Sonic Boom: „Lair on Lockdown“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Die gesamte Gruppe wird mit Eggman & Co. in seinem Versteck eingesperrt…

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Inhalt

Endlich hat Eggman den ultimativen bösen Plan gefunden: Ein Online Ticketservice! Die Wucherpreise stoßen bei Sonic und Co. massiv auf, weshalb die Truppe sein Versteck stürmt. Im Kampf trifft einer von Sticks‘ Wurfsternen das Kontrollpult, das einen Saugmechanismus aktiviert, der die Freunde und Feinde in verschiedene Räume befördert. Lediglich Sonic und Cubot bleiben im Kontrollraum zurück, da der blaue Igel verzweifelt alle Knöpfe drückt – was sie zwar vor dem Sog rettet, aber alle Türen verriegelt. Somit stecken die Freunde in Zweiergruppen getrennt in verschiedenen Räumen fest, ohne einen Weg, miteinander zu kommunizieren. Während die teilweise sehr unüblichen Grüppchen versuchen, miteinander klarzukommen, gelingt es Sonic und Cubot, das Passwort des Computers zu knacken, und mit einigen Knopfdrücken gelingt ihnen sogar etwas – nämlich, das Licht auszuschalten. Das führt dazu, dass Orbot, der mit Sticks eingeschlossen ist, mit seinen Augen den Raum durchleuchtet und einen Luftschacht entdeckt. Mit einem beherzten Eingriff zerstört Sticks das Gebläse und beginnt ihre Ausbruchaktion, nicht ahnend, dass ihr Eingriff Folgen hatte: Bei Amy und Tails. zu denen die zwei schnell stoßen, befindet sich nämlich eine Ladung gefährlicher Chemikalien, die permanent gekühlt werden müssen – was nun natürlich nichtmehr gegeben ist. Zum Glück kommt Eggman dank einem Denkanstoß von Knuckles gleichzeitig eine Idee, mit Morsezeichen mit den anderen Räumen zu kommunizieren. Das Getrommel erreicht tatsächlich den Raum mit Tails, der den Code sofort erkennt und die Lage schildert. Jetzt heißt es rechtzeitig Anweisungen befolgen: Eggman teilt über Orbot die benötigten Schritte mit, die Tails dann zu Cubot und Sonic weitergibt. Endlich können alle Türen entriegelt und die Beine in die Hand genommen werden, und die gesamte Mannschaft schafft es gerade noch rechtzeitig aus dem Versteck in Sicherheit.


Rezension

Gewöhnlich und unscheinbar fängt die Folge an: Ein ulkiger Plan von Eggman, eine Vereitelung von Team Sonic, die übliche Actionsequenz – man kennt es. Doch mit dem Wurfsterntreffer von Sticks wird nicht nur die Saugsequenz, sondern auch der echt gute Teil der Episode eingeleitet. Denn die Gruppe wird in ungewöhnliche Zweierpärchen aufgeteilt: Eggman und Knuckles, Sonic und Cubot, Orbot und Sticks, selbst Tails und Amy sind schlichtweg Kombinationen, die man sonst praktisch nie zu sehen bekommt und in diesem Szenario endlich benutzt werden. Es ist fast so, als wäre der Autor dieser Folge eine Episodenliste durchgegangen und hätte sich die kreativsten Kombis, die noch nicht ausreichend oder überhaupt genutzt wurden, herausgepickt. Damit ist die Folge eine absolute Goldgrube, was Charakterinteraktionen angeht. Es werden Facetten herausgekitzelt, die man kaum oder nie zu sehen bekommt, und man erwartet immer freudig das nächste Duo und die Situationen, die zustande kommen. Highlights zu nennen ist schwer, denn die frischen Zusammenfügungen bringen alle etwas Tolles auf den Tisch, egal ob Sticks nun einen Roboter hat, der auf ihre harsche Paranoia eingeschüchtert höflich reagiert, Cubot seine Idiotien an einem Igel auslebt, der eine weitaus geringere Toleranzgrenze für so etwas hat, oder Eggman mit der Person, von der er sich nicht einmal den Namen merken kann, überraschend herzliche Konversationen über seine Kindheit führt – diese Geschichte hat einfach eine wunderbare Wundertüte an Momenten wie diesen, die absolut sehenswert sind.

Abseits dieser Interaktionen wird aber auch noch etwas geboten: Selbst ohne die Charakterspielereien bringt der Plot allein auch schon eine grundlegende Spannung mit. In getrennten Räumen müssen die Charaktere irgendwie mit ihren individuellen Situationen klarkommen, während in den anderen Räumen oft etwas geschieht, dass die Lage rundlegend ändert. Was geschieht als nächstes? Wie können einzelne Gruppen einen Schritt in Richtung Problemlösung gehen? Wie beeinflusst die Entscheidung eines Duos ein anderes? Die Episode schmeißt mit dieser Situation und einer recht oft wechselnden Perspektive auf die verschiedenen Grüppchen eine Geschichte, die nicht langweilig wird und im wahrsten Sinne des Wortes immer neue Dinge in den Raum wirft, um alles nicht zu lange beim Alten zu lassen. Wer allerdings weder mit Interaktionen noch dem Plot etwas anfangen kann, wird in der Folge nicht zuuu viel finden: In Sachen Humor macht sie sich zwar noch ganz gut und viele der Konstellationen sind von Grund auf komisch, eine wirkliche Fundgrube an lauten Lachern wird man aber nicht vorfinden – immernoch eine gute, solide Mischung, aber wer nur auf urkomische Gags und nichts weiteres aus ist, wird diese Episode wohl in keine Topliste setzen.


Fazit

Wer Charakterinteraktionen mag, wird an „Lair on Lockdown“ wirklich seine Freude haben: Konstellationen, die man sonst nie zu Gesicht bekommt und Aspekte aus dem anderen Charakter ziehen, die man ebenfalls noch nicht so aus Boom kennt und einfach super umgesetzt werden, lassen die Herzen von Freunden dieser Facette von Boom höher schlagen. Dazu eine solide Story und einige witzige Momente und man hat eine gute Episode am Start. Wer sich nur für die letzteren Aspekte von Boom interessiert, muss sich nicht unbedingt vor den Bildschirm setzen, aber wer sich an den Charakteren erfreut, kann sich wirklich besten Gewissens für elf Minuten einsperren lassen.


Nächste Folge: Tails wird mit einem Beebot verschmolzen…

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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