Archie Sonic #252 Review

Das Crossover zwischen Sonic und Mega Man ist geschlagen, und die siegreichen Helden gehen wieder getrennte Wege und kehren zu ihren jeweiligen Welten und Comicheftchen zurück.

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Während bei Mega Man die Geschichte jedoch ohne großartige Nebenwirkungen dort weitermacht wo sie vor dem Crossover zu einem Halt gekommen ist, scheint die Sache auf Sonics Seite nicht ganz so simpel und flüssig zu laufen. Ganz im Gegenteil sogar, bricht mit dieser Ausgabe Nr. 252 doch eine neue Ära für den langlaufenden Comic des blauen Igels an. Doch erst mal der Reihe nach…

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Nach den chaotischen Ereignissen am Ende der letzten Ausgabe findet sich Sonic mit schmerzendem Kopf und am Boden liegend vor Mobotropolis wieder, das nun laut gelbem Infokästchen auf Westside Island liegen soll. Schon mit diesem unscheinbar wirkenden Detail beginnt die Verwirrung für langjährige Leser des Comics, lag die Hauptstadt des Königreiches zuvor doch auf dem Festland, und nicht auf jener Insel auf der eines der bekanntesten Spiele dieser Reihe, Sonic the Hedgehog 2, stattgefunden hat.
Dieses Tatsache verwirrt unseren blauen Helden ungemein, der vor dem plötzlichen Crossover doch gerade dabei war mit seinen Gefährten, bestehend aus Amy, Tails und Silver, das Death Egg zu infiltrieren um seine robotisierte Freundin Sally zu retten. Als wäre dieser unerwartete Standortwechsel nicht schon genug Kopfzerbrechen für Sonic, wird die Stadt gerade zusätzlich auch noch von einer metallischen Monstrosität, bewaffnet mit stacheligen Tentakeln, attackiert.
Glücklicherweise kommt Tails in diesem Moment angeflogen, was Sonic gleich mal die Gelegenheit gibt nachzufragen was hier eigentlich gespielt wird und warum sie nicht mehr auf ihrer Rettungsmission sind. Zu seiner Überraschung weiß der Fuchs jedoch nicht wovon sein Freund überhaupt erst spricht, und fürchtet stattdessen der Igel hätte im Gefecht gegen das Monster einfach einen zu heftigen Schlag abbekommen. Laut Tails waren sie nie im Death Egg um Sally zu retten, und während er nicht wüsste wo Amy sich momentan befindet, ist er sich sicher dass sie Silver das letzte Mal bei der Rettung der Wisps gesehen hätten.

Spätestens jetzt ist der mit dem Buch vertraute Leser wohl mindestens ebenso verwirrt wie Sonic, zumindest bei mir war das im ersten Moment eindeutig der Fall. Die Wisps wurden in den regulären Comics der Archie-Reihe noch nicht mal erwähnt, während hier eindeutig auf die Ereignisse von Sonic Colours DS angespielt wurde. Worauf wollte Storywriter Ian Flynn mit dieser ganzen Sache heraus, fragte ich mich etwas perplex. Er hatte gewisse Unterschiede vom regulären Canon nach dem Crossover angedeutet, aber diesen wirklich komplett zu verändern und an die Spiele anzugleichen war eine doch unerwartet heftige Änderung. Aber war das wirklich der Fall, oder steckte hinter der Sache ein bisschen mehr? Nun, die Antwort ließ noch ein paar Seiten auf sich warten.

Im Entschluss erst mal die Bezwingung des mechanischen Angreifers die oberste Priorität zu machen, stürzen sich Sonic und Tails gemeinsam auf den Gegner. In der Zwischenzeit wechselt das Geschehen in den Thronsaal von Schloss Acorn, wo Naugus wie schon vor dem Crossover als König regiert. Frustriert beobachtet er die Ereignisse vor dem Schloss, während die ebenfalls anwesende Nicole anmerkt dass ihm das recht geschehen würde für all die bösen Taten die er angerichtet hätte nur um an die Krone zu gelangen. Die künstliche Intelligenz und Mitglied der Freiheitskämpfer besitzt zwar immer noch ihre Lynx-Form, scheint dabei aber im Gegensatz zu früher an ihren Handheld gebunden zu sein.
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Naugus erwidert wütend dass das nicht passiert wäre wenn sie sich an ihre Abmachung gehalten hätte und ihm seine Magie mithilfe eines Super Rings zurückverleiht hätte. Im folgenden Wortgefecht ergreift der ehemalige Magier den Handheld wütend, wird dadurch jedoch plötzlich von einer Welle an Erinnerungen attackiert die laut seiner Aussage von einem anderen Leben kommen würden. An dem Rand des Wahnsinns wirft er das Gerät aus dem Fenster, nur um ihm einen Moment darauf zu folgen in der Hoffnung eine schnelle Flucht aus der Stadt würde diese qualvollen Erinnerungen wieder vertreiben.
Wir sehen ihn in der ganzen Ausgabe nicht mehr wieder, und es ist unklar ob die Storyline mit ihm, die schon lange vor dem Crossover seinen Anfang fand und durch das Ereignis unterbrochen worden ist, überhaupt seinen Abschluss finden wird. Ziemlich antiklimatisch finde ich, nachdem er das letzte Mal als er aufgetaucht ist gerade dabei war den Körper seines Schülers Geoffrey zu übernehmen, welcher in dieser jetzigen Ausgabe jedoch gar nicht erst vorgekommen ist.

Sonic und Tails kombinieren indessen ihre Kräfte (Unter anderem für einen gemeinsamen Spindash-Move frei aus StH4-Episode 2) um dem Tentakel-Monster in irgendeiner Form beikommen zu können. Ihre Versuche scheitern jedoch an den Selbstreparierungsfähigkeiten ihres Gegners, welcher die beschädigten Teile einfach mit zerstörten Gebilden der Stadt austauscht. Auch eine Änderung im Vergleich zu früher, wie Sonic anmerkt sollte das nicht möglich sein da die Stadt doch eigentlich aus „Nanites“ bestehen würde.
Tails schlägt vor einfach das Juwel am Kopf der Maschine anzugreifen, und enthüllt im gleichen Satz wer der monströse Angreifer überhaupt erst ist. Nämlich Tails Doll. Jap, richtig gelesen, das Tentakel-Monster war ursprünglich mal diese kleine, drollige Puppe die in dieser Fanbase hauptsächlich durch diverse Gruselgeschichten ihren Ruhm fand. Eggman hat sie vor dem Crossover über der Stadt abgeworfen, und als sie das letzte Mal vorkam hat sie sich gerade in ein ziemlich böses, hässliches Metallmonster verwandelt. Dieser Aspekt aus den früheren Comics ist also noch geblieben, wie es scheint.

Tails Doll schafft es im Verlauf des Kampfes die Helden voneinander zu trennen, worauf Tails über den Handheld von Nicole stolpert der außerhalb der Schlossmauern gelandet ist. Sie scheint von dem unfreiwilligen Flug ein wenig beschädigt zu sein, worauf das junge Genie versucht sie schnell zu reparieren damit sie im Kampf gegen die Maschine mithelfen kann. Doch kaum rührt er sie an, passiert ihm genau das Gleiche wie mit Naugus zuvor. Erinnerungen aus einem anderen Leben, in diesem Fall jenem Leben in den Comics vor dem Crossover, strömen wieder zu ihm zurück und werfen ihn in eine regelrechte Schockstarre. Zum Glück ist Sonic zur Stelle um ihn von einem ankommenden Angriff zu retten. Der Igel ist erfreut zu hören dass er anscheinend noch nicht durchgedreht ist und auch Tails sich nun wieder zurückerinnern kann, und sie entschließen sich erst mal Tails Doll zu erledigen bevor geklärt wird was es mit der Sache auf sich hat.

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Woanders, in den Steppen von Efrika, hat ein gewisser böser Wissenschaftler nicht minder große Probleme. Eggman und seine zwei Helferlein Orbot und Cubot sind mit den Überresten der Egg Wily Machine X mitten im Nirgendo gelandet. Alle Anwesenden können sich noch an das Crossover als auch die Geschehnisse davor erinnern, was heißt dass ihnen ein ähnliches Schicksal wie Tails erspart geblieben ist. Allerdings sieht Robotnik bald ein dass sie gestrandet sind, sein Eggmobile ist zu zerstört um in Betrieb genommen zu werden, und so machen sie sich auf den mühseligen Weg Unterstützung zu finden.

Tails gelingt es währenddessen die Tails Doll mithilfe von Nicole zu hacken, was Sonic die Möglichkeit gibt sich endlich das Juwel am Kopf der Bestie zu schnappen und zu zerstören. Im Inneren befindet sich die ursprüngliche Form der kleinen Puppe, welche, nachdem auch ihr kleines Juwel am Kopf abgerissen wird, von Sonic mit einem Fußtritt weit außerhalb der Stadt gefeuert wird. Gefahr gebannt, und endlich haben die beiden Helden die Möglichkeit mithilfe von Nicole herauszufinden was mit der Welt eigentlich passiert ist und warum sie sich an jeweils zwei komplett verschiedene Leben erinnern. Auch Sonic beginnt sich langsam an eine „neue“ Realität zu erinnern, in der wie gezeigt wird nicht Satam-Robotnik König Maximillian Acorn ganz am Anfang der Comic-Reihe betrogen hat um seinen Feldzug zur Weltherrschaft zu starten, sondern stattdessen Classic Eggman aus den Spielen. Seltsam dass ausgerechnet diese Szene angesprochen wird, aber mir gefällt die Änderung, muss ich sagen.

Nicole, immer noch ziemlich beschädigt, will von den beiden Helden dass sie auch den Rest der Freedom Fighters finden, und Tails vermutet dass auch ihre Freunde beim Kontakt mit dem Handheld ihre Erinnerungen zurückerlangen könnten. Es wird auch erklärt warum Sonic, und in weiterer Folge Eggman sich noch an die vorherigen Ereignisse erinnern konnten: Sie waren mitten im Zentrum der Genesis-Welle als diese in sich zusammengebrochen ist.

Bevor sie sich allerdings auf die Suche machen können bleibt noch der Grund warum sie überhaupt erst das Schloss betreten haben. Sie waren ursprünglich hier um den König zu retten, der anscheinend von Naugus im Kerker der Festung eingesperrt worden ist. Hier haben wir auch schon die nächste große Änderung: König Maximillian, der im früheren Verlauf des Comics zu einem alten, gebrechlichen und verbitterten Mann geworden ist der die Krone an seinen Sohn Elias übergeben musste, ist vollkommen wohlauf, um einige Jahre verjüngt und zusätzlich nicht mal ansatzweise so unfreundlich wie gewohnt. Als Dank für die Rettung entschließt sich der neue alte König den Helden bei der Suche nach ihren Freunden ein wenig zu helfen, jedoch nicht ohne Sonic anschließend noch um einen weiteren Gefallen zu bitten. Sollten sie in der Lage sein seine Tochter Sally zu finden, würde er gerne kontaktiert werden…

Letzte Seite, und während dort eine Sache gleich geblieben ist, hat sich eine andere vollkommen verändert. Man sieht wie das Death Egg immer noch in der Arctic stationiert ist, genau wie vor dem Crossover. Auch Sally befindet sich wie zuvor noch im Inneren. Jedoch ohne ihre Roboter-Form. Mecha Sally ist nicht mehr, doch warum das so ist wird erst in den nächsten Ausgaben erklärt werden.

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Zusammenfassend ist zu sagen: Was für ein Chaos. Der erste Eindruck nach dieser Ausgabe war einfach nur pure Verwirrung. Was jedoch nicht heißen soll dass sie nicht gut gelungen war. Die Story und die Charaktere waren unterhaltsam geschrieben, das Artwork von Artistin Evan Stanley schön anzusehen. Doch all das geht ein klein wenig in diesem Meer aus Fragezeichen unter die nach dem Lesen dieses Comics verbleiben. Auch wenn man zumindest schon einen kleinen Ausblick bekommen hat worum es letztendlich eventuell geht. Anscheinend ist der Canon aus den Spielen mit dem Canon aus den Comics regelrecht fusioniert, worauf eine Welt entstanden ist die beide Zweige dieser Reihe regelrecht miteinander verbindet. Mobotropolis liegt nun auf Westside Island, Colours ist bereits passiert und in weiterer Folge sicher auch viele andere Spiele, usw.

Am meisten stört mich an der ganzen Sache dass Plotpunkte aus dem früheren Comic einfach aufgelöst worden sind ohne jemals ihr zufriedenstellendes Ende gefunden zu haben, wie z.B. bei Naugus oder Sally. Ian Flynn hat sein Bestes getan in dieser ersten Ausgabe die neue Welt dem altbekannten Leser ein wenig vertraut zu machen, aber man bekommt durchaus den Eindruck dass alles viel zu schnell gegangen ist, und Dinge zurückgelassen worden sind die eigentlich noch behandelt werden hätten sollen. Was zumindest ein klein wenig das Gefühl gibt dass die letzten paar Jahre des Comics doch eigentlich umsonst gewesen sind, wenn jetzt ohnehin alles anders ist und scheinbar auch nicht mehr zum alten Status Quo zurückkehren wird. Zusätzlich sind manche Erklärungen etwas aus der Luft gegriffen. Der Handheld von Nicole ist die Verbindung zu den früheren Erinnerungen der einzelnen Charaktere? Nun, okay, aber wie das funktionieren soll ist mir leider immer noch nicht ganz klar, fürchte ich…

Wobei jedoch auch gesagt werden sollte dass Ian Flynn daran keine wirkliche Schuld trägt, und ich mir relativ sicher bin dass er keine wirkliche Kontrolle über diesen Verlauf hatte, sondern stattdessen einfach probieren musste so viel Schadensbegleichung wie möglich zu betreiben. Nur zur Information, die Änderungen sollen hauptsächlich aufgrund eines Gerichtsurteiles zustande gekommen sein, in dem Ken Penders, einem früheren Writer der Comics, die Charaktere die er selbst für den Comic geschaffen hat zumindest teilweise zum Eigengebrauch zugesprochen worden sind. Und auch wenn es nicht bestätigt ist soweit ich weiß, es soll ziemlich wahrscheinlich sein dass Archie und SEGA dieses Desaster zum Anlass genommen haben den Comic umzubauen und die Charaktere von Penders einfach aus der Geschichte zu nehmen. Würde erklären warum Geoffrey und Elias in dieser Ausgabe nicht aufgetaucht sind, obwohl sie zuvor ziemlich wichtige Figuren gewesen sind. Aber vielleicht werden wir ja doch noch überrascht…

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Preview der Ausgabe findet sich in diesem Link: http://www.comicvine.com/articles/exclusive-preview-sonic-the-hedgehog-252/1100-147148/

Alles in allem bleibt jetzt ohnehin nur abzuwarten und zu sehen wie sich die Sache über die Dauer der nächsten Ausgabe entwickeln wird, und ob gewisse nötige Erklärungen noch folgen. Ich bin besorgt und gespannt gleichermaßen, stehe dieser neuen Welt aber mit Interesse entgegen. Ich finde ein wenig Umstrukturierung hatte dieser Zweig der Sonic-Reihe ohnehin schon lange nötig, nur ob diese Holzhammer-Methode wirklich der richtige Weg dafür ist wird sich in meinen Augen erst zeigen müssen. Freu mich schon auf den nächsten Monat, wo ich mir dann Teil 1 von „Countdown to Chaos“, Ausgabe Nr. 253, ansehen werde, und hoffentlich ein paar der übrig gebliebenen Fragen beantworten kann.

DEV

Geschrieben von: DEV

Sonic-Fan mit Passion, mag besonders ein gewisses verrücktes Genie mit beeindruckendem Schnurrbart und Hang zur Welteroberung. Fan des Igels seit 2007, ganz egal ob Classic, Adventure, Modern oder Boom. Doch auch abseits der Spiele besteht ein großes Interesse besonders an den Comics, den TV-Serien und den unzähligen tollen Werken der kreativen Fanbase.

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