenten führt.

Cover A

Oh Sonic! Die extrem gutmütige Ader des blauen Igels in Hinblick auf seinen metallischen Doppelgänger rächt sich keine Szene später auf eine sehr ironische Art. Seine Entscheidung, Metal Sonic trotz all ihrer Vergangenheit in Frieden gehen zu lassen passt zwar sehr zu einer seiner liebenswürdigsten Charaktereigenschaften, seine Fähigkeit zu verzeihen und sogar in alten Todfeinden letztendlich Freunde oder Gefährten zu finden, aber hat er mit diesem Schachzug gleichzeitig ungewollt die Rückkehr seines schlimmsten Widersachers Dr. Eggman ausgelöst. Alles, was für die Erinnerungen des Bösewichten trotz aller Behandlungsmethoden von Dr. Starline letztendlich nötig war, war ein Blick auf sein wohl größtes Meisterwerk. Ich hinterfrage allerdings stark, wie der beschädigte Metal Sonic quasi sofort seinen Schöpfer aufspüren konnte, obwohl er diesen wenige Ausgaben zuvor noch vergeblich gesucht hatte – ob eine Erklärung dafür wohl Platzgründen zum Opfer gefallen ist?

Aufwiedersehen Mr. Tinker, wir haben den freundlichen Bastler dank der Rückkehr seiner wahren Identität wohl voraussichtlich zum letzten Mal in dieser Ausgabe erlebt – etwas schade, wie ich nach wie vor finde. Dafür darf Dr. Eggman nun erstmals seit zwölf Ausgaben richtig in Aktion treten und zeigt sich bereits von seiner besten Seite: Ian Flynn hatte immer schon ein Talent speziell hinsichtlich seiner Riege an Fieslingen, Robotnik ist davon keine Ausnahme und wird der böse Doktor bereits von Anfang an in gewohnter liebenswürdig-diabolischer Art gekonnt von ihm geschrieben. Seine beinahe schon Vater-Sohn-Beziehung zu Metal Sonic kommt fast schon rührend rüber, während seine Interaktionen mit dem schwärmenden Dr. Starline, dem etwas dümmlichen Duo Rough und Tumble sowie seinen Helferlein Orbot und Cubot, welche Letztere hier übrigens ebenfalls ihren IDW-Einstand feiern dürfen, durchgehend sehr unterhaltsam ausfallen.

Cover B

Die Motivation von Rough und Tumble sind simpel: Sie wollen sich an Sonic bitter für die Schmach in Ausgabe 3 rächen und dafür von Dr. Eggman mit allerlei Waffen ausgerüstet werden. Doch, wie sieht es mit Dr. Starline aus? Der undurchsichtige Wissenschaftler scheint aus purer Faszination zum eiförmigen Welteneroberer mit ihm gemeinsame Sache machen zu wollen – doch woher stammt besagte Faszination? Wie bekam er den sonderbaren Warp-Topaz in seine Hände, der ihm die Fähigkeit überall auf dem Planeten Portale zu öffnen gewährt? Und ganz speziell: Wie zum Geier ist es ihm gelungen, quasi alle sieben Chaos Emeralds aus dem Ärmel zu schütteln? Gerade wenn man bedenkt, welche große Rolle die magischen Edelsteinchen normalerweise einnehmen, ist es durchaus ein ungewohnter Anblick, dass der Neuzugang sie bereits alle in der Tasche hat und sie einfach an sein Idol weitergibt, dessen meist vergebliches Ziel es so oft schon war, sie selbst einzusacken.
Zu dem neuen Schnabeltier bestehen alles in allem nach wie vor ein paar Fragezeichen, die hoffentlich bald schon aufgelöst werden. Zumindest hat Dr. Eggman nun einen weiteren Assistenten zur Hand, die Situation erinnert also entfernt ein wenig an Snively aus Archie-Tagen – doch wie schon damals, bleibt auch hier wohl noch die Frage der langfristigen Loyalität offen…

Dr. Starline Concept-Artwork

Das hauptsächliche Rampenlicht der Ausgabe bekommt zwar das neu geformte Bösewichten-Team ab, doch Sonic und seine Freunde erhalten ebenfalls eine handvoll Seiten für sich, als der blaue Igel vor der Rückreise jeden von ihnen nochmal besucht. Es wird nochmals über die geschlagene Schlacht gegen Neo Metal Sonic sinniert, und ein paar humorvolle Situationen sind ebenfalls mit dabei. Ich finde es wie schon angemerkt schön, dass nach getaner Arbeit nochmal ein Blick auf die weiteren Wege der einzelnen Hauptakteure geworfen werden kann und dadurch auch ein paar nette Charaktermomente entstehen, nun da die große Actionschlacht geschlagen ist. Ich hoffe auch in Zukunft gibt es zwischendurch Zeit für solche ruhigen Situationen.

Dr. Starline Concept Artwork 2

Der Widerstand aus Sonic Forces wird lustigerweise ohne Pomp und Feierlichkeit von Anführer Knuckles einfach per Handstreich aufgelöst, damit dieser nun wieder in Ruhe auf seine Insel aufpassen kann – Amy, die sich so sehr für die Truppe eingesetzt hat und in aller Ehrlichkeit auch die wahre Leiterin darstellte, nimmt diese Nachricht erwartungsgemäß wenig erfreut zur Kenntnis. Der Status Quo aus dem Spiele-Universum, wo jeder der Freunde sein eigenes Ding dreht bis das nächste Abenteuer ruft, wäre damit also wohl wiederhergestellt und besteht offenbar keine oberflächige Gruppierung mehr, welche die Hauptcharaktere zu einem gemeinsamen Zweck zusammenpfercht. Das kann man natürlich bewerten wie man will, ich für meinen Teil finde es passt jedoch besonders in Sonics Fall besser zu seinem freiheitsliebenden Lebensstil, nicht an eine bestimmte Organisation gekettet zu sein, und finde ich die Entscheidung der Abschaffung des Widerstandes deshalb grundsätzlich positiv. Der Zweck ist mit der Rückeroberung der Welt und der Niederlage von Eggmans letztem Schergen vorerst ohnehin erfüllt.

Ein weiteres Mal kritzeln Evan Stanley und Tracy Yardley gemeinsam am Artwork der Ausgabe – diesmal jedoch wirkt es auf mich als würde tatsächlich Stanley den Großteil der Ausgabe stemmen. Erneut kann ich über die Arbeit der beiden talentierten Künstler nur Gutes verlieren, auch in den ruhigeren Gesprächssituationen dieser Ausgabe sitzt quasi jede einzelne Emotion der Charaktere. Ein paar spaßige visuelle Gags sind ebenfalls für findige Augen mit dabei, z.B. die Meme-würdigen Posen von Rough und Tumble. Zusätzlich gefällt mir als besonderes Detail auch sehr der Übergang von Mr. Tinker zu Dr. Eggman – die weichen, harmlos wirkenden Gesichtszüge des unschuldigen Bastlers gewinnen sofort ihre übliche Härte zurück, sobald er wieder ganz der Alte ist, der Kontrast der beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten des Docs wird also nicht nur in den Dialogen, sondern auch visuell toll zur Schau gestellt.

Cover RI

Ebenfalls aus der Hand von Evan Stanley kommt Cover A, das Metal Sonic in Ketten zeigt. Auch dank dem leeren, schwarzen Hintergrund ein durchaus düsterer Anblick und ein passendes Bild für den Abschluss seines vorläufigen Einsatzes als Anführer des Eggman Empire sowie seiner aktuellen Rolle als Gedächtnishilfe, welche letztendlich die Rückkehr des großen Hauptfieslings einläutet.
Evan Stanley zeigt sich für diese Ausgabe wieder einmal besonders fleißig, auch für Cover B hat sie zum Stift gegriffen. Dieses rückt den Neuzugang Dr. Starline an erster Stelle und handelt es sich im Grunde um ein Konzept-Artwork seines finalen Designs. Zwar ein etwas bequemer Ansatz da diese Artworks höchstwahrscheinlich bereits vorhanden waren und nur für das Titelbild zurechtgerückt werden mussten, aber dennoch eine nette Alternative für jene IDW-Fans, denen der undurchsichtige Wissenschaftler bereits ans Herz gewachsen ist.
Cover RI, wie gewohnt von Nathalie Fourdraine, wählt ebenfalls einen etwas schaurigen Ansatz: Mr. Tinker (oder bereits Dr. Eggman?) schraubt mit einem schäbigen Grinsen an kleinen metallischen Versionen des klassischen Sonic-Trios herum. Ein gewisser Grusel-Faktor ist besonders dank der dunklen Farbgebung vorhanden und unterstreicht dieses Titelbild ebenfalls den voranschreitenden Wandel des Bösewichten. Wer also gerne Robotnik den Cover-Vortritt lassen will, findet auch in diesem Variant eine toll gezeichnete Alternative vor.

Nächste Ausgabe:

Dr. Eggman ist zurück und zu neuen Schandtaten bereit: Die ersten Tests seiner neuen Superwaffe in Form eines mächtigen Virus stehen an! Zwischenzeitlich sollen die Rabauken Rough und Tumble den blauen Igel beschäftigt halten, nachdem dieser von Dr. Starline zurück zum idyllischen Bergdorf gelockt wird, in welchem der eiförmige Bösewicht ursprünglich gefunden wurde.

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort