Comic-Mittwoch: Weihnachtlich geht es in der zweiten Ausgabe von Sonic Boom gar nicht zu: Knuckles verbündet sich mit Doktor Eggman und verrät seine Freunde? Ob das so endet, wie vorgesehen, erfahrt ihr in unserem Review zu „Knuckleduster“!
Der Kampf gegen Dr. Eggman ist bereits auf Seite 1 in vollem Gange! Unsere Protagonisten stellen sich dem Doc und seinem etwas zu groß geratenen Roboter in den Weg, der sogar beinahe die wertvollen Credits dieser Ausgabe zerstört hätte! In bekannter Logo-Manier gibt Amy die Anweisungen, um den fiesen Wissenschaftler zu erledigen. Sticks hört aber nicht ganz zu, denn sie ist damit beschäftigt, ein Stückchen vom Roboter zu kosten (ob der wohl schmeckt?), sodass Amy ihr einfach rät, damit weiterzumachen.
Eggman ist allerdings gar nicht erfreut darüber, dass alle außer ihm ein Logo bekommen – Sonic ist natürlich nicht fies und verpasst ihm eines … wenn es auch etwas schaurig aussieht. Er unterbricht hier kurz bricht den Kampf, denn da ist eine Sache, die ihm auffällt: Das alles haben wir schon in der letzten Ausgabe gesehen! Der Dr. benutzt sogar die gleiche Maschine, die etwas aufgepeppelt wurde. Wie Tails allerdings bemerkt, wurde das nur mal eben auf die Schnelle gemacht. Dem altbekannten Antagonisten gefällt die Aussage nicht, der Roboter ist nämlich noch genauso angsteinflößend und tödlich, wie zuvor. Er hat sogar eine brandneue Waffe, die er auch gleich auf unsere Helden loslässt: Knuckles!
Sticks hat sich inzwischen durchgebissen – wortwörtlich – und sieht Sonic im hohen Bogen wegfliegen. Der Schlag von Knuckles war für den blauen Igel ein bisschen zu viel! In der Hoffnung, sein roter Freund wäre zum Helfen da, will er direkt fortfahren und den Roboter in einen Haufen Müll verwandeln, doch daraus wird nichts: Knuckles staucht ihn ein wenig zusammen und schon passt er, wie angegossen, auch in den Käfig. Ein wenig eng scheint es ja schon zu sein…
Der wahre Plan wird auch schon klar: Er hat sich mit Dr. Eggman zusammengeschlossen und verrät seine Freunde! Tails zeigt sich wenig begeistert, nach allem, was Knuckles schon beigebracht hat: Fahrradfahren, Sporttape anlegen, eine Banane schälen … er erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. Kein Wunder, das Schälen einer Banane hat der gelbe Fuchs ihm schließlich erst gestern beigebracht! Nicht lange und auch er landet in einem Käfig. Sticks entgeht dem Ganzen – Sie hat sich einfach direkt einen eigenen Käfig mitgebracht. („STICK-ing it to the man!“)
Amy ist noch übrig und auch sie startet einen Logo-Ausruf. Der ist aber eigentlich nicht nötig, denn Knuckles konnte sich bereits selbst vorstellen. Der Grund für das böse Bündnis ist sie selbst, unser Muskelpaket hat keine Lust mehr, dass sie sich ständig über ihn lustig macht und ihn als dumm beschimpft, er kann nämlich auch für sich selbst denken! Doch einen kleinen Zeitfehler bestraft Amy auch hier direkt wieder und bestätigt damit Knuckles, der sogleich ein wenig wütend wird.
Wenigstens zeigt sie sich direkt einsichtig und schafft es, sich zu entschuldigen… wenngleich das auch kein Grund ist, die eigenen Freunde in Gefahr zu bringen. Das Gespräch wird durch den Doc unterbrochen, nun sitzt nämlich auch die Igeldame in einem Käfig. Sie hatte schon vergessen, dass er überhaupt noch da war.
Nachdem Eggman noch einmal kurz seinen Tagesplan durchgegangen ist, fragt er sich, was er als nächstes machen soll – das Dorf zerstören geht wohl am Schnellsten. Er entscheidet sich, dann einfach eine Münze zu werfen, wenn er dort ist.
Szenenwechsel in das Innere des Roboters, wo Sonic und die anderen nun in der Falle sitzen. Unser blauer Igel hat scheinbar ein wenig Platzangst, denn er reagiert etwas verstört drauf, dass sich seine Füße nicht bewegen. Als Amy kurz vor einem weiteren Wutausbruch steht, rückt Knux mit seinem wahren Plan heraus: Er tut nur so, als würde er ein Team mit dem bösen Wissenschaftler bilden und er hat es geschafft, damit alle (auch seine Freunde) reinzulegen. Der einzige Fehler scheint zu sein, dass Eggman auf diesem Weg gewonnen hat. Und so bricht eine Welle aus Selbstmitleid über den armen Knuckles herein, der Ärmste! Sonic versucht in der Zwischenzeit mit einem Spindash aus dem Käfig zu entkommen – wo auch immer er den Platz dazu hernimmt.
Inzwischen tun seine Freunde so, als hätte Knuckles einen brillanten Plan gehabt, eine gute Steigerung für sein angeschlagenes Selbstbewusstsein, denn sofort stürmt er los, um den Doc zu stellen … und vergisst dabei seine Freunde in den Käfigen. Doch nicht verzagen, Sticks fragen: Sie hat von Anfang an mitgedacht und dank ihres eigenen Käfigs kann sie entkommen und die anderen befreien! Darüber freut sich niemand so sehr wie Sonic, der gleich (hyperaktiv, wie er nun mal ist) vor Freude in allen möglichen geometrischen Figuren durch den Raum springt.
Knuckles ist bereits bei Eggman eingetroffen und begrüßt ihn mit einem schicken Logo. Er ist auf Knux hereingefallen! Doch das böse Genie hat noch zwei Asse im Ärmel, die er sofort auf den roten Helden loslässt: Orbot und Cubot! Klingt wie ein schlechter Witz und das bestätigen die beiden auch sofort und fliegen im hohen Bogen raus. Freie Bahn für den Ameisenigel, der sich nun den großen Roboter vornimmt und ihn zerlegt. Er beweist außerdem eindrucksvoll, dass der „Warum schlägst du dich selbst?“ auch bei riesigen Blechkisten funktioniert.
Auch seine Freunde kommen ihm zur Hilfe (dabei wollte er das eigentlich allein machen), während der Mülleimer auf Beinen den Rückzug antritt. Etwas lustlos lässt Amy mit einem „Hilfe, ich falle! Kann mich niemand retten?“ Tails Hand los, damit Knuckles letzten Endes noch als großer Held dasteht und sie auffangen kann. Der gelbe Retter der Dachsdame setzt diese auch auf dem Boden ab und bedauert sie um den Verlust ihres eigenen Käfigs – glücklicherweise hat sie davon noch ein paar zu Hause … warum auch immer. Und Sonic? Der spielt noch immer den hyperaktiven Igel und taucht auf fast jedem Panel im Hintergrund auf!
Orbot und Cubut sind sozusagen nun aber Schiffbrüchige, aber mit Knuckles‘ Hilfe fliegen auch sie im hohen Bogen nach Hause zurück.
Ende gut, alles gut? Sonic hat Knux‘ heldenhaften Auftritt auf jeden Fall verpasst, weil er damit beschäftigt war, nicht langsam zu sein. Aber etwas fehlt: Amys Hammer ist weg! Erwartet uns nächsten Monat etwa der Piko-Piko-Robo?
Vorsicht, kreativer Kopf am Arbeiten! Knuckles versucht, einen Titel für seine eigene Comic-Reihe zu finden – nach dem heldenhaften Auftritt ist es ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis er eine bekommt. „Knuckles-Sandwich“ klingt dabei aber eher nach etwas zu essen, als nach einer Ausgabe eines Helden-Comics. „Knuckle-Head“ haben wir immerhin immer als Ausweichmöglichkeit, sollte mal keine bessere Idee parat sein!
Eine extrem gelungene Ausgabe! Ihr wollt es etwas genauer? Gerne doch:
Die Ausgabe brachte mich an vielen Stellen gut zum Lachen, das fängt sogar schon bei den Charakterbeschreibungen an (z.B. „Dr. Eggman – liest nur den bösen Abschnitt der Zeitung“) und setzte sich über die komplette Ausgabe weiter fort. Gegenüber der ersten Ausgabe erlebte nicht nur der Humor, sondern auch das Storytelling eine kräftige Steigerung, Ian Flynn beweist also auch in Sonic Boom, was so in ihm steckt.
Die Charaktere waren allesamt super umgesetzt. Kritisieren muss ich immer noch, das Knuckles komplett als „viele Muskeln, wenig Hirn“ dargestellt wird, allerdings macht er in dieser Ausgabe eine wesentlich bessere Figur, als noch in der ersten. Selbst Amy wirkt nun besser und nicht mehr so darauf fixiert, Knux fertig zu machen.
Sticks sorgte wieder für ein paar gute Lacher. Zerfrisst sie erst Eggmans Roboter, bringt sie später sogar ihren eigenen Käfig mit, um sich selbst gefangen zu nehmen. Fraglich ist allerdings, warum sie in ihrem Haus Käfige hortet. Knuckles sorgte in dieser Ausgabe für den „Aww“-Moment schlechthin, als er in Selbstmitleid verfiel. So schlecht war sein Plan am Ende ja eigentlich nicht, wenn er auch ein paar Schwächen hatte. Sehr gut gelang auch Tails‘ Rückblick, der zeigt, was er Knuckles alles beigebracht hat – diese Bilder waren wirklich ein Genuss für die Augen und Lachmuskeln!
Sehr positiv war, dass Sonic in dieser Ausgabe nicht im Hauptfokus war. Ein wenig Fokus hat dem roten Muskelprotz wirklich nicht geschadet. Die Platzangst des blauen Igels war dabei ein netter Zusatz und konnte, wie der Rest der Ausgabe, für eine gute Portion Humor sorgen.
Ausgabe 2 war noch mehr mit Wortwitzen bestückt, als es Heft #1 war. Das begann schon beim ersten Auftritt von Knuckles („I’m your server for today. And I just got served!“) und setzte sich mit Sticks-Wortspielen (Sticks = Stöcker) fort. Wer also einen unterhaltsamen Comic sucht, ist mit Sonic Boom #2 sehr gut bedient!
Auch zeichnerisch lässt die Ausgabe nur wenige Wünsche offen und ist, wie bereits Sonic Universe, sehr passend und nah an den Spielen. Evan Stanley, die bereits früher in den Sonic-Comics mitwirkte, liefert einen durchaus guten Job ab, kleinere Schwächen bleiben allerdings, besonders in eher hektischen Situationen. Rick Bryant sorgte für eine gelungene, meist kräftige Farbgebung. Durch ihn wirkt der Comic unterm Strich „schön bunt“, was definitiv positiv hervorzuheben ist. Anders als in Sonic Universe wirken die Farben hier nicht teilweise zu knallig, Bryant hat den idealen Farbton fast immer perfekt getroffen.
Patrick Spaziante, im Falle der Comics eher als „Spaz“ bekannt, bescherte uns zusammen mit Matt Herms ein gelungenes Cover. Dieses ist im Falle von Dr. Eggman wirklich lustig anzusehen, denn er versucht sich mit Orbot und Cubot in die für ihn vorgesehene Charakter-Box zu quetschen. Etwas negativ fällt auf, dass Tails und Amy auf dem Cover leider nicht zu sehen sind und Sonic (anders, als im Heft selbst) den Hauptfokus bekommt. Sticks findet auch ihren Platz mit dem Zusatz „& this special kinda CRAZY!“.
Das Variant-Cover entsprang der Hand von T-Rex (RAWR!) und zeigt einen wirklich gelungenen Sonic. Dank der Schattierungen wirkt das Cover wirklich grandios und ist sehr gut gezeichnet. Auch hier wäre allerdings Knuckles im Fokus schöner gewesen, die Ausgabe widmet sich immerhin dem roten Muskelprotz.
Das war es dann auch schon mit der zweiten Ausgabe. Außerordentlich gelungener Humor, sehr gute Zeichnungen und die tollen Story-Momente machen aus Sonic Boom #2 einen Pflichtkauf für Fans der Sonic-Comics!
Das war es dann für dieses Jahr! Aber Sonic Boom geht natürlich noch weiter. Amys Hammer ist schließlich verschwunden, so müssen sich unsere Helden also auf die Suche begeben. Wie das endet? Das erfährt ihr nächsten Monat im Review zu „Sonic Boom #3: Hammer-Spaced“!
Verpasst in der Zwischenzeit nicht unsere anderen Comic-Reviews zu Sonic Universe und Sonic The Hedgehog, nächste Woche gibt es übrigens auch den zweiten Rückblick auf „Worlds Collide“, dem Crossover mit Mega Man. Bis dahin wünschen wir allerdings erst einmal frohe Weihnachten!
Here comes the BOOM, baby!