Serien-Sonntag! Knuckles kauft sich ein Haus und muss Jobs annehmen, um es abzubezahlen – kommt er mit dem Berufsstress klar?
Inhalt
Bei einer Verlosung in Comedy Chimps Show gewinnt Knuckles eine Lampe. Nun stellt er fest, dass er garkein Heim hat, in das er sie stellen kann. Da kommt ihm T. W. Barker gerade recht: Er dreht dem schlichten Einfallspinsel eine heruntergekommene Bleibe zu horrenden Preisen an. Nun muss ein Job her, um den Schuldenberg abzubauen: Nach einer kurzen, scheiternden Suche, bei dem er Lebensmittel bis zur Zerstörung in eine Kiste presst, wird er von einer Frau von einer Agentur für kreatives Denken entdeckt, die ihn für seine Tat kurzerhand einstellt. Als er dann am Ende des Tages dem mit seinem Bären wartenden Barker seinen Scheck präsentiert, ist dieser garnicht zufrieden und verlangt drohend eine höhere Summe für den nächsten Zahltag. Aus der Not heraus nimmt Knux also noch einen Zweitjob bei Mehburger an, wo er nun direkt nach Feierabend in der Agentur antritt. Nach wenigen Tagen wird allerdings deutlich, wie sehr die Doppelschicht den Ameisenigel bis zur Besinnungslosigkeit strapaziert – sehr zum Mitleid seiner Freunde, die ihn bitten, sich nichtmehr zu überarbeiten und einem Job zu kündigen. Knuckles verspricht es seinen Freunden zuliebe, auch, wenn er weiß, dass er das Versprechen aus Geldgründen nicht einhalten kann. Schnell zeigt sich, dass Lügen kurze Beine haben: Seine Agenturkollegen laden den neuen Mitarbeiter zu einem Essen im Mehburger ein – wo just in diesem Moment auch ein Eggmankampf stattfindet. Da kann man auch das beste Versteckspiel versuchen: Knuckles bringt alles durcheinander, wird in seinen Berufen gefeuert und fliegt bei seinen Freunden auf. Der Ameisenigel gesteht seinen Freunden also, was passiert ist, was dem bereits lauernden Barker garnicht passt und nun mit einer Strafe wegen Vertragsbruch droht. Doch Amy hat die Schnauze voll und vertreibt den herzlosen Schwindler, der mit eingeklemmten
Schwanz flieht. So bleibt Knux heimatlos zurück… doch seine Lampe findet glücklicherweise schnell ein neues Zuhause: In Tails‘ Werkstatt lebt sie sich schnell ein – und Knuckles darf seinen Kumpel immer besuchen.
Was den Humor angeht, hat die Folge einige Kracher auf Lager, ist insgesamt aber kein Gagfeuerwerk. Knuckles‘ Dödeligkeit bringt größere und kleinere Schmunzler und den ein oder anderen Kicherer, wirkliche Hammer gibt es für einen großen Teil der Laufzeit allerdings nicht. Sticks und Dave dagegen haben einen witzigen Spruch zu ihrem Schlaf bzw. zur Fast Food Industry auf Lager, die für Unterhaltung sorgen können. Heraus stechen wieder die Brüche der vierten Wand, in der Knuckles sich mit Kommentaren über sein Charakterprofil und seine Größe über die fleckenhaften Charakterbeschreibungen des Boomcasts und der Fanreaktion zum neuen Knucklesdesign lustig macht und damit schön alle Seiten der Initiative durch den Kakao zieht und für ordentliches Gelächter sorgen kann. Sticks darf sogar mit einem direkten Blick in die Kamera die Zuschauer ansprechen und ihnen den verpassten Kampf unter die Nase reiben. Das bringt auch einen guten Punkt auf: Eine wirkliche Actionsequenz sucht man dieses Mal vergebens. Stattdessen gibt es die Sequenz am Ende, in der Knuckles versucht, seine Aufgaben zu balancieren. Die ist auf Humor getrimmt und kann in diesem Aspekt auch ganz nett amüsieren – mit einem positiven Ausbruch an der Stelle, an der der Ameisenigel einem völlig verdatterten Eggman Pommes in die Hand drückt, was so schön skurril ist, dass man das Lachen nicht verkneifen kann.
Charaktermäßig gibt es auch nicht zu viel berichten. Der Ameisenigel im Rampenlicht hat seine üblichen dümmlichen Eskapaden, die durch die Sprecherleistung von Travis Willingham und mit putzigen Animationen gewohnt sympathisch sind. Auch schön ist die Rückkehr von T.W. Barker, der wieder seine hinterlistige Geschäftsseite zeigt und damit auch wieder die recht frische, eher subtile, intrigante Bösewichtsseite an den Tag legt, die unter den vielen Hau-Drauf-Schurken im Boom-Universum eine gute Abwechslung darstellt. Trotz der Tatsache, dass sich die Episode beinahe komplett um Knuckles dreht, schießt in den letzten Minuten Amy herunter und stiehlt den Preis für den besten Charaktermoment der Folge. Denn in den finalen Momenten zieht die Diva ihre Samthandschuhe aus und zeigt, dass auch dieser Igel Stacheln hat. Hochstapler Barker wird in allen Regeln der Kunst mit Worten zusammengefaltet und, wenn sie nicht von ihren Freunden zurückgehalten worden wäre, vielleicht nicht nur damit. So furios und einschüchternd sieht man sie selten, was den Moment umso besonderer und schlichtweg unterhaltsam macht und wohl einen der besten Amy-Szenen der ganzen Reihe darstellt.
Fazit
„Knine-to-Five Knuckles“ ist eine ordentliche Episode. Sie hat einige echt großartige Gags und einen echt coolen Charaktermoment im Repertoire, kann aber sonst „nur“ recht gut unterhalten. Knuckles- und Amyenthusiasten werden sich allerdings wie zu Hause fühlen und dürfen noch ein paar Bonuspunkte hinzuzählen.
Nächste Folge: Im Dorf geht die ewige Energiequelle zur Neige und Sonic und seine Freunde müssen eine Reise antreten, um eine neue zu beschaffen – welche Abenteuer muss die Truppe bestehen?